Warum „Mini-Atombomben, die die USA in Dienst gestellt haben, so gefährlich sind

Im Februar haben die USA sogenannte „Mini-Atombomben“ auf einem Atom-U-Boot stationiert. Diese Waffen senken die Hemmschwelle zum Einsatz von Atomwaffen und sind daher brandgefährlich.

Ich habe bereits Anfang Februar über die Stationierung der Mini-Atombomben auf einem US-Atom-U-Boot berichtet. Aus aktuellem Anlass komme ich noch einmal darauf zurück. Zunächst muss man verstehen, warum diese Waffen so brandgefährlich sind, denn eigentlich könnte man meinen, dass eine „kleine“ Atombombe weniger gefährlich ist, als eine große.

Das Gegenteil ist der Fall. Atombomben sollen abschrecken. Sie sollen einem Gegner signalisieren, dass er im Falle eines Angriffs mit totaler Vernichtung rechnen muss. Entsprechend hoch ist normalerweise auch die Hemmschwelle für den Einsatz von Atomwaffen, denn wer sie gegen eine andere Atommacht einsetzt, muss als Reaktion mit einem nuklearen Vergeltungsschlag und damit mit der totalen Vernichtung rechnen.

US-Strategen haben schon lange die Entwicklung und Indienststellung sogenannter Mini-Atombomben („Mini-Nukes“) gefordert. Das ist inzwischen geschehen, es gibt die Bomben und es wurden Interkontinentalraketen damit bestückt, die auf US-Atom-U-Booten stationiert sind.

Die perverse Logik hinter diesen Waffen ist folgende: Wenn die USA solche kleinen Atombomben gegen Russland oder China einsetzen, hofft man in Washington, dass eine solche „kleine“ atomare Explosion nicht als Grund für einen totalen nuklearen Gegenschlag genommen wird. Die USA wollen sich also den einseitigen Einsatz von Atomwaffen ermöglichen.

Das Problem ist, dass diese Logik kaum aufgehen wird. Russlands Militärdoktrin sagt eindeutig, dass jeder nukleare Angriff auf Russland zum atomaren Gegenschlag führt. Russland hat – im Gegensatz zu den USA – ausgeschlossen, als erstes Atomwaffen einzusetzen. Aber auf einen atomaren Angriff (egal, wie groß der Sprengkopf ist) wird es ebenfalls mit Atomwaffen reagieren.

Das hat Russland nun noch einmal betont. Am Mittwoch hat die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharova, sich dazu in einer offiziellen Erklärung geäußert und die USA gewarnt, sich in falscher Sicherheit zu wiegen. Ich habe die Erklärung übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Wir sind auf am 24. April auf der Website des US-Außenministeriums veröffentlichtes Material aufmerksam geworden, in dem es um US-Atomsprengköpfe mit geringer Sprengkraft vom Typ W76-2 und ihre Stationierung auf ballistischen Raketen auf Trident II U-Booten ging. Die Notwendigkeit, kleine Atomwaffen zu entwickeln, wird von den USA als Reaktion auf „zunehmende globale Bedrohungen“, in erster Linie durch den „Ausbau nuklearer Fähigkeiten“ Russlands und Chinas, verkauft.

Wie wir schon oft erklärt haben, halten wir einen solchen Schritt für gefährlich. Es ist ein Element der Destabilisierung. Unserer Ansicht nach wird die Grenze zwischen nicht-strategischen und strategischen Kernwaffen ganz bewusst verwischt, was unweigerlich zu einer Senkung der „nuklearen Schwelle“ und einer Zunahme der Gefahr von nuklearen Konflikten führt. Das ist nicht nur unsere Meinung. Diese Ansicht wird auch von maßgeblichen Vertretern der amerikanischen akademischen Gemeinschaft und sogar im US-Kongress zum Ausdruck gebracht.

Um zu verstehen, was das bedeutet, möchte ich wiederholen, dass jeder Angriff mit amerikanischen Atombomben, unabhängig von ihren Eigenschaften, als Angriff mit Atomwaffen angesehen wird. Diejenigen, die über die „Flexibilität“ des amerikanischen nuklearen Potenzials spekulieren wollen, müssen verstehen, dass solche Aktionen nach der russischen Militärdoktrin als Grundlage für einen Vergeltungseinsatz mit Atomwaffen durch Russland betrachtet werden.

Ende der Übersetzung

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. Logischerweise findet man dazu nichts in den westlichen Systemmedien, insbesondere nichts zur Stellungnahme des russischen Außenministeriums. Es würde die schöne, heile Welt, in der Russland immer der Bösewicht ist, der aufrüstet und die friedlichen USA und NATO bedroht, ad absurdum führen!
    Und man muss sich immer wieder über den Eifer der US-Strategen wundern, wie sie immer wieder nach neuen Wegen suchen, einen Krieg gegen Russland oder jetzt China beginnen und gewinnen zu können! Schon allein diese Strategien führen aber alle Behauptungen einer „friedlichen, devensiven“ NATO ad absurdum!

Schreibe einen Kommentar