Warum und wie viel bezahlt Deutschland für die Stationierung von US-Truppen im eigenen Land?

Der Spiegel erklärt uns heute in einem Artikel, dass Deutschland zu wenig für die Stationierung der US-Truppen in Deutschland bezahlt. Der Artikel ist sehr geschickt gemachte Desinformation, denn er lässt die wichtigsten Informationen einfach weg, damit seine Botschaft überzeugend klingt.

Derzeit sind die Transatlantiker – und damit auch die Spiegel-Redaktion – in hellem Aufruhr. Trump will 9.500 US-Soldaten aus Deutschland abziehen, das ist für sie fast so etwas, wie ein Weltuntergang. Damit die Leser diese Meinung teilen, hat der Spiegel heute in einem sehr geschickt gemachten Artikel darauf hingewiesen, dass Deutschland ja für die Stationierung der US-Soldaten bezahlt. Aber natürlich – so die Essenz des Artikels – zahlt Deutschland viel zu wenig, profitiert aber ganz doll davon.

Wie Deutschland von den US-Truppen profitiert

Natürich profitiert Deutschland davon, dass die USA 35.000 Soldaten und 15.000 zivile Angestellte in Deutschland stationiert haben und bezahlen. Diese Menschen geben ihr Geld an ihren Wohnorten aus und wenn sie die Kasernen verlassen, dann helfen ihre Einkäufe natürlich den örtlichen Unternehmen, vor allem den Einzelhändlern.

Aber wie wichtig ist dieser Faktor? Man muss ja wissen, dass die US-Soldaten über mehrere Standorte in Deutschland verteilt sind, es betrifft also nur einige Orte, nicht etwa ganze Regionen oder gar das ganze Land.

Im Ruhrgebiet gab es 1955 eine halbe Million Bergleute, zur Jahrtausendwende waren es noch etwa 50.000. Die Zahl lässt sich also ganz gut mit der Zahl der US-Soldaten vergleichen. Mit einem Unterschied: Für die arbeitslos gewordenen Bergleute mussten neue Jobs gefunden werden, sie mussten umgeschult werden und so weiter. Wenn US-Soldaten abziehen, gibt es dieses Problem nicht, es fehlt nur ihre Kaufkraft.

Aber der Ausstieg aus dem Kohlebergbau war ein politisch gewolltes Projekt und so hat der Staat die Kosten gerne übernommen. Wenn nun aber Soldaten abziehen, die nur einen Teil ihres Soldes in Deutschland ausgeben, denn vieles können sie direkt in der Kaserne kaufen, dann wird uns das als großes, wirtschaftliches Problem verkauft. Der Spiegel schreibt heute zum Beispiel über eine sechs Jahre alte Studie über die US-Truppen in Rheinland-Pfalz:

„Damals ging man davon aus, dass durch die Truppenpräsenz eine Wirtschaftskraft von 2,347 Milliarden US-Dollar generiert wird: 1,123 Milliarden an Löhnen und Gehältern, die in der Region verbleiben, 400 Millionen, die für Baumaßnahmen, Dienstleistungen, Material, Beschaffungen und Ausrüstung ausgegeben werden und 824 Millionen US-Dollar, die durch indirekt geschaffene Arbeitsplätze an Wertschöpfung in die Region fließen.“

Das klingt nach viel Geld, aber es wurde vergessen, zu erwähnen, wie viel denn Deutschland insgesamt dafür bezahlt. Und das zu verschweigen hat gute Gründe.

Was Deutschland die Stationierung der US-Truppen kostet

Über die Kosten, die Deutschland trägt, schreibt der Spiegel in dem Artikel:

„Die Bundesregierung hat in den vergangenen zehn Jahren fast eine Milliarde Euro für die Stationierung von US-Truppen in Deutschland gezahlt. Mit 648,5 Millionen Euro entfielen etwa zwei Drittel davon auf Zuschüsse für Baumaßnahmen und 333,9 Millionen auf sogenannte Verteidigungsfolgekosten. Dazu zählen vor allem Beihilfezahlungen an ehemalige Beschäftigte der US-Streitkräfte, die Behebung von durch US-Soldaten verursachte Schäden und die Erstattung von US-Investitionen an ehemaligen Truppenstandorten. Das geht aus einer Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Brigitte Freihold hervor.“

Geradezu ein Schnäppchen! Nur eine Milliarde hat Deutschland in zehn Jahren ausgegeben. Das Problem ist, dass die Zahl nicht stimmt. Oder besser gesagt: Sie ist unvollständig.

Der Spiegel geht mal wieder sehr geschickt vor. In dem zitierten Absatz formuliert er korrekt, es geht um die Kosten der Bundesregierung. Aber schon im nächsten Absatz kann man lesen:

„Der Blick allein auf die deutschen Ausgaben würde allerdings ein recht einseitiges Bild der Gesamtsituation zeichnen. Denn gleichzeitig bezahlen die USA für die Truppenstationierung allerdings ein Vielfaches von dem, was Deutschland dafür aufbringt.“

Damit wird der Eindruck erweckt, dass die Kosten, die der Bund trägt, alles sind, was Deutschland für die Stationierung der US-Truppen bezahlt. Und die USA bezahlen viel mehr, wie nett von ihnen!

Aber das ist nicht so.

Nach dem Krieg musste Deutschland die kompletten Besatzungskosten bezahlen, was damals zu Unruhe führte. Daraufhin wurde das Wort „Besatzungskosten“ gestrichen. Seit dem zahlt Deutschland die „Kosten für die Stationierung von Nato-Truppen“. Jedoch werden diese Kosten auf viele verschiedene Kostenstellen von Bund, Ländern und Kommunen verteilt, wie in Artikel 120 des Grundgesetzes festgelegt wurde. Daher lassen sich die Gesamtkosten, die Deutschland derzeit jährlich an die USA überweist, kaum beziffern. Auf eine Kleine Anfrage eines Abgeordneten antwortete die Bundesregierung 2011 unter anderem mit einer Tabelle, in der für 2010 Kosten für den Bund in Höhe von 45 Millionen ausgewiesen wurden. Jedoch mit dem Zusatz:

„Informationen zu Ausgaben von Ländern und Kommunen liegen der Bundesregierung nicht vor.“

Wie viel Deutschland insgesamt, also Bund, Länder und Kommunen zusammen, tatsächlich für die Stationierung der US-Truppen bezahlt, will man in Berlin offensichtlich nicht so genau wissen. Aber wenn wir die Situation in vergleichbaren Ländern anschauen, dann bekommen wir einen Eindruck von der Größenordnung, um die es auch in Deutschland gehen dürfte.

Was andere Länder für die Stationierung von US-Truppen bezahlen

Mit Deutschland vergleichbar sind Japan und Südkorea. Auch dort sind ungefähr so viele US-Soldaten stationiert, wie in Deutschland. Und in den Ländern gibt keine föderalen Strukturen, die Kosten lassen sich also nicht so gut verstecken, wie in Deutschland. Dort sind sie bekannt.

Japan bezahlt für die Stationierung von ca. 50.000 US-Soldaten aktuell 1,8 Milliarden jährlich an die USA. Südkorea bezahlt für die knapp 30.000 US-Soldaten in seinem Land aktuell knapp eine Milliarde. Die USA haben letztes Jahr von beiden Ländern gefordert, die Zahlungen massiv zu erhöhen. Von Japan haben die USA eine Vervierfachung auf fast acht Milliarden gefordert, gleiches gilt für Südkorea, von dem die USA 4,7 Milliarden gefordert haben. Im Dezember 2019 habe ich darüber ausführlich berichtet, den Artikel finden Sie hier.

In den Ländern sind die Zahlen bekannt und sie stoßen in der Bevölkerung nicht gerade auf Gegenliebe. In Deutschland werden die Zahlen geheim gehalten, indem man sie auf ganz viele verschiedene Kostenstellen bei Bund, Ländern und Kommunen verteilt, sodass niemand sie zusammenrechnen kann oder will. Nun darf sich jeder fragen: Ist es wahrscheinlich, dass die USA von Deutschland weniger Geld bekommen, als von Südkorea und Japan? Oder ist es wahrscheinlich, dass sie sogar mehr Geld bekommen, weil niemand die Zahlen zusammenrechnet und damit eine Kontrolle durch die Öffentlichkeit unmöglich gemacht wird?

Profitiert Deutschland wirtschaftlich von den US-Soldaten?

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die USA gut rechnen können und dass Deutschland immer mehr bezahlt hat, als es profitiert hat.

In der Schule lernen wir, wie die USA uns großzügig mit dem Marshallplan geholfen haben. Was wir nicht lernen, ist folgendes: Im Zuge des Marshall-Plans bekamen die westlichen deutschen Besatzungszonen 1948 bzw. die Bundesrepublik Deutschland von 1949 bis 1952 insgesamt 1,4 Milliarden Dollar. Nach heutiger Kaufkraft wären das ca. 14 Milliarden Dollar. Nur ist das Problem, dass die Bundesrepublik den USA gleichzeitig die Kosten für die Besetzung Deutschlands erstatten musste. Zahlen dazu sind nicht leicht zu finden, aber allein 1950 waren das 4,5 Milliarden DM oder nach damaligem Kurs etwa 1,1 Milliarden Dollar. Das bedeutet, dass Deutschland den USA an Besatzungskosten schon in der Zeit des Marshall-Plans weit mehr für die Besetzung des eigenen Landes bezahlt hat, als es gleichzeitig im Zuge des Marshall-Planes aus den USA bekommen hat. Die Deutschen haben den Marshall-Plan also praktisch selbst bezahlt.

Dazu gab es mal eine Doku auf Arte, die ich in einem Artikel als Filmtipp verlinkt habe, aber die ist inzwischen von YouTube gelöscht worden. Man soll diese Dinge in Deutschland nicht erfahren.

Es ist aber kaum zu erwarten, dass die USA in Deutschland eine andere Politik machen, als im Rest der Welt. Und das Beispiel des Marshall-Planes zeigt, dass die USA sogar in der Lage sind, die Ausbeutung eines besetzten Landes noch als „Hilfsprogramm“ zu tarnen, das es dann in die Schulbücher schafft. Wer glaubt, dass sich an dieser Politik der USA etwas geändert hat?

Die USA sind das kapitalistische Land. Sie geben niemandem aus gutem Willen Geld, für sie ist jede Zahlung ein „Investment“, das sich auszahlen muss.

Der Spiegel erweckt in seinem Artikel aber den Eindruck, die USA würden ganz selbstlos viel Geld für die Stationierung des US-Soldaten zahlen und Deutschland sei einfach undankbar. Natürlich wird dabei auch das Zwei-Prozent-Ziel der Nato erwähnt, das Deutschland einfach nicht umsetzen will:

„Der Blick allein auf die deutschen Ausgaben würde allerdings ein recht einseitiges Bild der Gesamtsituation zeichnen. Denn gleichzeitig bezahlen die USA für die Truppenstationierung allerdings ein Vielfaches von dem, was Deutschland dafür aufbringt. (…) Das US-Verteidigungsministerium schätzt die Aufwendungen allein für 2020 in einem Budgetpapier aus dem vergangenen Jahr auf umgerechnet rund 7,234 Milliarden Euro. Das ist 61-mal so viel wie die 132,4 Millionen Euro, die Deutschland im vergangenen Jahr gezahlt hat. (…) Zwar hat die Bundesregierung den Verteidigungsetat deutlich angehoben, verfehlt das Nato-Ziel von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts mit 1,38 Prozent aber immer noch deutlich. Zum Vergleich: Die USA zahlen 3,4 Prozent. „Deutschland ist seit Jahren säumig und schuldet der Nato Milliarden Dollar, und das müssen sie bezahlen“, sagte Trump bei der Ankündigung des Truppenabzugs.“

Andere Länder, andere Sitten

Es sei noch darauf hingewiesen, dass es auch anders geht. Die USA lassen andere Länder für die Stationierung von US-Truppen bezahlen und weisen als Begründung darauf hin, dass die Länder ja erstens von den USA beschützt werden und zweitens, dass die US-Soldaten ja viel Geld in den Ländern ausgeben.

Als die Krim noch ukrainisch war, hatte Russland dort eine Militärbasis, aber die Ukraine hat weder dafür gezahlt, dass die russischen Soldaten ja auch die Krim geschützt haben, noch dafür, dass die russischen Soldaten ihr Geld auf der Krim ausgegeben haben. Stattdessen hat die Ukraine den Russen den Stützpunkt verpachtet und dafür knapp 100 Millionen Dollar pro Jahr kassiert, zusätzlich zu massiven Preisnachlässen für russisches Gas in Höhe von bis zu 30 Prozent.

Vielleicht sollte Deutschland auch dazu übergehen, den USA die Stützpunkte in Deutschland zu verpachten? Vielleicht sollte Deutschland darüber hinaus auch Nachlässe beim Handel mit den USA fordern?

Aber das ist undenkbar. Die deutschen „Qualitätsmedien“ bringen das Kunststück fertig, russische Militärbasen im Ausland, für die Russland Pacht bezahlt, als etwas ganz Böses darzustellen und US-Basen im Ausland, für die die USA von betroffenen Ländern sogar noch Geld verlangen, als etwas ganz Tolles darzustellen. Das muss man erst einmal hinbekommen.

Fazit

Der Spiegel zeigt sich mal wieder als US-Propagandist. Die deutschen Kosten werden nicht annähernd in vollem Umfang genannt, die US-Aufwendungen hingegen als regelrecht gute Tat dargestellt.

Konsequent wird in Deutschland verschwiegen, was Länder wie Japan und Südkorea den USA bezahlen müssen, der deutsche Michel könnte ja auf die Idee kommen, mal nachzufragen, was Deutschland tatsächlich Jahr für Jahr nach Washington überweist. Es liegt die Vermutung nahe, dass es weit mehr ist, als das, was uns als wirtschaftlicher Gewinn durch die US-Soldaten präsentiert wird. Die finanziellen Folgen eines solchen Abzugs dürften sich in Grenzen halten, vielleicht wäre es für Deutschland sogar ein finanzieller Gewinn.

Wenn sie das lesen, dürften Transatlantiker aufschreien und mich einer anti-amerikanischen Stimmungsmache beschuldigen. Kein Problem: Veröffentlicht die Gesamtzahlen, zeigt, was Deutschland tatsächlich bezahlt. Sollte ich Unrecht haben, werde ich das gerne zugeben.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. 1.) Der Marshall-Plan beinhaltete auch viele aufgerechnete Produkte aus US-Überschussproduktion, wie beispielsweise die hochbegehrten feinwüzigen Virginia Tabake die bei deutschen Rauchern bald sehr populär wurden und herberen Produkte aus bspw. der Türkei bald ablösten.

    2.) Das Video „Die wahre Geschichte des Marshallplans“ gibt es sowohl auf YouTube als auch auf Dailymotion.

  2. Mitte der 80er Jahre im Fach Politische Ökonomie des Kapitalismus, Teilfach in Marxismus-Leninismus, kamen wir, weil eben auch aktuelle politische Themen besprochen wurden, mal auf die Höhe der Besatzungskosten. Unser Dozent meinte, es wären ca. 1 Mrd. DM jährlich, wobei man sagen muss, dass damals noch viel mehr US-Besatzungstruppen hier stationiert waren.
    Durch die US-Besatzungstruppen werden jährlich 2,34 Mrd. $ Wirtschaftskraft generiert. Das wären ca. 46.800 $ pro Person. Dieses Sümmchen nun als Wirtschaftskraft anzurechnen, dürfte wohl eine Milchmädchenrechnung sein.
    Die indirekten Besatzungskosten, wie Beteiligung an US-Kriegen, Hilfsdienste, Sanktionsfolgekosten sind auch nicht erfasst. Dann wird es ein teures Vergnügen, die US-Besatzer hier auszuhalten!

  3. Zitat aus dem Artikel: „Diese Menschen geben ihr Geld an ihren Wohnorten aus und wenn sie die Kasernen verlassen, dann helfen ihre Einkäufe natürlich den örtlichen Unternehmen, vor allem den Einzelhändlern.“ Dieser Satz ist völlig falsch:
    Die US Stützpunkte bieten die volle Infrastruktur, die notwendig ist, dass sich die Bewohner ausschließlich dort versorgen. Das gilt für Lebensmittel, andere Produkte, Gastronomie,sogar Kfz-Zulassung. Außerhalb dieser Standorte, zu denen Deutsche (außer den 850 ortsansässigen Mitarbeitern) keinen Zutritt haben, sind man kaum noch Amerikaner. In WI leben ca. 16.000 Amerikaner. Man trifft trotzdem keinen einzigen.
    In meiner Jugend in den 1970er war das völlig anders. Ich habe mein fließendes Englisch dadurch gelernt, dass ich jedes Wochenende Angehörigen der Airforce aus Ramstein Wein verkaufte. Jedes Wochenende kamen unzählige Leute und wir wurden auch oft nach Ramstein eingeladen. Den Winzerbetrieb gibt es immer noch, aber so gut wie keine US-Kundschaft. Amerikaner leben überwiegend in ihrer eigenen Welt, die sie weltweit importiert haben und sich von den besetzten Ländern bezahlen lassen.
    Der spiegel und die restliche deutsche „Qualitätspresse“ will mit solcher Propaganda ein Märchen in den Gehirnen verankern

    1. Sehr geehrte/r kooka, ich hatte einige Jahre, die Möglichkeit über einen Bekannten, in Franken, in dem dortigen Exchange Shopping Center einzukaufen. Die Waren die ich dort aus meinem Fachbereich kaufen konnten, lagen im Preis, weit UNTERHALB der Preise der Hersteller, an ihre Gewerblichen Kunden. Die deutschen Mitarbeiter in der Verwaltung der US Base sagten, das wird ALLES von UNS Bezahlt, darum Kauf soviel du willst, denn du musst es mit deinen Steuern, ehe mit bezahlen.

  4. Das Geld, was an die Amerikaner gezahlt wird kommt aus vielen Töpfen. Es dürfte auch keine Schwierigkeit sein, diese Kosten zusammenzutragen, dass ist aber nicht gewollt.
    Ich denke, dass ein Großteil der Kosten aus unserem Verteidigungshaushalt kommt. Die US Truppen sind schließlich zu unserer „Verteidigung“ da. Die Bundeswehr ist in einem desolaten Zustand. Mit dem Geld im Verteidigungshaushalt müsste diese aber im Top Zustand sein. Es ist daher nur Logisch, dass neben der Korruption in der Bundeswehr auch viel Geld an die Amerikaner fließt.
    Wie in dem Artikel auch schon erwähnt, haben die Amerikaner die Möglichkeit im Stützpunkt einzukaufen und dass viel billiger als wenn diese außerhalb des Stützpunktes einkaufen. Der Sold wird auch in die USA überwiesen, wo viele Familien der Soldaten leben. Ich denke, dass meiste Geld geht dann an das horizontale Gewerbe. Das ist schließlich in den USA verboten.
    Die USA haben kosten von fast 7,5 Milliarden im Jahr. Trump verlangt von den Ländern in denen die Truppen stationiert sind 1,5 fache der Kosten. Das sind dann in Deutschland 11,25 Milliarden. Da die Amerikaner in Deutschland keine Forderung gestellt haben mehr zu zahlen, gehe ich davon aus , dass bereits mehr gezahlt wird.

  5. Wobei das nur ein Bruchteil der tatsächlichen Kosten ist, der größte Anteil, wird in anderen Bundes Etats, in Landes und Kommunal Etats VERSTECKT.
    Wenn alle Deutschen, doch nach deren Meinung, so glücklich sind, die US Army hier zu haben. Können sie doch auf freiwillige Finanzierung umstellen und in der Bevölkerung, den Klingelbüggel rumgehen lassen.

  6. Ich habe zufällig festgestellt, dass hier alle wieder nur über die Höhe der Besatzungskosten herummäkeln, aber tatsächlich gar keine Ahnung haben! Der „Thinktank“ German-Foreign-Policy erklärt es „korrekt“!

    „Profitable Kriegsfinanzierung“
    Deutschland zahlt rund 100 Millionen Euro pro Jahr für US-Stützpunkte, erhält vom US-Militär aber Milliardensummen.“ – heißt es dort!
    “ Deutschland profitiert mit Milliardenbeträgen von der Stationierung von US-Truppen in der Bundesrepublik. Dies bestätigen aktuelle Angaben zu den jährlichen Unterstützungsleistungen der Bundesregierung für die hiesigen US-Militäreinrichtungen sowie Berechnungen über die Einnahmen, die die US-Truppen an ihren deutschen Standorten für die einheimische Wirtschaft generieren. Laut Auskunft des Bundesfinanzministeriums zahlt die Regierung jährlich im Durchschnitt 100 Millionen Euro an die US-Streitkräfte. Die Einnahmen hingegen belaufen sich allein für Rheinland-Pfalz jährlich auf eine Milliardensumme. Das übertrifft die Ausgaben selbst dann deutlich, wenn man indirekte finanzielle Unterstützung, darunter etwa nicht erhobene Zölle und Gebühren, in die Gesamtrechnung einbezieht. Der wirtschaftliche Nutzen kommt zum militärischen Vorteil hinzu, den die Stationierung der US-Truppen in Deutschland für den Machtkampf gegen Russland bietet. Beides erklärt, weshalb sich Berlin für den Verbleib der US-Streitkräfte stark macht – ungeachtet deren völkerrechtswidriger Kriege. “
    https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8326/

    Man muss sich einen solchen Schwachsinn mal auf der Zunge zergehen lassen! Wie blöd muss man denn überhaupt sein, um einen solchen Unsinn zu verbreiten? Und solche Dilettanten wollen eine „Denkfabrik“ sein! Mal davon abgesehen, dass das ohnehin nur eine Milchmädchenrechnug ist, völkerrechtswidrige Kriege sind ok, wenn dadurch Geld in die Kasse kommt! Weshalb Russland mit uns einen Machtkampf“ führt, für den wir die US-Besatzungstruppen hier brauchen, erschließt sich mir auch nicht! Kann das jemand erklären?

  7. Sehr viel über die Verschleierung, Verdrehung und glatte komplette Lügen ist in dem Buch „Spieglein Spieglein….. “ enthalten!
    Ich habe es fast durch und kann es wirklich empfehlen.
    Ein muss, wenn man dazu etwas sagen möchte!

    Lothar J. Finger

  8. Bezüglich der 2% für Verteidigung: Würde Deutschland die Kosten für die Flüchtlinge die wir den USA zu verdanken haben mit einberechnen, würden wir vom Ami noch Geld zurück bekommen. Allein so weit wird es nie kommen. Dafür sorgen unsere Arschkriechenden Politiker in Berlin schon…
    Ich bleibe dabei und wiederhole mich, Tschüss Ami, pack dein Zeug ein, inclusive deinen Atombomben, mach in Ramstein das Licht aus und mach dich vom Acker. Niemand braucht dich und niemand der bei halbwegs klarem Verstand ist, will dich.
    Was natürlich im Umkehrschluss wieder ein bezeichnendes Licht auf die Politiker wirft, die uns ernsthaft erzählen wollen, dass sich ohne die USA die Sicherheitslage in Deutschland verschlechtert, obwohl, vielleicht verschlechtert sie sich ja wirklich, dann allerdings nur, weil die Soldaten nach Polen verlegt werden, was wiederum eine weitere Provokation Russlands darstellt. Das sagt natürlich niemand von den verantwortlichen Politikern in Berlin, oder möglicherweise verhallt es auch im Anus des Imperiums, denn dort stecken sie Zäpfchengleich und ringen nach Sauerstoff, was ja bekanntermaßen die Fähigkeit zum denken beeinträchtigt.
    Möglicherweise gibt es aber auch noch eine viel einfachere Antwort. Die Schaukel vor ihrem Elternhaus stand einfach zu nah an der Hausmauer…

  9. Entlang der aktuellen Zahlen des Defense Manpower Data Center vom März 2019 sind 35.554 Angehörige der US-Streitkräfte in Deutschland in etwa 20 Stützpunkten mit mehr als 30 Standorten stationiert. Hinzu kommen 11.345 amerikanische Zivilangestellte. Die Zahl der Angehörigen der Soldatinnen und Soldaten sowie der Zivilangestellten ist hingegen nicht eindeutig bezifferbar. Entlang bekannter regionaler Zahlen kann deutschlandweit von zusätzlich bis zu 45.000 ausgegangen werden. Für die in Rheinland-Pfalz gelegene Kaiserslautern Military Community bedeutet dies, dass sie mit etwa 50.000 Amerikanerinnen und Amerikanern (Stand 2015) die größte Militärgemeinde außerhalb der Vereinigten Staaten darstellt.

    Also knapp 100.000 davon 1/3 direktes Militär.

    https://www.atlantische-akademie.de/en/publications/atlantic-blog/atlantischer-blog-detailansicht/news/gegenwart-und-zukunft-der-us-militaerpraesenz-in-deutschland/

    In dem Text werden Gründe für die Stationierung genannt die mit unserem Land nichts zu tun haben, Afrika, baltische Staaten, US- Landesverteidigung. Man kann also getrost fordern das sie ihre Landesverteidigung gefälligst selbst zu tragen haben. Da Polen und die baltischen Staaten keine dauerhaften NATO Truppen haben dürfen und die das auch wussten müssen wir die bei uns schon dulden also ist das nicht unser Problem sondern ein NATO Kostenfaktor der über den Deutschen Beitrag zu 100% abzurechnen sind. Der Betrieb und die Nutzung der zivilen TK/IT/ Mobilfunknetz Infrastruktur durch Militär/Geheimdienste ist schon allein wegen der technischen Ausrüster-Vorgaben anteilig dem NATO -Anteil zuzuschlagen. Unentgeltliche Überlassungen von Flächen zur ausschließlich militärischer Nutzung ebenso.

    „Vom Verteidigungsbündnis zum reinen Geschäftsbündnis?“ gibt Generalleutnant a.D. Hodges klar an

    „Man kann Amerika nicht von Virginia, North Carolina oder Kalifornien aus verteidigen. […] Das European Command (EUCOM) und das African Command (AFRICOM) in Stuttgart sind nicht da, um Deutschland zu schützen. Sie sind als vorgeschobene Zentrale für die Zusammenarbeit mit Verbündeten und Partnern da und zur Verbesserung der Beziehungen, die für unsere eigene Sicherheit unerlässlich sind.“

    Aber er sagt noch etwas

    „Ich denke, dass wir am Ende verlieren werden, wenn sich [aus der Trump-Formel „Cost Plus 50“] eine reine Geschäftsbeziehung entwickeln sollte und die Verbündeten uns Dinge in Rechnung stellen, die sie derzeit für uns tun, die aber nicht in der Zwei-Prozent-Liste erscheinen.“

    z.B. Die USA zahlen derzeit sicher nicht für den Cyber-Schutz des Bremerhavener Hafens oder den Himmel über Europa. Diese sind jedoch unabdingbar für unsere nationale Sicherheitsstrategie.

    https://www.bundeswehr-journal.de/2019/kosten-plus-50-usa-bitten-stationierungslaender-zur-kasse/

    zu den Zahlen gehören aber mehr als 66.000 ha Flächen die unentgeltlich bereitgestellt werden. Oder auch 22.000 Wohnungen.

    Wenn die noch rund 12.000 deutschen zivilen Arbeitsplätze sich Richtung Arbeitslosigkeit oder Rente bewegen dann hat das Militär keinen AG Anteil bezahlt wie sonst üblich sondern der Staat leistet alles. Zollfreiheit, Umsatzsteuerbefreiungen, Öko-Steuerbefreiung ja auch Kindergeld wird gezahlt. Und diese indirekten Kosten übersteigen die direkten Kosten um ein vielfaches.
    Alles zusammen dürfte die jährliche Mrd. Marke übersteigen.

    Was würden wohl die 22.000 Wohnungen jährlich an Miete bringen?
    105 600 000 – 132 000 000€ ( 400-500€ pro Monat)
    Was kostet das Kindergeld wenn wir nur ca. 50% Berechtigte mit 1 Kind ansetzen?
    219€ x 20.000 Kinder ergeben jährlich 52 560 000 €
    Was würden die Pachtflächen wohl bringen?
    66.000 ha a 200€ jährlich mindestens 13 200 000€

    Diese 3 Beispiele zeigen ca. 200.000.000€ die in den indirekten Kosten stecken.

    https://www.sueddeutsche.de/politik/deutsch-amerikanische-beziehungen-in-deutschland-gilt-auch-us-recht-1.2084126

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