Wie das russische Fernsehen über die heutige Eskalation in Syrien berichtet

Da die Entwicklungen in Syrien heute auch in Deutschland die Schlagzeilen beherrschen, will ich als Kontrastprogramm aufzeigen, wie in Russland darüber berichtet wird, denn ich bin der Meinung, man sollte immer beide Sichtweisen kennen, um sich ein Bild zu machen.

Im Gegensatz zu den deutschen Medien hat das russische Fernsehen einen Korrespondenten im Kriegsgebiet und ich schon früher Berichte von ihm übersetzt. Auch heute hat das russische Fernsehen seinen Bericht über die aktuelle Eskalation in Idlib ausgestrahlt, den ich übersetzt habe.

Beginn der Übersetzung:

„In den letzten Wochen hat das türkische Militär heimlich nicht nur die so genannte gemäßigte bewaffnete Opposition unterstützt, sondern auch die Militanten der internationalen Terrorgruppe Hay’at Tahrir al-Sham, dem Ableger von Al-Qaida in Syrien. Das türkische Militär handelte im Interesse dieser Militanten, teilte Geheimdienstinformationen mit ihnen und fungierte als eine Art Schutzschild für Hay’at Tahrir al-Sham, obwohl die Organisation auch in der Türkei als Terrororganisation eingestuft wird.“

So hat Evgeny Poddubny, der einzige russische Journalist, der in der Region arbeitet, die unerwartete Eskalation des Konflikts in der syrischen Provinz Idlib, kommentiert.

Am Vortag hatten die Militanten einen massiven Angriff auf Regierungstruppen durchgeführt, der von türkischer Artillerie und elektronischen Störsendern unterstützt wurde. Nach Angaben des Militärs zogen sich die Terroristen, sobald die Situation für sie schwierig wurde, in die Gebiete der türkischen Beobachtsungsposten zurück, die auf syrischem Boden in der Provinz Idlib Immunität genießen. „Das heißt, auf diese Beobachtsungsposten, die offiziell von türkischer Seite besetzt sind, darf nicht geschossen werden“, erklärte Poddubny.

Rund um den Ort Seraqib gehen die heftigen Kämpfe weiter. Das Militär erklärte, wie wichtig diese Gegend ist: „Seraqib ist ein Verkehrsknotenpunkt, der an der Kreuzung von zwei Autobahnen liegt, der M4 von Latakia nach Aleppo und der M5 von Damaskus nach Aleppo. Die Militanten versuchen aktiv, die Verteidigung des syrischen Militärs in diese Richtung zu durchbrechen. Dabei hat die türkische Armee ihre Zurückhaltung aufgegeben und unterstützt die Radikalen offen mit Artillerie. Das türkische Militär agiert in den Reihen der Militanten, worüber die russische Seite natürlich nicht informiert wird. Der Tod von 33 türkischen Soldaten wurde von Ankara bestätigt. Niemand wusste, dass sie in den Reihen der angreifenden Militanten von Hay’at Tahrir al-Sham waren.

„Nach Angaben des syrischen Militärgeheimdienstes sind im Gebiet der Deeskalationszonen von Idlib türkische Spezialeinheiten im Einsatz. Das bedeutet, dass die Türkei sich darauf vorbereitet, Sabotageaktivitäten in Gebieten durchzuführen, die von Regierungstruppen kontrolliert werden: Hinterhalte, schnelle Angriffe, Zerstörung von Ausrüstung und von Munitionskonvois. Das sind de facto direkte Zusammenstöße zwischen türkischen und syrischen Truppen“, sagte Poddubny.

Gleichzeitig wies das Militär darauf hin, dass die Türkei nicht nur moderne Artilleriesysteme in die Provinz Idlib verlegt hat, sondern auch tragbare Flugabwehrraketensysteme, die nun Flugzeuge am Himmel über Idlib bedrohen.

„Sowohl syrische, als auch russische Flugzeuge greifen die Stellungen der Militanten der Terrororganisation Hay’at Tahrir al-Sham an und sie werden von türkischen Flugabwehrsystemen bekämpft. Die Piloten sind gezwungen, Flares abzuschießen, nicht um terroristischen Raketen, sondern um türkischen Raketen zu entkommen.“

Poddubny ist sich sicher, dass die Region am Rande eines großen Konflikts steht: „Bisher hält nur die Professionalität der russischen Piloten diese Situation, wie sie es ausdrücken, in der Schwebe.“

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eskalierte die Lage in der syrischen Provinz Idlib, nachdem Kämpfer der Gruppe „Hay’at Tahrir al-Sham“ einen groß angelegten Angriff auf syrische Regierungstruppen in der Region gestartet hatten. Wie sich herausstellte, waren unter den Angreifern türkische Soldaten, 33 von ihnen wurden getötet und 36 verwundet.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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