Wie die USA den Streit mit China an allen Fronten eskalieren

Die von den USA geschürte Anti-China-Hysterie wird von „Qualitätsmedien“ wie dem Spiegel, die sich wohl als Pressesprecher der USA fühlen, ohne Rücksicht auf deutsche oder europäische Interessen vertreten und sie trommeln für eine harte Linie gegen China. Hier will ich dem, was wir täglich im deutschen Mainstream präsentiert bekommen, einem Bericht des russischen Fernsehens gegenüberstellen.

Die USA eröffnen den Kampf gegen China an allen Fronten. Die US-Börsen haben auf Weisung aus Washington harte Linien gegen chinesische Unternehmen verhängt, um sie auf den internationalen Finanzmärkten zu benachteiligen und Pompeo forderte vor zwei Wochen, die weltweiten Börsen sollten sich daran „ein Beispiel nehmen“.

Vor einer Woche ist die britische Regierung vor dem Druck aus den USA eingeknickt und hat zum Jahresende ein Einkaufsverbot für Technik von Huawei beim Ausbau von Mobilfunknetzen ausgesprochen. China hat angekündigt, mit ähnlichen Sanktionen zu reagieren. Da Großbritannien nicht mehr in der EU ist und damit wirtschaftlich de facto alleine in der Welt steht, ist nicht schwer zu erraten, wer bei dem Streit mehr Schaden erleiden wird: China oder Großbritannien?

Auch militärisch drehen die USA am Rad der Eskalation und haben gleich zwei Flugzeugträger ins Südchinesische Meer geschickt. Man stelle sich einmal vor, wie die USA reagieren würde, wenn China militärische Übungen vor der Küste Kaliforniens abhalten würde.

Die oben als Quellen verlinkten Spiegel-Artikel haben alle eines gemeinsam: Sie sparen Kritik am aggressiven Verhalten der USA aus. Eine – in meinen Augen – neutralere Berichterstattung bietet das russische Fernsehen, wie ein Bericht über den amerikanisch-chinesischen Streit zeigt, der dort am Sonntag gezeigt wurde. Damit sich jeder selbst ein Bild machen kann, habe ich den Beitrag des russischen Fernsehens übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Die wirtschaftliche Lage zwischen den USA und China ist angespannt.

In diesem Kalten Krieg versuchte Peking, den Weisheiten der alten chinesischen Schriften von Sun Tzu, „Die Kunst des Krieges“, zu folgen, laut denen der beste Weg zum Sieg ist, eine Schlacht zu vermeiden. Aber in dem gegenwärtigen Klima ist es nötig, auf Washingtons Angriffe auf die gleiche Weise, also mit Härte, zu reagieren, denn von all den Lehren der chinesischen Militärphilosophie haben die Amerikaner, so scheint es, nur ein einziges Prinzip übernommen: Die Lüge.

Uigurische Restaurants gibt es im Zentrum von Peking viele. Tee wird nach der Xinjiang-Manier serviert. Wenn man aber den Berichten des Weißen Hauses glauben will, ist das in China verboten. Die Besitzerin des Restaurants war darüber sehr überrascht: „Wenn unsere Gäste Chinesen sind, sprechen wir Chinesisch mit ihnen, wenn es Uiguren sind, Uigurisch. Niemand verbietet uns, unsere Muttersprache zu sprechen“, sagte sie.

Vor 20 Jahren zogen sie von Urumqi nach Peking, aber sie fahren jedes Jahr nach Hause. Und noch nie haben sie von Bekannten dort gehört, dass jemand von den chinesischen Behörden unterdrückt worden wäre.

Aber Washington hat schon für die Uiguren entschieden: Sie dürfen nicht beten, ihre Moscheen werden zerstört, sie werden in Konzentrationslager geschickt. Schuld daran ist laut US-Außenministerium das kommunistische chinesische Regime. Und jetzt hat die New York Times Pläne des Weißen Hauses veröffentlicht, allen Mitgliedern der Kommunistischen Partei die Einreise in die Vereinigten Staaten zu verbieten. Das betrifft mindestens 90 Millionen Menschen in China, einschließlich amerikanischer Lieblinge wie Jackie Chan oder Jack Ma.

„Wenn die USA das wirklich planen, ist das schade. Ein so starkes Land kann der Welt nichts anderes bieten, als Sanktionen zu verhängen?“, fragte die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying.

Als Reaktion darauf erstellt China seine Sanktionslisten, zu denen sowohl die Senatoren Rubio und Cruz, als auch der Kongressabgeordnete Smith gehören. Gleichzeitig rät China dem Weißen Haus, die Menschenrechte im eigenen Land zu achten und erinnert dabei auch an militärische Operationen von Afghanistan bis Libyen.

Die chinesischen Presse stellte der amerikanischen Führung folgende Diagnose: „Die jüngsten US-Maßnahmen spiegeln nicht nur Schizophrenie im System wider, sondern auch eine völlige Missachtung der Souveränität Chinas.“ Und dann der chinesische Außenminister Wang Yi: „Die amerikanische Seite stellt ihre Interessen ganz offen über die Interessen anderer. Sie haben bereits ihren Verstand und ihre Moral verloren und zerstören das Vertrauen in sich selbst.“

Fehlende Vernunft im Weißen Haus sieht Peking auch in dem von Trump unterzeichneten Hong Kong Autonomy Act, gegen den die amerikanischen Behörden selbst verstoßen, aber Peking dafür verantwortlich machen. Immerhin nimmt das Gesetz Hongkong den Status einer freien Wirtschaftszone und damit Handels- und Zollvorteile.

„Die Vereinigten Staaten haben kein Recht, sich in unsere Angelegenheiten in Hongkong einzumischen. Und sie schaden sich selbst mit den Sanktionen. Denn unsere Entwicklung hängt nur in geringerem Maße von den Vereinigten Staaten ab“, sagte Elizabeth Kuat, Mitglied des Hongkonger Parlaments.

Der Sonderstatus von Hongkong war für Peking war auch deshalb wichtig, weil westliche Unternehmen über ihn nach China gekommen sind. Aber aus dem selben Grund war er für den Westen, der sich nun diesen Zugang zum chinesischen Markt selbst verschlossen hat, genauso wichtig. Und das alles wegen des Gesetzes über die nationale Sicherheit, das Peking beschlossen hat, um dem Extremismus in Hongkong ein Ende zu setzen, der – nach Ansicht der chinesischen Regierung – in der ehemaligen britischen Kolonie nicht ohne die Beteiligung der Amerikaner kultiviert wurde. Tatsächlich hat Hongkong nach der Annahme des Dokuments endlich durchgeatmet.

Nur der amerikanische Druck hat nicht aufgehört. Die Rede des US-Justizministers Barr, der den amerikanischen Hightech-Sektor und auch Hollywood eines Kniefalls gegenüber China beschuldigte, wurde in China auseinander genommen. Besonders heftig trifft es Huawei, denn die Vereinigten Staaten haben Großbritannien überredet, dessen Ausrüstung aus dem Verkehr zu ziehen. Der Vorwand: Der Kampf gegen die chinesische Spionage.

„Das einzige, was Huawei sich in den Augen der Vereinigten Staaten zu Schulden hat kommen lassen, ist, dass es ein chinesisches Unternehmen ist, nicht wahr? Huawei ist bereit, mit allem Ländern ein Abkommen zum Verbot von Spionage unterzeichnen. Gibt es noch andere Firmen, die dazu bereit sind? Sind US-Unternehmen wie Apple und Cisco so transparent, wie Huawei?“, sagte Hua Chunying.

Jetzt wurde auch die chinesische Video-App TikTok der Spionage beschuldigt. Egal, ob Spiono-Manie oder Coronavirus, für Trump ist alles China. Selbst ehemalige Mitarbeiter des US-Außenministeriums kritisierten diesen Ansatz.

„Ich denke, die USA waren zu überkritisch in ihrer Kritik an China, für die sie manchmal keinerlei Beweise haben. Es ist das politische Klima in den Vereinigten Staaten, wenn Trump und auch Mitglieder des Senats und des Kongresses im Wahlkampf sind. Sie benutzen China als Sündenbock, was ihnen bei der Wiederwahl helfen soll“, sagte Max Baukus, ehemaliger US-Botschafter in China.

Um Trump zur Konstruktivität zurückzubringen, reagiert Peking mit Sanktionen. Wegen Waffenlieferungen nach Taiwan landete Lockheed Martin, der größte US-Waffenexporteur, auf der schwarzen Liste. Die chinesische Insel ist für Washington schon lange wichtig, obwohl die USA formal die „Ein-China-Politik“ unterstützen. Zumindest so lange, wie es nicht um das Südchinesische Meer geht, von dem Pompeo meint, dass China darauf keine Rechte hat. In Peking riet man Pompeo, sich die Landkarte anzusehen und die Frag zu beantworten, was amerikanische Kriegsschiffe dort machen. Auf die US-Vorwürfe, China wolle die Supermacht Nummer eins werden, antwortete Peking chinesisch-philosophisch: „Hoffnungsvolle Schwäne können Spatzen nicht verstehen.“

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

2 Antworten

  1. Die USA sind zum Glück, oder Gott sei Dank, wie man will, Geschichte. Nur, es besteht die große Gefahr, dass sie, bevor sie weiter in der Gosse versinken, wo sie hingehören, noch weiteres Leid für die Menschen verursachen. Sie wären schon längst Geschichte, wenn die Vasallen (vor allem Europa und insbesondere Deutschland) sich nicht ehrlich abmühen würden, ihr ganz tief in den Arsch zu kriechen.
    Wir müssen uns die Geschichte ansehen! Wer hat sich dort (nach Amerika) hinbegeben? Verzweifelte, Gescheiterte, Glücksritter, Verbrecher, Hochstapler usw. Es fehlt jegliche Homoginität und Ausgegeglichenheit, die eine Gesellschhaft ausmachen. Hinzu kommt das System des Raubtierkapitalismus.
    Aber die wirkliche Tragödie sind die Europäer, nein, die Lakaien in Europa, die sich Volksvertreter nennen. Wir, das so genannte Volk, sind lediglich eine Hammelherde, die inzwischen nicht einmal mehr ungestraft blöken darf.
    Aber genug, würde mich über Reaktionen und Meinungen freuen

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