Wikipedia als politisches Instrument: Kiew schließt Vereinbarung mit Wikimedia-Foundation

Dass Wikipedia kein Lexikon, sondern ein Propaganda-Instrument ist, ist für Kenner der Materie nichts Neues. Auch nicht, dass Wikipedia offiziell mit Staaten zusammenarbeitet und deren politische Sicht propagiert. Nun gibt es dazu ein neues Beispiel.

Die Pressestelle des ukrainischen Außenministeriums hat angekündigt, dass Kiew Wikipedia-Artikel über die Ukraine verändern will, die der ukrainischen Regierung „nicht-objektiv“ erscheinen. Dazu hat das ukrainische Außenministerium eine Zusammenarbeit mit der ukrainischen Sektion der Wikimedia-Foundation verkündet, die Wikipedia gegründet hat und es kontrolliert.

Laut dem ukrainischen Außenministerium ist das Ziel der Kampagne, dass die teilnehmenden Wikipedia-Autoren Desinformationen über die Ukraine bekämpfen und in den Artikeln über das Land die „russische Aggression“ herausheben. Dabei geht es nicht nur um das ukrainische Wikipedia, sondern um „Artikel in verschiedenen Sprachen“. Im Mai sollen die ukrainischen Autoren im Rahmen des „Monats der ukrainischen Diplomatie“ Abschnitte über die „russische Aggression“, die Integration der Ukraine in die EU und die Nato und andere politische Themen „ausbessern“.

Die Tatsache, dass die Wikimedia-Foundation in diesem Projekt als Partner der ukrainischen Regierung fungiert, zeigt deutlich, dass Wikipedia eben kein „basisdemokratisches Onlinelexikon“ ist, sondern eine von oben gelenkte Struktur hat, in der letztlich die Wikimedia-Foundation entscheidet, was „wahr“ ist und was nicht. Bei Wikipedia findet man keine objektiven Informationen, sondern das Narrativ, das die Wikimedia-Foundation verkünden möchte. Bei vielen Themen ist Wikipedia eine PR- oder Propaganda-Plattform und keine neutrale Quelle für Informationen.

Da es viele solche Projekte, wie Kiew nun eines startet, gibt, ist das auch keine Verschwörungstheorie oder unberechtigte Kritik an Wikipedia. Es ist vielmehr eine unbestreitbare Wahrheit, dass die Wikipedia gezielt bestimmte politische Sichtweisen verbreitet und es unmöglich macht, andere Darstellungen in Artikel einzutragen. Zu dem Thema habe ich im Dezember eine kleine Serie veröffentlicht, den ersten Teil finden Sie hier.

Nun bleibt abzuwarten, wie sich der deutsche Wikipedia-Artikel über die Ukraine in den nächsten Wochen verändern wird. Und auch, ob er überhaupt verändert wird, denn wer den Artikel in seiner heutigen Form liest, der findet dort schon all das, was Kiew nun fordert. Über die Ereignisse des Maidan und seine Folgen enthält der Artikel Unwahrheiten, die mit Meinungsartikeln aus den Mainstream-Medien als Quellenangabe „bestätigt“ werden. Darauf im einzelnen einzugehen, würde jedoch einen eigenen Artikel füllen.


Wenn Sie sich für die Ukraine nach dem Maidan und für die Ereignisse des Jahres 2014 interessieren, als der Maidan stattfand, als die Krim zu Russland wechselte und als der Bürgerkrieg losgetreten wurde, sollten Sie sich die Beschreibung zu meinem Buch einmal ansehen, in dem ich diese Ereignisse detailliert auf ca. 670 Seiten genau beschreibe. In diesen Ereignissen liegt der Grund, warum wir heute wieder von einem neuen Kalten Krieg sprechen. Obwohl es um das Jahr 2014 geht, sind diese Ereignisse als Grund für die heutige politische Situation also hochaktuell, denn wer die heutige Situation verstehen will, muss ihre Ursachen kennen.

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

2 Antworten

  1. Beide Seiten müssten schockiert die Wünsche der Gegenseite zurückweisen wenn sie wären was sie vorgeben zu sein.
    Das beide Seiten das durchziehen zeigt das sie keine Enzyklopädie bzw. kein Rechtsstaat sind.

  2. Zu diesem Thema gibt es ebenfalls ein Video des Bloggers Anatoli Schari https://www.youtube.com/watch?v=-cPgcjR2ePI in dem ebenfalls darauf hingewiesen wird, welche Web-Seiten die Ukrainische Wikipedia als „Propaganda-Seiten“ einstuft und ebenso wie die ukrainische Regierung dazu aufruft ihre „Wahrheit“ ebenso in anderssprachigen Wikipedia-Portalen zu verbreiten. (Ab min 1:34 ein Beispiel eines Autors).

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