Wochenbericht: Über 60 Nato-Flugzeuge und Drohnen innerhalb einer Woche an der russischen Grenze

Da wir im Westen immer nur hören, wenn die Nato Russland beschuldigt, „gefährliche Manöver“ in den Nähe von Nato-Flugzeugen zu fliegen, gebe ich jedes Wochenende einen Überblick über die Aktivitäten der Nato-Staaten entlang der russischen Grenzen. Denn es ist ja nicht so, dass Russland die angeblich „gefährlichen Manöver“ an den Nato-Grenzen fliegt, sondern die Situationen entstehen, wenn Nato-Flugzeuge an der russischen Grenze operieren.

Ich verzichte diese Woche auf eine Auflistung der einzelnen Vorfälle, wie ich sie in den letzten Wochen (siehe hier, hier und hier) ausführlich aufgelistet habe. Stattdessen will ich dieses Mal einfach die wöchentliche Grafik der russischen Streitkräfte zeigen und erklären, die sie jede Woche über ihre Aktivitäten veröffentlichen. Da dieses Thema auch in einer offiziellen Erklärung des russischen Außenministeriums vorkam, werde ich auch diese Erklärung übersetzen.

Das russische Verteidigungsministerium veröffentlicht jede Woche einen grafischen Überblick über die Aktivitäten der russischen Streitkräfte. Oben rechts sieht man, dass gemeldet wird, es seien 52 Aufklärungsflugzeuge und 9 Aufklärungsdrohnen an der russischen Grenze gesichtet und mit dem Radar verfolgt worden. Außerdem mussten in der letzten Woche 2 Mal russische Abfangjäger aufsteigen, um Flugzeuge abzufangen, die drohten, den russischen Luftraum zu verletzen.

Oben links sieht man übrigens einen Überblick über die Tätigkeiten der russischen Streitkräfte in Syrien. Demnach hat die russische Armee letzte Woche in Syrien 12 Kilometer Straßen, 4 Kilometer Stromtrassen und 11 Wohnhäuser gebaut und außerdem 12 Hektar Fläche von Minen geräumt und ca. 180 Sprengkörper entschärft oder kontrolliert gesprengt.

Natürlich will sich auch die russische Armee in ein positives Licht stellen, so wie jede Armee der Welt, aber diese Meldungen werden ja von niemandem dementiert, also dürften sie der Wahrheit entsprechen. Hinzu kommt, dass ich schon lange keine Meldungen mehr darüber gehört habe, welche humanitären Leistungen die Bundeswehr und andere Nato-Staaten in ihren „humanitären Einsätzen“ geleistet haben. Und erst recht nicht in Syrien, wo eine Normalisierung der Lage eigentlich im europäische Interesse wäre, damit die Flüchtlinge zurückkehren können. Aber dass das gar nicht gewollt ist, ist ein anderes Thema.

Hier nun noch die Übersetzung der Erklärung des russischen Außenministeriums zu dem Thema. Dabei wird besonders auf Großbritannien eingegangen, dessen Verteidigungsministerium sich in den letzten Wochen besonders mit seinen Aktivitäten „im russische Hinterland“, wie es hieß, gebrüstet hat.

Beginn der Übersetzung

Wir stellen fest, dass die Militärmanöver der Kriegsmarinen Großbritanniens, der Vereinigten Staaten und Norwegens zusammen mit der dänischen Luftwaffe im September dieses Jahres im hohen Norden „zum Schutz der Freiheit der Schifffahrt“ ernsthafte Sorgen hervorrufen. Wir sind davon überzeugt, dass solche Aktivitäten und generell die Zunahme der militärischen Präsenz von NATO-Ländern im hohen Norden nicht zur Stärkung von Frieden und Stabilität in der Arktis beitragen, im Gegenteil, sie führen nur zu einer Eskalation der Spannungen in der Region.

Leider sehen wir, dass London sich in der Arktis lieber in erster Linie auf die militärischen und politischen Aspekte konzentriert. 2018 beispielsweise war das Vereinigte Königreich das erste nicht-arktische Land, das eine nationale Militärstrategie für die Arktis angekündigt hat. Britische Truppen nehmen regelmäßig an NATO-Übungen im hohen Norden teil. Wir glauben, dass die britische Seite, wenn sie sich nicht auf den Aufbau militärischer Fähigkeiten in dem Gebiet konzentrieren würde, sondern auf eine konstruktive Zusammenarbeit in der Arktis, sie viel mehr zur Sicherung von Frieden und Stabilität in der Region beitragen würde. Darauf zielte insbesondere die gemeinsame Erklärung der Außenminister der Mitgliedstaaten des Arktischen Rates im finnischen Rovaniemi im Mai 2019 ab. Ich möchte Sie daran erinnern, dass das Vereinigte Königreich in dieser Organisation Beobachterstatus hat.

Ende der Übersetzung

Auch Putin wurde vor einigen Jahren nach den „gefährlichen Manövern“ seiner Flugzeuge gefragt, seine Antwort mit Untertiteln sehen Sie in dem Video.

Putin 2014 zur Frage der aggressiven russischen Politik - Putins Antwort auf eine Frage der BBC

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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