„Zeit“-Korrespondentin aus Moskau: Dreistes, aber sehr geschicktes Beispiel für das Propaganda-Lehrbuch

In der „Zeit“ ist eine Kolumne erschienen, an der man sehen kann, wie die deutschen Medien partout russische Erfolge in ein negatives Licht stellen wollen. Sogar dann, wenn sie Frieden und auch Deutschland nur Nutzen bringen. Die US-Agenda wird von den deutschen Medien um jeden Preis hochgehalten, sogar gegen deutsche Interessen.

Korrespondentenberichte aus Moskau sind in deutschen Medien generell nichts anderes als Desinformation, wie ich an den Korrespondentenberichten des Spiegel immer wieder nachprüfbar aufgezeigt habe. Manchmal wird sogar richtig dreist dabei gelogen.

Während aber die Spiegel-Korrespondenten in Moskau offensichtlich nicht die hellsten Kerzen am Baum sind, denn ihre Desinformation ist meistens ausgesprochen plump, muss man vor Frau Bota anerkennend den Hut ziehen. Sie bringt nämlich ein Kunststück fertig: Sie schafft es, über viele positive Entwicklungen zu berichten, diese aber für ihre Leser trotzdem negativ klingen zu lassen. Das muss man erst einmal hinbekommen.

Es begann schon mit der Überschrift: „Wladimir Putins grausame Verlässlichkeit

Nun habe ich immer gedacht, dass Verlässlichkeit etwas Positives ist. Aber wenn Putin verlässlich ist, dann ist das „grausam“. Für wen denn? Höchstens für die USA, die sehr unzuverlässig sind und deren „Partner“ (also Vasallen) sich mehr und mehr von den USA abwenden, weil sie genug davon haben, nur für die US-Interessen ausgenutzt zu werden. Aber man sieht eben auch, wessen Geistes Kinde Journalisten sind, die so etwas schreiben.

Aber zurück zu der Kolumne. Frau Bota stellt fest, dass Russland außenpolitische Erfolge feiert, wie man in der Einleitung lesen kann:

„Vorbei die Zeit, als man über Russland als Regionalmacht spottete: Putin ist derzeit in der internationalen Politik erfolgreicher als die USA und die EU. Woran liegt das?“

Und nun kommt das paradoxe an der Kolumne: sie erklärt es nämlich durchaus korrekt, aber sie schafft es, gute Nachrichten in ein negatives Licht zu setzen, weil Russland und nicht der Westen im Kampf für Frieden und Verständigung Erfolge feiert. Und das darf der deutsche Leser so nicht erfahren, er könnte ja fordern, dass sich Deutschland dann eher der russischen, als der amerikanischen Politik anschließen sollte.

Wir wollen hier einmal sezieren, wie Frau Bota dabei im Einzelnen vorgeht.

An der Überschrift haben wir gesehen, dass Putin verlässlich ist und dass das deshalb „grausam“ ist. Die Kolumne beginnt mit den Ereignissen im Iran, die die Welt nach Neujahr aufgeschreckt haben. Frau Bota stellt fest, dass Merkel in dieser internationalen Krise, die das Potenzial hatte, den ganzen Nahen Osten in Brand zu stecken, nicht etwa nach Washington geflogen ist, um zur Lösung beizutragen, sondern nach Moskau. Für eine transatlantisch eingenordete Journalistin, wie Frau Bota, die schon den Axel-Springer-Preis und auch n-ost-Preis bekommen hat, ist das natürlich eine Katastrophe.

Wer den n-ost-Preis nicht kennt: n-ost ist ein Verein, in dem die Spiegel-Korrespondentin Christina Hebel aktiv ist und der transatlantisches Gedankengut fördert: Die eine Moskau-Korrespondentin zeichnet die andere aus, so funktionieren diese „Ehrungen“ in Deutschland. Frau Hebel ist über n-ost gut vernetzt und fördert dann über ihre Artikel auch gerne mal ihre Freundinnen, wie ich hier gezeigt habe. Nur ihre Leser sollen nichts von den existierenden Seilschaften wissen.

Aber zurück zu der Kolumne. Frau Bota muss sichtbar widerwillig anerkennen, dass die russische Diplomatie erfolgreich ist:

„Ob es einem gefällt oder nicht, diese Art der Diplomatie, verstanden als reine Interessenpolitik, ist derzeit ziemlich effektiv.“

Sehr geschickt stellt sie erfolgreiche Diplomatie in ein negatives Licht, indem sie sie als „reine Interessenpolitik“ bezeichnet. Frau Bota weiß aber sicher ganz genau, dass das für alle Länder der Welt gilt: Jedes Land versucht mit seiner Diplomatie seine Interessen zu vertreten. Das ist der Daseinszweck von Diplomatie. Nur würde Frau Bota das nie so formulieren, wenn es um westliche Staaten geht.

Während die USA im Nahen Osten Amok laufen und gerade einen iranischen General mit einer Rakete auf dem Flughafen von Bagdad ermordet haben, was die Welt an den Rand eines großen Krieges gebracht hat, schreibt Frau Bota über Putin:

„Er trifft Assad in Syrien beim Besuch der russischen Truppen, schüttelt mit Erdoğan Hände bei der Einweihung der Gaspipeline TurkStream, telefoniert mit Macron, plant bald ein Treffen mit Sissi in Ägypten – es wäre das zwölfte Treffen in sechs Jahren. (…) Vorbei die Zeit, als Obama über Russland als Regionalmacht spottete. In Syrien konnte Putin Assad halten und ein labiles Gleichgewicht zwischen den Interessen von Türken, Kurden, Iranern und Israelis austarieren. In Libyen kämpfen russische Söldner aufseiten des libyschen Generals Haftar – neuerdings zwar auch gegen die Türken, die die libysche Regierung unterstützen, aber man wurde sich vorläufig einig und verkündete gemeinsam eine Waffenruhe.“

Frau Bota findet all das nicht gut. Aber ich frage mich, was soll schlecht daran sein, wenn Putin es schafft, zwischen ehemaligen Rivalen ein „Gleichgewicht auszutarieren“? Wäre es ihr lieber, wenn Türken und Kurden weiterhin Krieg gegeneinander führen würden? Wäre es ihr lieber, wenn Iran und Israel tatsächlich einen heißen Krieg führen?

Dass Putin es geschafft hat, die ehemaligen Rivalen Iran und Türkei in ein Boot zu holen, dass Putin es durch sein Eingreifen es geschafft hat, eine türkische Offensive gegen die Kurden zu stoppen, dass Putin mit seinen guten Beziehungen zwischen dem Iran und Israel auch dort versucht, zu vermitteln – wer kann das schlecht finden? Wer kann etwas dagegen haben, wenn es im Nahen Osten vielleicht endlich mal friedlicher wird, wenn das Misstrauen Schritt für Schritt durch Gespräche in Vertrauen umgewandelt wird?

Dass Putin hier Erfolge hat, zeigen auch die Gespräche zwischen den Erzfeinden Iran und Saudi-Arabien, die offensichtlich ebenfalls von Putin eingefädelt worden sind, als er im Oktober in Saudi-Arabien war.

Dann greift Frau Bota zu dem bewährten Mittel der Propagandisten: Sie packt ganz viele unbelegte Vorwürfe in einen Satz. Bevor der Leser anfangen kann zu verstehen, dass Russland tatsächlich eine auf Ausgleich und Frieden ausgerichtete Politik verfolgt, soll der Leser negativ eingestellt werden:

„Selbst in Europa, das an den Sanktionen gegen Russland (noch) festhält, schafft es der Kreml ein kleines bisschen aus der politischen Isolation heraus – trotz Attentaten (Skripal, Changoschwili), Hackerangriffen und enttarnter Geheimdienstoperationen.“

Die Attentate gegen Skripal und Changoschwili werden von den Medien zwar Russland angelastet, aber bewiesen ist gar nichts. Im Fall Skripal gibt es mehr offene Fragen, als Antworten (wie Sie hier im Detail nachlesen können) und im Fall Changoschwili, also dem Tiergartenmord, gibt es noch nicht einmal eine offizielle Behauptung, Russland habe damit etwas zu tun. Das behaupten bisher nur die Medien. Propaganda eben.

Wenn die Medien in Deutschland wenigstens darüber berichtet hätten, wer das im Tiergarten – von wem auch immer – erschossen worden ist, würde der Fall kaum Empörung hervorrufen können. Propaganda eben: Man stellt Beschuldigungen auf und verschweigt alles, was nicht ins Bild passt.

Gleiches gilt für die „Hackerangriffe“ von denen Frau Bota schreibt. Dazu gibt es auch rein gar nichts, außer Beschuldigungen und Aussagen vom BND, dass keine Spur nach Russland führt. Aber das muss Frau Bota ja nicht erwähnen. Und erst recht erwähnt sie nicht, dass den unbelegten Anschuldigungen gegen Russland reale und unbestrittene Hackerangriffe der USA gegen Russland gegenüberstehen. Propaganda eben, ganz nach Lehrbuch.

Unmittelbar danach schreibt Frau Bota noch im gleichen Absatz:

„Macron kommt Putin entgegen, in Paris verhandelt man endlich über Frieden in der Ukraine – aber nicht ohne Putins Vorbedingungen. Die Steinmeier-Formel jedenfalls, von ihren Gegnern auch Putin-Formel genannt, haben die Ukrainer nicht gewollt, aber akzeptieren müssen.“

Das ist ein wirklich starkes Stück Propaganda, denn es ist einfach nur dreist gelogen. Kein Leser von Frau Bota weiß, was die Steinmeier-Formel überhaupt ist. Und so kann sie sie zur „Putin-Formel“ machen. Klingt auch gleich schön böse.

Dabei ist die Steinmeier-Formel ein Produkt des damaligen deutschen Außenministers Steinmeier und sie sollte Details bei der Umsetzung des Minsker Abkommens festlegen. Die Ukraine hat sie nie umgesetzt, wie auch das gesamte Minsker Abkommen. Was aber kann Putin dafür, wenn Steinmeier einen Vorschlag macht, auf den sich alle (inklusive der Ukraine) in Verhandlungen geeinigt haben und wenn Kiew hinterher seine eingegangenen Verpflichtungen nicht umsetzt?

Und trotz aller nun von Frau Bota aufgelisteten russischen „Untaten“, die alle einer Überprüfung nicht standhalten, feiert Russlands Diplomatie Erfolge, wie sie schreibt:

„Für die russischen Erfolge gibt es vor allem zwei Gründe. Zum einen gilt die russische Diplomatie als sehr professionell. „Russland war immer stolz auf seine diplomatische Schule, und das, so scheint mir, nicht grundlos“, schreibt Andrej Kortunow, Direktor des kremlnahen Thinktanks Riac.“

In der Tat ist das so, die Diplomatenausbildung in Russland ist hervorragend. Die Diplomaten lernen die Sprachen der Länder, in denen sie eingesetzt werden sollen, sie lernen die kulturellen und historischen Hintergründe und sind hochprofessionell.

Sie meinen, das wäre überall so? Weit gefehlt. Nehmen Sie die USA, wo als Botschafter oft Großspender eines Präsidenten mit Botschafterposten belohnt werden oder auch Deutschland, wo Botschafter in erster Linie nach Parteibuch ausgewählt werden.

Was nützt ein deutscher Botschafter in Moskau, der sich ohne Dolmetscher nicht einmal einen Kaffee bestellen kann? Der russische Botschafter in Deutschland kann hingegen sogar ohne Dolmetscher in deutschen Talkshows auftreten.

Da ist es unvermeidbar, dass die russischen Diplomaten ganz andere Erfolge vorweisen können, als andere. Ich war kürzlich auf einer Konferenz und da haben mir mexikanische Politologen sehr viele Beispiele genannt, wie russische Diplomaten in lateinamerikanischen Ländern als Vermittler bei internen Problemen gerufen werden, weil sie sich dort auskennen und neutral zwischen Konfliktparteien vermitteln können und zwar direkt und ohne Dolmetscher. Es ist kein Zufall, das westliche Botschafter in solchen Fällen nicht gerufen werden: Ihnen fehlen sowohl die Kompetenz, das Wissen um die Situation im Land und die Sprachkenntnisse. Ganz davon abgesehen, dass sie dafür bekannt sind, parteiisch zu sein und daher als neutrale Vermittler von vorne herein ausfallen.

Dann kommt Frau Bota auf den russischen Außenminister und man beachte, mit welchen Formulierungen sie beginnt:

„Kaum jemand ist abgebrühter, unverfrorener und umtriebiger: Lawrow redet mit Irakern, Türken, Ägyptern, Amerikanern, Libyern, Chinesen, Israelis, Iranern. In einem Monat kann er mit den drei größten Feinden verhandeln: Anfang Dezember traf Lawrow den israelischen Außenminister, Mitte Dezember den saudischen, zum Jahresende dann den iranischen. Man vermeidet es, sich auf eine Seite in der Region zu schlagen.“

Mit den einleitenden Formulierungen prägt sie dem Leser ein negatives Bild ein, dabei ist das, was sie danach schreibt, nur positiv. Darüber möchte sie mit der Einleitung hinwegtäuschen.

Der russische Chef-Diplomat redet also mit allen, auch mit jenen, die untereinander verfeindet sind. Das ist der Job eines Diplomaten! Wie soll er denn Frieden, Aussöhnung und Verständigung erreichen, wenn er nicht mit den Konfliktparteien redet? Und wie soll es zu einer Verständigung kommen, wenn man sich auf eine Seite schlägt? Dann ist man kein Vermittler mehr, sondern Konfliktpartei!

Wenn ein deutscher Außenminister mit Konfliktparteien redet, ist in der Presse von „Vermittlungen“ die Rede. Wenn Lawrow es tut, dann nennt Frau Bota das „abgebrüht, unverfroren und umtriebig„. Propaganda eben.

Russland redet also – ganz im Gegensatz zum Westen, der zum Beispiel mit Syrien oder dem Iran gar nicht reden will – im Nahen Osten mit allen. Dazu schreibt Frau Bota:

„Die Autokraten im Nahen Osten sind dankbar für diese verlässliche Macht, die ihnen das Teuerste garantiert: den Status quo und damit ihre Despotenherrschaft.“

Das kann man kritisieren, aber dann muss man auch kritisieren, dass der Westen mit den „Despoten“ auf der arabischen Halbinsel nicht nur redet, sondern sie hofiert und massiv unterstützt, damit sie ihre „Despotenherrschaft“ aufrecht erhalten können. Ich habe das Wort „Despotenherrschaft“ in deutschen Medien noch nie im Zusammenhang mit dem „Partner“ Saudi-Arabien gehört, dabei ist das die größte „Despotenherrschaft“ in der Region.

Im Iran und in Syrien gibt es Wahlen (die man sicherlich auch kritisieren kann, aber es gibt sie wenigstens), in Saudi-Arabien gibt es nicht einmal ein Parlament. Dafür liefert der Westen fleißig Waffen, mit denen die „Despoten“ in Saudi-Arabien ihr Nachbarland Jemen in Schutt und Asche legen und die Zivilbevölkerung abschlachten.

Aber Russland ist in Frau Botas Augen böse, weil es mit allen redet. Wenn es das Wort „Doppelmoral“ nicht schon geben würde, müsste man es für Frau Bota und ihre Kolumne extra erfinden.

Der letzte Absatz ist dann die Krönung des Ganzen. Daher werden wir jeden einzelnen Satz anschauen und überprüfen. Der Absatz beginnt so:

„Wer mit allen im Gespräch ist und mit allen Deals aushandelt, wer Verpflichtungen und Verantwortung umschifft, der lebt auf Dauer gefährlich.“

Frau Bota spricht sich also indirekt dagegen aus, mit allen Vereinbarungen auszuhandeln. Was ist die Alternative? Neue Kriege? Die westliche Diplomatie hat im Nahen Osten in den letzten 70 Jahren jämmerlich versagt, nur Frau Bota scheint das nicht bemerkt zu haben.

Und ihre Unterstellung, Russland würde dabei „Verpflichtungen und Verantwortung umschiffen“, ist Blödsinn. Frau Bota, sollten Sie meinen Artikel lesen, nennen Sie mir bitte auch nur ein Beispiel dafür, dass Russland dies getan hat. Vor allem im Nahen Osten, um den es in Ihrer Kolumne ja vorrangig geht. Ich warte gespannt auf Antwort!

Der nächste Satz ist folgender:

„Möglich, wahrscheinlich sogar, dass keiner der russischen Erfolge im Mittleren und Nahen Osten halten wird, dafür ist das ausgehandelte Gleichgewicht allzu fragil und Diplomatie des 21. Jahrhundert eben doch mehr als reine Interessenpolitik.“

Wir werden sehen, ob die russischen Erfolge halten werden. Aber schon diese Erfolge sind mehr, als der Westen in 70 Jahren in der Region erreicht hat. Man muss Assad nicht mögen, aber Syrien ist heute Dank Russlands eingreifen wieder weitgehend friedlich. Der Krieg dort, den der Westen medial und mit Geheimdienstoperationen wie „Timber Sycamore“ unterstützt hat, hat eine halbe Million Menschen getötet. Dagegen war das Leben unter Assad vor dem Krieg das reine Paradies. Aber wer in Deutschland kennt schon „Timber Sycamore„? Die deutschen Medien haben darüber ja nicht berichtet.

Und was meint Frau Bota, wenn sie behauptet, die Diplomatie im 21. Jahrhundert sei „eben doch mehr als reine Interessenpolitik„? Hat Deutschland keine Interessen? Nein, zumindest unter der aktuellen Regierung nicht, aber Deutschland unterstützt immer die Interessen der USA. Und wer will mir erzählen, die USA hätten aus Nächstenliebe den Irak überfallen, hunderttausende Menschen getötet und das Land zerstört? Betreibt der Westen unter der Regie der USA etwa keine Interessenpolitik?

Der Unterschied ist, dass der Westen seine Interessen mit Kriegen, Sanktionen, Drohungen und Putschen durchsetzt. Russland hingegen mit Gesprächen und Verhandlungen auf Augenhöhe. Jeder kann für sich selbst entscheiden, was er besser findet. Frau Bota hat ihre Entscheidung offensichtlich schon getroffen und Diplomatie ist anscheinend nicht ihr Favorit. Das ist (verdeckte) Kriegspropaganda, wenn Frau Bota diplomatische Erfolge der Russen doof findet, denn sie sagt nicht offen, was denn die Alternative wäre: Krieg, wie wir in den 70 Jahren, in denen der Westen in der Region die Vorherrschaft hatte, zur Genüge sehen konnten. Vielleicht sollten wir die Russen mal zehn Jahre lassen und dann beurteilen, was besser funktioniert hat?

Frau Botas Artikel endet mit den Sätzen:

„Doch derzeit gibt sich Putin grausam verlässlich. Und das ist weit mehr, als manch anderer vorweisen kann.“

Wir fassen zusammen: Putin schafft es tatsächlich, die Parteien im Nahen Osten an einen Tisch zu bringen und seine Erfolge kann nicht einmal Frau Bota bestreiten. Das hat er durch seine Verlässlichkeit geschafft, einfach weil er ein gegebenes Wort hält und nicht die Parteien gegeneinander ausspielt. Für Frau Bota ist das „grausam„. Das lässt einen tiefen Einblick in ihr Verständnis von Moral zu.

Aber sie kann im letzten Satz eben trotzdem nicht umhin, Putins Erfolge zu würdigen, denn er hat mehr erreicht – nicht als „manch anderer“ – sondern als alle anderen in den letzten 70 Jahren.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

15 Antworten

  1. Diese tolle Zeitschrift ZEIT, für die Bota ihren Unsinn schreibt, hat mich vor knapper Jahresfrist im Kommentarbereich ohne Begründung gesperrt, weil ich ihre Berichterstattung kommentiert habe! Soviel zu Presse- und Meinungsfreiheit bei der ZEIT! Frau Bota behauptete auch schon, „die Ukraine behaupte sich seit 5 Jahren im Krieg mit Russland“! Sie lügt also entweder vorsätzlich oder hat einfach den Beruf verfehlt! US-Kriegsminister Esper verkündete jüngst wegen der Eskalation im Irak: „Wir werden unsere Interessen überall verteidigen“. Auch das muss Bota entgangen sein! Die Ergebnisse dieser systematischen Desinformation á la Bota und ihrem Arbeitgeber, der ZEIT, findet man dann in den hanebüchenen und bar jeglicher Sachkenntnis verfassten Wortmeldungen der Kommentarspalten deutscher „Qualitätsmedien“. Es ist häufig erschreckend, dass selbst einfachste Dinge nicht bekannt sind!
    Und diese Unkenntnis setzt sich im diplomatischen Dienst von Heiko Maas fort und findet sich dort wieder. Selbst der Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Wiese, spricht kein Russisch, in den für Osteuropa und Russland zuständigen Bereichen fehlen nicht nur Sprachkenntnisse, sondern jegliche Kentnisse über Russland! Arroganz und Sendungsbewusstsein sind hingegen weit verbreitet! Damit kann man international aber nichts besehen! Aber auf den Gedanken, dass dies eine Ursache für die diplomatischen Erfolge Russlands ist, scheint Bota nicht zu kommen! Statt dessen dieses unsubstantiierte Geschreibsel!

  2. Oh Mann…..

    Wieviel – tschuldigung – Scheiße im Hirn ist eigentlich nötig, um aus der so lautstark gefeierten „Steinmeier-Formel“ eine „Putin-Formel“ zu machen, um damit einer Fortsetzung des Krieges in der Ost-Ukraine das Wort zu reden?

    Und diese Personifikation krankhaften Hasses hat wirklich Politikwissenschaften studiert und war an der Deutschen Journalistenschule? Wie geht sowas?

    1. Die ist doch kein Einzelfall. Lies doch mal ein paar Artikel aus der FAZ oder der Welt. Die sind genauso blöd! Oder soll man sagen verlogen? Oder noch viel schlimmer die Kramp-Karrenbauer oder die bekloppte Grünen-Chefin Baerbock! Die lesen den bestellten Mist, den Figuren wie die Bota schreiben und sehen und hören doch nichts anderes! Aus allen Nachrichtenkanälen, aus allen diesen Zeitungen dröhnt der selbe Mist! Das wird für die irgendwann Realität und versuche mal, denen das auszureden! Du musst aufpassen, dass sie dich nicht angreifen!

      1. Hast recht.

        Ich erinnere mich noch schwach, vor ein paar Jahren mal in der FAZ einen Kommentar zu den Nazis in der Ukraine gelesen zu haben, der völlig abgefahren war. Das war zu der Zeit, als man nicht mehr leugnen konnte, daß es sie wirklich gibt. Deutsche Medienkonsumenten erkennen halt ein Hakenkreuz, wenn sie es sehen… 😉

        Tenor der Artikels war, daß der Kreml selbst diese Nazis „erschaffen“ hätte! Die Begründung war extremst originell: Da lange Zeit NUR der Kreml diese Nazis „sah“ (sprich, die vorher gar nicht existierten), mußten man sie schließlich erschaffen, um die eigene Propaganda gegen das unschuldige Opfer Ukraine zu belegen.

        Da ist man echt zu fassungslos, um sich noch an die Stirn zu fassen…
        Und das in der FAZ!

        1. Beim Westen weiß man was man hier zu erwarten hat. Interessanter war damals wie Israels Ha’aretz damals verklärte wie gut es sei, dass sich Ex-IDF Personal im Kampf gegen die Russen mit den Ukraine-Nazis verrbündete.

  3. Ein schöner Erfolg für den Anti-Spiegel!
    Mittlerweile wurde die Überschrift des Artikels geändert auf „Das amerikanische Vakuum“. Man könnte meinen, es wurde der Zeit-Redaktion selbst zu peinlich, ich glaube allerdings, da steckt ein Kalkül dahinter: Provokante und den Sachverhalt verfälschende Überschriften werden nach ein paar Stunden geändert. Kommt relativ oft vor und ist, wie wir gerade gelernt haben, durchaus relevant für die Klickraten und die Bewertung bei newsGuard.

    Für Alice Bota ist der Text noch eher zahm ausgefallen, sie gehört ja zu den „Hausautoren“ bei ZON und schreibt mit dieser perfiden Heimtücke, die, wie hier gut herausgearbeitet wurde, noch den einfachsten und erfreulichsten Sachverhalt den gewünschten Spin verleiht. Darin ist sie eine Meisterin und in einer Liga mit Golineh Atai.

    N-ost.org bezeichnet sich selbst sogar als „medien-ngo“ und sollte hier einen eigenen Artikel bekommen. Offiziell als Journalistennetzwerk und Vertriebsplattform für Bilder und Texte über und aus Osteuropa beworben, rekrutiert es junge Menschen im aktuellen „Interessengebiet“ der EU und fordert sie zu Recherchen in ihren Heimatländern auf, zugleich werden Stipendien, Informations-Reisen und Seminare für „Bürger-Journalisten“ angeboten. Also diese typische Herangehensweise transatlantischer ThinkTanks, um frühzeitig junge Leute zu korrumpieren und rekrutieren und sie ins eigene Netzwerk einzuspinnen…

  4. Also so besonders fand ich das jetzt nicht, also den Propagandastil. Es erscheint vielleicht nur als was besonderes, weil der Großteil mittlerweile einfach nur noch extremst plump ist.
    Bei mir rauscht das eh nur noch von links nach rechts durchs Hirn und ich schalte dann meistens zeitnah ab. Alles Positive, was der „Feind“ macht, wird mit den absurdesten Begründungen ins Negative gedreht. Vor 2 oder waren es 3? Tagen in WDR5 zum Abschuss der Boeing in Iran hat man mir ernsthaft verklickern wollen, dass das Eingeständnis ja gar kein Eingeständnis war, sondern das „Regime“ das zugeben musste, weil die sonst von den großen westlichen Aufklärern dazu gezwungen worden wären und dass das dann für die noch viel schlimmer geworden wäre. Zudem wird das nun die große Revolution anfachen, weil die Bürger des Iran jetzt endlich final ultimativ die Schnauze vom Regime voll hätten… ah ja, ok, so also! 😀

  5. Das hat er doch wieder ganz ausgezeichnet hinbekommen.
    Von der „Steinmeier-Formel“ zur „Putin-Formel“ – man kann sich einer gewissen „Hochachtung“ angesichts einer derartig perfiden „Genialität“ nicht völlig verschließen.

  6. 1. Skripal: Diese Runde haben Vald’s Lads verloren nachdem sie zwei Hypervollpfosten den Medien ans Touristen verkauften. Deren künstliche Begeisterung für den Kirchturm in Salisbury war in etwa vergleichbar mit meinem Enthusiasmus für den Fußballverein in Perm.

    2. Benjamin Bidder: Der vormalige Anti-Russland Korrespondent des Spiegel wurde vor Kurzem von RT mit Lob bepreist nachdem er Bill Browder („I am Putin’s Biggest Enemy“) bebeinpinkelte (https://www.rt.com/news/474230-spiegel-magnitsky-browder-fraudster-west/)

    3. Luke Harding: Ehemaliger Anti-Russland Korrespondent des Guardian, intellektuell einige Stamperl zu wenig für eine volle Vodka Flasche befleissigte sich dennoch das ultimative Buch zur Kollusion zwischen Trump und Vlad the Lad zwecks Machtergreifung in Washington zu schreiben.
    In einem Interview mit Aaron Maté bekam er von dem tüchtig Haue! (Schön anzusehen: https://www.foreignpolicyjournal.com/2018/10/06/watch-aaron-mate-destroy-russiagate-propagandist-and-collusion-author-luke-harding/)

    4. Shaun Walker: Das war der Nachfolger von Harding als Guardian Anti-Russki. Der schuldet mit immer noch einen halben Tag meines Lebens, als ich seinem „Live-Blog“ von der Invasion Russland in die Ukraine verfolgte. Das war wortreiches beschreiben von trocknender Farbe und wachsendem Gras. Der Artikel schein mittlerweile verschwunden zu sein

    5. Süddeutsche Zeitung: Die Ukraine war damals ein Land im Herzen Europas mit einer unvergleichlich westlich, urbanen Kultur, zumindest wurde das Land ab circa einem halben Jahr vor dem „Euro-Maidan“ als solches beschrieben. Das erbrachte viel Widerspruch in den Leserkommentaren, die die SZ damals noch zuließ. Im weiteren Verlauf der „Ukraine-Krise“ war dann da plötzlich ein Artikel über die Entführung eines westlichen Journalisten in der Ukraine durch die Russen. Mit einer unglaublich hohen Zustimmung von über 1200 Likes ragte ein kurzer Leserkommentar heraus: „Wieso soll ich ihnen das jetzt glauben“, fragte der. Alsbald gab es keine Leserkommentare mehr bei der SZ.

    5. Tagesthemen Nachrichtenhaserl: „Freiheit, Freiheit, Freiheit!“ waren die ersten Worte die man in der Pause des Weltpokalfinales zischen Bayern und Raja Casablanca zu hören bekam. Die Tagesthemen-Nachrichtenblondine berichtete dabei von der Landung von Chodorkowski irgendwo im Westen nachdem er seine Strafe wegen einer Steuersache abgesessen hatte.

    Wie man sieht, es gibt im Prinzip keinen Grund traurig zu sein, dass Radio Eriwan nicht mehr sendet.

  7. Das Problem ist oft nicht der Text sondern die Tatsache, dass das Gedruckte mit aller Macht als Wahrheit zementiert wird.
    Es findet keine Klassifizierung in Tatsache, persönlicher Meinung, Gegenargumenten statt.
    Damit wird freie Meinungsbildung ganz bewusst umgangen.

    Erschwerend kommt hinzu das es 1000 Zeitungen geben kann, wenn sie aber alle zu einem Konzern gehören welchen Mehrwert haben die dann?
    1000 Zeitungen = 1000 Sichtweisen oder
    1000 Zeitungen für alle möglichen Kundengruppen = 1 Meinung
    Die Meinung wird zum Fakt und jede Form einer Gegenmeinung wird zum Fake erklärt. Deshalb werden ja diese ganzen Firmen wie die „bellenden Katzen“ oder „NewsGuard“ mit öffentlichen und nicht öffentlichen Finanzquellen ausgestattet.

    Das soll Seriosität vorgaukeln und dient einzig als Schnelltrockner der Zementierung von Meinung.

    Alles was uns als „VT“ als „Spinner“ als „Skeptiker“ als „Ufojäger“ oder sonst was vor die Augen kommt ist das Resultat mangelnder Meinungsbildung oder Konsens Findung.

    Beispiel

    Die Frage „Gibt es Aliens?“ Kategorie VT und Spinner
    Die Antwort Sucher werden nicht aufhören mit ihrer Suche denn sie haben ihre Gründe.
    Die will nur Niemand hören, sind eh alles Spinner und VT , der Logik folgend sind auch all die Wissenschaftler Spinner die nach außerirdischen Signalen einer weiteren Lebensform suchen. Die eine Gruppe wird gut finanziert, gefördert und kann ungehindert publizieren, die andere Gruppe wird mundtot gemacht. Warum?

    Ich persönlich warte ab und falls ich es noch erleben sollte hoffe ich das Aliens nicht so schleimig und bösartig sind wie im Film. Thema ist für mich durch.

    Anderes Beispiel

    NewsGuard und Antispiegel

    Wer oder was ist NewsGuard ? Zusammenschluß von diversen Ex Geheimdienstlern, Medienkonzernen bis hin zur Nato. Sollte man diesem Verbund vertrauen? Was spricht dafür, was dagegen. Jeder Zweifel an der präsentierten Meinung soll im Keim erstickt werden. Dabei werden sie undurchsichtig finanziert und bekommen ein leistungsloses Gütesiegel geschenkt.
    Dabei geht man nicht nur die Information sondern auch die Person dahinter an. Und neu hinzugekommen ist der vorsätzliche Entzug von Finanzmitteln.

    Was ist Antispiegel ? Einzelperson, mehrsprachig, Systemkenntnisse und privat finanziert.

    Also vergleichbar dem kleinen Alien Sucher. Der Alien Sucher ist der Spinner, man winkt ab und wendet sich ab.
    Beim Antispiegel, der öffentlich Massen Manipulation aufzeigt, anprangert, Fakten liefert weil er ja vor Ort ist, dort lebt usw. wird misstrauisch beäugt weil er am falschen Ort lebt „Putintroll“ weil er sich gegen die Strategie von Geheimdiensten und Nato stellt „Antidemokrat/Nazi“ und er schon per se unglaubwürdig ist weil er seine Frau nicht vor Putin rettete sondern in Putins Macht-und Einflussbereich zog.

    Er verlangsamt durch seine Arbeit den Zementierungsprozess. Weil Antispiegel das Fakten basierend macht ( nutzt ja angebliche Fakten ) bietet er kaum Angriffsfläche. Würde man ihn inhaltlich Angreifen können täte man es, aber sie tun es nicht sondern ziehen seine Glaubwürdigkeit in Frage. Er hat die falsche Frau, am falschen Ort unter dem falschen Präsident.

    Das sich die Medienwelt von ihrem eigenen Kodex schon Meilen entfernt haben wissen die ganz sicher um so erschreckender ist die Tatsache zu bewerten das sie bereitwillig von Agenturen nur noch gelieferte Meldungen übernehmen. Lieber nicht selber nachsehen oder fragen.

  8. aktuelles Beispiel

    https://augengeradeaus.net/2020/01/niederlaendische-damen-werft-gewinnt-ausschreibung-fuer-neues-mehrzweckkampfschiff-180/

    „Das Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs Peter Tauber vom (heutigen) Montagabend an die Abgeordneten:

    Ich möchte Sie anlässlich des erzielten Verfahrensfortschrittes im Vorhaben Mehrzweckkampfschiff (MKS) 180 über die folgenden aktuellen Entwicklungen in Kenntnis setzen: Die im Vergabeverfahren MKS 180 verbliebenen Bieter wurden am 12. April 2019 zur Abgabe eines „Best and Final Offer“ aufgefordert und haben am 18. Juli 2019 ihre finalen Angebote abgegeben. Aus der nun abgeschlossenen Auswertung der Angebote durch die Vergabestelle ist mit der Damen Schelde Naval Shipbuilding B.V. ein Ausschreibungssieger hervorgegangen.
    Die Entscheidung der Vergabestelle ist noch vorbehaltlich einer möglichen Rüge bzw. eines gerichtlichen Nachprüfungsverfahrens vor der Vergabekammer.
    Unsere Absicht ist eine parlamentarische Befassung in Form einer 25 Mio. €-Vorlage im Frühjahr 2020.
    Unserem Ziel, die zukünftige Einsatzfähigkeit der Deutschen Marine zu sichern, sind wir damit ein großes Stück nähergekommen.“

    „Nachtrag: Das ging schnell – noch hat das Verteidigungsministerium diese Entscheidung noch nicht mal öffentlich mitgeteilt, da wird schon mit Spin-Bemühungen um die politische Entscheidung gekämpft. Zum Beispiel in den Nachrichten des Deutschlandfunks (vermutlich zurückkgehend auf eine Agenturmeldung):

    Das neue Kampfschiff „MKS 180“ für die Bundesmarine soll unter niederländischer Federführung bei der Hamburger Werft „Blohm und Voss“ gebaut werden.
    Dies geht aus einem Schreiben des Verteidigungsministeriums an die Obleute des zuständigen Bundestagsausschusses hervor. Demnach erhielt bei der Ausschreibung die niederländische Werft „Damen Shipyards Group“ den Zuschlag. Sie soll das Schiff in Kooperation mit der deutschen „Lürssen“-Werft bauen. Zur Lürssen-Firmengruppe gehört auch Blohm und Voss. Rund 70 Prozent der Fertigung sollen den Angaben zufolge in Deutschland geleistet werden.

    Die genannten Fakten sind zwar nicht falsch (bis auf den Begriff Bundesmarine) – aber: nein, das geht nicht aus dem Schreiben an die Obleute hervor (es sei denn, da wären verschiedenen Abgeordneten verschiedene Fassungen zugeleitet worden). Das Schreiben habe ich oben – komplett – zitiert, da steht nichts von Blohm&Voss, nichts von Lürssen, und auch nichts von 70 Prozent Fertigung in Deutschland.

    Mit anderen Worten: So wird jetzt der Streit laufen.“

    hier im Spiegel neu verpackt

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/mks-180-bundeswehr-kampfschiff-wird-von-niederlaendischer-werft-gebaut-a-d377bf44-9efd-481c-8452-da9b5f49b290

  9. Das Außenpolitik-Ressort der ZEIT wird ganz maßgeblich von Josef Joffe bestimmt, ich denke, kein Artikel zu Nahost, USA oder Russland kann in der ZEIT erscheinen, der nicht von Joffe freigegeben ist. Joffe war bis Ende des 20. Jahrhunderts Journalist. Als Journalist kann man nicht reich werden. Die Bücher, die Joffe bis zum Jahr 2000 veröffentlichte, erschienen auf keiner Bestsellerliste, können ihn also auch nicht reich gemacht haben. Wie hat er es dann geschafft, im Jahr 2000 Mitherausgeber der ZEIT zu werden? Da muss man doch wohl einen Batzen Geld mitbringen. Oder etwas anderes, das der Zeitschrift Vorteile bringt.
    Wer die Karriere von Joffe in den 1980er und 90er Jahren verfolgt hat, als er bei der Süddeutschen Zeitung das Ressort Außenpolitik leitete, weiß, dass der Mann immer eine stramm pro-amerikanische Linie gefahren hat. Er hat sich auch immer wieder auf Informationen aus „gut unterrichteten Kreisen“ (in den USA) berufen. Im Klartext: Er gehörte zu dem privilegierten Kreis von Journalisten, die von der CIA und NSA mit geheimdienstlichem „Wissen“ versorgt wurden, wann immer diese Dienste bestimmte Informationen lancieren wollten. Ob die betreffenden Informationen wahr waren oder Desinformation, wollen diese privilegierten Journalisten meist gar nicht wissen. Es genügt ihnen, dass der Zweck die Mittel heiligt.
    Dass die CIA Journalisten in aller Welt pampert und auch finanziell alimentiert, ist seit den Untersuchungen des Church Committee in den 1970er Jahren aktenkundig. (Leider hat es einen solchen U-Ausschuss seitdem nicht mehr gegeben, und es wird wohl auch nie wieder einen geben, dazu sind die Dienste inzwischen zu mächtig geworden.) Die CIA finanzierte nach den Recherchen des Church Committee auch ganze Zeitungen, Radio- und TV-Sender in vielen Ländern, um Einfluss auf die dortige öffentliche Meinung im Sinne der Vereinigten Staaten zu nehmen. Herrn Joffe mit ein paar Millionen Euro auszustatten, damit er sich bei der ZEIT als Herausgeber einkaufen konnte, wäre für die CIA mit ihren unbegrenzten Ressourcen finanziell ein Kinderspiel gewesen. Wenn es so gelaufen ist, müsste man Herrn Joffe ein Kompliment machen: Er hat geliefert und liefert weiterhin. Und er ist dafür ja auch reich belohnt worden, etwa durch Gastprofessuren an US-amerikanischen Eliteunis wie Johns Hopkins, Harvard und Stanford (dort bei der rechtskonservativen Hoover Institution), durch Vorstands- und Kuratoriumsposten bei zahlreichen US- und israelfreundlichen Stiftungen und Instituten (American Academy in Berlin, International University Bremen, Ben Gurion University, Israel; Goldman Sachs Foundation, New York, Aspen Institute Berlin, Leo Baeck Institute, New York; German Children And Youth Foundation, Berlin; Hypovereinsbank München (2001-2005). Atlantik-Brücke (Berlin), Deutsches Museum (München), Abraham Geiger College (Berlin), American Council on Germany, Intl. Institute for Strategic Studies. Schließlich hat er auch etliche Auszeichnungen und Orden verliehen bekommen, z.B. den Theodor-Wolff-Preis für Journalismus, den Ludwig-Börne-Preis und den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
    Frau Bota kann man wohl als gelehrige Jüngerin des Herrn Joffe bezeichnen – wie der Herr, so’s Gescherr.

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