Staatsanleihen

Bei wem sind Staaten eigentlich verschuldet und wem geben die Schulden Macht?

Ein Leser hat mir eine Frage zu Staatschulden gestellt, bei der mir aufgefallen ist, dass er wohl nicht einzige ist, der sich solche Fragen stellt. Daher will ich hier leicht verständlich erklären, wie der Handel mit Staatsanleihen funktioniert, bei wem die Staaten verschuldet sind und wie man damit (politische) Macht ausüben kann.

Staatsanleihen funktionieren sehr einfach: Ein Staat gibt eine Anleihe heraus, auf der steht, dass die Anleihe eine bestimmte Summe wert ist, die zu einem Tag X zurückgezahlt wird, und pro Jahr bestimmte Zinsen abwirft. Dieses Wertpapier wird von einem Geldanleger gekauft und er kann es weiterverkaufen oder auch nicht. Einmal pro Jahr kommt der derzeitige Besitzer der Anleihe zum Staat und lässt sich die Zinsen auszahlen. Und am Ende der Laufzeit kommt der aktuelle Besitzer der Anleihe zum Staat und bekommt den Wert der Anleihe zurückgezahlt.

Das klingt einfach und ist es auch. Aber wie immer sind die interessanten Details etwas komplizierter und das will ich an einem vereinfachten Beispiel aufzeigen.

Der ideale Kredit

Stellen wir uns vor, Sie wären ein Staat und ihr Dorf wäre der weltweite Markt bestehend aus anderen Staaten (also ihren Nachbarn) und Banken und so weiter. Wenn Sie Geld brauchen, dann schreiben Sie einfach ein Stück Papier (die Anleihe) aus und schreiben darauf: „Diese Anleihe hat einen Wert von 1.000 Euro und läuft zehn Jahre. Dem Besitzer der Anleihe zahle ich an jedem 1. Oktober ein Prozent Zinsen.“

Und dann kommt jemand, der kauft das Stück Papier und gibt Ihnen 1.000 Euro. Nun müssen Sie nur noch einmal pro Jahr demjenigen, der Ihnen die Anleihe am 1. Oktober vorlegt, ein Prozent Zinsen, also 10 Euro in die Hand drücken und sie haben wieder ein Jahr Ihre Ruhe.

Nach zehn Jahren aber, wenn die Anleihe fällig wird, haben Sie keine 1.000 Euro, um sie demjenigen, der die Anleihe vorlegt, zurückzuzahlen. Also schreiben Sie ein paar Tage vorher wieder ein solches Stück Papier aus und lassen sich von jemand anderem die 1.000 Euro geben, die Sie am 1. Oktober für die alte Anleihe zurückzahlen müssen.

Im Grunde müssen Sie die 1.000 Euro also niemals zurückzahlen, Sie müssen nur einmal im Jahr 10 Euro Zinsen zahlen´ und alle zehn Jahre jemanden finden, die Ihnen wieder 1.000 Euro gibt, damit sie die alte Anleihe zurückzahlen können.

Das Problem

Natürlich ist das sehr bequem und Sie werden versucht sein, mehr solcher Papiere zu verkaufen, denn leichter kann man ja nicht zu Geld kommen.

Stellen wir uns nun vor, Sie verdienen 35.000 Euro netto pro Jahr. Zehn Euro pro Jahr zu bezahlen, ist kein Problem. Das sehen Sie so und die Geldgeber auch. Aber wenn Sie nun so viele Anleihen ausgeben, wie es die Staaten im Westen tun, und sich dabei mit einem Mehrfachen ihres Jahreseinkommens verschulden, dann sieht es anders aus.

Nehmen wir also an, sie haben sich mit dem Dreifachen Ihres Jahreseinkommens verschuldet und haben schon 100 solcher Papiere verkauft. Dann müssen Sie jedes Jahr schon 1.000 Euro an Zinsen bezahlen. Das ist auch noch kein wirkliches Problem.

Aber Sie müssen auch ständig neue Papiere verkaufen, um die auszubezahlen, die jedes Jahr zu Ihnen kommen und ihre alte Anleihe wieder zurückgeben. Da liegt der Hase im Pfeffer

Der Klugscheißer

In Ihrem Dorf ist nämlich jemand aufgetaucht, den man im richtigen Leben Ratingagentur nennt. In unserem Beispiel nennen wir ihn Klugscheißer, denn das passt besser.

Der Klugscheißer kommen jeden Tag in die Dorfkneipe und erzählt allen, er wüsste ganz genau, welcher Ausgeber von Anleihen in Gefahr schwebt, seine Anleihen nicht mehr zurückzahlen zu können. Der Klugscheißer zeigt dazu lange Tabellen, aus denen er irgendwas berechnet haben will. Und aus diesen Tabellen, so der Klugscheißer, geht hervor, dass Sie leider nicht mehr allzu liquide sind.

Daher sollte jeder, der bei Ihnen in Zukunft eine Anleihe kauft, nicht ein Prozent Zinsen nehmen, sondern fünf. Das nennt man Risikoaufschlag und den hat der Klugscheißer mit seinen Tabellen errechnet.

Und nun haben Sie ein Problem, denn die neuen Anleihen kosten Sie nun nicht mehr 10 Euro pro Jahr an Zinsen, sondern 50. Wenn Sie nun mit den Jahren für alle Ihre hundert Anleihen neue Anleihen ausgeben müssen, um die alten zurückzubezahlen, dann bezahlen Sie demnächst nicht mehr 1.000 Euro pro Jahr an Zinsen, sondern 5.000. Das wird bei Ihrem Einkommen von 35.000 Euro langsam zu einem Problem.

Die Interessen des Klugscheißers

Das blöde an der Sache ist nämlich, dass der Klugscheißer der Nachbar ist, mit dem Sie sich seit Jahren um den Apfelbaum an Ihrer Grundstückgrenze streiten. Daher will der Klugscheißer Ihnen eins auswischen und erzählt in der Kneipe jeden Abend, dass es immer schlechter um Sie bestellt ist und dass man bei Ihnen eigentlich schon zehn Prozent Zinsen nehmen müsste.

Das führt dazu, dass sie ein echtes Problem bekommen, denn nun werden die Zinsen so hoch, dass Sie schon neue Anleihen aufnehmen müssen, nur um die Zinsen zu bezahlen. Und nach einiger Zeit haben Sie nicht mehr 100 Anleihen „draußen“, die bei einem Prozent Zinsen insgesamt 1.000 Euro an Zinsen pro Jahr kosten, sondern es sind nun 120 Anleihen, die bei zehn Prozent Zinsen plötzlich 12.000 Euro an Zinsen pro Jahr kosten.

Der Klugscheißer fordert nun von Ihnen Gehorsam in der Streitfrage mit dem Apfelbaum (und vielleicht auch noch bei anderen Themen), sonst erzählt er demnächst in der Kneipe etwas von 15 Prozent für Ihre Anleihen.

Sie sind erpressbar geworden. Aber eben nicht durch die, die Ihre Anleihen halten, also Ihre Gläubiger, sondern es kann Sie ein dahergelaufener Klugscheißer erpressen, weil er es geschafft hat, dass das ganze Dorf ihm zuhört.

Das muss nicht einmal Ihr Nachbar sein, mit dem Sie sich um den Apfelbaum streiten. Es reicht, wenn Ihr Nachbar mit dem Kluscheißer besser befreundet als Sie und schon haben Sie ein Problem.

Wie man alles verlieren kann

Noch problematischer wird es, wenn jemand, der mit dem Klugscheißer gut befreundet ist, ein Auge auf Ihr Haus geworfen hat. Der kann den Klugscheißer dazu bringen, dass der Sie durch seine schlechten Prognosen über Ihre Finanzen so sehr in Verruf bringt, dass Ihre Schulden und Ihre Zinsen so lange steigen, bis niemand mehr Ihre Anleihen kauft, weil die Leute Angst bekommen, ob sie die 1.000 Euro, die Sie zurückzahlen müssen, überhaupt noch irgendwoher bekommen.

Um zumindest einen Teil ihres Geldes zu retten, sind Ihre Gläubiger nun bereit, die Anleihen zum halben Preis zu verkaufen und dann schlägt der Typ zu, der Ihr Haus haben möchte. Er kauft die Anleihen und kommt am Zahltag zu Ihnen. Sie können aber die alten Anleihen nicht zurückkaufen, weil Ihre neuen Anleihen niemand mehr kauft.

Daher kommt der Typ, der Ihr Haus haben will, mit dem Gerichtsvollzieher vorbei und wirft Sie aus Ihrem Haus, weil Sie Ihre Schulden nicht bezahlen können. Er hat Ihr Haus im Ergebnis für einen geringeren Wert bekommen, als es wert ist.

Das zeigt ein Beispiel: Ihr Haus ist 100.000 Euro wert. Da der Klugscheißer aber Ihre Reputation zerstört hat, mussten Sie zusätzliche Anleihen ausgeben und haben nun 120.000 Euro Schulden. Der Klugscheißer hat Ihre Anleihen aber zum halben Preis gekauft, also für 60.000 Euro. Am Ende hat er damit für Ihr Haus, das 100.000 Euro wert ist, nur 60.000 Euro bezahlt. Als Dank wird der Typ, der Ihr Haus haben wollte, dem Klugscheißer ein Bier ausgeben.

Übrigens sind Sie komplett ruiniert, denn Sie haben nicht nur Ihr Haus verloren, sondern immer noch 20.000 Euro Schulden. Ihre Schulden betrugen 120.000, das Haus hat aber nur einen Wert von 100.000, weshalb Sie dem Hausräuber sogar noch Geld schulden.

Was das in der Realität bedeutet

So läuft es auch bei Staaten und der Klugscheißer sind im richtigen Leben die Ratingagenturen, die entscheiden, welcher Staat welche Risikoaufschläge zahlen muss. Da die Ratingagenturen in den USA sitzen, müssen die USA, obwohl sie exorbitant verschuldet sind und ihre Verschuldung im Eiltempo wächst, nur geringe Zinsen zahlen. Die USA sind mit fast 27 Billionen Dollar verschuldet, dem stehen Steuereinnahmen des Staates von 6,4 Billionen gegenüber. Trotzdem zahlen Sie für 10-jährige Anleihen nur etwas mehr als ein Prozent Zinsen.

Russland hingegen hat Staatschulden in Höhe nur etwa 50 Milliarden Euro, während seine Steuereinnahmen bei etwa 270 Milliarden Euro liegen. Trotzdem liegt die Verzinsung russischer Staatsanleihen an der Börse bei etwa sieben Prozent.

Hinzu kommt, dass die USA keine nennenswerten Reserven haben, Russland hingegen hat bei seiner Zentralbank und den stattlichen Fonds über 600 Milliarden Dollar auf der hohen Kante.

Man sieht also, dass die Zinsen, die in erster Linie auf den Angaben der Ratingagenturen basieren, ein Machtinstrument sind, mit dem jedem Staat, der den USA gegenüber ungehorsam ist, das Geld entzogen werden kann.

In den EU-Staaten, die den USA gegenüber gehorsam sind, beträgt die Pro-Kopfverschuldung etwa 28.000 Euro, in Russland nur knapp über 1.000 Euro. Trotzdem haben die EU-Staaten ein besseres Rating als Russland und müssen weniger Zinsen für Ihre Anleihen bezahlen als Russland, wie diese Karte des Länderratings einer der wichtigsten Ratingagenturen zeigt.

Beispiel Griechenland

Als die Ratingagenturen den Daumen über Griechenland gesenkt haben, lag die Schuldenquote Griechenlands bei 110 Prozent des BIP. Griechenland wurde von den Ratingagenturen für de facto bankrott erklärt und seine Staatsanleihen wurden wertlos. Die Anleihen hat dann die EU mit ihren Institutionen zum Nennwert gekauft. Das bedeutet, dass sie trotzdem den vollen Preis für die Anleihen bezahlt hat und die Banken, die die Besitzer der Anleihen waren, somit trotzdem die volle Summe bekommen haben, obwohl die Anleihen nichts mehr wert waren. Daher war das keine „Griechenlandrettung“, sondern eine „Bankenrettung“.

Dann hat die EU zu Griechenland gesagt, dass es nur frisches Geld bekommt, wenn es seine Sahnestücke (Flughäfen, Häfen, staatliche Energieversorger und so weiter) privatisiert. Da das schnell gehen musste, haben die Griechen nur einen Bruchteil des Kaufpreises erzielen können, den die Unternehmen wert waren. Ausländische (natürlich vorwiegend westliche) Konzerne haben sich so die Filetstücke der griechischen Wirtschaft zum Schleuderpreis unter den Nagel gerissen.

Heute behaupten die Ratingagenturen, Griechenland sei saniert. In Wirklichkeit ist die Schuldenquote Griechenlands aber dank der „Griechenlandrettung“ von damals 110 auf über 200 Prozent explodiert und liegt derzeit bei etwa 190 Prozent.

In Wirklichkeit wurde Griechenland nicht saniert, es wurde ausgeraubt.

Um es in unseren Beipiel zu erklären: Die Nachbarn wollten Ihr Haus und haben sich mit dem Klugscheißer zusammengetan und es sich genommen.

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

40 Antworten

  1. Mal super für solche wie mich erklärt, die so wirklich absolut keine Ahnung von speziell dem Mechanismus von Staatsanleihen haben…

    Fehlt noch die logische Erklärung über die Motivation derer, die den Amerikaner trotzdem ihre Anleihen abkaufen ?

    Wenn man auch das oben durch AS geschilderte Wissen um den Zustand der amerikanischen Staatsverschuldung kennt, weiß, wer die größten Sicherheiten als Staat besitzt ( Ressourcen ) und dann – aus welchen Gründen auch immer- eben eine Menge mehr an Zinsen durch den Kauf einer russischen Staatsanleihe für sich selbst erwirtschaften kann. …..

    …in Mensch mit halbwegs klarem Verstand sollte doch eigentlich müde lächelnd auf solche Angebote der Amis mit L..M..A..A…reagieren

      1. Da bin ich ganz bei Ihnen.
        Ich meine „Geld“ is ja nun eine uralte Geschichte, und selbstverständlich hat sich sein Charakter da über die Zeit und in Anhängigkeit von den sozialökonomischen Gegebenheiten auch verändert.
        Aber wenn wir einmal annehmen, daß „Geld“ seit ca. 200-300 Jahren im wesentlichen das ist, was es heute ist, so ist es doch überaus erstaunlich, daß augenscheinlich immer noch keine so rechte Klarheit oder auch Einigkeit darüber besteht, was das eigentlich ist, wie und warum es funktioniert…

  2. Was Griechenland angeht, so rate ich mal die Bücher von Yanis Varoufakis zu lesen.

    Dient die im Text enthaltene Grafik nur zur „schönen“ Illustration des Textes, oder haben die Farben eine Bedeutung? In welcher Beziehung ist z.B. Russland mit Mexiko und Marokko gleichzusetzen?

    1. Ein ehemaliger Kollege hat mir geraden mal mit TinEye nach der Grafik zu suchen, und siehe da, ich hatte Erfolg.
      Die Grafik gehört zu einem Wikipediaartikel der die United States debt-ceiling crisis of 2011 beleuchtet. Die Grafik stellt dabei die Länder mit gleichem Rating in den gleichen Farben da.

  3. „Und am Ende der Laufzeit kommt der aktuelle Besitzer der Anleihe zum Staat und bekommt –> **den Wert** <– der Anleihe zurückgezahlt."

    Wie wird dieser "Wert" dann berechnet, bzw. setzt sich dieser dann zusammen?

  4. Bleibt die Frage, warum sich Russland den Luxus seiner Schulden (bei hohen Zinssätzen!) leistet, wenn es sie mit einem Bruchteile seiner hohen Kante einfach tilgen könnte.

    Oder ist es doch nicht ganz so einfach?

    1. Ich vermute mal, weil die etwas braucht, und die das haben, keine Rubel nehmen.
      Der tiefere Sinn einer „Verschuldung“ (des Staates, oder auch eines Unternehmens) ist ja normalerweise „die Investition“, mittels deren „verdienstvollen Wirkens“ ich dann u.a. die Schulden bedienen kann…o.s.ä.
      Mit der Verschuldung der privaten Haushalte ist das wohl etwas anders. Da verschuldet man sich, weil man „jetzt“ etwas „braucht“, was man sich im weiteren erst „erarbeiten“ muß. Wenn das so klappt, ist das kein Problem…

  5. Das ganze ist richtig und trotzdem falsch. Denn das Geschäft Mit den Staatsanleihen an sich ist schon Betrug. Jede form von Zinsen ist Betrug. Wenn du dir von jemandem 100 Goldstücke leihen würdest und ihm nach einem Jahr 103 Goldstücke zurückgeben musst, woher bekommst du die 3 fehlenden Goldstücke? Sagt mir nicht, das ihr sie eben durch Arbeit verdienen tut. Das funktioniert nämlich nicht, nur der Verleiher der Goldstücke kann zusätzliche Goldstücke prägen. Es kommt eine exponentielle Wachstumskurve zustande. Am Ende gewinnt immer der Verleiher.

    1. Bin da nicht im Topic, aber ist es nicht so, dass muslimische Banken genau deshalb, also aus moralischen und systemischen Gründen, keine Zinsen nehmen dürfen?

      Und wurde nicht auch in der westlichen Volkswirtschaftslehre genau dasselbe gelehrt, zumindest bis Ende des 19. Jahrhunderts?
      Wie gesagt habe ich diese Info nur irgendwo im Hinterkopf…

          1. Ganz so einfach ist es nicht, denn ein Grundsatz im Islam ist, dass Käufer und Verkäufer das Gesicht bewahren.

            In den meisten Fällen tritt die Bank als Zwischenhändler auf. D.h. bevor ich ein Haus kaufe, kauft es erst die Bank, der ich es dann zu einem erhöhtem Preis abkaufe.

              1. Meine Kommentare waren immer sinnvoll, passten aber nicht in die verhärteten Ansichten der meisten Kommentatoren. Und wenn es mir zu plakativ wird, stelle ich schon gerne mal unbequeme Fragen. Also nicht zu früh freuen.😲

                1. „Meine Kommentare waren immer sinnvoll, …“

                  Fragt sich nur in welchem Sinne. 😅

                  Unbequeme Fragen sind auch kein Problem, das Problem sind dumme Fragen. 😉

    2. Warum sollte jemand sonst auch Geld oder irgendwas verleihen? Zinsen machen schon Sinn. Sonst könnte sich ja auch jeder viel Geld leihen ohne Druck es zurück zahlen zu müssen.
      Man bräuchte schon ein komplett anderes System um auf Zinsen verzichten zu können.

    3. Diese Antwort führt m.E. ein bisschen in die Irre, denn das gilt nicht nur für Staatsanleihen. Meiner Ansicht nach ist die Emission von Geld (durch die Notenbank, also die einzige Instanz, die „Goldstücke prägen“ kann) auf dem Wege des Kredits der wesentliche Fehler im System, denn wenn jegliches Geld von der EZB (oder der Fed oder wohl jeder beliebigen Notenbank der Welt) als (zinsbehafteter) Kredit in die Welt gelangt, kann die Welt vielleicht den Kredit zurückzahlen, jedoch nicht zusätzlich die Zinsen.

      Die übrigen Parteien in der Welt – und dazu zähle ich auch den Staat – können im Prinzip schon zinsbasiert untereinander verleihen, denn grundsätzlich kann jede Partei durch Wertschöpfung zusätzliche Einnahmen generieren und damit nicht nur den Kredit zurückzahlen, sondern auch Zinsdienst leisten. Das Ganze gerät nur dann aus dem Ruder, wenn der Verleiher des Geldes, der auch der Empfänger der Zinsen ist, nicht zumindest diese Zinsen wieder vollständig in den Umlauf bringt, und zwar nicht als Kredit, sondern konsumtiv. Dann entsteht nämlich irgendwann eine derartige Ungleichheit in der Geldverteilung, dass die Wertschöpfung der Schuldner auf den Geldeigentümer als Konsumenten/Abnehmer angewiesen ist, und wenn der dann sagt „Ich habe schon alles.“, gerät diese Wertschöpfung und damit die Bedienung des Kredits ins Stocken. All die Gates und Bezos und Musks (und natürlich auch die Klattens und Quandts) dieser Welt sind in dieser Sitution. Sie sind zwar Konsumenten, sogar außerordentlich große, aber ihr Konsum ist deutlich geringer als ihre Kapitalakkumulation infolge ihrer Kapitalerträge. Hier müsste ein Mechanismus eingreifen, der so etwas verhindert. Aber diese Leute wissen um die Gefahr, die ihrer automatischen fortlaufenden Bereicherung droht und zweigen einen Teil ihrer Einkünfte für entsprechende Lobby-Arbeit ab, die die Implementierung der angedeuteten Mechanismen verhindert.

  6. Gr hätte 2008/9 einfach eine eigene Währung einführen müssen, z.B. in Form eines auf Euro lautenden Schuldscheins oder Steuergutscheins. Das wollten aber sehr viele Griechen nicht wirklich, allen voran die Rentner, weil die Griechen ihrem eigenen Land absolut nicht vertrauen und nichts zutrauen.

    Es gab dann diese unsägliche Abstimmung (Oxi oder Ochsi, also Nein) über die Austeritätsmassnahmen, was eher sowas wie eine Wohlfühlmaßnahme war, denn den Griechen wurde suggeriert, wenn sie dagegen stimmen würden, dann bräuchten sie sich keine Sorgen mehr zu machen, kein Wort über einen dann fälligen Euro-Austritt. Auch der angeblich heldenhafte Varoufakis hatte es damals vermeiden, Klartext zu reden, Nein heisst Euroaustritt, das wollte er nicht, gab dann so schäbige Pläne von/mit ihm, für eine virtuelle Drachme (Bargeldabschaffung), die in einer Nacht- und Nebenaktion einzuführen gewesen wäre, wurde natürlich nichts draus.

    Also eine schöne Show, Widerstand und so, aber als die EZB die Versorgung der Geldautomaten eingeschränkt hat, sind die Griechen praktisch über Nacht eingeknickt und komplett in sich zusammengefallen. Genau zu dem Zeitpunkt hätte eine lokale Währung als Euro-Gutschein, mit dem man z.B. Steuern und Abgaben zahlen hätte können, wahre Wunder wirken können, wollten sie aber alle nicht.

    Es gab damals so eine Abspaltung der regierenden Syriza-Partei, die wollte genau das Richtige(tm), die kam bei der nächsten Wahl nicht mehr ins Parlament, an der 3%-Hürde gescheitert, die Griechen haben ihr Schicksal in gewisser Weise selbst gewählt.

    Man hätte so eine Währung auch durch Sachwerte decken können, wenn man nicht genug Gold gehabt hätte, dann eben durch z.B. Hanfprodukte aller Art, deren Anbau man fördern hätte können. Ich würde aber trotzdem neben einer 100% sachwertgedeckten Währung auch eine Steuergutschein-Währung bereithalten, als Ersatz für Giralgeld, das im Rahmen einer Vollgeldinitiative verschwinden würde bzw. zu Bank-Schuldverschreibungen degradiert würde.

    Es gab mehr als genug alternative Konzepte, aber die wurde schon damals in fast völlig gleichgeschalteten Medien unterdrückt und totgeschwiegen. Es gibt z.B. die Bücher von Bernd Senf, der die Details unseres Geldsystems sehr ausführlich und verständlich erklärt, didaktisch hervorragend, für Fortgeschrittene aber schon zu langatmig.

  7. Eine schöne Geschichte, die allerdings nicht die Frage in der Überschrift beantwortet.

    Ok, Ratingagenturen spielen eine wichtige, undurchsichtige und gerne auch mal dubiose Rolle (Wer hat die eigentlich erfunden, und ihnen so viel Macht gegeben?).

    Aber wer leiht Regierungen Geld, und was bedeutet das für die Machtverhältnisse? Hinter „dem Kapitalmarkt“ stehen ja irgendwann reale Menschen. Banker, Hedgefonds, Regierungschefs.

    Blackrock etwa hat zwar kaum eigenes Geld, sitzt aber in den Aufsichtsräten aller wichtigen Unternehmen, weil der Hedgefond Gelder anderer Menschen in deren Auftrag investiert, und auch deren Rechte wahrnimmt. Indexfonds sind ähnlich aufgestellt: Anleger kaufen künstliche Finanzprodukte wegen der Zinsen und des Wertzuwachses, die Fonds kaufen mit dem Geld Aktien und werden Aktionäre. Mit allen Rechten.

    Wer also kauft Staatsanleihen? Banken, die damit die Aufbewahrungsgebühren bei den Zentralbanken einsparen? Dieselben Banken, die später „gerettet“ werden müssen von den Regierungen? Oligarchen, die dann einen langen Hebel haben, um Regierungen zubeeinflussen? Andere Regierungen, mit demselben Ziel?

    Es ging lange das Gerücht, das China Gläubiger sei für einen Großteil der amerikanischen Schulden. Wobei die Rechnung nicht aufgegangen sein soll, weil man den Hebel nicht einsetzen konnte, ohne selber mit in den Abgrund gezogen zu werden: Man keinen keinen Gerichtsvollzieher schicken, um einen Kuckuck ans Weiße Haus zu kleben und später selber dort ein zu ziehen. Man kann auch die Schuldscheine nicht massenhaft verkaufen, um den Preis zu drücken, ohne die verbleibenden Schuldscheine im eigenen Portfolio zu entwerten.

    Wer also leiht Regierungen Geld, und welche Machtverhältnisse ergeben sich daraus?

    1. Ja, das mag schon sein, und die letzte Frage ist wirklich spannend.
      Wenn BlackRock daher kommt, wird jeder Vorstand „freundlich“, weil da stehen plötzlich
      9 (richtige) Billionen Dollar (vor 3- 4 Jahren waren es noch 5). Und die gehören zwar nicht Larry Fink, aber die Truppe verfügt darüber, mit der im Grunde einzigen Priorität, mehr daraus zu machen – gut sie haben jetzt versprochen, „grün“ zu werden…
      Und niemand weiß im dem Moment genau, wo die noch überall ihre Finger im Spiel haben, und was die so alles anrichten können. Die haben da auch hochqualifizierte Analysezentren und richtig tolle Software, die da wohl schon recht erfolgreich zu Einsatz gebracht wurde. Nur ob die Prioritäten stimmen, und was das für den einen oder anderen Staat bedeutet …
      Das hat sehr viel mit der landläufigen Vorstellung von so was wie „Demokratie“ und „Staat“ zu tun, und man kann natürlich das Regieren solchen Leuten überlassen, wenn man meint, daß die da schon das richtige tun werden, nur in der Konsequenz sind dann die Gewinner tendenziell immer die Gleichen…

      Vor kurzem kam auf Arte eine Sendung: Südafrika streitet mit der EU … und man glaubt es kaum … über Hühner, besser Hühnerfleisch. Und es is immer das selbe: Die Billigfleischexporte der EU, vor allem Reste, die hier in den Supermärkten nich so gut ankommen, machen die Gefügelwirtschaft in Südafrika kaputt. Das is offenbar der Dauerbrenner seit Jahrzehnten. Und natürlich is das ein harter Kampf gegen die ach so gern entwicklungshelfende EU, weil hier natürlich private Gewinne auf dem Spiel stehen, und da gibt es ja die schönen Freihandelsregeln, WTO und so, und überhaupt: Wettbewerb belebt da Geschäft…

      Und eine Bank hat ja im Grunde auch nicht viel Geld, sondern nur Forderungen…

  8. In unseren Augen präsentiert sich das seit Langem so…:
    Alle Staaten haben in der letzten Zeit so horrende Schulden – und nicht nur wegen der „covid-Lüge“ und der angeblichen „russisch/chinesischen Bedrohung“ – angehäuft – bei IWF, EZB etc… – daß, wenn die Rückzahlung fällig ist und die Staaten sagen – tut uns leid, Kasse leer – die Banken sagen – ok, dann übernehmen wir eure Staaten…

    woher das Gedankengut kommt?? – na – siehe Griechenland – wie ein souveräner Staat von 3 Bankenmänneken beherrscht wird… 🤮

  9. Die rettende Bank, IWF, fehlt noch. Dort erbitten die Kunden das fehlende Geld. Von dort kommen nur Hilfen in $ die natürlich dann auch in $ zurückgezahlt werden müssen. Ein Unterfangen das mit einer weichen Währung aussichtslos ist.

    https://www.nd-aktuell.de/artikel/1155597.argentinien-vor-der-staatspleite-nur-fuer-den-schuldendienst.html

    Ob und wie viel sie bekommen liegt am Wohlverhalten (Ausverkauf) des Schuldners. Argentinien ist so ein Musterbeispiel. Die verunsicherten Gläubiger schickt man von einem Schuldenerlass zum Nächsten und am Ende tauchen dann die auf die bei den Runden des Schuldenerlasses nicht mitgemacht haben sondern die anderen Papiere billig aufkauften.

    https://www.welt.de/finanzen/article212909328/Umschuldung-Argentiniens-Weg-von-einer-Staatspleite-zur-naechsten.html

    Im Volksmund werden diese Gläubiger z.B. „Geierfonds“ und außerbörslich „Private Equity“ genannt.
    Hat sich irgend etwas nach 2008 geändert? Nein, denn das Spekulieren bekommt nur immer neue Namen.

    https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/private-equity-das-gefahrliche-spiel-mit-den-schulden-1018020620

    Und weil es aktuell mal wieder im Raum steht (2% vom Brutto für priv. Rente) hier der Belegt das Private es selbst nicht besser machen.

    https://amerika21.de/2021/04/249853/rente-argentinien-bolivien

    „Die Experten verweisen auch auf die enormen Verwaltungskosten, die die Privatisierungen mit sich gebracht hätten. In Argentinien seien diese von 6,6 Prozent im Jahr 1990 vor der Privatisierung auf 50,8 Prozent im Jahr 2002 gestiegen. In Bolivien von 8,6 Prozent im Jahr 1992 auf 18,1 Prozent im Jahr 2002.“

    Also riestern auf argentinisch.

  10. Toll erklärt.
    Ich möchte das Prinzip mal auf die Plandemie übertragen. Was wäre denn, wenn die gesamte zivile Wirtschaft hierzulande wegen der Massnahmen pleite gehen würde? Sie wäre billig aufzukaufen.

    Und wer kann beliebig viel Geld produzieren und verleihen? Das ist die EZB und die FED. Also mal gesponnen:
    Rothschild Immobilienverwaltung leiht sich über Umwege etliche Billionen von einer Zentralbank. Damit kauft man sich alle festen Güter der Pleite- Wirtschaft, also zB. Häuser. Alles deutlich unter Wert.

    Man besitzt jetzt feste Werte, hat aber Riesenschulden. Also muss man für einen Systemwechsel sorgen. Man muss dafür sorgen, dass die Schulden gestrichen werden, aber man die eingekauften Güter behalten kann. Man könnte das erreichen, indem man alle Währungen als ungültig erklärt und nur noch Zentralbankgeld an die Bürger ausgibt, so zum täglichen Leben. Ein Grundeinkommen, dass die Leute jetzt auch unbedingt brauchen. Nennen wir es mal den „Great Reset“.

    Damit die Leute das schlucken und nicht als geplante Enteignung erkennen, muss man Panik erzeugen. Also Spaltung der Gesellschaft, Hungersnöte, vllt einen Krieg mit China. Die Wirtschaft muss zerstört werden. Massenarbeitslosigkeit ist gefragt.

    Hmmm… kommt das jemandem bekannt vor?
    Ernst Wolff spricht viel über dieses Thema. In Interviews auf youtube. Noch ist er dort erlaubt.

  11. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht das Russland mehr Zinsen bezahlen muss, denn das könnte einer der Gründe sein das sie eben noch vernünftig wirtschaften und sich nicht hoffnungslos verschulden.
    Man kann ja sagen das die, die am günstigsten Geld bekommen auch am verantwortungslosesten damit umgehen und die größten Schulden haben.

  12. Natürlich spielen auf einem freien Markt viele Faktoren eine Rolle bei der Kursentwicklung von Anleihen, meinetwegen Ratingagenturen. Fallende Kurse werden aber genauso von Investoren beobachtet, die sich die entsprechende Firma genauer angucken (und nicht die Kneipenerzähler) und dann eventuell günstig nachkaufen.
    Beispielsweise ist in den letzten Monaten der Anleihekurs einer großen und (meines Erachtens) grundsoliden russischen Agrarfirma weit in die roten Zahlen gerutscht – ein Schnäppchen für Leute mit starken Nerven.

    1. Übrigens sind russische Werte zur Zeit recht interessant: Gazprom, Yandex, Kazatomprom, Lukoil und sogar Sperbank beispielsweise. Also: statt Jammern über den pösen Kapitalismus: investieren!

  13. Warum orientieren sich weltweite Banken so sehr an den drei großen US-Ratingagenturen, wenn ihre Angaben so politisiert und verzerrt sind? Die Banken müssen doch an einer möglichst realitätsnahen Einschätzung interessiert sein.

  14. Wer sich ein bißchen mehr mit dem Thema befassen will, ohne gleich in die ganz große Weltverschwörung abzurutschen, sollte sich mal zum Plan von Bretton Woods informieren. Varoufakis hat das Thema in seinem Buch „Der globale Minotaurus“ im Kapitel 3 sehr gut beschrieben. Dazu muss man das Buch nicht kaufen, sondern kann es ausleihen oder die paar Seiten im Buchladen lesen.😉

  15. Ich denke das Schuldenproblem von Staaten kann man nicht nur auf geopolitische Ratingagenturen reduzieren.
    Der wichtigste Punkt ist m.E:
    – Schulden sind nur dann ein Problem wenn der Gläubiger sein Geld auch wiederhaben will
    – also schafft man sich eine „Hausbank“, die immer wieder auf Anfrage neue Kredite vergibt.
    Bsp: die FED hält mehr als 70 % der US Schulden
    – und die Ratingagenturen bekommen Ohren Rückenwind durch die Weltwährung Dollar mit Abfärben auf die EU Vasallen

    Also die clevere Lösung der USA und der EU ist:

    1. Man installiere den Dollar über das Öl (Petrodollar) und Rohstoffe als Weltwährung
    2. Man schaffe freundliche geopolitische Ratingagenturen mit Sitz in USA
    3. Man kreiere willfährige Hausbanken mit dem Label „unabhängig“ : FED und EZB
    4. mit diesen Instrumenten manipuliere man die Zinsen so , dass Minuszinsen herauskommen
    = Superzusatzverdienst dieser Staaten
    Wozu soll man ein ausgeglichenes Staatsbudget anstreben, wenn man mit Schulden Geld verdienen kann?

    Wie lang kann so ein Konstrukt funktionieren?
    Bis der eYuan den Dollar als Weltwährung ablöst…
    Deshalb in der Vergangenheit die Kriegsdrohungen bei den „Aussteigern“…

  16. Griechenland ist bis 2060 nicht souverän.

    Und zu den US-amerikanischen Ratingagenturen wäre es interessant zu erwähnen wer die Eigentümer und Anteilseigner sind. Blackrock kommt da wie immer vor. Und bei Blackrock ist einer der größten Anteilseigner der norwegische Staatsfonds.

  17. Staatsanleihen sind ein Relikt aus Zeiten des Goldstandards. Den haben wir aber nicht mehr.
    Währungssouveräne Saaten brauchen also überhaupt keine Staatsanleihen herauszugeben.

    Die Henne/Ei-Frage ist beim Geld ganz klar: Geld muss zuerst geschaffen werden bevor es zu Einkommen führen kann.
    In unserem System gibt es zwei Institutionen die das tun:
    Geschäftsbanken schöpfen Geld durch Kreditvergabe. Die Vorstellung sie gäben das Geld der Sparer weiter ist falsch.
    Der Staat „druckt“ Geld durch Ausgaben oberhalb der Steuereinnahmen.
    Erstere Variante (Banken) ist die ungünstigere, weil die Ihr geschöpftes Geld plus Zinsen und Gebühren „zurückhaben“ wollen.

    Staatsausgaben sind ein Transfer zum Privatsektor, da wir alle z.B. durch den Bau von Infrastruktur etc. profitieren.
    Wenn Steuereinnahmen höher sind als die Ausgaben (Schwarze Null) ist der Transfer umgekehrt!

    Das Grundproblem bei der Diskussion um Saatsschulden ist die Gleichsetzung mit privaten Haushaltsschulden
    und der Steuereinahmen mit Haushaltseinkommen.
    Ein weiteres Problem ist die Nichterkennung des fundamentale Unterschiedes der EURO-Staaten
    zu währungssouveränen Staaten. (Die meisten anderen Saaten der Welt inkl. Russland)

    Apropos Dollarreserven: Jeder Dollar der nicht in physischer Form aus den USA herausgeschafft wurde, also Buchgeld,
    steht bei der FED in den Büchern und kann jederzeit annulliert werden! So geschehen z.B. im Fall Iran, Venezuela, und jüngst Afghanistan.
    Wenn sich das Verhältnis zwischen USA/Russland weiter verschärft, könnte Russlands Dollar-Reserven das gleiche Schicksal ereilen.
    Das Gleiche gilt für China. D.h. die USA sind nicht bei China verschuldet, die haben nur Dollars gegen Staatsanleihen getauscht.
    Der Kauf von Staatsanleihen ist somit ein Tausch der Anlageform.

    Griechenland hätte zu Drachmen-Zeiten kein Problem z.B. 14% auf Ihre Anleihen zu zahlen.
    Der hohe Zinssatz ist ein Risikoaufschlag für Käufer aus anderen Währungsräumen. (Wechselkurs-Risiko)
    Da Griechenland Euro Anleihen herausgeben muss, aber keine Kontrolle über den Euro hat, kann Griechenland
    von der EZB und der EU Kommission (Maastricht, Sixpac, Fiscal Compact etc.) unter Druck gesetzt werden eine bestimmte
    Politik zu Lasten ihrer Bevölkerung zu machen. Für Staaten wie Griechenland kann die Lösung nur heißen: Raus aus dem EURO.

  18. Der Grundfehler ist, westliche Staaten müssen nicht tilgen. Sie können auch nicht tilgen. Sie haben nicht mal einen Tilgungsplan und keine Tilgungsabsicht.

    ZB. die DDR musste tilgen und hat es tag- und pfenniggenau getan. Aber die DDR galt und gilt noch als pleite.

    In der Endlosüberschuldung des Westens liegt ein bedeutender Kriegsgrund. Die dadurch bestehenden Disproportionen zerstören das Zusammenleben auf der Erde. Solange die Welt für eine schwarze Zahl auf weißem Bildschirm liefert, bleibt das so. Wenn die Welt Waren und Leistungen zurück verlangt, bricht das Kartenhaus zusammen.

Schreibe einen Kommentar