Dänischer Teilabschnitt von Nord Stream 2 soll bis Ende April fertig werden – Neue Propaganda im Spiegel

Das Rennen um die Fertigstellung von Nord Stream 2 geht auf die Zielgerade. Nachdem die Bauarbeiten in den Gewässern der deutschen Wirtschaftszone abgeschlossen sind, soll nun der Teil in dänischen Gewässern zu Ende gebaut werden.

Der Druck aus Washington und von Seiten der Transatlantiker auf Nord Stream 2 dürfte in den nächsten Wochen noch zunehmen. Die wollen die Pipeline verhindern, obwohl sie Deutschland nutzt. Aber die Zeit wird knapp, denn die russischen Spezialschiffe sind dabei, die finalen Arbeiten durchzuführen.

Der Spiegel in seiner Rolle als Propagandist

Ein Beispiel für diesen Druck, der auch aus subtiler Stimmungsmache besteht, war gestern im Spiegel zu finden. Unter der Überschrift „Kältewelle und stockende Lieferungen aus Russland – Deutschlands Gasspeicher leeren sich“ hat der Spiegel den Eindruck erweckt, Russland liefere zu wenig Gas durch die Ukraine, dazu gleich mehr.

Wieder einmal entlarvt die Überschrift den Spiegel als plumpen Propagandisten, denn sie wurde nach der Veröffentlichung verändert. Man kann die ursprüngliche Überschrift von Spiegel-Artikeln in der Internetadresse der Artikel sehen. Zunächst lautete sie nämlich schlicht „Erdgas – Deutschlands Speicher nur noch zu 40 Prozent gefüllt.“ Aber das war dem Spiegel offensichtlich zu sachlich, also musste in der Überschrift irgendwie Russland die Schuld gegeben werden.

Die Einleitung des Artikels gab die Richtung vor:

„Die deutschen Gasspeicher sind nur noch zu rund 40 Prozent gefüllt – ein für Anfang Februar auffällig niedriger Wert. Hauptgrund sind gedrosselte Lieferungen des Gazprom-Konzerns über die Ukraine.“

Das erweckt den Eindruck, Russland liefere zu wenig Gas und benutze den Gastransit durch die Ukraine als Druckmittel, wie es die Transatlantiker gerne behaupten. Auch der ganze Spiegel-Artikel suggeriert das.

Aber das ist gelogen, Russland liefert exakt die Mengen Gas durch die Ukraine, die vertraglich mit der Ukraine und der EU vereinbart wurden. Das allerdings erfährt der Spiegel-Leser erst nachdem im Artikel ausführlich Eindruck erweckt wurde, Russland sei an allem Schuld. Erst fast am Ende des Artikels kann man lesen:

„Das Bundeswirtschaftsministerium teilt mit, man habe »keine Anhaltspunkte dafür«, dass Liefervereinbarungen zwischen dem ukrainischen Gasnetzbetreiber und dem Lieferanten Gazprom nicht eingehalten würden. Vereinbart sind demnach insgesamt 40 Milliarden Kubikmeter im laufenden Jahr.“

Neuigkeiten zum Bau von Nord Stream 2

Aber zurück zu Nord Stream 2. Das russische Fernsehen hat über den Stand der Bauarbeiten und die Pläne der Betreiber zur Fertigstellung berichtet. Derr Einfachheit halber habe ich den kurzen Beitrag des russischen Fernsehens übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

„Nord Stream 2“ soll in Dänemark bis Ende April fertiggestellt sein

In dänischen Gewässern soll der Bau der zwei Stränge der Nord-Stream-2-Gaspipeline bis Ende April dieses Jahres abgeschlossen sein. Das teilte die dänische Schifffahrtsbehörde mit.

Das Amt weist darauf hin, dass der Bau von dem Schiff „Fortuna“ mit Unterstützung der „Baltiskyi Issledovatel“ und der „Murman“ durchgeführt wird.

Am Samstag dem 6. Februar begann das Rohrverlegungsschiff „Fortuna“ in dänischen Gewässern mit der Verlegung von Nord Stream 2.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier glaubt, dass die Beziehungen im Energiesektor die „letzte Brücke“ zwischen Russland und Europa sind, also sollte sie nicht zerstört werden.

Ende der Übersetzung

Für diese Äußerung wurde Steinmeier sofort kritisiert. Der transatlantische Druck auf die Pipeline bleibt und wird weiter verstärkt.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Was sind Spiegel-Leser eigentlich für geistige Luschen, dass man denen soetwas verkaufen kann? Der Schreiberling weiß ganz genau, dass es keine Anhaltspunkte für gedrosselte Lieferungen gibt, behauptet es aber trotzdem mal so eben und der Leser frisst es. Unbegreiflich. 😂

    1. Man schaue sich die Kommentare an, und weiß: Spiegelleser wissen mehr! …..als Spiegel-Schreiberlinge.
      Von den üblichen NATO-Trollen abgesehen sind die meisten Kommentare sehr kritisch zu solchen Propagandameldungen. Etwa der, daß sich ausgerechnet die Ukraine über Steinmeiers aktuelle Äußerungen beschwert hätte.

    2. Du brauchst dir doch nur mal etliche Kommentare unter youtube-Ausgaben von heute, Tagesschau … ansehen, was dort für eine unglaubliche Naivität und Unwissenheit herrscht. Konfrontiere die mal mit der Realität, wie ich das häufig mache. Denen kannst du offizielle Dokumente als Beleg dreimal unter die Nase halten, die lesen das nicht oder sie lesen es und glauben es trotzdem nicht, weil sich die Propaganda derart tief in die Gehirnplatte eingebrannt hat, dass es ganz schwer ist, dagegen anzukommen!

      1. Von mir gibts keine Klicks für solche Seiten. Hin und wieder halte ich beim Zappen im TV mal bei Tagesschau & Co an, das reicht schon. Dieser Lumpenbande auch noch einen Klick zu geben, dazu kann ich mich nicht durchringen. 😖

  2. Ich frage mich manchmal, ob diese sachlichen Artikelüberschriften beim Spiegel nicht doch ein letztes Lebenszeichen der kritischen Journalisten sind. Man hätte das beim Spiegel schon längst ändern können, indem man z.B. die Artikel komplett neu verlinkt oder erst frei gibt, wenn sie von „oben“ abgesegnet sind. Schon seltsam, dass dieser „Fehler“ immer wieder auftritt.

  3. Als ich 1990 „Bundesbürger“ wurde, gab es den Slogan „Spiegel-Leser wissen mehr!“
    Das war so eine „Markenzeichen“, dass man im „Spiegel“ mehr über Hintergründe, Zusammenhänge und versteckte Tatsachen erfahren würde..
    Ich habe den Spiegel damals auch schon nur im Wartezimmer von Ärzten gelesen und konnte einen gewissen Charakter des Journals nicht leugnen.
    In 30 Jahren hat sich auch der „Spiegel“ weiter entwickelt. Wie die anderen „Qualitäts- und Mainstreammedien“ ist man Journalismus zum Propagandisten bzw. „Haltungsjournalismus“ mutiert.
    Ich schaue Sonntag Abend selbst immer – „westi nedeli“ und warte dann immer auf die Übersetzungen von Thomas Röper am Montag … 🙂
    Wir sind uns sicher einig, dass auch das „Staatsfernsehen“ Russlands „Propaganda“ im Sinne des Staates macht, der sie finanziert.
    Aber im Gegensatz zu unseren „Haltungsjournalisten“ die dem Leser / Zuschauer moralisierend beibringen wollen, wie und was er zu denken hat, werden hier Tatsachen und Fakten so zusammengebaut, dass sich daraus eine Haltung ergibt, die der Leser / Zuschauer auch einnehmen kann oder eben auch nicht.

    1. Ich hatte den Spiegel in den 90er Jahren abonniert. Als gebürtiger DDR-Bürger hatte ich einiges nachzuholen, und hab vieles davon aus dem Spiegel gelernt. Die BRD kannte ich ja bis dahin im Wesentlichen nur aus der DDR-Propaganda. Ich hab also die Westsicht auf deren eigenes Land nachgeholt – mit Hilfe der Spiegel-Artikel. Aber schon damals gab es Artikel, die mich ratlos machten. Es waren jene über die DDR und „die 5 neuen Länder“. Die kannte ich nunmal sehr gut! Und was in diesen Artikeln stand, das waren Berichte aus einem Land, in dem ICH nie gelebt hatte! Und ich war durchaus kritisch zum DDR-Staatsapparat eingestellt!

      Mein Vater hatte dieselben Beobachtungen gemacht, und etwas nachgeforscht. Und er fand heraus, was eigentlich offensichtlich war: Die Artikel wurden von Wessis geschrieben! Die hatten beim Spiegel wohl damals nach der Wende ganze zwei (!!) Leute aus dem Osten pro forma eingestellt, aber die Artikel über den Osten kamen nicht von denen!
      Ein diesbezügliches Deja vu hatte ich letztes Jahr, als „30 Jahre Wiedervereinigung“ gefeiert wurden. Da gab es einen Presseclub aus Dresden und eine Doku mit dem Titel „Wir Ostdeutsche“. In der Mediathek ist sie noch zu finden,

      https://www.ardmediathek.de/ard/video/mdr-dok/wir-ostdeutsche/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy82MmQwYjUzYi05Y2E4LTQ3MTgtYjhkYy03YjU3ZmU1YzE2ZGY/

      Neben einigen „typischen Ossis“, die die DDR und die Wendezeit am eigenen Leib erlebten, und ihre Schicksale beschrieben, war für mich vor allem interessant, was eine gewisse Marieke Reimann in dem Film erzählte. Sie ist „Wendekind“ (1987 geboren) und im wiedervereinten Deutschland aufgewachsen. Sie studierte in Ost und West und ist heute Chefredakteurin von Ze.tt, einer Jugend-Onlinezeitung unter der Verantwortung der Zeit. Für sie spielte „Ost vs. West“ lange Zeit keine Rolle. Sie erlebte zwar die Folgen der Wiedervereinigung, die Brüche in den ostdeutschen Lebensläufen während ihrer Kindheit in Rostock mit, selbst aber wurde sie laut eigenen Aussagen erst sehr viel später durch die Vorurteile und Plattitüden von Wessis dem Osten gegenüber wieder „zur Ossi“. Auch durch Erlebnisse, die sie in Redaktionen hatte, als zB. Vaclaw Havel gestorben war, udn sie meint,e daß man darüber etwas schreiben müsse, und sie feststellen mußte, daß ihre Westkollegen nicht mal wußten, wer das überhaupt ist.

      Und die war auch im Presseclub mit vertreten, und als neben ihr Stefan Aust, einst Spiegel-Chefredakteur, das übliche Lamento anstimmte, daß es nun, 30 Jahre nach der Wiedervereinigung doch endlich mal Schluß sein müsse mit der „Selbstinszenierung der Ossis als Opfer“, fuhr sie freundlich aber bestimmt aus der Haut.
      Sehr interessant! In dem Video ist sie etwa ab einer Stunde zu sehen.

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