Das Navalny-Video wurde offensichtlich mit US-Unterstützung erstellt

Das Navalny-Video, das derzeit Schlagzeilen macht, scheint Desinformation aus den USA zu sein. Die Hinweise darauf, dass es sich dabei nicht um Recherchen von Navalny und seinem Team handelt, sondern dass das Skript aus den USA gekommen ist, verdichten sich.

In meinem ersten Artikel über das Navalny-Video habe ich einen Fehler gemacht. Ich habe geschrieben, das Video wäre zum Zeitpunkt von Navalnys angeblicher Vergiftung schon fertig gewesen und Navalny habe sich im Krankenhaus mit seinen Leuten darüber beraten, wann das Video veröffentlicht werden soll. Das Ergebnis war das perfekte Timing, das wir beobachten konnten.

Zu meinen Schlussfolgerungen über das perfekte Timing stehe ich vor dem Hintergrund der neuen Informationen mehr denn je. Alles war generalstabsmäßig geplant: Navanly hat mit seiner Rückkehr nach Russland gewartet, bis seine Verstöße gegen die Bewährungsauflagen zu einem Haftbefehl führen, er bei der Rückkehr nach Russland kamerawirksam verhaftet wird und wenn der Fokus der Medien wieder voll auf ihm steht, dann veröffentlicht er das Video. Aus PR-Sicht war das perfekt geplant.

Das Video war aber zu dem Zeitpunkt gar nicht fertig, es wurde erst nach seiner angeblichen Vergiftung hergestellt. Das sagt Navalny auch gleich im zweiten Satz des Videos, wie ich in meinem Artikel schon zitiert habe:

„Hallo, hier ist Navalny. Diese Ermittlung haben wir uns ausgedacht, als ich noch auf der Intensivstation lag, aber veröffentlichen werden wir sie erst, wenn ich nach Hause komme“

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er sich das ganze Video innerhalb so kurzer Zeit ausgedacht, geschrieben und produziert hat. Das war für mich unvorstellbar. Daher habe ich die Aussage so interpretiert, dass das Video (zumindest weitgehend) fertig gewesen sein muss und es bei den Überlegungen nur um den Zeitpunkt der Veröffentlichung ging.

Aber falsch: Er hat sich das Video tatsächlich in so kurzer Zeit „ausgedacht“ und hergestellt, wie wir gleich sehen werden.

Woher kommen die Informationen in dem Video?

Das Video ist hochprofessionell gemacht. Dass dabei wohl Hilfe von westlichen Geheimdiensten im Spiel war, hat Russland sofort mitgeteilt, und auch dass Navalny in Deutschland mit der CIA in Kontakt stand, hörte man aus Moskau lange vor Navalnys Rückkehr nach Russland. Das führte bei den „Qualitätsmedien“ zu Schnappatmung und Empörung, wenn sie denn überhaupt darüber berichtet haben.

Aber nun mehren sich die Hinweise darauf, dass Moskau recht haben dürfte. Schon letzten Sonntag hat das russische Fernsehen Hinweise darauf gezeigt, dass das Skript des Videos (oder zumindest der angebliche Bauplan von „Putins Palast“) ursprünglich auf Englisch verfasst worden ist. Das kann jeder überprüfen, der sich das Video anschaut. Aber wieso sollte der Bauplan von Putins geheimen Palast auf Englisch verfasst worden sein, wenn er doch von Russen gebaut wird? Hier zeige ich noch einmal, was das russische Fernsehen darüber berichtet hat:

„Offenbar wurde Navalny dort, in der Berghütte, der Text für seine angebliche Untersuchung über den angeblichen “Putinpalast” in der Nähe von Gelendschik gegeben. Ursprünglich war der Text offensichtlich auf Englisch geschrieben und er wurde so schräg ins Russische übersetzt, dass einige Fehler nur lautes Lachen provozieren. Hier haben die NATO-Geheimdienste eine Schwäche. Zum Beispiel der “Mudroom”, was aus dem Englischen übersetzt ein “Eingangsbereich” ist, bei Navalny war es aus irgendeinem Grund ein “Raum für Schmutz.” Einfach deshalb, weil die Worte auf Englisch getrennt “Mud” – “Schmutz” – und Room – “Raum” – bedeuten. So kam in das Gebäude also der seltsame “Raum für Schmutz” mit seinen 18 Quadratmetern.“

Ich habe das Navalny-Video angesehen und tatsächlich spricht Navalny darin über den “Raum für Schmutz” und er macht sich darüber lustig, wozu Putin einen 18-Quadratmeter-Raum für Schmutz braucht. Wenn man das Wort “mudroom” beim Google-Übersetzer eingibt, dann spuckt der übrigens auch auf Deutsch die Übersetzung “Schlammraum” aus, wer aber “mudroom” googelt, der findet eine ganze Liste von Seiten auf Englisch mit Design-Ideen für Eingangsbereiche.

Offenbar ist Navalny da also wirklich ein Übersetzungsfehler unterlaufen und zumindest der Bauplan, den er in seinem Video dramatisch vorzeigt, scheint ihm auf Englisch aus dem Westen zugesteckt worden zu sein. Ob der echt ist, ist dann noch die nächste Frage.

Der Rest der Informationen in dem Film ist über zehn Jahre alt. Navalnys Kronzeuge ist ein Mann, der sich 2010 in einem offenen Brief über angebliche Korruption beim Bau der Anlage beklagt hat. Dieser Brief und immer wieder in das Video geschnittene Fragmente von Interviews mit dem Mann sind es, woran Navalny sich in seinem Film zwei Stunden lang entlanghangelt. In dem Film wird also eine sehr alte Geschichte neu aufgekocht und mit aktuellen Bildern ergänzt, die Navalnys Team angeblich mit einer Drohne von dem Gelände gemacht hat.

Dazu kommen – wie Navalny selbst erklärt – selbst erstellte Computergrafiken aus dem Inneren des „Palastes“. Die sind allerdings so realistisch gemacht, dass der Zuschauer den Eindruck bekommt, es handle sich um echte Bilder von einem Rundgang durch das Gebäude.

Ebenfalls auffällig: Navalny erzählt in dem Film zuerst, dass die Bauarbeiter zum Schweigen verpflichtet sind, keine Aufnahmen von den Gelände machen dürfen und alle Handys und so weiter am Eingang abgeben müssen. Aber etwas später beruft er sich in dem Video dann auf Informationen, die die Bauarbeiter seinen Leuten angeblich erzählt haben und zeigt Fotos davon, wie Bauarbeiter sich angeblich auf Putins Edelsofas lümmeln. Wie wurden die Fotos gemacht, wenn denen alle Handys etc. abgenommen werden?

Hinter dem Video steckt eine US-Firma

Inzwischen haben regionale Zeitungen aus dem Schwarzwald, wo Navalny sich nach dem Aufenthalt in der Charité erholt hat, gemeldet, dass das Video in den Blackforest Studios gemacht wurde, einem professionellen Studio in der Region. Sowohl der Schwarzwälder Bote, als auch die Badischen Neuesten Nachrichten haben ausführlich darüber berichtet und mit den Eigentümern des Studios gesprochen. Sogar ein Foto von Navalny in dem Studio wird im Schwarzwälder Boten gezeigt und man sieht an dem Hintergrund, dass dort Teile des Videos gedreht wurden.

Die Besitzer des Studios werden dabei in den Badischen Neuesten Nachrichten so zitiert:

„Anfang Dezember kam eine Anfrage per Mail aus Los Angeles von einer amerikanischen Produktionsfirma. Die Rede war von einer Dokumentation. (…) Gesucht wurden für ein paar Drehtage geeignete Räumlichkeiten, Personal und Equipment in Süddeutschland.“

Was hat eine amerikanische Produktionsfirma damit zu tun? Und warum kann Navalny nicht ohne die Amerikaner ein Studio mieten, das sich gleich um die Ecke von seinem Urlaubsort befindet? Zumal er massive Unterstützung des deutschen Staates in Form von massivem Personenschutz und was nicht sonst noch alles hatte.

Weiter steht in dem Artikel:

„Eigentlich war das Studio nur für eine knappe Woche gemietet, aber den Filmemachern habe der Ort mit seiner Atmosphäre und den filmischen Möglichkeiten so gut gefallen, dass der Dreh auf insgesamt zwei Wochen verlängert wurde und Teile der 20-köpfigen internationalen Crew aus Berlin, wo eigentlich ein letzter Shoot vor dem Abflug nach Moskau geplant war, nach Kirchzarten kamen.“

Mich würde interessieren, was die spontane Miete eines professionellen Filmstudios, die Außendreharbeiten und die vielen internationalen Mitarbeiter gekostet haben und wer das alles bezahlt hat. Schließlich ist Navalny, darauf bestehen er und seine westlichen Helfer in den Medien, ein einfacher Mann, der keine Reichtümer besitzt Aber wovon wurde die Miete dieser kompletten Anlage bezahlt?

Laut Angaben der Studiobesitzer war absolute Geheimhaltung vereinbart, sogar die Jalousien mussten geschlossen werden. Die Anlage stand also nur Navalny und seinem Team zur Verfügung. Wer hat das bezahlt? Vielleicht die gleichen Leute, die auch die Baupläne auf Englisch mit dem eingezeichneten Mudroom mitgebracht haben? Aber wer sind die?

Darauf haben wir keine Antworten, Navalny sagt dazu nichts, das Studio wird sich auf Vertraulichkeit berufen (aber vielleicht fragt ja ein deutscher Journalistenkollege mal bei denen nach?) und die „Qualitätsmedien“ stellen solche Fragen nicht, sie verschweigen ihren Lesern bekanntlich alles, was das gewollte Narrativ stört.

Jedenfalls ergibt eine Suchanfrage auf der Seite des Spiegel unter Suchbegriff „Blackforest“ Null Treffer.

Spiegel-Leser wissen eben weniger…

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

21 Antworten

    1. Was Nawalnys Vergiftung angeht, so bin ich unschlüssig, was ich glauben soll. Hätte er simuliert, wäre das den russischen Ärzten aufgefallen, und die Sache wäre schnell beendet worden. Die aber diagnostizierten eien schwere Stoffwechselstörung unbekannter Ursache und gaben ein Antidot.

      Und Putin ist sicher keine arme Kirchenmaus. Aber was ihm teilweise für Reichtümer angedichtet werden, ist völlig bekloppt. Im Spiegel-Forum kommt öfter mal jemand mit „200 Milliarden“ um die Ecke. Dollar, wohlgemerkt, nicht Rubel! Damit wäre er der reichste Mensch der Welt! Weit vor Bezos, Gates & Co., die „nur“ gut halb soviel haben. Es gibt dafür aber auch eine Quelle. Und die ist bezeichnend: Bill Browder! Dem hat sogar schon ein britischer Richter ins Stammbuch geschrieben, daß er wie gedruckt lüge.

          1. Jo – „Aufrufen“ funktioniert tatsächlich nicht.

            aber
            Adresse „Kopieren“ -> leerer Tab -> „Einfügen“ müßte gehen.

            Da kommen beim mir auch erstmal 2 Alternativen, die zweite wählen, die heißt pikannterweise „Dances With Bears…“.

            Darauf gebracht hat mich i.Ü. der hier:

            https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Nawalny-will-umgehend-zurueck-nach-Russland/Die-tatsaechlichen-Laborbefunde-von-Nawalny-sind-ja-auch-sehr-aufschlussreich/posting-38180469/show/

            1. Copy&paste im neuen Tab funktioniert bei mir auch nicht, aber der Link im Kommentar bei Heise funktioniert seltsamerweise. In dem verlinkten Artikel stehen aber auch nur Vermutungen, die allerdings handfester sind als der Novichok-Blödsinn. Wenn man auf die Entwicklung bis heute schaut, gehört die „Vergiftung“ wohl schon zur Inszenierung. Wer weiß, was es schon alles für Stoffe gibt, die befristet ins Koma versetzen, aber nicht nachgewiesen werden können.

              1. Gerade weil man Novichok ins Spiel gebracht hat, und das ist ja wohl erst hier geschehen, und das dann auch noch von jetzt auf gleich an die OPCW übergeben hat, kann man diese Vergiftungsgeschichte vergessen.

                Da ging es ganz eindeutig nur darum, der RF eine Verletzung völkerrechtlicher Normen vorwerfen zu können – mit dem primären Ziel, die Glaubwürdigkeit der RF in ihrer vehementen Forderung auf Einhaltung des Völkerrechtes zu demontieren, sie darin zu delegitimieren – und im weiteren natürlich diese Regeln durch eigen des Westens zu ersetzten.

                Lawrow hat das am 18.01.2021 sehr schön formuliert:
                https://www.mid.ru/de/foreign_policy/news/-/asset_publisher/cKNonkJE02Bw/content/id/4527635
                (in Gänze sehr lesenswert, wenn auch z.T. in grottigem Deutsch)

                „…
                Vor dem Hintergrund dieser Jubiläen lösen bei uns tiefe Beunruhigung die andauernden beharrten Handlungen der USA und ihrer meisten westlichen Verbündeten, die auf die Untergrabung der Architektur des internationalen Lebens, die sich auf die UNO, ihre Charta und Struktur stützt, sowie Vernachlässigung der klassischen Formen und Normen des Völkerrechts zugunsten der so genannten „auf Regeln ruhenden Weltordnung“ abzielen. Im Rahmen dieses Kurses, außerhalb der Vereinten Nationen und universellen Strukturen, wurden gewisse exklusive Mechanismen gebildet – Gruppen der so genannten Gleichgesinnten. Es wird versucht, die Beschlüsse dieser Gruppen … allen Teilnehmern der zwischenstaatlichen Kommunikation aufzudrängen. Eine Erscheinung solcher Regeln, auf denen der Westen eine neue Weltordnung aufbauen will, ist das Konzept des Multikulturalismus,…

                Die Beschreibungen dieses Konzeptes, … , zeigen offen, dass es sich um einen Versuch handelt, die EU und alles, was sie im Sinne der Normenbildung macht, als Ideal der Außenpolitik darzustellen. Die Aufstellung konkreter Regeln betrachtet die EU als ihr exklusives Recht und meint, dass alle Anderen diesen Normen folgen sollen
                …“
                ——————————————————
                Im Kern heißt das, daß dem zwischenstaatlichen Regelungswerk innerhalb der EU, also im Grunde dem EU-Binnenrecht, als Völkerrecht, das ja auch zwischenstaatliches Recht ist, weltweite Geltung verschafft werden soll und das ohne Mitwirkung von Staaten außerhalb dieses „exculiven Clubs“.

                Das funktioniert, weil solche Wirtschaftsverbände, wenn sie denn imperial gestrickt sind – und die EU ist das in jedem Falle – auf Grund ihrer ökonomischen Macht anderen Staaten, die gerade deshalb auf Handelsbeziehungen mit so etwas wie der EU angewiesen sind, die Regel diktieren können.
                (Ich hatte, glaube ich, vorlängerer Zeit im ZH mit diesem TTIP (= EU 2.0) schon mal erwähnt, daß das m.E. darauf hinausliefe, die WTO kalt zu stellen. )

                Bsp.:
                Jüngst (2020) war da mal von Verhandlungen zwischen der EU und der Schweiz die Rede (dabei geht es letztendlich immer um einen Marktzugang). Viel hat man da nicht gehört – was man hörte, lief darauf hinaus, daß man die Schweiz da gehörig unter Druck gesetzt hat, z.B., wenn ich mich recht erinnere, in den Fragen der Freizügigkeit,Migration u.ä..

                Daß das EU-Regelwerk ganz massiv in das nationale Recht auch das Verfassungsrecht der EU-Staaten eingreift, gerade weil die vier Grundfreiheiten die wirklichen Verfassungsgrundsätze der EU sind (und vom EuGH wollen wir da gar nicht reden) – das sollte man wissen.

                Jedoch diese EU greift mittelbar auch in nationales (Verfassungs)Recht anderer Staaten ein, weil sie es kann, und das kann sie nach Art und Ausmaß im Grunde „nach Belieben“ über denn Inhalt des jeweiligen Vertragswerkes.

                Es hat daher durchaus einen guten Grund, wenn die Verfassung der RF für die Geltunge des Völkerrechtes (bei uns Art 25 GG) neuerdings einen Verfassungsvorbehalt enthält, weil man eben nicht absehen kann, wie weit dieser „excusive Club“ mit seinem Vorhaben kommt.

                Und zum Schluß nochmals Lawrow, weil es doch meiner Eitelkeit schmeichelt, wenn das russische Außenministerium auf mich hört.

                „…
                Ich sehe darin, wenn mich niemand vom Gegenteil überzeugen wird, die Befürchtungen der Konkurrenz und das Verständnis, dass der Westen in der modernen Welt nicht mehr alleine seine Regeln diktieren kann, wie das im Laufe von 500 Jahren war.
                …“

        1. Da wäre es jetzt mal interessant, wenn Russland die Untersuchungsergebnisse veröffentlichen würde. Wenn die entsprechend sind, wäre das ein Beleg für die russische Sicht, und zugleich ein Motiv, die Untersuchungsergebnisse und Proben „auf Wunsch Nawalnys“ nicht an Russland zu übergeben.

  1. Nach all dem müssten in Russland doch mal langsam Überlegungen gemacht werden, ob man diesen krummen Vogel nicht als vom Ausland bezahlten Agenten mit dem Auftrag der Zersetzung drankriegen kann. Warum hat Putin ihn nicht angezeigt wegen falscher Anschuldigung? Das ist in Russland doch sicher auch verboten. Wenn mich Jemand des Mordversuchs bezichtigen würde, würde ich es nicht so einfach hinnehmen.

    1. Ich hoffe, der wird jetzt für eine Weile aus dem Verkehr gezogen, weil er ja gegen Bewährungsauflagen verstoßen hat und dann kommt das Verfahren, in dem er mal erklären muss, was er mit einigen Millionen an Spenden gemacht hat. In Russland sind in diesem Jahr Duma-Wahlen, da wird einiges an Störfeuer kommen. Ich denke, Putin steht über den Dingen und verklagt diese Witzfigur nicht wegen Verleumdung oder man hat mal durchkalkuliert, was dann für eine neue Schmutzkampagne kommt.

    2. Darum
      „…
      Es gibt eine Sache, die die breite Öffentlichkeit nicht beachtet, aber sie spielt eine Rolle, und zwar: Der Trick besteht darin, die erste Person eines Staates anzugreifen. Die, das tun, versuchen selbst die Aufmerksamkeit einer bestimmten Ebene zu bekommen und zu sagen: Schaut mal, mein Partner ist der und der, ich bin ein Mensch vom gleichen Kaliber. Nehmt mich als eine Person von nationaler Dimension wahr. Es ist bekannt, dass dieser Trick des politischen Kampfes auf der ganzen Welt eingesetzt wird.
      …“
      (https://www.anti-spiegel.ru/2020/jahrespressekonferenz-putin-ueber-spiegel-enthuellungen-zur-angeblichen-vergiftung-navalnys/)

      wäre das keine gute Idee.

    3. Beides sind gute Argumente, aber es geht ja nicht darum sich zu verteidigen oder einem Spinner keine Bühne zu bieten. Jemand hat gegen ein Gesetz verstoßen und das gehört angezeigt, denke ich. Das Drumherum spielt keine Rolle.

    4. „Warum hat Putin ihn nicht angezeigt wegen falscher Anschuldigung?“

      Das würde diesem Typen eine Wichtigkeit zumessen, die er nicht verdient. Sitzen muss er ja auch so, denn ihn trotz alledem doch draußen zu lassen würde schon im Innern kaum noch vertretbar sein. Dass Putin nichts gegen Nawalny in Freiheit hätte, ist ja recht klar, schließlich hat der ja mehr erreicht, was die Diskreditierung der prowestlichen Opposition betrifft, als man sich mit einem ein FSU-Spion an deren Spitze hätte erträumen können. Wird man aber leider nicht fortsetzen können.

      Putin mag ja durchaus solche Spiele. Chodorkowski beispielsweise, der musste ein paar Jahre sitzen, dann durfte er raus, und mit dem Image wurde er faktisch der westliche Anti-Putin. Dass er als Oligarch und Mörder in Russland bekannt ist (der Bürgermeister von Neftjugansk, der Massendemonstrationen gegen ihn organisiert hatte, wurde offen zu Chodorkowskis Geburtstag ermordet – da zweifelt kein Russe an der Natur dieses „Geburtstagsgeschenks“) und schon dadurch nicht mal potentiell was erreichen könnte, hat der Westen irgendwie übersehen.

      Ähnlich ist die Finanzierung von Echo Moskwy usw. durch Gasprom Media zu bewerten. Das ist eine Variante von zugelassener Opposition.

      1. Russland und Präsident Putin, hat ein ECHTES Problem und zwar mit den Wohlstands Verwahrlosten Kindern, der Großstätte, die ein Paradies für Soziopathen sind. Die Kravalni Kids in Russland, haben mit den Wohlstands Verwahrlosten Kids, von neuer HJ / Habek- Jugend, Fridays for Future und Black Live Matter, mehr Gemeinsamkeiten, wie mit ihrer Russischen Heimat.

  2. Übrigens, wenn man sich das

    Ни кальянной с шестом, ни аквадискотеки: „Россия 1“ побывала во „дворце Путина“
    https://www.vesti.ru/article/2517035

    anschaut, wird uns doch sehr deutlich vor Augen geführt, daß wir mittels dieser schönen neuen Technik mit einer Wirkungsmacht von der Realtiät entkoppelt werden können, welche ich inzwischen für kritisch halte.
    (Begonnen hat das im Grunde schon mit der Erfindung des Films und dessen Allgegewärtigkeit in Folge des Fernsehens.)

    1. Die Klobürsten! 😂

      Ja, Bilder sind mächtiger als Worte. Man kann sich nie sicher sein. Das konnte man zwar noch nie, aber mit den heutigen Möglichkeiten der Bilderzeugung ist es leicht, gerade junge Leute zu manipulieren, die sich dann sicher sind.

      1. Das Problem ist auch die Geschwindigkeit und Reichweite, mit der da heute Wrikung erzielt wird.
        So etwas ist von jetzt auf gleich im „Netz“.
        Und wenn sich dann einer aufmacht, das zu überprüfen, dann dauert das naturgemäß eine Weile, weil derjenige ja nachforschen muß, gerade nicht irgend etwas zusammenbasteln kann, sondern reale schlüssige Belege zu liefern hat.
        In der Zeit hat sich der Ursprung der Geschichte schon „gesetzt“ – und wenn dann doch der eine oder andere die demgegenüber oft zudem noch trivialen, völlig unspektakulären, Fakten zur Kenntnis nimmt – ja dann kann da was nicht stimmen, denn das ist doch viel zu einfach, da muß doch mehr dahinter stecken, da „weiß“ man doch.

  3. Ich möchte mal erinnern!
    Kurz nach der Wende, wurde auch im Westen, darüber hergezogen, dass das Volk im Osten kaum hatte und Erich hatte goldene Wasserhähne.
    Das Kohl sogar (übertrieben von mir) goldenes Toilettenpapier hatte, war aber egal.

    1. Du spielst auf die legendäre Elf99-Sendung an, in der die „Bonzensiedlung“ in Wandlitz vom DDR-Jugendfernsehen besucht wurde. Die hat damals durchaus für Aufruhr gesorgt – in der DDR – weil entgegen der Behauptung, nur DDR-Elektrogeräte zu verwenden, dort offenkundig solche von Miele in der Küche standen. Außerdem hatte der kleine Laden ein sogar in Ost-Berlin unübliches Warenangebot, der erst recht jedem Vergleich mit DDR-Konsums im Rest der Republik spottete, wo etwa unter Gemüse nur Rot- und Weißkohl immer zu finden waren, und dazwischen die „Globus“-Konserven. In Wandlitz dagegen gab es Orangen und Bananen.

      Für DDR-Bürger war das sicher Luxus, aber von „Goldenen Wasserhähnen“ keine Spur. Und selbst nach damaligen West-Standards war das eher ein biederer kleinbürgerlicher Lebensstil.
      Als am 4. November 1989 auf dem Alex diese Großdemo stattfand, schlug daher die Schauspielerin Steffie Spira auch vor, aus Wandlitz ein Altersheim zu machen, wobei die aktuellen Insassen gleich dort bleiben dürften. Das war noch origineller Widerstand!

  4. « und wer das alles bezahlt hat »
    105 Millionen Views auf YouiTube. Nächste Frage.

    Abgesehen darauf, Die ganze Geschichte ist ein Widergänger, die wurde vor fünf oder zehn jahren schon mal so abgespielt. Und als Antwort kamen damals wie heute die Bilder von den Bauarbeiten auf Schloss Putin, oder wie die Bude heißt.

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