Frankreich

Das russische Fernsehen über die Schockwellen, die der U-Boot-Skandal in Frankreich ausgelöst hat

Die USA, Großbritannien und Australien haben Frankreich eine nationale Demütigung zugefügt, indem sie hinter Frankreichs Rücken ein Bündnis geschmiedet und Frankreich um einen gigantischen Rüstungsdeal betrogen haben. Die Auswirkungen in Frankreich waren ein ausführliches Thema im russischen Fernsehen.

Über den ungeheuren Vorgang, bei dem die angeblichen Verbündeten USA und Großbritannien den „Partner“ Frankreich eiskalt betrogen und 18 Monate lang hinter seinen Rücken ein neues Bündnis mit Australien ausgehandelt haben, wobei Frankreich gleich in mehrfacher Hinsicht ausgebootet wurde, habe ich schon berichtet, den Artikel finden Sie hier. Die politischen Schockwellen, die das in Frankreich verursacht hat, waren am Sonntag ein ausführliches Thema im Nachrichtenrückblick „Nachrichten der Woche“ des russischen Fernsehens. Ganze drei Beiträge wurden dem Thema gewidmet und ich habe sie übersetzt. Es beginnt mit einer Einleitung des Moderatoren im Studio, dann folgt ein Korrespondentenbericht aus Frankreich und dann kommt noch ein Schlusswort des Moderators.

Beginn der Übersetzung:

Einleitung des Moderators

Großbritannien und die USA haben sich an Frankreich die Füße abgetreten

Frankreich hat in letzter Zeit ein Signal nach dem anderen erhalten, dass es nicht respektiert wird. Das tut weh. In moralischer und finanzieller Hinsicht. Hier die neueste Nachricht. Die Schweizer Zeitung Le Matin Dimanche hat berichtet, dass die Eidgenossenschaft ihren Vertrag über den Kauf französischer Rafale-Kampfflugzeuge zugunsten amerikanischer F-35-Kampfjets aufgibt.

Es ist wie nach dem Gesetz, das ein Unglück selten allein kommt. Schließlich muss Frankreich noch die tiefe Wunde heilen, die ihm von drei Ländern zugefügt wurde, die man bisher als Verbündete gesehen hat. Kürzlich haben die USA, Großbritannien und Australien die Bildung eines neuen Militärblocks, AUKUS, angekündigt und als ersten Schritt beerdigten sie den Vertrag Australiens über den Kauf französischer U-Boote im Wert von 66 Milliarden Dollar.

Die U-Boote werden nun von den USA geliefert. Und es ist nicht einmal die gigantische Summe, um die Frankreich „erleichtert“ worden ist. Schließlich gibt es auch im Westen Dinge, die teurer sind als Geld. Es geht darum, wie der französische Präsident Macron persönlich und Frankreich selbst als Staat behandelt wurden.

Persönlich haben sich die Staats- und Regierungschefs der USA und Großbritanniens, Joe Biden und Boris Johnson, auf dem G7-Sommertreffen in Cornwall auf Macron die Füße abgetreten. Das geschah mit angelsächsischer Raffinesse. Auf diesen Bildern sehen wir die Freunde und Verbündeten. Es ist alles sehr rührend, offen, leutselig, sogar schelmisch, mit gutem Humor und einer gewinnenden Selbstironie, aufrichtig, lächelnd, optimistisch, vertrauensvoll und so gentlemanlike. Hinter diesem ganzen Zirkus war, wie wir heute wissen, ein anderer Prozess versteckt.

Dort haben Joe Biden und Boris Johnson hinter Macrons Rücken die letzten Details des neuen Militärblocks ohne Frankreich und die Kündigung des Vertrags für ein Dutzend französischer U-Boote zu dem astronomischen Preis ausgehandelt. Es ist bereits bekannt, dass die Dokumente über ihre Verhandlungen von London als „streng geheim“ eingestuft wurden. Das heißt, dass vor Macrons Nase eine anti-französische Verschwörung geschmiedet wurde. Und jetzt wissen wir, was all das Lächeln und die Umarmungen, das Schulterklopfen und die aufrichtigen Blicke wert waren. All diese Erklärungen über gemeinsame Werte und die Forderungen an andere, berechenbar zu sein. Das alles ist Heuchelei, Lüge und Betrug.

Macron, so muss man denken, wurde wie ein Junge gebeten, spazieren zu gehen, während die erwachsenen Onkel redeten. Er war zu klein für die Gespräche der Erwachsenen. Die Entscheidung wurde Macron später mitgeteilt, indem man ihn vor die vollendete Tatsache gestellt hat, dass alles Geflatter des französischen Präsidenten keinerlei Bedeutung hat. Und als Frankreich, bildlich gesprochen, wie ein verletztes Kind weinte, sagte Boris Johnson, dass er es liebe. (Anm. d. Übers.: Das hat Johnson tatsächlich als Reaktion in einem Interview gesagt)

Und Joe Biden sagte, nachdem er den ersten Anflug von französischem Unmut abgewartet hatte, er werde Macron anrufen. Als er dann anrief, endete das Gespräch in einer Art beruhigendem Kommuniqué, das im Wesentlichen Spott für Frankreich enthielt. Lassen Sie sich auf diese Formulierungen ein. Lesen wir es in Ruhe: „Die beiden Staatschefs haben beschlossen, eingehende Konsultationen einzuleiten, um ein Klima des Vertrauens zu schaffen und konkrete Maßnahmen zur Erreichung gemeinsamer Ziele vorzuschlagen“.

Nicht schlecht, oder? Es zeigt sich also, dass bisher die Voraussetzungen für Vertrauen zwischen den USA und Frankreich nicht gegeben waren. Und jetzt werden sie über „Maßnahmen zur Erreichung gemeinsamer Ziele“ nachdenken. Welche Maßnahmen, welche gemeinsamen Ziele? Alles liegt im Nebel.

Frankreich wird in dieser Gesellschaft nie als „einer von uns“ anerkannt werden, und es kann dem Karren hinterherlaufen, so lange es will, dabei die Rolle des nützlichen Idioten spielen und Libyen auf Wunsch der USA bombardieren, den bereits erfüllten Vertrag über Mistral-Hubschrauberträger für Russland auf Wunsch der USA kündigen, sich an dummen Sanktionen gegen Moskau beteiligen, russische Diplomaten einfach auf Wunsch Großbritanniens ausweisen. Aber der französische Präsident generell und Macron im Besonderen werden für die Vereinigten Staaten und Großbritannien immer ein lustiger Exot bleiben.

Man denke nur an den Empfang Macrons durch Trump im Weißen Haus 2018. Macron hatte, wie wir uns erinnern, eine Rede mit einem historischen Hintergrund vorbereitet. Aber Trump machte sich einen Spaß daraus, dem Franzosen die Schuppen von der Schulter zu schnipsen. Das war unvergesslich. Und Trump zerrte Macron wie ein Kind an der Hand hinter sich her. Oder als Macron seine Hand auf das Knie des unerschütterlichen Trump legte, der dabei wie eine Sphinx erstarrte, und ihm so hingebungsvoll in die Augen sah. Ich weiß nicht einmal, wie ich das interpretieren soll. Wahrscheinlich nicht als eine Geste der Macht. Eher als eine Art von Unterwerfung. Oder wie denken Sie darüber? Ich erinnere mich nicht mehr an die politische Bedeutung dieses Besuchs. Ja, es gab keine. Sonst wäre es jetzt nicht zu dieser Peinlichkeit gekommen.

Aber lassen wir das Persönliche, die USA, Großbritannien und Australien haben einen neuen Militärblock geschmiedet. Es ist allen klar, dass er sich in erster Linie gegen China richtet. Australien erhält acht US-U-Boote mit Nuklearantrieb. Auch die Raketen auf ihnen könnten im Prinzip nuklear werden. Das wurde bisher nicht erwähnt. In jedem Fall bedeutet eine solche Faust aus U-Booten, erst recht wenn sie langfristig mit Hyperschallraketen ausgestattet werden, eine radikale Veränderung des Kräfteverhältnisses für China und die gesamte riesige ozeanische Region. Frankreich, das sich bisher als einflussreiche Macht in dieser Region betrachtet hat, ist aus dem Spiel. Es hat nichts, worauf es zurückgreifen kann. Von nun an werden sie auf Frankreich verzichten.

Was kommt als nächstes? Die Beziehungen innerhalb der NATO werden sich offensichtlich abkühlen. Auch innerhalb der EU hat das Spuren hinterlassen. Keiner der europäischen Staats- und Regierungschefs hat sich zur Unterstützung Frankreichs gegen die Vereinigten Staaten und Großbritannien ausgesprochen. Es gab nur ein paar Routinebemerkungen von Eurobürokraten. Aber ansonsten werden sie weiterleben, über gemeinsame Werte und Bündnisse schwadronieren und auf Russland schimpfen und von ihm Berechenbarkeit verlangen. Und was ist mit Macron? Er geht mit diesem Ballast in die Präsidentschaftswahlen, die schon im April stattfinden.

Aus Frankreich berichtet unsere Korrespondentin Anastasia Popova.

Der französische Sturm im Wasserglas dauerte nur sechs Tage. Der beleidigte Präsident hat während dieser Zeit kein Wort gesagt. Was soll man auch sagen, wenn man von der ganzen verbündeten Welt demonstrativ verspottet wird?

Der französische Senat leitete eine Untersuchung ein, um herauszufinden, wie alle Behörden, einschließlich der Geheimdienste, nichts über das neue pazifische Bündnis wissen konnten, das über anderthalb Jahre geschmiedet wurde. Verteidigungsministerin Florence Parly hatte nichts zu verantworten: „Wir können die Geschichte nicht im Nachhinein umschreiben, aber wir versetzen uns in die Lage des Anklägers und beginnen zu urteilen. Das ist meines Erachtens genau die Absicht des Senats.“

Die Franzosen warteten auf europäische Unterstützung, aber Merkel sagte nichts, die deutschen Worte wurden in Brüssel vom Staatssekretär für europäische Angelegenheiten gesprochen. Einige Stunden später stachen die Deutschen den Franzosen ihr Messer in den Rücken. Sie unterzeichneten einen Vertrag mit Australien über die gemeinsame militärische Erforschung des Weltraums, Fotos von der Unterzeichnung wurden auf Twitter veröffentlicht. Darüber hinaus wird Deutschland Ausrüstung von den Vereinigten Staaten kaufen: für 45 F-18-Flugzeuge wird Berlin 8 Milliarden Dollar ausgeben.

„Die Vereinigten Staaten ziehen uns den Boden unter den Füßen weg. Frankreich muss mutig sein, aber es ist so sehr an die NATO gebunden, dass alle Sicherheitskriterien sowohl unserer als auch der anderen EU-Länder Sicherheitskriterien der NATO sind. Und die NATO sind die USA“, sagte das ehemalige französische Senatsmitglied Yves Pozo di Borgo.

Einen Schlag auf die Nase bekam Frankreich auch von der Schweiz, die im Sommer ebenfalls plötzlich französische Rafale-Jets zugunsten amerikanischer Kampfflugzeuge abgelehnt hat. Der polnische Jahrhundertdeal über 4 Milliarden Euro ging auch an die Amerikanern. Im Jahr 2018 lehnte Belgien einen französischen Vertrag ab und kaufte Kampfjets von den USA. Damals hielt sich Macron nicht zurück: „Ich bedauere diese Entscheidung zutiefst. Sie widerspricht den europäischen Interessen“.

Über diese Worte ging es jedoch nicht hinaus. Der französische Präsident schluckte seine Wut hinunter und zeigte der Welt gleichzeitig, dass man das heutige Frankreich so behandeln kann. Jetzt ist das Ausmaß des Skandals viel größer – es handelt sich um eine öffentliche internationale Demütigung des Landes, die sich zu einer starken Karte im Wahlkampf entwickelt. Die Linke schäumt vor Wut.

Auch auf dem rechten Flügel ist die Empörung groß: Der zentristische Präsidentschaftskandidat Xavier Bertrand schlägt einen Austritt aus der NATO vor: „Wir müssen die Glaubwürdigkeit der Amerikaner in Frage stellen. Und wohin geht die NATO? Wenn die Antwort nicht zufriedenstellend ist, möchte ich die Beteiligung Frankreichs am gemeinsamen Kommando der Allianz in Frage stellen.“

Eine weitere auffällige Figur unter den Republikanern ist der 70-jährige Michel Barnier, ein Mann mit enormer politischer Erfahrung – auf Ministerebene und auf europäischer Ebene. Er, ein Offizier der Ehrenlegion, war es, der die Einzelheiten des Brexit mit den Briten aushandelte. Der Ritter des Ordens von Tastevon, Träger zahlreicher hoher internationaler Auszeichnungen und Bewunderer von Charles de Gaulle strebt nun selbst die Präsidentschaft an, und als jemand, der unter Dominique de Villepin Außenminister war, lässt er keine Gelegenheit aus, Macron zu kritisieren:

„Die Geschichte mit den australischen U-Booten ist eine Art Markenzeichen von Macrons Diplomatie: grandiose Ambitionen in Form von Sprüchen, aber am Ende Einsamkeit, weil es dieser Regierung weder gelingt, unsere Partner zu überzeugen, noch sich bei uns Respekt zu verschaffen“, so Barnier.

Mit Blick auf die Wahlen versucht Macron, das Feuer, das durch den Vertragsbruch entstanden ist, so schnell wie möglich zu löschen. Ein Anruf des amerikanischen Präsidenten und vage Versprechungen, die Dinge irgendwie zu vertiefen, genügten dem derzeitigen Bewohner des Élysée-Palastes, um die Beziehungen zu den Partnern zu normalisieren, die ihn nicht zum ersten Mal verraten haben.

Sehr aufschlussreich in diesem Zusammenhang ist der Arc de Triomphe heute. Das Symbol der großen französischen Siege ist vollständig von dichtem Stoff bedeckt, die Reliefs und Namen sind nicht zu sehen. Das ist die Verwirklichung eines kulturellen Kunstprojekts eines amerikanischen Künstlers und eine Allegorie auf die entstehende Realität.

Nach diesem Beitrag spricht noch einmal der Moderator im Studio.

Frankreich hört auf Frankreich zu sein

Wir haben bereits gesagt, dass die US-amerikanischen und britischen Staatsoberhäuptern Joe Biden und Boris Johnson sich an Macron buchstäblich die Füße abgetreten haben. Die beiden sind auch keine Titanen der Weltpolitik, aber sie haben es einfach instinktiv getan, da Frankreich sich schon so lange selbst verarscht hat. (Anm. d. Übers.: Die russische Formulierung ist nicht so derb, wie „verarscht“, aber sehr schwer zu übersetzen, weshalb ich mich für diese sinngemäße Übersetzung entschieden habe)

Weil Frankreich selbst seine majestätische Rolle sowohl in Europa als auch in der Welt immer wieder aufgegeben hat, indem es seine Erfolge verwischt, die französische Kultur aufgegeben und sie, in Macrons stromlinienförmigen Worten, gegen die „Kultur Frankreichs“ ausgetauscht hat, indem es zuerst vor Obama, Trump, Biden, vor längst vergessenen britischen Premierministern und jetzt vor Boris Johnson und Merkel mit ihrem verrückten Projekt, Europa in einem Meer von Migranten zu ertränken, niedergekniet ist, und schließlich völlig umsonst die Beziehungen zu Russland verdorben hat.

Kann man da heute von irgendjemandem erwarten, dass er Frankreich respektiert, wenn Frankreich sich selbst nicht respektiert? So ist zum Beispiel der berühmte Triumphbogen, eines der wichtigsten Symbole von Paris, der auf Wunsch Napoleons errichtet wurde, um die Siege der großen Armee zu feiern, in ein Tuch gehüllt. Ein amerikanischer Künstler hat alle Reliefs und Skulpturen – „Triumph“, „Marseillaise“, „Resistance 1814“, „Begräbnis von General Marceau“, „Schlacht von Austerlitz“ – und 128 weitere Schlachten „bandagiert“. Für einen Amerikaner ist das natürlich nichts weiter als geschichtlicher Müll, aber für die Franzosen doch nicht! Aber es scheint doch so zu sein. Warum sonst würde der französische Präsident Macron selbst diese bizarre Vorstellung, große Geschichte auszulöschen und sie durch wer weiß was zu ersetzen, eröffnen? Hier sehen Sie ihn dabei, den glücklichen Macron.

Überhaupt steht das, was vor unseren Augen mit Frankreich geschieht, in direktem Widerspruch zu den Grundsätzen seines großen Führers General de Gaulle. Unter seiner Führung wurde Frankreich vom Faschismus befreit und wurde zu einem Mitbegründer der Vereinten Nationen, das einen Sitz im UN-Sicherheitsrat innehat. De Gaulle baute eine besondere Beziehung zu Russland auf und führte Frankreich auf den stolzen und unabhängigen Weg einer Großmacht. So beginnt de Gaulle seine Kriegserinnerungen mit einer entscheidenden Zusammenfassung der Ziele des Landes, des Umfangs der Leistungen und der Absichten, die für die Existenz Frankreichs notwendig sind. Man höre sich nur die Warnung des Generals vor der tödlichen Gefahr für sein Land an, mit dem Russland historisch so viel zu tun hatte: „Die Vernunft überzeugt mich auch, dass Frankreich nur dann ein echtes Frankreich ist, wenn es an der Spitze steht, dass nur große Taten Frankreich vor den verderblichen Auswirkungen des Individualismus, der seinem Volk innewohnt, bewahren können, dass unser Land große Ziele verfolgen muss und sich vor niemandem beugen darf, weil es sonst in tödliche Gefahr geraten kann. Kurz gesagt, ich denke, dass ein Frankreich, das seiner Größe beraubt ist, aufhört, Frankreich zu sein.“

Und genau das ist auch geschehen. Frankreich hört auf, Frankreich zu sein.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Sieht ganz so aus, asl wäre dies der Beginn des Zerfalls der EU.
    Jeder gegen jeden, alle gegen Russland.
    Durch die selbst auferlegte Corona Pandemie und ihre Maßnahmen haben sich die meisten europäischen Länder selbst mehr geschadet, als man heute noch wahrhaben will.
    Für Deutschland wäre eine Rückkehr zur EWG und ein freundschaftliches Miteinander mit Russland sicher nicht das Verkehrteste…

    1. Des Zerfalls nicht nur der EU. Man fragt sich, ob dieses Einmischen rund um den Globus nicht eine Fluchtreaktion ist. In Frankreich wie in Deutschland und vielen anderen Ländern des Westens hat man, wie der Artikel gut beschreibt, die Bodenhaftung verloren.

      Gemeinsame Werte, die nach den Weltkriegen eine wichtige Rolle gespielt haben, treten in den Hintergrund. Große Ziele – oder große Probleme – gibt es aktuell nicht, jedenfalls keine, die dringend gelöst werden müssten. Wahlen werden entweder von Rattenfängern gewonnen oder durch Banalitäten entschieden. Die wirklichen Probleme kann man problemlos der nächsten Regierung überlassen.

      Und so sucht man sich einen gemeinsamen Feind (Russland) oder eine hehre Aufgabe (Demokratisierung Afghanistans, oder Malis). Weil das einfacher ist, als die Spaltung im eigenen Land an zu gehen oder die Generationenprobleme Sanierung der Sozialsysteme, der Infrastruktur oder der Wirtschaft. Für Politiker mag das ein paar Jahre lang funktionieren.

      Für das Land und für die Welt wäre es in der Tat besser, sich wieder stärker dem eigenen Land zu zu wenden und erst einmal das eigene Haus in Ordnung zu bringen, bevor man dem Rest der Welt Demokratie und Wohlstand beschwert.

      1. Welche „gemeinsamen Werte“ hätten denn nach dem 2.Wk eine Rolle gespielt? Demokratie und / oder Menschenrechte vielleicht, mit der permanenten Unterstützungen von zig Diktaturen und dem wegputschen von gewählten Repäsentanten hat man deutlichst gezeigt was diese dem „Westen“ tatsächlich wert sind.

        Der einzige gemeinsame Wert war Deutschland unten zu halten. Darum wurde auch die NATO und die UNO gegründet.

        Afghanistan wollte man demokratisieren? Echt jetzt, glauben sie das im Ernst.

  2. Frankreich an der Spitze? Frankreich und große Taten? Welche wären das denn? Seit 1870 hat es jeden Krieg verloren. In den Sicherheitsrat wurde es nur hereingenommen als Stimm-Vasall der USA.
    Frankreich hatte eine tolle Kultur, diese wurde schon 2015 durch die hereinnahme großer Mengen Mohamedaner geschreddert.
    Was wir hier sehen ist nur der Schlußakt.

    1. Als ehemalige Kolonialmacht vieler islamisch geprägter Länder hatte Frankreich schon immer Menschen “Mohamedaner“ aus den Kolonien bei sich. Insbesondere während bzw. nach dem verlorenen Algerienkrieg, in dem Frankreichs Geheimdienste im übrigen islamistische Bewegungen unterstützte.

    2. Nun ja, Frankreich sieht sich ja selber immer noch als „grande nation“,
      obwohl die Zeiten der „großen“ militaerischen Erfolge und wissenschaftliche Errungenschaften schon seit über 100 Jahren quasi vorbei sind.

      Den ersten Weltkrieg konnte Frankreich nur mit Hilfe GB und den USA gewinnen,
      in zweiten Weltkrieg war ihre Armee gegen die Wehrmacht quasi chancenlos und wieder
      mußte man auf „Verbündete“ warteten, die einen selber „befreien“.

      Auch ist diese russische „Lobpudelei“ auf den „großen“ militaerischen Führer
      Charles de Gaulle in den Bericht und dessen Einsatz zur Befreiung Frankreichs von „Faschismus“
      eigentlich „typisch“ russisch, da es vor allen von Seiten Russlands recht unangenehm waere, wenn
      man den Nationalsozialismus und den sozialistischen Kommunismus als jenes bezeichnen müßte, welches sie wirklich waren: zwei diktatorische Regime und İdeologien, die sıch nur geringfügig unterschieden haben; quasi „ein Ei wie das andere“…

      1. Ich weis ja nicht warum aus einem bilateraler Vertrag über die Lieferung von Waren ( U- Boote) so ein Theater gemacht wird. Dieses jammern von Frankreich ist nur noch peinlich. Hier versucht Frankreich die EU für sich einzuspannen. Auch das ständige drohen von Frankreich NATO ja oder nein macht die Sache nicht besser für Frankreich.
        Wenn Frankreich gefühlt so dumm ist und den NATO Partnern vertraut dann sollte Frankreich doch an Snowden erinnern. Frankreich weis also von der Wirtschaftsspionage gegen das Land und vertraut ? Selbst schuld oder genauer gesagt wer nicht hören will muss fühlen.

        Das Russland nun Frankreich das angekratzte EGO bauchpinselt ist schon drollig und wohl nicht zuletzt dem besonderen Umgang Russlands mit dem Kampf gegen die Nazis geschuldet. Russland achtet die, die gegen die Nazis gekämpft haben ganz gleich welcher Nation sie angehörten. Und genau so hartnäckig verachtet Russland die NS Mittäter aller beteiligten Nationen.
        Krieger unter sich finden bei Siegern und Besiegten merkwürdigerweise Respekt und Anerkennung für „besondere Entscheidungen, Kämpfe oder Kampftechniken“.
        Charles de Gaulle mag auch von Geltungssucht getrieben worden sein, was man ihm nicht absprechen kann ist sein Kampf gegen die Vichy Regierung und sein Einsatz für ein unabhängiges Frankreich.

    3. „In den Sicherheitsrat wurde [Frankreich] nur hereingenommen als Stimm-Vasall der USA.“

      Oder eher, weil England nicht der Junior in diesem Gremium sein wollte und im Verein mit Frankreich die Option einer Entente sich bewahren wollte.

  3. Das ist ein sehr gutes Niveau der politischen Analyse im russichen Fernsehen. Davon sind wir in der BRD weit entfernt. Vor allem bei der doch so wichtigen Analyse der Begebenheiten in den westlichen „Siegerstaaten“. Danke für die Übersetzung.

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