Das russische Fernsehen über politische Umerziehung und andere Meldungen aus den USA, die in Deutschland nicht zu sehen waren

Neben den Navalny-Protesten war das zweite große Thema der russischen Sendung „Nachrichten der Woche“ im russischen Fernsehen die Lage in den USA. Und wieder einmal kann man sehen, dass in Deutschland vieles verschwiegen wird, was nicht ins gewollte Bild passt und dass die Sicht der russischen Medien eine ganz andere ist, als die der deutschen Medien.

So wie es in der Sendung gleich mehrere Berichte über Navalny gegeben hat, die zusammen über eine halbe Stunde gedauert haben, war es auch mit den Berichten aus den USA nach Bidens Amtseinführung. Da die Berichte aus den USA jedoch ohne die dazugehörigen Bilder als rein schriftliche Übersetzung schwer verständlich wären, habe ich diese Berichte dieses Mal nicht übersetzt. Ich habe nur einen Kommentar des russischen Moderators über die politische Stimmung in den USA übersetzt. Auf die anderen Beiträge und deren Inhalt gehe ich im Anschuss an diese Übersetzung kurz ein. Dabei wird deutlich, worüber die westlichen Medien „vergessen“ haben zu berichten.

Aber beginnen wir mit dem Kommentar des Moderators der Sendung „Nachrichten der Woche“ vom Sonntagabend.

Beginn der Übersetzung:

Amerika geht in eine interessante Zeit. Dort wird Dazibao darüber verbreitet, wie man Trump-Anhänger umerziehen könnte. Dazibao ist ein kurzes handschriftliches Flugblatt aus der Zeit der chinesischen Kulturrevolution unter Mao Tse-tung. Die begann in der Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts. Das Ziel war es, die Konservativen umzuerziehen, und wenn sie sich nicht umerziehen lassen, dann war es auch kein Problem, sie zu töten.

Unmittelbar nach der Leninistischen Revolution begann die Umerziehung der Klassen auch in Sowjetrussland. Unter Stalin gab es den Leitspruch, dass, je mehr der Aufbau der neuen Gesellschaft vorangeht, auch der Klassenkampf eskaliert. Und dann kam es wie es kam. Es begannen die massenhaften Tötungen.

In den USA sind die Morde bisher noch digital. Der digitale Tod ist eine Form der Liquidierung, die von den Herrn der Social-Media und der Presse praktiziert wird, die heute zum größten Teil das etablierte Einparteiensystem in den Vereinigten Staaten unterstützt. Und jetzt wird umerzogen.

Dazibao auf CNN: „Wie man jemanden vom Trump-Kult befreit. Die Empfehlungen der Experten zur Deradikalisierung von Trumps extremistischsten Unterstützern. Arbeiten Sie mit ihnen zusammen, lassen Sie sich auf keinen Wettbewerb mit ihnen ein. Lassen Sie sich nicht ärgern. Sagen Sie ihnen nichts vor, sondern helfen Sie ihnen besser, ihre eigenen Erkenntnisse zu machen.“

Das klingt alles weich, aber die Aufgabe ist immer noch die Umerziehung. Die 75 Millionen Wähler, die für Trump gestimmt haben, müssen umerzogen werden. Es ist wie in der UdSSR: Für den Aufbau der neuen Gesellschaft musste nicht weniger als der neue Mensch erschaffen werden. Alle perfekt zu machen, hat nicht geklappt. Und die UdSSR ist zusammengebrochen. Die Masse der Menschen war nicht so perfekt, als dass sie sich weiterhin in die Idee des sozialen Experiments ziehen lassen wollten, um eine perfekte Gesellschaft zu schaffen.

Auch Zig Millionen Amerikaner sind heute nicht perfekt. Einige, wie CNN, lehren, sie sanft umzuerziehen, andere Autoren in anderen Publikationen setzen alle Trumpisten mit Terroristen gleich und die Abkürzung MAGA des Trump-Slogans „Make America Great Again“ wurde auf eine Stufe mit dem IS gestellt.

So kümmert sich die einst respektable Zeitschrift The Atlantic, die einst Theodore Roosevelt und die ersten englischsprachigen Texte von Vladimir Nabokov veröffentlichte, nun um die „geistige Hygiene“ der amerikanischen Gesellschaft gegen Trump und beschreibt mit Freude folgendes: „Mehdi Hassan vom amerikanischen Kabelsender MSNBC argumentiert, dass wir Trumps Anhänger so behandeln sollten, als wären sie Mitglieder von al-Qaida, die frei in unserer Gesellschaft existieren, nur dass sie weiß und nicht schwarz oder muslimisch sind. Die ehemalige Mitarbeiterin des US-Heimatschutzministeriums Juliette Kayem stimmt zu, dass wir „Make America Great Again!“ als terroristische Bewegung und Trump als ihren Osama bin Laden betrachten sollten. Was tun wir mit terroristischen Bewegungen? Wir „enthaupten“ ihre Führung. In diesem Fall, sagen sie, sollte die „Enthauptung“ im übertragenen Sinne verstanden werden: Sie wollen Trump isolieren, seine Anhänger kompromittieren und sie dazu bringen, Trump den Rücken zu kehren. Die weiße Hautfarbe, so Hassan, ist der einzige Unterschied zwischen MAGA und al-Qaida.“, sagte Tucker Carlson von Fox News.

Sind das nicht ähnliche Töne, wie das Dazibao der chinesischen Roten Garden während der Kulturrevolution in China, und sind die jetzigen Vorgänge, digitale Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren, nicht ähnlich? So war es zu Beginn der Kulturrevolution in China. Als Mao den Befehl „Feuert auf ihre Hauptquartiere!“ gab und Schüler und Studentin mit den Roten Garden begannen, ihre Lehrer, die ihnen zu bürgerlich-konservativ erschienen, mit Knüppeln zu verprügeln, wandte sich der chinesische Minister für öffentliche Sicherheit mit diesen Worten an die leitenden Polizeibeamten: „Wir können uns nicht auf routinemäßige Strafverfahren und auf das Strafgesetzbuch verlassen. Wer einen Mann festnimmt, weil er einen anderen geschlagen hat, irrt. Lohnt es sich, die Roten Garden wegen ihrer Morde zu verhaften? Ich denke: Tot ist tot, das geht uns nichts an. Ich mag es nicht, wenn Menschen getötet werden, aber wenn die Massen jemanden so sehr hassen, dass ihre Wut nicht eingedämmt werden kann, werden wir uns nicht einmischen. Die Volksmiliz sollte auf der Seite der Roten Garden stehen, sich mit ihnen vereinen, mit ihnen sympathisieren, sie informieren.“

Wir erzählen von den Erfahrungen der Kulturrevolution in China, weil vieles im heutigen Amerika daran erinnert. Die Roten Garden wüteten etwas mehr als ein Jahr lang. Die einzige Möglichkeit, die Jugend zu beruhigen, war, die Armee gegen sie zu schicken. Mao tat das. Und auch die Roten Garden selbst wurden zur landwirtschaftlichen Arbeit in die abgelegenen Provinzen geschickt.

In Amerika setzt sich der Amoklauf der Anti-Trump-Bewegung „Antifa“ fort. In Portland, Denver und Seattle beschädigen sie immer noch Gebäude, verbrennen amerikanische Flaggen und beschmieren Schaufenster. Die Slogans lauten: „Uns ist es egal, wer Präsident ist!“ und „Fuck you, Biden!“ Tränengas, Polizei… Alles wie immer.

Ende der Übersetzung

Auch nach Bidens Amtseinführung gehen die Proteste der Antifa in den USA weiter, aber selbst US-Medien haben über die erneuten (oder fortgesetzten) Unruhen der Linksextremisten nur minimal berichtet. Ein anderer Beitrag des russischen Fernsehens ist darauf im Detail mit den Bildern der Unruhen und den wenigen US-Medienberichten darüber eingegangen (den Beitrag finden Sie hier, die Szenen – teilweise mit eingeblendeten Zitaten aus US-Medien auf Englisch – sind ab Minute 0.10 bis Minute 1.30 zu sehen). Der Bericht ist sehr lang und über weite Strecken nicht zur schriftlichen Übersetzung geeignet, weshalb ich ihn nicht übersetzt habe, weil er ohne die Bilder unverständlich wäre.

Aber Fakt ist: Die Unruhen in den USA gehen weiter und während die US-Medien vor den angeblich gefährlichen Trump-Anhängern warnen, die keine Unruhen veranstaltet haben, werden die Unruhen der Antifa zu Bidens Amtseinführung verschwiegen.

Für Biden und sein Team hat die Antifa ihre Aufgabe erfüllt – ich habe darüber bereits berichtet – und nun scheinen die Aktivisten der Bewegung zu bemerken, dass sie nur als Mittel zum Zweck ausgenutzt worden sind. Da aber nun wohl die Finanzierung dieser Bewegung reduziert wird, dürften ihre Proteste mit der Zeit ebenfalls einschlafen, denn seit Biden an der Macht ist, berichten die US-Medien nicht mehr über die Proteste, die vorher die Schlagzeilen dominiert haben, solange man sie gegen Trump instrumentalisieren konnte.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

3 Antworten

  1. Das harte Vorgehen gegen Trump und seine Anhänger ist unerlässlich. Wenn es Trump schaffen sollte, in 4 Jahren wieder gewählt zu werden, dann werden die Wahlen aus 2020 genau untersucht und die sozialen Medien werden dann auch wegen Wahlmanipulation angeklagt werden. Es wird im Prinzip das Gleiche gemacht wie jetzt.
    Die Bilder aus den USA sprechen Bände. Trump wird in Florida von seinen Anhängern gefeiert und es wird eine Parade abgehalten. Und Biden bei seiner Amtseinführung wird von 25000 Soldaten geschützt und diese drehen sich zum Teil demonstrativ beim Vorbeifahren weg. Ich denke, dass war die traurigste Amtseinführung aller Zeiten.
    Die USA sind gespalten wie noch nie. Biden muss das Land wieder zusammenbringen. Und das geht am besten mit einem großen Krieg. Und zur Begründung des großen Krieges wird es wieder zu einem großen Terroranschlag in den USA kommen. Nach 20 Jahren wird dann das 9/11 Szenario wiederholt nur schlimmer. Was passieren kann, darüber kann man spekulieren. Nur eins ist klar es werden dann die Russen oder aber der Iran Schuld daran sein. Und in den Großstädten der USA ist es in den nächsten 4 Jahren bis zum Anschlag nicht mehr sicher.

  2. Interessant.
    Ich weiss nichts über die Kulturrevolution. Aber sollte es so sein, dass Mao die linke Bewegung als eine Art Terror-SA benutzt hat, um seine politischen Gegner hinwegzufegen, so war er damit extrem erfolgreich. Offensichtlich hat er die Bewegung danach auch in den Griff bekommen und fachgerecht entsorgen können. Danach gabs lange niemanden mehr, der seine Macht in Frage stellte.

    So wird ein Schuh draus. Offensichtlich benutzt der MICIMATT jetzt die Antifa in genau derselben Weise. Jetzt wird mir auch klar, warum viele Trump-Anhänger den Putsch als linke oder sogar kommunistische Revolution sehen. Das liegt nicht nur daran, dass der MICIMATT mit Mao-Fan und selbsternannten Nachfolger Xi zusammenarbeitet, sondern auch an den maoistischen Methoden, die zur Machtergreifung verwendet werden.

    1. Ergänzend sei erwähnt, dass bei uns ja dasselbe passiert. Auch mit der Antifa. Die sind noch nicht so auf Gewalt gebürstet wie drüben bei den Amis, aber wir liegen ja auch in der Peripherie des Imperiums. Wird schon noch kommen 😉 .

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