Die Geschichte von Putins „Palast“ ist kalter Kaffee und die deutschen Medien wissen das seit 10 Jahren

Die deutschen Medien haben sich in den letzten Tagen wegen des Navalny-Videos über Putins angeblichen Palast überschlagen. Was sie ihren Lesern verschweigen ist, dass sie schon vor zehn Jahren über diese heute angeblich neue Enthüllung berichtet haben.

Es wird immer offensichtlicher, dass das Navalny-Video eine Propaganda-Aktion der USA ist. Die USA haben das Filmstudio gemietet, das Skript des Films ist offensichtlich ursprünglich auf Englisch verfasst worden und die Details des Videos zeigen, dass es nicht von Russen gemacht worden sein kann. Um nicht alles zu wiederholen, verweise ich auf die Details, die Sie hier und hier nachlesen können.

Interessant ist, dass die deutschen „Qualitätsmedien“ bei dem Spiel mitspielen. Sie berichten ihren Lesern unter Schnappatmung von Putins angeblicher Korruption, die der großartige investigative Blogger Navalny aufgedeckt haben will und tun so, als sei das alles ganz neu. Damit belügen sie ihre Leser, denn schon 2011 war die Baustelle ein Thema in Russland. Und nicht nur in Russland, wie Beispiele deutscher Medien zeigen.

Schon 2011 haben die Zeit, die Süddeutsche Zeitung und viele andere deutsche Medien darüber berichtet. 2014 hat die Zeit die alte Geschichte noch einmal aufgewärmt. Die Geschichte ist den deutschen Zeitungsredaktionen, die heute so überrascht tun, längst im Detail bekannt.

Worum ging es in der Geschichte?

Es gibt für die Geschichte, dass das angeblich Putins Palast ist, nur eine Quelle und auf die beruft sich heute – zehn Jahre später – auch Navalny wieder in seinem Film: Der russische Geschäftsmann Sergej Kolesnikow hat sich 2011 in einem offenen Brief an den damaligen russischen Präsidenten Medwedjew über angebliche Korruption bei dem Bau beklagt und behauptet, das sei Putins Palast, der da gebaut werde. Die Geschichte ist also alt, Navalny hat sie nur neu aufgekocht und professionelle Animationsvideos hinzugefügt, die den angeblichen Luxus in der Anlage zeigen sollen. Dass es diesen Luxus da nicht gibt, weil das Gebäude immer noch ein Rohbau ist, sei nur nebenbei erwähnt.

Aber nehmen wir einmal an, Navalny hätte Recht und Putin wäre so korrupt, wie Navalny behauptet. Wie wahrscheinlich ist es dann, dass Putins Palast auch nach über zehn Jahren Bauzeit noch nicht fertig ist? Russland ist nicht Deutschland (siehe BER, Elbphilharmonie, etc.), in Russland werden Bauten, die Putin wichtig sind, nach Plan fertig gestellt. Beispiele gibt es viele: Die Krimbrücke, die in Rekordzeit erbaut wurde, die umfangreichen Anlagen für die Olympiade in Sotschi, die Putin eine Herzensangelegenheit gewesen ist, oder auch der neue Weltraumbahnhof im Fernen Osten, von dem schon fünf Jahre nach Baubeginn die erste Rakete ins All gestartet ist.

All das waren komplexe, große und schwierige Bauprojekte, über deren Fortschritte Putin sich hat regelmäßig Bericht erstatten lassen. Aber ein einziges Gebäude (egal, wie groß und luxuriös es sein mag), das Putin angeblich eine Herzensangelegenheit ist, weil es ja sein eigener Palast werden soll, das bekommen die Russen in zehn Jahren nicht über das Stadium eines Rohbaus hinaus? Ist das glaubwürdig?

Das sind Fragen, die sich kritische Journalisten stellen sollten. Dabei kann man zu unterschiedlichen Antworten kommen, kein Problem.

„Qualitätsjournalismus“ in seiner reinsten Form

Aber was machen die deutschen „Qualitätsjounalisten“ stattdessen? Sie verschweigen ihren Lesern das alles, obwohl sie schon vor Jahren darüber berichtet haben und tun so, als wäre das alles eine ganz neue und heiße Enthüllung.

Und noch eine Frage: 2019 wurde die CIA per Gesetz beauftragt, eine Zusammenstellung von Putins Vermögen vorzulegen. Damals konnte man in Deutschland über das Gesetz lesen:

„Ein durch den amerikanischen Senat beschlossenes Gesetz soll das wahre Vermögen von Putin offenlegen (…) Demnach solle die National Intelligence Agency, eine Organisation, die dem Auslandsgeheimdienst der USA, der CIA, untersteht, die Einnahmen von Putin offenlegen. Der Bericht soll 180 Tage nach Eingang des Dokuments veröffentlicht werden.“

Die CIA hat den Bericht bis heute nicht vorgelegt. Aber Navalny soll im Alleingang geschafft haben, was der CIA in zwei Jahren nicht gelungen ist? Hätte die CIA Hinweise auf Putins angeblichen Reichtum gefunden, dann hätten die Medien darüber in Eilmeldungen berichtet und uns wochenlang mit den Details bombardiert.

Aber die deutschen „Qualitätsmedien“, die 2019 über das US-Gesetz berichtet haben, verschweigen auch das in diesem Zusammenhang. Die deutschen Leser sollen die Geschichte von Navalny glauben, alles was nicht ins Bild passt, lassen die „Qualitätsmedien“ weg.

„Qualitätsjounalismus“ eben.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

8 Antworten

  1. In den 10 Jahren seit 2011 ist in vielen Redaktionen der deutschen „Qualitätsmedien“ personell viel passiert. Journalisten der alten Schule sind in den (z.T. vorzeitigen) Ruhestand gegangen, eine Generation, die die Boulevardisierung der Medien vorantreibt, hat Einzug gehalten, eine Boulevardisierung, die oberflächliches Halbwissen in den Rang einer journalistischen Tugend erhebt, traditionelle Tugenden wie Fleiß und Gründlichkeit spießig findet und akademischer Leistung und Weisheit keinerlei Respekt entgegenbringt. Viele dieser „Jungspunde“ (ich rede von den Geburtsjahrgängen nach 1970) wissen vermutlich einfach nicht, dass der „Putin-Palast“ schon mal Thema war. Und die, die es wissen, wissen, dass 99 Prozent ihrer Leser es nicht mehr wissen und die Geschichte als neu schlucken werden.

  2. Dass die Geschichte ein 10 Jahre alter Hut ist, habe ich schon wiederholt gehört, nur nichts genaues darüber, was nach dem offenen Brief geschah (oder es ist mir entgangen). Wie ist die russische Regierung damit umgegangen? 🤔

      1. „Völlig unbedeutender Nebenkriegsschauplatz.“

        Vielleicht im großen Weltgeschehen, aber nicht auf diesem Schlachtfeld. 😉

        Die Aussagen von Blinken könnte man ja auch so deuten, dass man schnellstens zum Abkommen zurückkehren muss. Also theoretisch. 😁

      2. Hat er dazu Netanjahus nette Grafik mit dem Comic-Bömbchen und der brennenden Zündschnur aufgetragen? Vielleicht wird es Zeit, dem Teppichhändler mal wieder einen Besuch abzustatten, dessen Grundstück Netanjahu als als „Irans geheimes Atomwaffenlabor“ enttarnte, und der neugierige westliche Journalisten mit Steinwürfen und Flüchen begrüßte.

  3. Im Spiegel-Forum geht gerade die Post ab – und kaum jemand sieht es, wegen der Zensur.

    Das Urteil gegen Nawalny findet natürlich sehr viele Gegner, die wie synchronisiert jetzt einen Stopp von NordStream 2 fordern und gegen Putin hetzen.
    Interessant ist, daß der älteste Kommentar aktuell schon eine Stunde alt ist – insgesamt aber erst 38 Kommentare gelistet werden. Das ist selbst für Spiegel-Verhältnisse extrem wenig. Jedenfalls für ein so kontrovers diskutiertes Thema wie Nawalny. Der jüngste gelistete ist übrigens auch schon 50 Minuten alt. Daß tatsächlich sehr viel mehr los ist, aber unter der Decke gehalten wird, sieht man auch an den Up- und Down-Votes. Die sind nämlich auf Rekordniveau! Über 200 Upvotes haben einzelne Kommentare schon erhalten! Sowas ist sehr selten! Selbstredend die „pro Nawalny“-Kommentare. Andere sind auch kaum zu lesen…

    https://www.spiegel.de/politik/ausland/russland-alexej-nawalny-muss-erneut-in-haft-a-8831d9e0-8839-46d2-9531-031c14d93e2b

  4. Das Vermögen von Putin ist schon seit Jahren ein Thema in der deutschen Presse. Berichte darüber, dass Putin Milliarden € besitze und einer der reichsten Menschen der Welt ist gab es vor Jahren schon. Ich habe aber so das Gefühl, dass da der Rubel 1:1 mit dem € verglichen wird und zur Sicherheit noch ein paar Nullen drangehängt wurden.

  5. Die BRD Medien sind im Eigentum, von einer Hand voll Seelenloser Bestien, mit den beiden SCHWARZEN WITWEN Liz Mohn, Friede Springer, an der Spitze, die immer darauf hoffen, das für SIE, von der blutigen Schlachtbank, der Herren“““menschen“““ Dynastien, der City und Wall Street, das ein oder andere Blut-triefende Stückchen abfällt.

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