Afghanistan

Die Lage in Kabul beruhigt sich offenbar leicht

Trotz aller schrecklichen Bilder aus Kabul scheint sich die Lage am Tag nach der Machtübernahme durch die Taliban wieder zu beruhigen.

Afghanistan beherrscht auch in Russland die Nachrichten. Über die russischen Meldungen im Einzelnen zu berichten, erübrigt sich jedoch, da die Berichte über das Chaos in Kabul und vor allem die Lage auf dem Flughafen der Stadt allgemein bekannt sind. Die russischen Berichte unterscheiden sich nicht von denen im Westen, allerdings ist die Kritik am Vorgehen des Westens in den russischen Kommentaren natürlich sehr deutlich.

Darüber werde ich aber gesondert berichten. Hier übersetze ich eine Meldung des russischen Fernsehens, aus der hervorgeht, dass sich die Lage in Kabul zu stabilisieren scheint. Die Taliban sind in Russland als Terrororganisation eingestuft und verboten, aber die Realitäten sind, wie sie sind und in Russland macht man sich Gedanken, wie die Beziehungen zu einem von den Taliban regierten Afghanistan in Zukunft sein werden.

In einer Meldung des russischen Fernsehens heißt es dazu:

„Moskau schätzt die Fähigkeit der Taliban ein, Abmachungen einzuhalten. Sie sei höher als die der afghanischen Marionettenregierung, sagte Zamir Kabulov, Sondergesandter des russischen Präsidenten und Leiter der zweiten Asienabteilung des russischen Außenministeriums, dem Fernsehsender Rossiya 24.
Zamir Kabulov stellte fest, dass es eine rhetorische Frage ist, inwieweit man in der Politik auf die Versprechen eines Partners oder Kollegen vertrauen kann. Das russische Außenministerium geht davon aus, dass Vereinbarungen eingehalten werden müssen. Bislang wurden die Vereinbarungen über die Sicherheit der russischen Diplomaten und der russischen Botschaft in Kabul sowie über die Sicherheit der Büros der russischen Verbündeten in Zentralasien erfüllt.
Der russischer Diplomat sagte, dass wir natürlich vertrauensselig sind, aber nicht unbegrenzt. Daher wird Russland die nächsten Schritte der Taliban (die in Russland als terroristische Bewegung verboten sind) genau beobachten.
„Wir werden nicht nach Worten, sondern nach Taten urteilen“, sagte der hochrangige russische Diplomat.“

Nun noch zur Übersetzung einer anderen Meldung des russischen Fernsehens, die man so interpretieren kann, als beruhige sich die Lage in Kabul ein wenig.

Beginn der Übersetzung:

Sie krümmen kein Haar: Die Taliban haben die Bewachung der russischen Botschaft in Kabul übernommen

In Kabul sind derzeit nur die russische und die chinesische Botschaft tätig. Das teilte der russische Botschafter in Afghanistan, Dmitry Schirnow, mit. Ihm zufolge ist die Lage in der Stadt ruhig, obwohl es „Verwirrung“ gibt.

Was das russische diplomatische Personal betrifft, so sagte Schirnow, dass „ihnen kein einziges Haar gekrümmt wird.“ Die russische Botschaft werde von den Taliban bewacht, sagte er dem Fernsehsender Rossiya 24.

„Das afghanische Militär, die afghanischen Nationalen Sicherheitskräfte, die uns bewacht haben, sind weg. Jetzt sind es die Taliban. Sie haben noch einmal bestätigt, dass den russischen Diplomaten kein einziges Haar gekrümmt wird“, sagte der Botschafter.

Mit Blick auf die Situation im ganzen Land sagte er „In der Tat ist die Regierung zusammengebrochen, zusammengebrochen wie ein Kartenhaus. Dieses Machtvakuum, diese Ohnmacht hat in der Stadt ein Chaos verursacht. Bewaffnete Plünderer waren auf den Straßen. Aber man muss verstehen, dass in Afghanistan jeder bewaffnet ist.“

Die Taliban „beginnen, sich in der Stadt niederzulassen, aber im guten Sinne des Wortes“, sagte Schirnow. Sie stellen die öffentliche Ordnung wieder her: In der Nacht zum 16. August verhängten sie eine Ausgangssperre, um Plünderer entgegenzuwirken.

„Heute Morgen wurden keine Schüsse abgefeuert“, so der Diplomat. Er sagte, dass die Schulen, auch die für Mädchen, in der Stadt noch in Betrieb seien.

Zu der Frage, wie Russland in Zukunft einen Dialog mit den Taliban aufbauen wird, sagte Schirnow: „Ich denke, wir werden ihre wirkliche Linie beobachten. Wir wollen ein zivilisiertes Afghanistan, wir wollen, dass es keinen Terrorismus und keine Drogen gibt, und wir wollen, dass die Menschenrechte eingehalten werden (…) Die Taliban haben uns alle entsprechenden Versprechungen gemacht – hoffen wir, dass sie eingehalten werden. Davon wird, denke ich, abhängen, wie unsere Linie sein wird. Wir werden abwarten müssen.“

Unterdessen hat Zamir Kabulov, Leiter der zweiten Asienabteilung des russischen Außenministeriums, erklärt, dass ein Teil des russischen diplomatischen Personals nun doch aus Kabul evakuiert werden soll. Insgesamt halten sich rund hundert russische Diplomaten in der afghanischen Hauptstadt auf.

Zuvor wurde von Zusammenstößen auf dem Flughafen von Kabul berichtet: Menschen, die das Land verlassen wollten, drängten sich auf dem Rollfeld. Das Militär begann, in die Luft zu schießen, um die Menge zu zerstreuen. Es gibt Berichte über Verletzte . Die Flughafenverwaltung teilte mit, dass die zivilen Flüge ausgesetzt wurden.

Ende der Übersetzung

Dass der letzte Absatz über die Lage am Flughafen so knapp ausgefallen ist, bedeutet nicht, dass in Russland nicht über die schrecklichen Bilden berichtet wird, im Gegenteil. Die Bilder vom Kabuler Flughafen beherrschen auch in Russland die Medien. Darüber werde ich in einem gesonderten Artikel über die Lage in Afghanistan und wie die russische Regierung sie einschätzt, berichten.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

18 Antworten

  1. Man wird sich noch wundern, was mit den Taliban alles geht. Das sind keine fundamentalistischen Spinner mehr, die werden auch die Schulen nicht schließen. Russland wird versöhnlicher, weil die Chinesen schon mehr als nur einen Fuß in der Tür haben. Die werden sich am Aufbau dumm und dämlich verdienen und den Taliban zeigen wo es lang geht. Jede Wette, dass es in dem Land sehr bald friedlich ist und dass es dort bergauf geht. Selbstverständlich ohne USA und EU.

    1. Zustimmung. In Moskau und Peking beobachtete man die Lage sehr lange und realistisch, half hier und da nach, um in die richtige Richtung zu steuern — nicht umsonst gab es Arbeitsbesuche von Abgesandten der Taliban in Moskau, nicht umsonst arbeiteten die Taliban daraufhin, bestimmte Spezialisten und Beamte im Land zu halten und von Fluchtplänen abzubringen.

      Dagegen waren wohl die „Dienste“ in Washington, London und Berlin damit beschäftigt, Fake News über die Skripals, Russiagate und Navalny zu erfinden, statt sich mit der wirklichen Welt da draußen zu beschäftigen. Aus Maas Heikos 72 Stunden wurden am Samstagmorgen wurden ganz schnell 72 Minuten 😉

    2. Die weitere Entwicklung und der Wiederaufbau des Landes, wird in den Verantwortungsvollen Händen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) liegen, alle Nachbarländer, werden den Afghanen helfen. So das die jetzt Fliehen, nach ein Paar Jahren, sich wie die Russen, die in den 2000 aus Russland flohen, sich Heute wünschen, wieder in ihrer Heimat zu sein.

      1. Bzw. stellt sich als falsch heraus, was man uns 20 Jahre lang über sie eingetrichtert hat.

        Wichtig ist es jetzt auch alle britischen Agenten aus dem Land zu werfen, und zwar aus jedem Tal. So hörte ich, dass der in Britannien auf der Militärakademie „geschulte“ Sohn von Ahmad Shah Massoud noch im Land ist und Kämpfer um sich schart. Es wird aber erst dann Frieden einkehren, wenn alle westlichen Assets fortgejagt sind.

      2. Die Taliban haben in den 20 Jahren sehr viel gelernt und ich denke auch, dass die Chinesen bestimmte Bedingungen für eine Zusammenearbeit mit den Taliban gestellt haben, darunter ganz sicher ein humaneres Verhalten. Die Taliban haben jetzt die Chance, nahezu weltweite Anerkennung zu erringen, die werden sie sich nicht wegen Rachegedanken versauen. Klar, dass sich viele Kollaborateure vor Gericht verantworten müssen, denn ohne diese hätten sich die fremden Mächte nicht so lange im Land halten können. Ein wahlloses Abschlachten wird es aber wohl nicht geben, wie man es uns im Westen einreden will.

  2. *** Das Militär begann, in die Luft zu schießen ***
    Das Militär ist keines was wie Kai aus der Kiste irgendwoher gekommen ist, sondern die Freunde und Partner von Präsident Putin, die Völker Recht Verbrecher, die US Army und sie haben nicht nur in die Luft geschossen, sondern auch in die Menge : bis jetzt 5 Tote. Was sehr wenig ist, denn ihr normales Tagespensum, in Afghanistan, lag deutlich höher.

  3. Die Botschaften Chinas und der Russischen Föderation sind die derzeit einzigen aktiven in Kabul.

    Beide Länder werden die Zukunft Zentralasiens im 21. Jahrhundert massiv mitgestalten. Russland hat ebenfalls an diesem Wochenende den Iran seinen neuen Status als offizielles Mitglied in der SCO mitgeteilt. Afghanistan erhielt den Status als Beobachter.

    An diesem Wochenende hat sich das „Schachbrett“ der US-Weltherrschaftsideologen Kissinger und Brzezinski in Luft aufgelöst, und das Mackindersche Vorläufer-Pendant des britischen Weltreiches gleich mit.

    In den überraschten westlichen Redaktionsstuben rätselt man noch über die Ausgestaltung der Märchen, die sie uns bald erzählen werden.

  4. Man sollte wirklich abwarten, wie sich’s tatsächlich entwickelt, denn eine „westliche Wertegesellschaft“, nach der man andere Länder zunächst ausrichten und danach ausschlachten will, ist nicht das Maß aller Dinge. Es gibt noch heute (althergebrachte) Monarchien, Diktaturen und auch „moderne Demokratien“ nebeneinander – jedes Volk sollte selber darüber bestimmen, womit es am besten zurecht kommt … auch wenn’s mit internen Reibereien einher geht. Überall dort, wo die bisherigen und neuen Kolonialmächte (insbesondere Großbritannien, Frankreich und USA) ihre schmutzigen Finger reingesteckt hatten, mussten sie mit vielen Verlusten letztlich aufgeben und hinterließen sie nur Unrat …

  5. Mir kann niemand erzählen, dass das ein von langer Hand geplanter Regime-Change der Chinesen, Russen, Pakistaner und Iraner ist. Ein so reibungsloser, fast gewaltfreier und schneller Umsturz inklusive Übernahme ist nur durch massive ausländische Unterstützung möglich.

    Und die Indizien gehen halt in Richtung China, Russland, Pakistan und Iran.

    1. Jetzt muss man abwarten und Tee trinken. Dem Anschein nach haben vor allem die Chinesen den Taliban lukrative Versprechungen gegeben (Abbau der Bodenschätze mit afghanischer Beteiligung der Gewinne, Investitionen in Infrastruktur, vor allem im Hinblick der neuen Seidenstraße, mit Pakistan und Afghanistan Partner gegen den potenziellen chinesischen Rivalen Indien) und gleichzeitig die Taliban gezähmt.
      Bereits in Pakistan haben die Chinesen massiv investiert und somit die USA verdrängt und als Bollwerk gegen Indien in Stellung gebracht.

      1. Die werden sich nun, um ihrem Nachbarn und Partner Afghanistan kümmern.
        Mitgliedstaaten

        Volksrepublik China Volksrepublik China
        Kasachstan Kasachstan
        Kirgisistan Kirgisistan
        Russland Russland
        Tadschikistan Tadschikistan
        Usbekistan Usbekistan, war nicht Mitglied der Shanghai Five
        Indien Indien, seit dem SOZ-Gipfel 2017 in Astana (seit 2019 Nur-Sultan) (Kasachstan)
        Pakistan Pakistan, seit dem SOZ-Gipfel 2017 in Astana (seit 2019 Nur-Sultan) (Kasachstan)

        Staaten mit Beobachterstatus

        Mongolei Mongolei, seit dem SOZ-Gipfel 2004 in Taschkent (Usbekistan)
        Iran Iran, seit dem SOZ-Gipfel 2005 in Astana (Kasachstan)
        Afghanistan Afghanistan, seit dem SOZ-Gipfel 2012 in Peking (Volksrepublik China)
        Weißrussland Weißrussland, seit dem SOZ-Gipfel 2015 in Ufa (Russland)[3]

        Dialogpartner der SOZ

        Armenien Armenien
        Aserbaidschan Aserbaidschan[4]
        Kambodscha Kambodscha
        Nepal Nepal (2016)[5]
        Sri Lanka Sri Lanka[6]
        Türkei Türkei (2012)

        Gastteilnehmer

        Turkmenistan Turkmenistan[7]
        ASEAN ASEAN
        Gemeinschaft Unabhängiger Staaten GUS
        Flag of the Collective Security Treaty Organization.svg Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit
        Flag of the Eurasian Economic Union.svg

  6. Man sollte nicht annehmen, daß die US-Imperialisten sich ohne Hintergedanken einfach zurückziehen. Und wir sollten nicht auf den Anschein und die verbreitete Progaganda hereinfallen. Wir müssen aus der Erfahrung lernen und versuchen, die verschleierten Absichten zu erkennen.

    Das Hauptziel der USA ist und bleibt, Rußland und China zu destabilisieren! Unterschätzt nicht die Skrupellosigkeit, mit denen die Leute hinter Biden ihr Ziel anstreben!

    Es gab einen fast reibungslosen Übergang vom US-gesteuerten korrupten Marionettenregime zu den Taliban. Ich halte für möglich, daß die USA mit den Taliban einen Deal gemacht haben und daß es in Zukunft eine – vermutlich getarnte – Zusammenarbeit zwischen ihnen geben wird. Der Zweck könnte sein, Rußland und seine Verbündeten von Süden her zu zermürben. Wenn die Taliban sich in Afghanistan eingerichtet haben, werden sie vielleicht nach einiger Zeit neue Aufgaben suchen. Nachdem die sogenannte afghanische Armee mit Hunderten von Milliarden Dollar aufgerüstet wurde (soweit das Geld nicht in irgendwelchen Taschen verschwand), ist das alles nun in die Hand der Taliban gefallen. Die vielen jungen bewaffneten Männer müssen irgendwie beschäftigt werden und man könnte auf die Idee kommen, die Moslems in den Nachbarländern – übrigens auch im schiitischen Iran – auf den „richtigen“ islamischen Weg zu bringen.

    Die nächsten Jahre werden zeigen, ob meine Vermutung zutrifft.

    1. „Das Hauptziel der USA ist und bleibt, Rußland und China zu destabilisieren!“

      Das war vielleicht die Absicht, aber Russland und China sind ja auch nicht auf den Kopf gefallen und wie es aussieht, haben sie diese Träume zunichte gemacht.

      1. Meine Einschätzung bezieht sich eben nicht auf das, was im Moment zu sein *scheint*, sondern auf die künftige Entwicklung. Die USA könnten planen, Rußland, China und auch den Iran mit Hilfe der Taliban zu destabilisieren. Damit ist nicht gesagt, daß der Plan funktioniert, wenn er denn existiert.

        1. Dass die Taliban den USA beim Erreichen ihrer Ziele helfen könnten, halte ich für ausgeschlossen. Als ob die nicht wüssten, dass die USA sich nie an Absprachen hält, wenn es nicht ihrem alleinigen Vorteil dient und dass Helfer allenfalls mit Brosamen abgespeist werden. Geplant war wohl eher, dass die Taliban sich ausbreiten wollen und diesem Zweck in den angrenzenden Ländern Stunk machen. Eine totale Fehleinschätzung, wie sich zeigen wird. Die Chinesen haben aber schon im Juni Gespräche mit den Taliban aufgenommen und diese auch schon als rechtmäßige Regierung anerkannt. Wer das Vorgehen Chinas kennt, weiß was da läuft. Die Chinesen halten sich an Abmachungen und geben auch gerne einen großen Teil des Kuchens ab. Lumpen haben gegen Ehrenhafte keine Chance wenn es um die Entscheidung geht, wer den Kuchen verteilen soll. 😉

  7. Meiner Meinung nach gibt es „die Taliban“ nicht. Wie Herr Röper bereits andeutete ist es fraglich inwieweit sich die vielschichtigen Auslegungen des Glaubens und der Gemeinschaftsstruktur im Alltag geben.
    Schon beim Vormarsch auf Kabul gab es mal Kämpfe, mal Übergaben und auch blinde Lynchjustiz. Und doch einigte sie das gemeinsame Ziel. Kabul.
    Es sollten also erkennbare Strukturen geben die dafür sorgen das regionale Strukturen nicht freier Handeln als „die Taliban“ wollen. Sonst hätte man auch keinen Gesprächspartner weil das Ausgehandelte im nächsten Ort schon Geschichte sein kann.

    Eine andere Frage die mitschwingt dreht sich um den Vorgang „Friedensvertrag“ an sich. Und da kommen aus US Denkfabriken schon erste Hinweise.

    „In der Zwischenzeit hätte Amerikas Projekt in Afghanistan weiterhin wertvolle nationale Sicherheitsressourcen aufgesaugt und US-Beamte von wichtigeren strategischen Herausforderungen abgelenkt:
    Pandemien, China, Russland, Cyberangriffe und nukleare Verbreitung, um nur einige zu nennen.“

    Diese Überlegungen von Chris Chivvis, Senior Fellow and Director of the American Statecraft Program at the Carnegie Endowment. Dieser Mann schrieb sich angesichts der Ereignisse förmlich in Rage weil die Einen den Gesichtsverlust der USA beklagten, Andere danach fragten ob das was sie zu sehen bekommen das Ergebnis all der Gelder, der US Toten und der Veteranen ist.
    Und man war richtig sauer auf Biden.

    Anders die Sicht /Meinung zu den Bildern am Flughafen.
    Da schlug sofort Saigon durch. Da war es wieder, das Kriegstrauma.
    Sehr oft wurden Bilder direkt nebeneinander gestellt, auf dem Einem der Hubschrauber auf dem Dach und der Fußtritt gegen die Leiter voller zurückgelassener Menschen, das Andere zeigte ein Flugzeug wo aus allen Richtungen versucht wurde irgendwie in Innere zu kommen. Selbst beim rollen in die Startposition waren die Tragflächen noch voller Menschen. Später sah man das Flugzeug in der Luft und wurde sozusagen Augenzeuge wie 3 Körper sich Richtung Boden bewegten.

    Und die Medien? So hysterisch wie die Politik, überschlugen sich bei der völlig überzogene Darstellung der Ereignisse. Sie haben förmlich dieses Chaos herbeigeschrieben. Denn die Menschen liefen recht entspannt auf dem Flughafen rum, selbst zum Flughafen waren viele unbehelligt unterwegs. Hektik kam erst auf als von irgendwo her Schüsse zu hören waren. Wer schoss blieb im dunkeln.
    Jeder Hinweis von Medienvertretern an die internationalen Medien die Situation nicht weiter zu verschärfen blieben ungehört.
    Genau so ungesehen blieben erste Besuche der Talibanvertreter in einer Klinik und das Anliegen des Besuchs. Wie der Klinikbesuch gingen die ordnungspolitischen Maßnahmen zu der Zeit unter.

    Absicht? Ja das denke ich denn die Bilder vom Flughafen sollten der USA helfen ihr Flüchtlingsproblem zu lösen. So werden jetzt die ärmsten Länder der EU sich um Flüchtlinge kümmern die schon Probleme haben das eigene Volk zu versorgen. Man könnte auch von der Einlösung einer Kriegsschuld auf dem Balkan reden. Oder genauer ausgedrückt, Drogen Netzwerker und Drogenhandel werden vereint. Denn diesen Mohn Spezialisten droht vielleicht dann doch der soziale Absturz unter den Taliban.

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