BLM ist out

Gewalt und Proteste in den USA interessieren die Medien nicht mehr

Im letzten Jahr waren Black Lives Matter ein Dauerthema in den Medien. Nun sind sie aus den Medien fast verschwunden, obwohl die Proteste fast ungebremst weiter gehen.

BLM wurde von den Unterstützern der US-Demokraten alleine 2016 mit 130 Millionen Dollar unterstützt. Mit dem Geld sollte BLM eine landesweite Organisationsstruktur aufbauen, um die eigenen Anhänger bei Bedarf mobilisieren zu können. Genau das haben wir vier Jahre später, pünktlich zu den US-Wahlen, gesehen und BLM war eines der Hauptthemen vor der Wahl und hat damit im Wahlkampf eine wichtige Rolle gespielt.

BLM war ein Instrument der US-Demokraten gegen Präsident Trump. Dass das keine Verschwörungstheorie ist, konnte man schon im Dezember 2020 sehen, denn kaum hatte Biden die Wahl gewonnen, haben die US-Demokraten angekündigt, gegen BLM vorzugehen. Black Lives Matter hatte die ihnen zugedachte Aufgabe erfüllt, sie wurden nicht mehr gebraucht.

Und auch die den US-Demokraten so treu ergebenen westlichen Medien haben nach der Wahl das Interesse an BLM verloren und aufgehört, über deren Proteste zu berichten. Das funktioniert in Deutschland, wo man die Proteste in den USA nicht sieht, hervorragend und der deutsche Leser weiß nichts von den Unruhen in den USA.

In den USA selbst funktioniert das so nicht, denn die Menschen sehen, was weiterhin in ihren Städten vorgeht. Aber die den US-Demokraten treu ergebenen Medien wie CNN haben auch dafür eine Lösung: Während sie vor der US-Wahl positiv über BLM berichtet und den Fokus auf die böse Polizei gelegt haben, ist es nun anders herum: Plötzlich haben CNN & Co. bemerkt, dass die radikalen Randalierer Geschäfte plündern und die Medien berichten kaum mehr über die Proteste, sondern vor allem über die Plünderungen.

Das war am Sonntag Thema im Nachrichtenrückblick „Nachrichten der Woche“ des russischen Fernsehens und ich habe den Bericht übersetzt. Da die Bilder wichtig für das Verständnis sind, empfehle ich, den Beitrag des russischen Fernsehens anzuschauen, denn zusammen mit meiner Übersetzung ist er auch ohne Russischkenntnisse verständlich.

Beginn der Übersetzung:

In Amerika geht das, was Joe Biden als „nationale Schande“ bezeichnet, weiter. Das sind die unkontrollierten Schießereien. Direkt am Arbeitsplatz oder in Bildungseinrichtungen. Die Massenmorde gehen weiter. Auch die Polizisten, die zuerst schießen und dann denken, stehen dem in nichts nach. Die Schwarzen reagieren mit Pogromen und heftigen Protesten.

Aus den USA berichtet unser Korrespondent Denis Davidov.

Das Weiße Haus und das ganze Land senken das Sternenbanner auf Halbmast. In den USA wird um die Opfer eines weiteren Massakers getrauert. All die alltäglichen Erschießungen kann Amerika einfach gar nicht wahrnehmen, so viele gibt es davon.

12.395 Tote durch Schusswaffen hat es seit Anfang dieses Jahres gegeben. Das heißt, 117 Menschen kamen in den USA täglich bei Schießereien ums Leben.

„Das muss aufhören, denn was geschieht, ist eine nationale Schande. Und es sind nicht nur massenhafte Erschießungen. Jeden Tag gibt es in den USA eine massenhafte Erschießung, wenn man all jene berücksichtigt, die auf den Straßen unserer Städte und auf dem Land sterben. Es ist eine Schande für die Nation, und es muss aufhören“, sagte Joe Biden.

Der Grund für Bidens emotionale Rede und die auf Halbmast wehenden Fahnen war die Tragödie in Indianapolis, wo ein ehemaliger Lagerarbeiter der Post mit einem Sturmgewehr kam, um diejenigen zu töten, mit denen er früher gearbeitet hatte.

Der Mörder ist der 19-jährige Brandon Hole. Die Polizei kannte nicht nur seinen Namen, sondern auch die Neigungen des jungen Mannes. Letztes Jahr beschwerten sich seine Eltern beim FBI über ihn. Im Sommer sprach Hole viel über Morde und bei einer Durchsuchung stellte sich heraus, dass der geistig gestörte junge Mann eine Schrotflinte hat. Allerdings hat ihn niemand verhaftet oder in Behandlung geschickt.

„Die wichtigste Frage, auf deren Beantwortung Amerika wartet, aber auf die man uns immer noch niemand geantwortet hat, ist, wie ein Mann mit einer psychischen Störung eine Waffe besitzen konnte, wie hat er dieses Gewehr bekommen und getötet?“, sagte Ted Williams, ein pensionierter Detektiv der Mordkommission aus Washington D.C.

„Die Bezirksanwälte setzen bestehende Gesetze einfach nicht durch und ich bin sehr besorgt über Pläne, die Kontrolle über unsere Waffen zu verschärfen. Warum sollte man gesetzestreuen Bürgern ihre Waffen wegnehmen, die sie dringend brauchen, um sich zu verteidigen?“, ärgerte sich Brian Babin, ein republikanischer Kongressabgeordneter.

Dieses kugelsichere Argument hört man bei allen aktuellen Kongressanhörungen. Die Republikaner sind gegen die Initiativen der Biden-Administration zur Verschärfung der Waffenkontrolle. Der Präsident will die Käufer sorgfältiger prüfen und die Anzahl der Waffen in einer Hand begrenzen.

„Der Kongress muss aktiv werden und anfangen zu handeln, der Senat muss anfangen zu handeln. Ich werde niemals aufhören, ein Verbot von Sturmgewehren und Magazinen mit einer Kapazität von mehr als zehn Patronen zu unterstützen. Wer um Gottes Willen braucht überhaupt eine Waffe mit einem Magazin für 100 Schuss? Oder 40 Schuss? Oder 20? So etwas sollte es nicht geben. Und ich gebe nicht auf, bis ich das nicht erreiche“, sagte Biden.

Bidens „Good bye weapons“ kurbelt nur die Verkäufe an. Seit dem Einzug des Demokraten ins Weißen Haus haben die Amerikaner weitere 40 Millionen Stück gekauft. Jetzt haben die Bewohner der Vereinigten Staaten mehr Sturmgewehre und Pistolen als sie Einwohner haben. In dem Land gibt es alleine 430 Millionen registrierte Waffen.

Die Proteste gegen Polizeigewalt verlaufen tagsüber ruhig. Nach Einbruch der Dunkelheit wird Minneapolis, wo eine Polizistin gerade irrtümlich einen afroamerikanischen Mann erschossen hat, zum Schlachtfeld. Die Polizei setzt massiv Gummigeschosse ein, so sehen sie aus. (Anm. d. Übers.: Der Korrespondent zeigt an dieser ein solches Geschoss in die Kamera)

Während einige mit Prellungen davon kommen, können andere nach einem Treffer mit einem Gummigeschoss nicht mehr gehen. Die blutenden Verwundeten werden an einem ruhigeren Ort gebracht. Obwohl in der Stadt Ausgangssperre herrscht und die Versammlungsfreiheit eingeschränkt ist, was auch für Helfer mit einem roten Kreuz gilt, wird protestiert.

Die Stadt rebelliert seit einer Woche, nachdem die Polizei diese Aufnahmen veröffentlicht hat. Das Auto wurde wegen abgelaufener Nummernschilder angehalten, aber der Fahrer hat die Durchsuchung abgelehnt. Der 19-jährige Dante Wright war bereits in einen Raubüberfall verwickelt und hat versucht, einen Mann zu erwürgen. Dazu kommen Drogenhandel und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Aber dieses Mal ließ er sich die Handschellen nicht anlegen. Er sprang hinter das Steuer und die Polizistin griff nach dem, was sie für einen Elektroschocker hielt.

Nach ein paar Minuten stirbt er an der Schusswunde in der Brust. Der Fahrer ist tot, aber Polizistin Kim Potter erklärt: Sie hat die Waffe mit dem Schocker verwechselt. Solche lebensgefährlichen Verwechslungen passieren in der Praxis amerikanischer Patrouillen oft. Es gab 15 versehentliche Schüsse in 20 Jahren. Obwohl die New York Times klar gezeigt hat, wie wenig diese Waffen gemeinsam haben. Der Schocker ist grell gelb, die Pistole ist viel schwerer und ihre Griffe sind so unterschiedlich, dass man sie nur schwer verwechseln kann.

„Macht Ihr Witze?! Ein Mann wurde bei einer Straßenkontrolle getötet, weil eine Polizistin eine Pistole und einen Elektroschocker verwechselt hat? Ich muss schaue mir das an und denke, irgendwie habe ich Salz mit Zucker verwechselt, ich weiß, das kommt vor? Es ist nicht so, dass tragische Fehler nicht vermieden werden können, vielleicht sollten die Polizisten nicht so schnell die Waffen ziehen, dann wären keine Menschen aus Versehen gestorben“, sagte Trevor Noah, Moderator der Daily Show.

Die Polizistin, die den Fehler gemacht hat, ist seit 26 Jahren bei der Polizei. Sie war am Tag der Tragödie die Ausbilderin für die jungen Kollegen, die mit ihr auf Streife waren. Die Frau hat am nächsten Tag gekündigt, einen Tag später wurde sie verhaftet. Kim Potter drohen zehn Jahre Haft wegen fahrlässiger Tötung, aber das beruhigt die Menge nicht.

Ein CNN-Mitarbeiter erhielt von undankbaren Teilnehmern eine Flasche auf den Kopf. Den Aufständischen gefällt nicht, wie die Journalisten über ihren Protest berichten. Die Kameras haben die Plünderer gefilmt, die unter dem Deckmantel der Proteste „einkaufen“ gingen. Sie haben sowohl Lebensmittel- als auch Haushaltswarenläden geplündert. Sie nahmen alles mit, was sie tragen konnten.

Mehr als 100 Menschen wurden in Minneapolis festgenommen. Der Protest fegte von Küste zu Küste über Amerika hinweg. In Portland und Seattle, New York und Chicago protestierten die Einwohner gegen die Brutalität der Polizei.

Das Pfefferspray hat den Fahrer dieses Wagens nicht gesprächig gemacht, aber der schwarze Offizier der US-Armee war nach dem Spray fast erstickend in der Lage zu sagen, dass er dem Land dient und nicht versteht, warum er so behandelt wird.

Leutnant Caron Nazario war auf dem Heimweg vom Dienst. Die Streife dachte, dass er das Signal zum Anhalten ignorierte und wegfahren wollte, aber der Soldat erklärte, er sei nur ein paar zusätzliche Meter gefahren, um auf einem beleuchteten Teil der Straße mit der Polizei zu reden.

„Als der Polizist befahl, aus dem Auto zu steigen, antwortete der Leutnant, dass er Angst habe, auszusteigen. Und der Polizist sagte: „Völlig zu recht.“ Das ist wichtig, Du muss Angst haben“, stellte CNN fest.

„Es hat mir das Herz zusammengezogen als ich das gesehen habe. Wir wollen, dass unsere erwachsenen Kinder nach Hause kommen, lebend nach Hause kommen“, sagt Dana J. Pittard, ein schwarzer General der US-Army.

Nach einem Treffen mit der Polizei kehrte auch der 13-jährige Adam Toledo nicht nach Hause zurück. Die Polizei von Chicago ging davon aus, dass der Teenager an einer Schießerei in einem Schlafzimmer in der Stadt beteiligt war.

Wenn man das Video verlangsamt, kann man sehen, dass der Polizist schießt, als der Teenager bereits steht und die Hände oben hat. Junge Leute sind in Chicago auf die Straße gegangen und haben die Auflösung der Polizei der Stadt gefordert. In Portland hingegen wurden keine Plakate gemalt, sondern sofort Molotowcocktails auf eine Polizeiwache geworfen. In Minneapolis wurde, während die Randalierer schliefen, ein zweiter Zaun um die Polizeiwache errichtet. Es scheint, dass Abschottung das einzige Rezept ist, dass die Behörden gegen die Eskalation der Gewalt in diesem Frühling haben.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

13 Antworten

  1. In den USA herrschen buchstäblich Bürgerkriegszustände. Es rächt sich nun, dass die amerikanischen Qualitätsmedien wie CNN lange Zeit positiv über BLM berichtet haben. Das Moment von Anarchie und Gesetzlosigkeit, dass man im Mainstream so wohlwollend gefördert hat, hat eine Eigendynamik entwickelt. Das fällt nun alles auf sie zurück.
    Die Geister, die die Democrats gerufen haben, werden sie nicht mehr los…

    1. Ich sehe nicht wo sich das rächt.
      Die Bevölkerung ist mit sich selbst beschäftigt und die Regierung kann in Ruhe ihre finsteren Machenschaften durchziehen.
      Es ist doch eher ein schlaraffenlandartiger Zustand für die Regierung.
      Man ist so korrupt wie noch nie, man fälscht Wahlen, man putscht Regierungen, man zettelt Kriege an, man ermordet Feinde und keine nennenswerte Masse stört es weil die Medien nicht berichten.

      1. Ich verachte die amerikanische Regierung, das amerikanische Überheblichkeitsgefühl und den militärisch-industriellen Komplex des USA. Mir passt es überhaupt nicht, dass alles Amerikanisiert werden muss. ABER
        Es tut mir einfach für die gewöhnlichen amerikanischen Bürger leid, von denen auch viele einfach nur in Frieden leben wollen. Dort verlieren gerade etliche Menschen ihre Lebensgrundlage, weil sie wegen der Lockdowns und BLM ihre ganze Lebensgrundlage verlieren.

  2. Für Russland ist es Gut auch wenn sie es niemals zugeben würden. In Kriegsfalle braucht der Russe nur die Stromversorgung auszuschalten und die Plünderungen gehen los. Es würde ein totales Chaos ausbrechen.
    Das ist nicht wünschenswert.

    1. Angenommen es gäbe einen bewaffneten Kreig zwischen Russland und den USA.
      Was würde es den Russen bringen die US-Zivilbevölkerung in einen Bürgerkriegszustand zu versetzen?
      Glaubst du dann würden weniger Bomben fallen? Glaubst du die würden dann die Armee abziehen um im eigenen Land aufzuräumen?
      Ich sehe nicht warum Russland diesen Weg gehen sollte, außerdem stehen die Chancen gut das die USA diese Zustände auch ganz ohne russischen Einfluss erschaffen.
      Die Russen werden im Falle eines bewaffneten Kriegs vor allem Land und Leute verteidigen und das gegnerische Militär angreifen. Man wird keine Ressourcen darauf verschwenden die US-Bevölkerung anzugreifen, das würde vor allem die Zustimmung für den Kreig weiter vertiefen.

  3. *** wie ein Mann mit einer psychischen Störung eine Waffe besitzen konnte ***
    Viel dringender sollte man Fragen, warum eine winzige Minderheit, von Seelenlosen Bestien, Soziopathen, sich die gigantische Mord und Plündermaschine US Imperium halten können und damit nicht mal 17 Menschen am Tag, sondern Millionen und aber Millionen, auf der ganzen Welt ERMORDEN können, ohne das irgendwer dagegen ist oder dagegen aufsteht.

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