Drohender Angriff der Ukraine

Im Donbass wurde die erste Mobilmachung der Geschichte ausgerufen

Die Anzeichen für einen ukrainischen Angriff auf den Donbass verhärten sich so sehr, dass dort nun zum ersten Mal in der Geschichte des Konfliktes junge Männer zwangsweise zum Wehrdienst einberufen werden.

In den Rebellengebieten im Donbass gab es während des gesamten Konfliktes immer genug Freiwillige. Im Gegensatz zur Ukraine, die schon seit 2014 junge Männer zwangsweise zum Kriegsdienst im Osten des Landes einzieht, hat der Donbass auf solche Maßnahmen bisher verzichten können. Ich berichte seit Januar darüber, dass sich in der Ukraine schon kurz vor Joe Bidens Amtsantritt als US-Präsident der Wind gedreht hat. Die Opposition wird ausgeschaltet, regierungskritische Medien verboten, das Verfassungsgericht entmachtet und es werden Waffen und Soldaten an die Kontaktlinie im Donbass gebracht. Das letzte Ukraine-Update mit Einzelheiten finden Sie hier und die alarmierenden Meldungen zum Minsker Abkommen finden Sie hier.

Während Kiew sich offen vom Minsker Abkommen abwendet, den Beschuss auf Wohngebiete im Donbass wieder aufnimmt, Waffen aus den USA geliefert bekommt und Truppen in den Osten transportiert, bereiten die USA die propagandistische Seite des anstehenden Krieges vor. Das Pentagon meldet jeden Tag, alles sei Russlands Schuld.

Das ist bemerkenswert, denn es ist ja noch gar nichts passiert, woran Russland überhaupt Schuld sein könnte. Am 31. März schrieb die TASS über Äußerungen von Pentagon-Sprecher John Kirby:

„“Wir sind besorgt über die jüngste Eskalation der russischen Aggression in der Ostukraine“, sagte er und kommentierte das Thema im Zusammenhang mit den Telefongesprächen des Vorsitzenden des Ausschusses der Stabschefs der US-Streitkräfte, General Mark Milley, und des Generalstabschefs der russischen Streitkräfte, des ersten stellvertretenden Verteidigungsministers Russlands, Armeegeneral Waleri Gerassimow. Der Pentagon-Sprecher sagte, das Vorgehen der russischen Seite „untergräbt die im vergangenen Juli vereinbarten Deeskalationsbemühungen“ und soll am 26. März zum Tod von vier ukrainischen Soldaten geführt haben.“

Und einen Tag später berichtete die TASS über Erklärungen von Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums:

„“Russlands destabilisierende Aktionen (in der Ostukraine) untergraben die Deeskalationsabsichten, die im Rahmen des von der OSZE vermittelten Abkommens im vergangenen Juli erreicht wurden“, sagte Price.
„Außerdem sind uns Berichte des ukrainischen Militärs über Bewegungen russischer Einheiten an der Grenze zur Ukraine bekannt“, sagte der Sprecher des Außenministeriums. Ihm zufolge bespricht Washington „seine Besorgnis über diese zunehmenden Spannungen und die Verletzung der Waffenruhe ( … ) mit den NATO-Verbündeten“.“

Schon die Formulierungen sind verräterisch: Würde Russland dort Truppen bewegen, müssten US-Satelliten das sehen. Aber davon ist nicht die Rede, stattdessen werden die ukrainischen Streitkräfte als Quelle genannt, die leider für ihre Desinformation weithin bekannt sind.

Einige russische Analysten befürchten schon seit Joe Bidens Wahlsieg, dass in der Ukraine ein großer Krieg entfesselt werden soll. Kiew jedenfalls scheint es darauf anzulegen, denn der ukrainische Vertreter bei der Nato hat das Bündnis am Donnerstag eingeladen, den ukrainischen Luftraum zusammen mit der ukrainischen Luftwaffe zu sichern und gemeinsame Patrouillen und Manöver durchzuführen.

Und nun hat die selbsternannte Volksrepublik Donezk zum ersten Mal in der Geschichte des Konfliktes Wehrpflichtige einberufen. Ebenfalls am Donnerstag trat eine Anweisung vom 25. März in Kraft, nach der sich alle wehrfähigen Männer der Geburtsjahrgänge 1994 bis 2003, die nicht der Reserve angehören, zur Musterung melden sollen. Zunächst sollen die 200 körperlich und psychisch stärksten ausgewählt und für sechs Monate in die sogenannte Volksmiliz eingezogen werden.

Leider scheinen sich die Unkenrufe aus Russland, Kiew plane einen Großangriff auf den Donbass, zu bewahrheiten.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

  1. Ab Mitte der nächsten Woche sagt der Wetterbericht für Donezk mildes und trockenes Frühlingswetter voraus. Ich tippe daher darauf, dass es nächstes Wochenende schon losgeht. Manche Analysten erwarten die Destabilisierung erst unmittelbar im Vorfeld der Duma-Wahlen im Herbst, aber dagegen spricht m.A.n. so ziemlich alles. „Now is the time“ um unseren Freund Klaus Schwab zu zitieren.

  2. Auch Russland hat sich inzwischen bewegt. So sah man in der letzten Zeit Videos, die die Verlegung von militärischem Gerät in die an den Donbass grenzenden Regionen Russlands, sowie auf die Krim zeigten. Für mich als militärischen Laien sieht es nach relativ leichtem und schnellen Equipment aus (BTRs, Jeeps, LKW) welches auf einen schnellen Vorstoß aus mehreren Richtungen hindeutet, der einer ukrainischen Provokation unmittelbar folgen dürfte. Eine interessante Überraschungsrolle dürfte hier Weißrussland spielen. Insgesamt sehe ich in dem Fall drei „Stoßkeile“ aus denen ein schneller russischer Vorstoß erfolgen dürfte, nachdem die Hitzköpfe bei den ukrainischen Kampfeinheiten mit den witzigen historischen Abzeichen auf den Jacken etwas abgekühlt worden sind. Die regulären ukrainischen Armeeangehörigen dürften sich zeitnah einfach ins Taxi/Bus setzen und nachhause fahren. Ich erwarte hier tatsächlich sowas, wie 2003 im Irak, als die Amis einfach auf der Autobahn nach Baghdad durchgefahren sind.

    Und dann mal sehen wie weit die Pufferzone für den Donbass werden wird. Die ganze Angelegenheit dürfte auch in Kiew einen gewissen „Wind of Change“ wehen lassen und mögliherweise eine Abkehr von der bisherigen Nato-zentrierten Konfrontationspolitik bewirken. Sicherlich rumort er bereits jetzt unter der Oberfläche. Die Ukraine ist ein „morsches Gebäude“, um mal den größten Transatlantiker aller Zeiten zu zitieren.

    So, das war mein Lesen des Kaffesatzes und Blick in die Kristallkugel.

  3. „Hodges ging 2018 in den Ruhestand, nachdem er mehr als drei Jahre als Befehlshaber der United States Army Europe gedient hatte, und ist jetzt der Pershing-Lehrstuhl für strategische Studien am Center for European Policy Analysis (CEPA).
    Er bezog sich wiederholt auf die „sogenannten Separatisten“ in der Ostukraine – „sie sind keine Separatisten, das sind Russen …“ – und bestritt weiterhin, dass Millionen von Russen im Zweiten Weltkrieg starben. („Es waren tatsächlich Millionen Ukrainer, nicht Millionen Russen …“) Er behauptete auch: „Großmachtwettbewerb verhindert Großmachtkonflikte.““

    Nach dieser Erkenntnis sollte man dann eben auch „russische Truppenbewegungen“ ohne Spionage Satelliten sehen.

    „Der letzte Punkt, den ich ansprechen möchte, ist, dass wir ein NATO-Hauptquartier brauchen, in dem jeder morgens aufwacht und das Schwarze Meer riecht. Übrigens müssen wir den Kommandeur der [russischen] Schwarzmeerflotte in seinem illegalen Zustand sehr, sehr unbehaglich machen Hauptquartier. Er muss jeden Morgen aufwachen und denken: „Oh Mann, ich bin in Reichweite all dieser Systeme …“ Ich meine, wir müssen es sehr, sehr schmerzhaft machen. Wenn wir nichts davon tun, wird die sogenannte Wasserkrise auf der Krim in den nächsten zwei Jahren als Vorwand für eine humanitäre Katastrophe dienen, und die Russen werden „keine andere Wahl“ haben, als hineinzugehen und zu retten Die armen Menschen sterben an Wassermangel, der von der bösen Regierung in Kiew verursacht wurde. Dies wird der Vorwand für sie sein, die Küste der Ukraine abzudichten und die Ukraine vom Schwarzen Meer zu isolieren.“

    https://banderalobby.substack.com/p/biden-the-blob-and-the-banderites

    „Hilfe, Hilfeee ich seh überall Russen ….“ normalerweise werden solche Seher in besonderen Kliniken behandelt.

    Es ist völlig normal die Landesgrenze vor drohender Gefahr zu schützen. Oder soll Russland noch Wegweiser aufstellen?

  4. Wo bleibt der „Anti-Maidan“? In der Ukraine sollte es doch genug Menschen geben, die nicht wollen, dass ihr Land die Zentrale für den 3. Weltkrieg wird.
    Um Yanukovich, der nicht so schlecht war, zu stürzen, hat es gereicht – aber dafür, den 3. Weltkrieg zu stoppen, nimmt sich keiner die Zeit?
    Die Restukraine sollte der Krim nacheifern.

  5. Die Ukros werden den Donbass überfallen wie gehabt. sie werden stürmen was das Zeug hält und Kilometer förmlich fressen. Wie gehabt. Und dann schließen die Donbass-Einheiten plötzlich und unvorhersehbar den Kessel. Wie gehabt. In unvorhergesehener Blitzeseile werden Deutschland und Frankreich die Kessel-Auslöschung und die Gegenreaktion, die Einnahme Kiews verhindern wollen. Wie gehabt.
    Und Russlands bereitstehende Invasionsarmee samt allerreichlichster Streitmacht/Streitkraft wird nicht eingreifen, der Kessel wird aufgelöst und, wie bisher immer, bleibt alles beim Alten.

    Denn das russische Finanzministerium hat ausgerechnet, dass das ukrainische Armenhaus wieder bewohnbar zu machen, unbezahlbar wäre/ist. Außer für China vielleicht. Denn der Pleite-Westen, der mit den angeblich „blühenden Landschaften“ hat sich maßlos übernommen, sein gutes altes Ausbeutungsmodell hat sich per Finanz- und Ausplünderungskapitalismus zum Selbstmord gewendet, zusätzlich wird das glorreiche Ende der Digitalisierung nach dem Ökonomen Egon W. Kreutzer (https://egon-w-kreutzer.de/was-bitte-ist-eigentlich-digitalisierung-ein-blick-in-den-abgrund) der „Tag der allgemeinen Wertlosigkeit“ sein.

    Es wird gegen den „Westen“ samt Ukraine keinen Krieg brauchen, keine Einnahme von Kiew, keinen militärischen Sieg. „Der Kapitalismus betreibt Insolvenzverschleppung“ stellte Uwe Steimle fest.

    1. Ich würde eher schätzen, dass die geringe Verteidigungstiefe ein Hauptproblem des Widerstandes im Donbass ist. Man bedenke den Umstand, dass an vielen Frontabschnitten wie z.B. in Donezk, die ukrainischen Bataillone mit den lustigen historischen Abzeichen auf der Uniform direkt am Stadtrand kurz vor den Wohnvierteln stehen. Viel mit „Kilometer fressen“ ist da nicht.

      Was die „blühenden Landschaften“ angeht, der Westen, sprich die EU, hat im Fall der Ukraine ja nicht einmal mehr versucht, seinen Raubzug mit irgendwelchem tarnenden Zuckerbrot zu garnieren. Selbst das ominöse Handelseinkommen, welches 2013 noch als Stein des Anstoßes herhalten musste, wurde nicht eingeführt. Habe seitdem nichts mehr davon gehört. Vermutlich, weil niemand in der EU die ukrainischen Produkte als Konkurrenz haben wollte. Dort sollte man beim nächsten mal ansetzen und Berlin bzw. der EU Kapitulationsbedingungen diktieren, die den finanziellen Ausgleich für den Aufbau der Ukraine beinhalten. Die Europäer und die Ukraine sollten unbedingt ihr Freihandelsabkommen kriegen, dass die Supermärkte in der EU mit ukrainischen Produkten überschwemmt und der heimischen Landwirtschaft, welche bereits jetzt nur noch künstlich durch Subventionen am Überleben gehalten wird, endgültig den Rest gibt. Und natürlich Infrastruktur. Ich möchte nicht wissen, wieviel tausend Kilometer Straßen, Schienenwege, Strom- und Wasserleitungen, Abwasserkanäle etc. etc. die Ukraine benötigt. Das ist mit einem Haus vergleichbar, an dem 30 Jahre nichts mehr gemacht worden ist. Die EU hat genug Kohle, sollen sie doch zahlen. Wäre zur Abwechslung sogar mal was konstruktives und nicht die übliche Unterstützung von Terroristen oder Kohle für Pharmakonzerne.

      1. „Die EU hat genug Kohle, sollen sie doch zahlen.“ Was ist das denn für ein Unfug? Erstens ist das nicht das Geld der EU sondern UNSER Steuergeld und zweitens ist die EU genauso pleite wie die meisten EU-Staaten! Weil Staaten wie Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Belgien … bis über beide Ohren verschuldet sind, werden deren neue Schulden durch den Corona-Wahn bei der EU kontiert!

  6. Im Donbass rollen auch die Panzer. Allerdings in Richtung Kontaktlinie mit der Ukraine. Die Vorbereitungen für die Verteidigung gegen einen ukrainischen Angriff laufen auch auf Hochtouren!
    Hoffen wir, dass der russische Stabschef Gerassimow dem US-Stabschef unmissverständlich klargemacht hat, dass im Donbass ca. 400.000 russische Staatsbürger leben und Russland die ukrainischen Angreifer zertrümmern wird und dabei auch auf US-Instrukteure keine Rücksicht genommen wird!

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