Kriegsgefahr

Kriegsvorbereitungen des Westens: Wird die Ukraine in einen Krieg mit Russland getrieben?

Der Westen provoziert Russland derzeit in nie dagewesener Weise. Ist das alles ein Bluff, will jemand einen großen Krieg in Europa, oder soll die Ukraine in einen heißen Krieg gegen Russland getrieben werden?

In den letzten Tagen häufen sich die Meldungen über Provokationen der Nato an Russlands Grenzen. Vor einer Woche habe ich berichtet, wie die Nato aus der Ukraine einen regelrechten Militärstützpunkt gemacht hat. Nur Tage später wurde bekannt, dass die USA bereits Soldaten in der Ukraine stationiert haben und dass Kiew in Donbass mit Zustimmung der USA verbotene Panzerabwehrraketensysteme vom Typ Javelin einsetzt. Außerdem haben die USA in dem Manöver Global Thunder mit strategischen Bombern gleichzeitig im Westen und im Osten Russlands, nur 20 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, den Abschuss von Atomraketen auf Russland trainiert. Und das waren nur die Meldungen der letzten Woche.

Das russische Fernsehen hat am Sonntag in der Sendung „Nachrichten der Woche“ über weitere Details der Aktivitäten der Nato berichtet. Wenn man all die Meldungen zusammen nimmt, dann sehen sie sehr nach Kriegsvorbereitungen aus. Wenn all das kein Bluff ist, dann bedeuten diese Aktivitäten im besten Fall, dass die Ukraine mit dem Gefühl, sie habe die Unterstützung der Nato, einen Krieg im Donbass und die Krim beginnen soll, dann aber – wie schon Georgien 2008 im Kaukasuskrieg – im Stich gelassen wird. Den schlimmsten Fall möchte man sich nicht einmal vorstellen.

In der Sendung „Nachrichten der Woche“ hat das russische Fernsehen dem Thema zwei Beiträge gewidmet, der erste war ein Kommentar des Moderators im Studio, der zweite ein Bericht aus der Ukraine, wo Präsident Selensky bereits offen von einem Krieg mit Russland spricht. Ich habe beide Beiträge hier nacheinander übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Wem Churchills Plan „Unthinkable“ warum keine Ruhe lässt

Die Briten formieren in Deutschland eine neue gepanzerte „Faust“ zum Kampf gegen Russland. Das erklärte Generalleutnant Ralph Wooddisse, Befehlshaber der britischen Landstreitkräfte, gegenüber der Times. Ende der Woche stand das Thema an der Spitze der Suchmaschinenabfragen. Es geht um eine brandneue britische Militärbasis auf deutschem Boden, auf der Hunderte Einheiten schweres Militärgerät aufgestellt werden, darunter aufgerüstete Challenger-3-Panzer, gepanzerte Mannschaftstransporter Boxer, Ajax-Kettenfahrzeuge, Artillerie, Minenräumfahrzeuge und Drohnen. Und das alles wird genau jetzt vorbereitet. (Anm. d. Übers.: Es ist faszinierend, wie umfassend die deutschen „Qualitätsmedien“ uns informieren. Oder haben Sie etwas davon mitbekommen, dass die Briten in Sennelager einen neuen „Hub“ für Militärgerät und Waffen aufbauen wollen?)

Laut Generalleutnant Wooddisse wird die Einrichtung des Stützpunktes mit gepanzerten Fahrzeugen im Falle eines Krieges mit Russland die Verlegung von Truppen über den Ärmelkanal beschleunigen: „Mein besonderes Augenmerk gilt Deutschland, wohin wir eine beträchtliche Menge gepanzerter Fahrzeuge verlegen werden.“

Man möchte fragen: Meinen Sie das ernst, meine Herren? Das ist eine echte Kriegsvorbereitung. Wollen Sie jetzt in Europa einen Krieg mit Russland anfangen? Lässt Ihnen Churchills Plan mit dem Codenamen „Operation Unthinkable“ keine Ruhe?

Der britische Premierminister hat den verbündeten Amerikanern gleich im Sommer 1945 vorgeschlagen, dass sie ihre Waffen gegen die UdSSR richten sollten. Dabei sollten die unbesiegten Reste von Hitlers Wehrmacht zu einer wichtigen Ressource in einem neuen Krieg gegen uns werden. Der damalige US-Präsident Truman konnte sich zu Churchills „Unthinkable“ nicht durchringen.

Machen die Briten jetzt etwa da weiter, wo sie damals aufgehört haben? Sind die Amerikaner schon dazu bereit? Wie soll man das überhaupt verstehen? Ein gewisser General Wooddisse schwärmt von einem Krieg mit Russland. Er erklärt, dass der Krieg sich in Vorbereitung befindet und er bewegt bereits gepanzerte Fahrzeuge. Ist der noch bei Trost?!

Überhaupt gibt es eine klare Degradation derjenigen, die in Großbritannien mit dem Militär zu tun haben. Erinnern Sie sich an den Verteidigungsminister Gavin Williamson? Der junge Mann, der erklärte, dass „Russland zur Seite treten und die Schnauze halten soll“? Dann geriet er auch noch in Panik, weil Russland im Begriff war, die Strom- und Gasleitungen vom europäischen Festland zu den britischen Inseln zu kappen, so dass Millionen von Haushalten auf der nebeligen Insel ohne Licht, Gas und Heizung dastehen würden und das Land im Chaos versinken würde?

„Können Sie sich das häusliche und industrielle Chaos vorstellen, das das verursachen wird? Das ist es, was sie tun werden: Chaos verursachen und sich dann zurückziehen. Das ist die wahre Bedrohung für unser Land“, erklärte Williamson damals.

Williamson ist bereits nicht mehr im Amt und seine Paranoia von vor fast vier Jahren hat sich als grundlos erwiesen. Aber jetzt ist England in demselben Zustand und drängt bereits von sich aus in den Krieg mit Russland, wobei es Europa anspornt und auch Amerika inspiriert.

Die Amerikaner haben einen weiteren Zerstörer ins Schwarze Meer geschickt. Aber es sind die Ukraine und die Ukrainer, denen man wirklich vorschlägt, in einem brudermörderischen Massaker zu kämpfen. Um die aggressiven Pläne zu verschleiern, wird ein Schleier aus Informationsnebel aufgehängt: von russischen Panzern bei Smolensk bis zur Invasion der Ukraine von der Krim aus. Und es sind die Medien, die traditionell den Anspruch erheben, solide zu sein, die darüber nachdenken.

Wie gefällt Ihnen zum Beispiel diese Meldung von der amerikanischen Agentur Bloomberg? „Russische Truppen beabsichtigen, die ukrainische Grenze von der Krim aus und über die gesamte gemeinsame Grenze und über das Gebiet von Weißrussland zu überqueren. An der Operation könnten etwa hundert taktische Gruppen, das heißt etwa 100.000 Soldaten, beteiligt sein. Eine landesweite Aktion in der kalten Jahreszeit, die ein großes Gebiet einnehmen wird und auf einen langen Zeitraum ausgelegt ist. Zwei Quellen zufolge ist etwa die Hälfte der taktischen Gruppen bereits in Stellung und wird im Falle einer Invasion aus der Luft unterstützt. Die beiden Quellen behaupten auch, dass Moskau die Mobilisierung von Zehntausenden von Reservisten in einem Ausmaß verkündet hat, das es in der postsowjetischen Zeit noch nie gegeben hat“, schreibt Bloomberg.

Die westliche Öffentlichkeit wird eindeutig auf einen Krieg vorbereitet und er wird im Voraus mit der angeblich unvermeidlichen russischen Aggression gerechtfertigt. In der Zwischenzeit kreisen strategische US-Bomber 20 Kilometer von unseren Grenzen entfernt, NATO-Schiffe bilden eine beispiellose Armada im Schwarzen Meer und die Ukraine wird buchstäblich mit Waffen im Wert von enormen Geldsummen gespickt.

Was ist das, wenn nicht eine offensichtliche Kriegsvorbereitung? Und verstehen die redseligen NATO-Generäle wie Wooddisse, worauf sie sich einlassen? Verstehen sie die Natur des Krieges, den sie herbeiführen? Beim derzeitigen Stand der Nuklearstreitkräfte, bei den derzeitigen Fähigkeiten der russischen Luftwaffe, der Marine und der elektronischen Kriegsführung…

Außerdem war Russland das erste Land der Welt, das Hyperschallwaffen in Dienst gestellt hat. Und zwar nicht als Dekoration. Wie groß ist das Risiko und wie hoch der Schaden, den der Westen eingerechnet hat? Sind sie wirklich auf eine solche Entwicklung vorbereitet und haben sie ihre Bevölkerung informiert? Nach der Leichtigkeit zu urteilen, mit der etwas Schlimmes vor sich geht, ist nichts berechnet und niemand informiert worden. Oder ist das doch berechnet, und dann wollen sie nicht kämpfen, sondern schieben die Ukraine einfach in die Hölle des Krieges?

Höchstwahrscheinlich ist es genau so.

Krieg mit Russland und ein Staatsstreich: Wie Selensky die Ukrainer von seinem Versagen ablenkt

Die Lage in Kiew ist so, dass Selensky den Krieg als letztes Mittel verlockend finden könnte. Der Krieg wird alles abschreiben, auch die Tatsache, dass das Salo in der Ukraine wieder teurer geworden ist. Eine Reportage über die Lage in der Ukraine. (Anm. d. Übers.: Salo ist eine traditionelle ukrainische Spezialität)

Das amerikanische Frachtschiff „Ocean Grand“ hat eine weitere Ladung militärischer Hilfsgüter aus den USA im Hafen von Odessa angeliefert. Sogar zwei ausgemusterte Patrouillenboote vom Typ „Island“ – jetzt „Fastov“ und „Sumy“ genannt – sind an Bord.

Und auf dem Schießplatz Shirokiy Lan in der Nähe von Mykolaew zeigen hochrangige ukrainische Militärs Ausbildern aus NATO-Ländern, wie sie gelernt haben, ihre Waffen zu kombinieren: die türkischen Kampfdrohnen Bayraktar und die US-amerikanischen Panzerabwehrraketensysteme Javelin.

„Ich habe von unseren Partnern das sehr wichtige Signal erhalten, dass wir nicht allein gelassen werden. Wir haben bereits sehr ernsthafte Konsultationen mit allen EU- und NATO-Ländern aufgenommen. Die Reaktion wird sehr hart ausfallen“, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Alexej Reznikow.

Es ist nur noch nicht klar, gegen wen diese Waffen eingesetzt werden. Bei seiner Pressekonferenz zur Halbzeit der Legislaturperiode, zu der nur der Regierung nahestehende Journalisten eingeladen waren, gab Präsident Selensky unerwartet bekannt, dass ein Staatsstreich gegen ihn vorbereitet werde und dass Rinat Achmetow, der reichste Mann des Landes, daran beteiligt sei.

„Es ist nicht Rinat Achmetow, der einen Staatsstreich vorbereitet. Aber in den Gesprächen der Leute – ich sage es Ihnen auf Russisch, weil es wichtig ist, dass man es auf Seiten der Russischen Föderation auch hört – diskutieren die Leute, die Geheimdienste, einige Genossen aus Russland, einige aus der Ukraine darüber, dass die Gesellschaft bereit ist und die Information weitergegeben werden muss, dass Rinat Achmetow heute bereit ist, sich an einem Staatsstreich zu beteiligen, an der Ablösung des amtierenden Präsidenten. Und das ist ein Staatsstreich“, betonte Selensky.

Achmetow ist Eigentümer einer Reihe von Metallurgie- und Energieunternehmen, deren Aktien nach dieser Erklärung zusammenbrachen, Er antwortete auf der Website seines Unternehmens: „Die von Wladimir Selensky verbreiteten Informationen über meine angebliche Beteiligung an irgendeinem Staatsstreich sind eine glatte Lüge. Ich verbitte mir die Verbreitung dieser Lüge, unabhängig davon, welche Motive der Präsident hat.“

Übrigens sind es genau diese Unternehmen, das dem Land jetzt bei der Bekämpfung der Energiekrise helfen. Die Ukraine steht kurz vor einem Energiekollaps. Von Achmetow angeheuerte Schiffe bringen Kohle in die Ukraine, die in den meisten Wärmekraftwerken des Landes knapp ist. Bald wird es nichts mehr geben, womit man heizen könnte.

„Wenn es keine Kohle, kein Gas, kein Heizöl oder sonst etwas gibt, wird das Energiesystem nicht standhalten, es wird Stromausfälle geben. Ich möchte die Namen all derer erfahren, die das Land in diese Situation gebracht haben“, sagte die Politikerin Julja Timoschenko.

Aber das wird nur auf Fernsehkanälen gezeigt, die Achmetow gehören. Hier sind bekannte Moderatoren und Politiker, die Selensky aus Litauen mit mittelalterlichen Schwertern und Äxten bedrohen, obwohl sie ihn vor dem Angriff auf Achmetow voll und ganz unterstützt haben.

„In einem Rechtsstaat geht entweder derjenige den Bach runter, der eine Straftat begangen hat, oder derjenige, der gelogen hat“, sagte der Arzt und Fernsehmoderator Evgeny Komarovsky.

„Nach all dem ist Selensky für mich, ehrlich gesagt, gestorben. Es gibt ihn nicht mehr. Wladimir Selensky regiert zweieinhalb Jahre. Ich habe es schon gesagt: Für mich ist das beendet, es gibt ihn nicht“, sagte der Journalist und TV-Moderator Dmitry Gordon. (Anm. d. Übers.: Gordon ist einer der bekanntesten und beliebtesten Journalisten der Ukraine)

Selbst die G7-Botschafter treffen sich nicht mehr mit Selensky, sondern mit Poroschenko.

„Erklären Sie der Gesellschaft einfach Ihr Versagen – von Covid bis zur Energie. Oder sind Sie so berauscht von der Macht, dass Sie keine andere Meinung zur Kenntnis nehmen wollen?“, erklärte Poroschenko.

Der Präsident muss die ukrainische Gesellschaft von seinem Versagen ablenken, indem er Russland effektiv den Krieg erklärt.

„Wir befinden uns nun schon seit acht Jahren im Krieg. Und dass er ein größeres Ausmaß annehmen und es zu einer Eskalation seitens Russlands kommen wird, könnte jeden Tag eintreten. Darauf müssen wir uns vorbereiten“, meint Selensky.

„Die machen das Gleiche, wie die vorherige Regierung. Poroschenko wollte damals den Ausnahmezustand verhängen, um die Wahlen zu verschieben. Nach meinen Informationen wird das bereits am 1. Dezember geschehen, Selensky wird das Kriegsrecht ausrufen“, sagte Oleg Ljaschko, Vorsitzender der Radikalen Partei.

Die Presse widmet dem 50. Geburtstag des Leiters des Präsidialamtes, Yermak, große Aufmerksamkeit. Es ist gelungen, zu filmen, wie er zusammen mit Selensky in einem Hubschrauber des Katastrophenschutzes fliegt. Und sie haben den Geburtstag ausgiebig in der staatlichen Villa „Blauer Berg“ in den Karpaten gefeiert. Am Rande des Interviews des Präsidenten wird Yermak von Reportern dazu befragt.

„Wo waren Sie an Ihrem Geburtstag?“

„Zu Hause“, antwortet Yermak.

Aber Präsident Selensky gab in dem Interview zu: Sie haben gefeiert, sie hatten das Recht dazu.

„Ich war nie ein Schurke. Wenn ich höre, dass ich ein Schurke bin, dann ist das hart. Denn ich bin keiner“, sagt Selensky.

Selensky hat früher versprochen, alle derartigen staatlichen Residenzen zu Kinderlagern zu machen, das Thema wurde sogar in der Fernsehserie „Diener des Volkes“ angesprochen. Und jetzt tut er so, als wüsste er nicht, wie die von seinem Unternehmen produzierten Filme auf den russischen Markt gelangen, obwohl er persönlich anti-russische Sanktionen verhängt hat.

„Ich bin nicht mehr im Unternehmen. Es gibt Marken, die ich besitze, aber ich habe sie fast alle abgegeben. Mich interessiert das nicht“, gibt Selensky zu. Mit solchen Antworten ist es ihm gelungen, sogar die treue Presse gegen sich aufzubringen. Und dann, am gleichen Tag, stießen Selenskys Wachen Journalisten beiseite und warfen einen Korrespondenten des Ersten Kanals vor die Präsidentenkolonne. Und sie fuhr ab, als ob nichts geschehen wäre. Selensky hat in der Hälfte seiner Amtszeit bereits zwei Drittel der Unterstützung der Bevölkerung verloren.

Ende der Übersetzung

Über die innenpolitischen Hintergründe der Putsch-Gerüchte, die Selensky am Freitag gestreut hat, habe ich bereits berichtet, den Artikel finden Sie hier.

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

23 Antworten

  1. Eigentlich sollen hier die Russen in einen Krieg gegen die Ukraine getrieben werden … doch die wollen einfach nicht, diese feigen Untermenschen:

    Dazu Andrej Martjanow

    ______://smoothiex12.blogspot.com/2021/11/naryshkin-verbatim.html

    „Naryshkin Verbatim“

    geDeepLt:

    „Naryschkin wortwörtlich.

    Der Leiter des russischen Auslandsnachrichtendienstes (SVR) Sergej Naryschkin hat sich gestern zu Wort gemeldet:

    PETROPAVLOVSK-KAMCHATSKY, 27. November – RIA Novosti. Es wird keine „russische Invasion“ in der Ukraine geben, die Behauptungen darüber sind eine böswillige Propagandaaktion des US-Außenministeriums, sagte Sergej Naryschkin, Direktor des russischen Auslandsgeheimdienstes. Ich muss allen versichern, dass es so etwas nicht geben wird“, sagte Naryschkin in einem Interview mit Sergej Brilew in der Sendung „Vesti v Sabbat“ von Russia 1 auf eine Frage zu den Äußerungen der USA über die angebliche Vorbereitung einer Invasion der Ukraine durch Russland. „Generell ist alles, was derzeit um dieses Thema herum passiert, natürlich eine bösartige Propaganda kampagne des US-Außenministeriums… Das Außenministerium pumpt diese Fälschungen, diese Lügen an seine Verbündeten, die Leiter der Medien und die Leiter der politischen Zentren der Vereinigten Staaten von Amerika, damit sie diese Lügen multiplizieren, multiplizieren und multiplizieren. Und sie haben eine ziemlich große Blase um sie herum aufgebaut.
    [ _____://ria.ru/20211127/naryshkin-1761017585.html]


    Aber das sind ja auch US-Medien und ihre Lakaien in Russland, die lügen, um Geld zu verdienen. Bemerkenswerterweise erschien ein weiterer „Intellektueller“ des Valdai-Forums auf RT mit seiner Meinung zu den „Ereignissen“ um 404 [Ukraine].


    Und so weiter, und so weiter, und so weiter – wir alle können noch lange in diesem „Schichten abziehen“-Modus bleiben. Aber Timofeev versäumt es, das Hauptproblem zu erwähnen, über das viele von uns, von Andrei Raevsky über Dmitri Orlov bis hin zu Patrick Armstrong, Alexander Mercouris und wie sie alle heißen, seit Jahren schreiben (ich meine die Anglo-sphäre) – Russland will die Ukraine NICHT, unabhängig davon, ob 404 bereits eine politische Nation gebildet hat, was der Fall ist, ich schreibe in diesem Blog seit Jahren darüber, oder nicht – das ist nicht der Hauptgrund, der Hauptgrund ist, dass 404, abgesehen von den Sicherheitsproblemen, nichts anderes ist als der Abfluss von Russlands Ressourcen, die sonst für Russland und die Bedürfnisse der Russen verwendet werden könnten.

    Selbst wenn man sich vorstellt, dass Russland tatsächlich „reingeht“, wird die Hauptsorge Russlands nicht die Position des Westens sein – darüber macht sich im Kreml niemand Illusionen, und nur darauf kommt es letztlich an -, sondern die Tatsache, dass Russland mit einer weitgehend feindseligen, gedemütigten (mehr noch – militärische Niederlagen sind äußerst schmerzhaft) und praktisch mittellosen Bevölkerung von 20 bis 25 Millionen zu tun haben wird. Wer braucht das? Wie man heute auf den russischen Straßen sagt – man muss sich die russische Besatzung verdienen.

    Wenn es jedoch wirklich schlecht um die Sicherheit Russlands bestellt ist, wird die Entscheidung auf russischer Seite nicht auf einer „Kosten-Nutzen-Analyse“ beruhen, sondern auf den nationalen Sicherheitsinteressen Russlands, ungeachtet der Einwände des Westens, der Sanktionen und anderer Drohungen. Mit anderen Worten: Russland wird es zu einem Zeitpunkt und an einem Ort seiner Wahl tun. Letztlich vergisst Timofejew den Hauptgrund für diese Hysterie im Westen – den immer offensichtlicher werdenden wirtschaftlichen, sozialen und militärischen Niedergang. Das ist der Schlüsselfaktor für diese ganze Medienaktivität. Schließlich sollte er zugeben, wie ich es immer wieder tue, dass die militärisch-politische Führung Russlands mehr weiß, viel mehr, als jeder von uns, und wir haben allen Grund zu glauben, dass sie weiß, was sie tut.
    …“

    So, und wenn sich jetzt jemand fragen sollte, warum ich dem Mann folge, sogar mit einer gewissen Begeisterung – und es ist wirklich ärgerlich, daß ich mir das erst seit 2-3 Monaten näher anschaue – dann würde die Antwort lauten:
    Von einigen völlig „unbedeutenden Kleinigkeiten“, wie „fachliche Qualifikation“ einmal abgesehen – weil das einfach vernünftig klingt…

    1. Andrej Martjanow begleitet mein eigenes Denken schon seit 2015, nachdem ich von ihm entweder bei “ The saker“ oder Pepe Escobar gelesen hatte…..

      Wie auch immer, egal was nun alle sagen : Eines wird wohl Fakt bleiben….

      Wenn es den Russen nicht gelingt, der Ukraine klar zu machen, dass sie zumindest aufhören, den Donbass täglich zu beschießen, wird es den Russen auch nicht mehr gelingen, die Leader in Donezk & Lugansk zurückzuhalten, die durch die Ukrainische Armee vorgeschobenen „Minsk2-Grenzen“ zu säubern….

      Was danach kommt, ist nicht vorhersehbar. Das entscheidet dann der Kampfeswille

      1. Ich weiß nicht, wie „strategisch“ die Führung des Donbaß denkt, und es ist natürlich vor allem ein psychologisches Problem, permanent himmelschreiende Ungerechtigkeit über sich ergehen zu lassen und trotzdem still zu halten.

        Nur wenn man einer „Kosten-Nutzen-Analyse“ nur den Parameter „voraussichtliche Zahl der Toten“ zu Grunde legt (das ist natürlich auch schon etwas pervers), dann stellt sich die Frage unter einem Blickwinkel, der bei einigen großen Kriegern seltsamerweise außerhalb des Sichtfeldes zu liegen scheint.

        Und wenn es sich um die Ukraine so verhält, wie wir das vermittelt bekommen, dann scheint mir (ich betone scheint), daß „Zuwarten“, jedenfalls z.Z., noch die beste Option ist. …
        Ganz abgesehen davon, daß „tote Ukrainer“ (getötet durch Russen) „gute Ukrainer“ seien, ausschließlich aus der Sicht des Westens eine zutreffende Annahme ist – wir müssen hier auch weiter reichende Wirkungen in Betracht ziehen.

        Vor reichlich einem Jahr, als das „Spiel“ in Weißrussland begann, verstieg ich mich zu der Prognose, daß wir uns in 5 Jahren mit so etwas in Kasachstan wiedersehen werden.
        Wie dumm ich war.
        Inzwischen habe ich eine ganze Reihe von Beiträgen, allerdings nur aus der russischen Presse zur Kenntnis nehmen müssen, in denen da doch recht deutlich Besorgnis vermittelt wird, weil ein solches Spiel dort bereits läuft.
        Zwar gibt es wohl noch die eine oder andere Stimme, die darauf hinweisen, daß die Kasachen den Russen viel zu verdanken haben, aber wie das eben so ist:

        „Manchmal brauchen die Menschen einen Helden – stets jedoch einen Sündenbock.“

        Und es ist immer das Gleiche, wie im Baltikum, Georgien, der Ukraine oder Weißrußland – und ein Anknüpfungspunkt ist auch hier die Sprache…und es gibt da wohl Anhaltspunkte für ein verdienstvolles Werkeln auch der Kleinrussen…
        (Und die Türken spinnen sich da ja auch schon einiges zurecht…)

        Aber wie Martjanow zutreffend bemerkt, wir wissen nicht alles …

  2. “ Es ist faszinierend, wie umfassend die deutschen „Qualitätsmedien“ uns informieren.“

    Nicht nur da wird konsequent nicht informiert; in vielen sog. „Alternativen“ ist das kein bißchen besser.

    Nachdem ich über ein russisches Medium darauf aufmerksam wurde, habe ich auf Telepolis am 26.11. das Thema erwähnt, off-topic in einem einem Artikel – was sonst – über Corona. Mit mäßigem Erfolg.

    https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Neue-Virusvariante-sorgt-fuer-Turbulenzen/OT-Entschuldigung-dass-ich-es-wage/posting-40036261/show/

    Die Ukraine (da gäbe es nun wahrlich genug zu berichten) kommt dort überhaupt nicht mehr vor und Russland nur mit allenfalls für den Boulevard geeigneten Themen. Stattdessen wird man zugeschüttet mit Corona und Corona und nochmal Corona. Aber das bringt nach wie vor jede Menge Kommentare, leider. Was sind schon Kriegsvorbereitungen gegen Corona? Es ist zum Verzweifeln.

    Deshalb: vielen Dank, daß Sie dranbleiben!

    1. Naja, was wenn „Corona“ die Kriegsvorbereitung ist? Die Obrigkeit bekommt derzeit schon mal einen guten Überblick wer und wie viele folgsam (aber hilflos) sind, und wer und wie viele zur Selbsthilfe greifen. Im staatsbürgerlichen Unterricht sagte man uns dass die BRD ein Jahr im voraus weiß wenn ein schwerer Konflikt ansteht. Demnach weiß Berlin es seit Frühjahr 2020 und es geht jetzt in die heiße Phase. Daher lohnt es sich auch nicht mehr NS2 in Betrieb zu nehmen, lieber signalisiert man den westlichen Partnern noch seine Treue damit die nicht vom 1. Tag an unsere Städte angreifen.

  3. Zitat: Die Lage in Kiew ist so, dass Selensky den Krieg als letztes Mittel verlockend finden könnte

    Lasst uns mal über den Horizont schauen: ist nicht Krieg für den Westen die große Hoffnung? Europa, USA gleichen bezüglich ihrer Infrastruktur der DDR in den letzten Tagen, ein Politikwechsel, den die Bevölkerung in ihrer Gesamtheit nicht mitmacht, ein Wirtschaftssystem, das nur noch mit Geldproduktion existiert, eine Überschuldung, die unumkehrbar ist und jeden verarmen lässt, ein mediales Lügend- und Betrugssystem, dass den Rettungsanker in manipulierten Umfragen sucht – auf keinem Feld der Politik kann man Leben in Normalbahnen feststellen. Wer distanziert genug ist, muss zugeben, dass die Bausteine unserer Gesellschaft, unseres Lebens gerade zerbröseln.

    In solchen Momenten hat die Politik, die weiß, dass Grundsätzliches sich ändern muss, dass eine gesamte träge Gesellschaftsmasse in ihren Köpfen sich ändern müssen, in solchen Momenten gibt es nur zwei Lösungen:
    – eine gesellschaftliche Notlage, die jeder einsieht oder
    – Krieg, verbindendes Element: Überlebensangst.

    Der Westen braucht den Krieg oder er geht unter, das heißt, er würde im multilateralen Weltgeschehen keine Rolle mehr spielen.

    1. Ja, und es ist eigentlich schrecklich, dass jch nicht dagegen argumentieren kann. Wer hier aber glaubt, er/sie könne den Konflikt in der Rolle des zurückgelehnten Zuschauers verfolgen, kann nicht alle Tassen im Schrank haben. Ganz besonders besorgt macht mich die neue machtsüchtige Regierung, mit einem farblosen Scholz, der morgens als erstes vor den Spiegel tritt und sagt: ich bin jetzt Bundeskanzler. Grünbraune Falken, die bereits in der Ukraine Stimmung gemacht haben, werden die eigentlichen Kriegstreiber sein. Die FDPler besorgen das Geschäftliche.

      1. Die Farblosigkeit des Scholz…. Also, der macht das doch SUPER (in seinem Sinne) … Wird Bundekanzler, trotz dessen, dass er einer der größten Gauner ist, der einen deutschen Pass hat…

        Nun sollten wir das mal den meissten russischen Medien nachmachen und mal abwarten, wie er sich aus dem Schlamassel rauswindet.

        Denke mal, er wartet ab bis die Grünen und die Gelben mal ihre Ministerposten auch antreten. Nicht das es so kommt, wie vor 4 Jahren, dass die Gelben dann doch nicht wollen….

        Ab dem Moment, dass Frau Aussenminster den Titel hat, beginnt das Handeln der Richtlinienkompetenz. Um die erst mal kennenlernen zu können, muss der Scholz den Titel des Bundeskanzlers auch erst mal haben.

        Das GrünenKlimablabla ist doch als Bundeskanzler relativ schnell abgewürgt…
        Jeden Tag schon reduzieren sich jetzt schon zum Beginn des Schneefalls, sich die Füllstände täglich um ca. ein halbes Prozent. Er braucht doch nur zu sagen,…Ja jaaaa… machen wir ja, aber bisschen später…
        https://agsi.gie.eu/#/historical/DE

        Erst mal müssen wir die Ärsche warm halten der Deutschen, sonst machen wir gar nichts mehr.

  4. ich bin eigtl gegen Krieg. Aber der Westen, vor allem die Anglosachsen, verdient eine kräftige Maulschelle. Immer wieder bin ich erstaunt, mit welchem Gleichmut sich die RF von Jauche übergiessen lässt und nicht reagiert.
    Waren „wir“ nicht schonmal weiter? Noch vor Monaten war meine Analyse, dass der Westen, in dem Fall vor allem die USA, auf breiter Front zurückgeht und letztlich seine Niederlage eingestehen muss.
    Nur kommen mir heute die ständigen Provokationen anders vor.

      1. Ja, es sind immer die Zivilisten die am meisten leiden.
        Aber! Je länger die Russen mit definitiven Antworten warten, umso mehr leiden Russen.
        Bis jetzt sind es „nur“ über 10.000 Tote im Donbass und Luhansk.
        Ich rede nicht einem heissen krieg das Wort. Unter „Maulschelle“ verstehe ich ein paar harte Schläge z.B. gegen NATO-Schiffe im schwarzen Meer. Das versteht der Ami und kann sich dann entscheiden, ob er dafür einen grösseren Schlagabtausch will.

  5. Sennelager? Das ist doch NRW. Will Johnson eventuell Macron maßregeln? Da wäre es doch in Bezug auf Russland strategisch wesentlich geschickter, die Tommys in der Uckermark zu stationieren. Aber klar, Sennelager ist schon mal weniger weit vom Donbass oder von Moskau entfernt als London.

    1. Wenn ich mich richtig erinnere, dürfen laut dem s.g. 2+4 Vertrag keine Truppen der Siegermächte USA,GB, Frankreich auf dem ehemaligen Territorium der Siegermacht Sowjetunion stationiert werden. Das wäre dann ein klarer Bruch der Vereinbarung und seine Folgen unabsehbar.

      Mir ist auch bekannt, Verträge mit den Westalliierten sind das Paper nicht wert auf dem sie stehen, dennoch gibt es sicher Situationen die bedacht werden wollen.

    2. Sennelager liegt zwischen Bielefeld und Paderborn, für einen „Angriff“ eigentlich zu weit weg. Warum die sich da breit machen, weiß ich nicht……dort in der Umgebung gibt es aber viele ehemalige Kasernen der Briten…..Bielefeld, Paderborn, Gütersloh, usw.

  6. es ist das gleiche Vorgehen wie 1939 Polen gegen das Deutsche Reich,England Frankreich und die USA, damals wollten sie Deutschland vernichten,heute Russland und seine Verbündeten, Kriegstreiber 🤮🤮🤮

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