Weißrussland

Neue Details über den Putschversuch und welche Konsequenzen Lukaschenko zieht

Nach dem vereitelten Putschversuch in Weißrussland zieht Lukaschenko erste Konsequenzen und gibt weitere Details des versuchten Umsturzes gekannt.

Ich habe schon einiges erlebt, seit ich den Anti-Spiegel betreibe, aber was die westlichen „Qualitätsmedien“ gerade zeigen, ist schon fast einmalig. In einem europäischen Land sollte die Regierung gestürzt werden, es war ein bewaffneter Aufstand geplant, ungezählte Tote werden in Kauf genommen und als der Plan aufgeflogen ist, haben die deutschen „Qualitätsmedien“ nichts darüber berichtet. Kein Wort im Spiegel oder den Fernsehnachrichten. Der normale Deutsche weiß von der Geschichte nichts, wenn er nicht zufällig über die wenigen gut versteckten kleinen Meldungen gestolpert ist, die es so vereinzelt gab, das man sie an einer Hand abzählen kann.

Man kann mit Fug und Recht sagen, dass Deutschland von seinem „Qualitätsmedien“ zum Tal der Ahnungslosen gemacht wird.

Der Putschversuch

Am 13. April hat der russische Geheimdienst in Moskau drei Männer festgenommen, die den Putsch in Minsk geplant haben. Bestreiten kann man das nicht, denn der russische Geheimdienst hat deren Treffen gefilmt und hat die Aufnahmen veröffentlicht, auf denen klar zu hören ist, wie die bekannten Oppositionellen die Details des Putschplans besprochen haben. Den Bericht inklusive der Aufnahmen finden Sie hier.

Dass die US-Geheimdienste den Plan unterstützt haben und mit einem Hackerangriff das weißrussische Stromnetz lahmlegen wollten, um die Putschisten zu unterstützen, ist den westlichen Medien wohl zu peinlich. Also verschweigen sie die ganze Geschichte eben konsequent. Ob sie wohl auch so still schweigen würden, wenn es in Kiew einen pro-russischen Putschversuch geben würde?

Die Putschisten haben in Weißrussland Waffenlager angelegt und wollten am Tag X losschlagen, es war ein bewaffneter Aufstand geplant, der viele unschuldige Menschen das Leben gekostet hätte.

Nach der Vereitelung des Putschversuchs haben Putin und Biden über das Thema gesprochen, die Atmosphäre bei dem Telefonat dürfte eisig gewesen sein, was man auch daran sehen kann, wie deutlich sich Putin dazu in seiner Rede an die Nation geäußert hat. Inzwischen haben Putin und Lukaschenko sich in Moskau getroffen und besprochen, wie die Zusammenarbeit zwischen den Ländern noch enger werden kann.

Lukaschenko zieht Konsequenzen

Nun hat Lukaschenko erste Konsequenzen gezogen, denn der Putschplan hat gezeigt, dass das Land unter Umständen führerlos werden könnte, wenn der Präsident ausfällt. Daher hat er ein Dekret unterzeichnet, dass im Falle der Amtsunfähigkeit des Präsidenten der Nationale Sicherheitsrat unter Vorsitz des Ministerpräsidenten die Amtsgeschäfte „kollektiv“ ausübt. Mit diesem Dekret ist sichergestellt, dass die Kompetenzen im Falle eines erneuten Putschversuchs klar geregelt und die Sicherheitskräfte des Landes nicht paralysiert sind.

Was im Westen kaum bekannt ist, ist die Tatsache, dass Russland und Weißrussland schon unter Jelzin und Lukaschenko einen Vertrag über einen „Unionsstaat“ geschlossen haben, dessen langfristiges Ziel es ist, beide Länder wieder zu vereinigen. In dem Maße, wie der Druck auf den Westen derzeit zunimmt, in dem Maße werden auch die Gespräche zwischen den Regierungen beider Länder intensiver.

Ob Putin und Lukaschenko über den Prozess der Vereinigung beider Länder gesprochen haben, kann man nur raten, denn dazu wurde nach dem Treffen zunächst nichts gemeldet. Aber offensichtlich war das doch eine Thema, denn nun berichten weißrussische Medien, dass Russland Weißrussland „schlucken“ würde. Lukaschenkos Reaktion darauf war vielsagend, denn er hat bei der Gelegenheit nicht bestritten, dass die Vereinigung der Länder ein Thema bei den Gesprächen war, sondern stattdessen zu den Medienberichten gesagt:

„Lukaschenko soll in die Ecke gedrängt worden sein, könnte sich nicht wehren. Russland würde uns schlucken und das war´s. Darüber wurde gar nicht gesprochen.“

In der deutschen Übersetzung mag es nicht so deutlich werden, aber im russischen Original hat er es so formuliert, dass nicht die Rede davon war, Weißrussland könnte im Zuge einer „staatlichen Integration“ geschluckt werden. Dass die Integration, also die Vereinigung der Länder, auf der Tagesordnung steht, hat er jedoch nicht bestritten.

Neue Einzelheiten bekannt geworden

Lukaschenko hat auch neue Einzelheiten über den Putschversuch bekannt gegeben. Die TASS hat darüber ausführlich berichtet und ich habe den Artikel der TASS übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Lukaschenko erklärte, dass 10 Millionen Dollar für seine Ermordung bereitgestellt wurden

Die Verschwörer hätten drei Versionen eines Staatsstreichs in Betracht gezogen, sagte der weißrussische Präsident.

MINSK, 24. April. /TASS/. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko sagte Reportern am Samstag, dass die Organisatoren des Attentats 10 Millionen Dollar für seine Ermordung bereitgestellt haben.

Laut Lukaschenko, der von der Agentur BelTA zitiert wird, sollten bewaffnete Männer seine Residenz auf dem Land angreifen, wofür 10 Millionen Dollar und 1 Million Dollar für einen Scharfschützen bereitstellt waren. „Wir haben das schon lange gesehen. Glauben Sie, dass wir diese Operation in Moskau aus heiterem Himmel durchgeführt haben? Wir haben sie beobachtet, sie mussten nach Minsk kommen und diese Operation durchführen“, sagte Lukaschenko.

Er erklärte, dass die Verschwörer mehrere Szenarien zur physischen Beseitigung des weißrussischen Staatschefs entwickelt haben. Laut Lukaschenko planten die Verschwörer zunächst, den Präsidenten bei der Parade am 9. Mai zu beseitigen. Dann, so „BelTA“, erwägten sie einen Angriff auf die Autokolonne des Präsidenten, wofür die Rebellen Granatwerfer gekauft und nach Weißrussland gebracht haben. Nach dem dritten Szenario, so Lukaschenko weiter, sollten bewaffnete Männer die Residenz des Präsidenten auf dem Lande angreifen.

Lukaschenko informierte darüber, dass sich unter den Verschwörern ein Geheimdienstler befand, der die Rolle eines käuflichen Generals gespielt hat. „Es war unser Agent. Er hat es gut gemacht. Danke an den Kerl, er hat uns sehr geholfen, er war furchtlos. Sie wollten mit seiner Hilfe die Armee in Marsch setzen“, sagte Lukaschenko.

Er charakterisierte auch einen der Verschwörer, Alexander Feduta: „Ich kenne Feduta: Er ist ein Verräter. Er war doch im Stab des damaligen Präsidenten. Wjatscheslaw Kebich (Ex-Premierminister von Weißrussland, Präsidentschaftskandidat bei den Wahlen 1994, Anm. TASS) hat ihn in unseren Stab eingeschleust, um zu erfahren, was ich mache. Was für einen Stab hatte ich? Es waren nur fünf Personen. Und er saß neben mir und informierte Kebichs Team. So ein Mensch ist er“, sagte Lukaschenko. „Natürlich ist das lustig: Feduta als Revolutionär. Geben Sie ihm einen zusätzlichen Penny und er wird die Revolutionen vergessen. Natürlich würde er keine terroristischen Handlungen begehen, er würde nicht den Präsidenten und seine Kinder töten und so weiter. Aber eines muss man ihm lassen: Er ist kein Dummkopf, und sie haben ihn mit hineingezogen. Und er ist wahrscheinlich nicht der einzige, von dem wir wissen oder nicht wissen. Das sind Informanten. Diese nicht dummen Menschen haben Informationen gesammelt, analysiert und Optionen vorgeschlagen. Seine Variante war: Anwar Sadat“, bemerkte Lukaschenko. (Anm. d. Übers.: Sadat war ägyptischer Präsident, der bei einer Parade von einem Soldaten ermordet wurde, der aus seinem Glied direkt auf die Tribüne zulief und den Präsidenten erschossen hat)

Ihm zufolge planten die Verschwörer, die Armee zur Blockade von Minsk einzusetzen und den OMON, die Kräfte des Innenministeriums und des KGB zu blockieren. Lukaschenko sagte, wenn es gelungen wäre, die Sicherheitskräfte aufeinanderzuhetzen, dann hätte „der schlimmste und heißeste Bürgerkrieg, wie ihn kein Land je hat“ begonnen. Lukaschenko sagte auch, dass zu den Plänen der Verschwörer die Abschaltung des Stromnetzes in Minsk gehörte.

Lukaschenko merkte an, dass tatsächlich ein Cyberangriff auf das Land geplant war, und dass eine solche Operation „nur auf staatlicher Ebene“ durchgeführt werden könne, während ein paar Hacker damit nicht fertig werden würden. Bald, so der Präsident, werden neue Details des Falles veröffentlicht werden.

Die Hintergründe

Am 18. März hat der Leiter des KGB von Weißrussland Ivan Tertel über die Aushebung einer organisierten terroristischen Gruppe berichtet, die die Beseitigung von Präsident Alexander Lukaschenko und seiner Familienmitglieder, sowie die Organisation eines bewaffneten Aufstandes zur Machtergreifung vorbereitet hat.

Nach Angaben der Ermittler war der Hauptorganisator der Verschwörung der in Moskau inhaftierte weißrussische Anwalt Juri Senkowitsch, der seit 2007 in den USA lebt und die US-Staatsbürgerschaft besitzt. Der Führer der Oppositionspartei Weißrussische Volksfront, Ryhor Kastusiou, und der politische Analyst Alexander Feduta sind ebenfalls wegen den gleichen Vorwürfen inhaftiert. Nach Angaben der Ermittler wurde der Putschversuch aus dem Ausland finanziert, während die Verschwörer enge Verbindungen zu terroristischen Gruppen hatten. Insgesamt wurden nicht weniger als drei Szenarien für die Machtergreifung ausgearbeitet. Später sagte der KGB, dass vier Personen wegen Verschwörung zur Machtergreifung angeklagt wurden.

Erfolglose Pläne der Opposition

Laut Lukaschenko hat er bei seinem Besuch im Oktober in der Haftanstalt, in der der Blogger Sergej Tichanowski, Ehemann der Ex-Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja, festgehalten wird, ein Dokument verlesen, in dem der Plan der Opposition, an die Macht zu kommen, skizziert wurde. Insbesondere war der Plan, den jüngsten Sohn des Präsidenten, Nikolai, zu verhaften, obwohl er minderjährig ist.

„Sie [die Opposition] haben uns schon vor langer Zeit aufgegeben, und sie meinten, sie müssten nur für 24 Stunden an die Macht kommen und erklären, dass sie an der Macht sind. Wozu? Um die NATO zu bitten, Truppen in das Territorium von Weißrussland zu führen und sie an der Ostgrenze bei Smolensk aufzustellen. Das war ein Sprungbrett – das habe ich Ihnen das immer gesagt – um Russland anzugreifen. Das war der erste Schritt. Egal wie sehr sie es leugnen, heute sehen wir, dass sie es getan haben. Sie haben ganz schön was abbekommen. Sie haben erkannt, dass wir nicht so leicht zu nehmen sind“, sagte Lukaschenko.

Ende der Übersetzung

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

30 Antworten

  1. Ich gönne Weißrussland und Russland den Erfolg von ganzem Herzen! Besonders wenn die Spuren der Ohrfeigen noch einige Zeit zu sehen sind – und ehrlich? Die Terroristen haben nichts anderes verdient.

    Dennoch wäre ich vorsichtiger mit Informationen auf Pressekonferenzen oder Interviews. Bei solchen Aktionen laufen immer 3-4 Operationen parallel, wenn eine scheitert, greift die nächste und im günstigstem Fall weiss die eine von der anderen nichts, für den Fall das eine Zelle gesprengt wird, wie hier ja geschehen.

    Ich wäre vorsichtig mit jeder Art von Hochmut, es ist nicht die Art die ich von Russen kenne.

    Ansonsten BRAVO an den FSB und KGB!

      1. Man muss schon vorsichtig sein. Die Amerikaner agieren immer dreister und aggressiver. Andererseits sind sie auch sehr unbeholfen und tollpatschig. Wissen sie noch, als man versuchte, Nicolás Maduro zu entführen? Die Amis kamen in einem Schlauchboot an die Küste Venezuelas.
        Aber die Venezolaner lassen sich nicht so schnell vom Imperium in die Knie zwingen. Im Geiste des Simón Bolivar, sich von jedweder Fremdherrschaft zu befreien, trotzen sie tapfer den Amis. Und eines ist ganz wichtig: gute Freunde! Und mit Russland, China und dem Iran an ihrer Seite, und Kuba als heimischem Verbündeten werden sich die Amis die Zähne an Venezuela ausbeißen!

        1. Ich würde das nicht tolpatschig nennen, sondern blöd. Und sie sind auch äußerst skrupellos. Das beißt sich etwas mit tolpatschig. Also dumm und vor allem skrupellos. Gab es schon mal, hießen damals Nazis. Und eine Mutti von dem Schlag gibt es ja auch schon.

  2. Dieser mafiotische „werte-westen“ wird ALLES tun – um endlich in Russland einzufallen und seiner Ressourcen zu berauben… – doch ich denke, auch diesmal werden die sich eine blutige Nase holen, denn der Russe ist zwar erst mal träge – doch wenn er erst mal in Gang kommt….. keine Chance…^^

  3. meine Fresse… da fällt einem echt nix mehr ein. Wer dachte, der Maidan sei nicht mehr zu toppen, der sieht sich hier getäuscht.
    Und mal wieder professionell medial aufgearbeitet – schlichtweg rundum komplett ignoriert. Wie die POTUS-Wahl. Es ist schon echt bitter, wenn man mit verschiedenen Leuten redet und diskutiert, wird klar, dass selbst MSM-Skeptiker nicht die leiseste Ahnung bspw. vom Wahlbetrug in US oder jetzt diesem Putsch haben. Die MSM bauen hier regelrecht ein Paralleluniversum auf. Ich lese Spiegel & Co. nur noch in Ausnahmefällen (besonders auch weil Herr Röper uns dessen Inhalt immer wieder so schön präsentiert ;-)), aber glücklicherweise ist selbst dort auch eine nicht unwesentliche Zahl an Öesern, die nicht mehr ALLES für bare Münze nehmen. Glücklicherweise sind in unserem Land noch nicht alle so verblödet, wie es unsere Obrigkeit gerne hätte.
    Aber trotzdem macht das langsam richtig Angst was hier abgeht…

    1. Ich kann Ihnen in Ihrer Erschütterung und sonstigen Einschätzung nur
      zustimmen. Mir stockt geradezu der Atem, wenn ich mir die Infamität der vom Westen gesteuerten antirussischen und antiweißrussischen Kräfte anschaue (Waffenlager, Scharfschütze zur Liquidierung des Präsidenten, Cyberangriff, Festnahme des minderjährigen Präsidentensohnes usw. und unsere Sch…medien verschweigen das im Wesentlichen).

      Den „Verblödungs“grad, als höflicher Mensch spreche ich lieber vom Grad der Desinformation (also wie hoch ist der desinformierte Anteil der Menschen an der Gesamtbevölkerung von Erwachsenen in Deutschland) würde ich niedriger ansetzen. Ich würde den Anteil der Afd-Wähler (ca. 12% und die Hälfte des Anteils der Wähler der Linkspartei (ca. 4%) ab-ziehen, also insgesamt 16%. Bleibt noch ein Anteil von 84% desinfor-
      mierte Menschen in Deutschland. Das ist schon etwas gelinder, aber immer noch viel zu hoch.

        1. Es verwundert nicht, dass die Grün*innen stärkste Macht werden, wenn die Wahlbeteiligung so gering ist. Es verwundert nicht, dass die „Demokraten“ in den USA stärkste Macht sind, wenn die Wahlbeteilung so gering ist.
          Also Leute, geht wählen! Ab einer bestimmten Menge an abgegebener Stimmen ist die Menge schier zu groß, als das man gänzlich Manipulieren könnte – da hilft dann ein bisschen tricksen und schrauben auch nichts mehr. Ich muss Kurt Tucholsky, obwohl ich ihn ansonsten schätze, widersprechen, wenn er eine derart pessimistische Einstellung gegenüber Wahlen pflegt.

        2. Seien Sie nicht so pessimistisch, sonst verliere ich auch noch alle
          Hoffnungen.
          Natürlich muss ich Ihnen insofern Recht geben, als zumindest in
          Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit zwar kein unmittel-barer Wahlbetrug stattfindet (Fälschung von Stimmzetteln, Manipulieren beim Auszählen), aber in den Zwischenwahlperio-den die Leute massivst manipuliert und propagandiert werden und missliebige Parteien medial untergebuttert werden. So wurde bspw. die AfD im letzten Jahr fast gar nicht in die großen Polit-Talkformate der öffentlich-rechtlichen Sender eingeladen und wenn dann nur, wenn die AfD als Partei selbst mal mediales Thema war (z.B. als es um den Ausschluss von Andreas Kalbitz ging). Das ist schon ein Skandal, wenn man bedenkt, dass die AfD die größte Oppositionsfraktion im Bundestag stellt und dennoch
          in den Medien weniger präsent ist als Grüne, FDP und auch die Linke, von SPD und CDU/CSU ganz zu schweigen.. Und solche und ähnliche Manipulationen gibt`s in den Medien noch zig andere. Das ist halt die westliche Methode der Machtkonservierung. Unsere Spezis brauchen also überhaupt nicht über Russland und Weißrussland die Nase rümpfen. Sie sind keinen Deut besser, im Gegenteil.

          So hoffe ich, dass zumindest langfristig solche Formate wie der
          anti-spiegel u.a. und Zeitungen wie die Junge Freiheit und Junge Welt immer größeren Zulauf bekommen und die Grünen bald entzaubert sein werden.

          1. Pessimistisch bin ich gar nicht, nur realistisch. Dabei geht es gar nicht um Wahlfälschung oder Manipulation. Das ganze Parteiensystem ist ein einziges Theater, an dem man sich als Wähler beteiligen soll, als wäre es ernst. In meiner Kindheit haben sich die Erwachsenen noch in Schale geschmissen, wenn sie zum Wahllokal gingen. Schon damals war mir der Satz geläufig: „Ach, vor der Wahl versprechen die alles, nach der Wahl wird nichts davon eingehalten“ und schon damals habe ich Erwachsene für dumm gehalten, weil sie trotzdem immer wieder hingegangen sind. Keine Partei hat die Interessen des Volkes im Auge (wobei es sicher Politiker gibt, die gerne würden). Welche Wahl hat denn bspw. in den letzten vier Jahrzehnten für das Volk Verbesserung gebracht? Regierungen erinnern mich an Eltern, die möglichst viele Kinder wollen, weil es dafür ordentlich Kindergeld gibt und die ihren Kindern dann gebrauchte Kleidung kaufen, das Spielzeug vom Sperrmüll holen und 5€ Taschengeld statt 20 geben. Es gibt gar keine Wörter dafür, die meine Verachtung für alle Beteiligten an diesem Theater ausdrücken könnten.

            1. Es zwingt Sie ja keiner, zum Wählen zu gehen. Was sind denn dann ihre Vorschläge das politische System zu ändern? Ich jedenfalls mache vom Recht, meine Stimme abzugeben mit großem Vergnügen Gebrauch. Und daran wird mich niemand hindern können.
              Ich finde, allein das Gefühl politisch teilgenommen zu haben ist sehr erfüllend. Zu wissen: Ich habe mich nicht schuldig gemacht, dass die Grünen an die Macht gekommen sind.
              Wenn genügend Menschen so denken, dann summiert sich das Gewicht…

              1. „Ich jedenfalls mache vom Recht, meine Stimme abzugeben mit großem Vergnügen Gebrauch. Und daran wird mich niemand hindern können.
                Ich finde, allein das Gefühl politisch teilgenommen zu haben ist sehr erfüllend.“

                🤣🤣🤣 Verzeihen Sie mein Gelächter, es ist nur, weil Nietzsche die Menschen so gut kannte.

                „Der Parlamentarismus, das heißt die öffentliche Erlaubnis,zwischen fünf politischen Grundmeinungen wählen zu dürfen, schmeichelt sich bei jenen Vielen ein, welche gerne selbständig und individuell scheinen und für ihre Meinungen kämpfen möchten. Zuletzt aber ist es gleichgültig, ob der Herde eine Meinung befohlen oder fünf Meinungen gestattet sind.“

              2. „Was sind denn dann ihre Vorschläge das politische System zu ändern?“

                Ganz kurz umrissen. Die Staatsführung hat einzig die Aufgabe dafür zu sorgen, dass das Volk in Ruhe und Frieden, gesund, wohlgebildet und wohlgenährt seine Kinder aufziehen kann. Es ist nicht Aufgabe, den Menschen bis in den kleinsten Winkel hinein vorzuschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben. Freie und gebildete Menschen können sich selbst regieren. Um die Aufgaben der Staatsführung zu erledigen braucht es Manager, die in ihrem jeweiligen Aufgabengebiet versiert sind. Diese können sich bewerben und werden bei Erfüllung ihrer Aufgaben fürstlichst entlohnt und bei Versagen zur Verantwortung gezogen.

                1. Die Basis könnte eine echte Alternative sein. Zumindest solange, bis auch dort das Geld fliesst und die Konzernkarriere winkt.

                2. Die Idee ist ja, dass kein Konzern eine größere Karriere bieten kann. Fürstlich“s“t entlohnt und wie gesagt persönlich verantwortlich, soll heißen Haftung mit dem gesamten Vermögen und lebenslange Haft bei Vorsatz, bei Fahrlässigkeit immer noch Verlust des Vermögens und eine lange Haftstrafe. Ebenso würden Konzerne zur Rechenschaft gezogen, wenn sie es auf die gewohnte Tour versuchen. Lobbyismus ist dann ja unnötig, weil auch Konzerne zum Volk gehören und bedacht werden müssen. All das muss natürlich genau ausgearbeitet werden, ist ja nur ein grober Umriss.

      1. Geschichte wiederholt sich. Leider. Soweit sind wir als Wertewesten schon wieder gekommen, dass wir einen Präsidenten und seinen Sohn, sowie die gesamte Regierung eines Staates einfach ERMORDEN wollen. Nur weil sie der westlichen Elite nicht in den Kram passen.
        Wann war das noch gleich das letzte Mal, als wir Europa nach unseren „Wert“-Vorstellungen umgestalten wollten? Genau. Ging sehr schlecht für alle Beteiligten aus.

  4. Die Wehrmacht schlachtete ein Drittel der Bevölkerung Weißrusslands ab. Ganze Dörfer wurden einfach niedergebrannt. Rauben, Plündern, Vergewaltigen…die Wehrmacht war nicht einfach „nur“ eine Armee. Auch Frauen, Kinder und Alte wurden einfach gequält und bestialisch ermordet. Hitlers Plan war Deutschland bis zum Ural auszudehnen, und die „Untermenschen“ zu vernichten.
    Warum um alles in der Welt konnten wir als Deutsche nach 1945 uns einem Bündnis wie der NATO anschließen? Warum hetzen unsere Politiker und Medien gegen Alexander Lukaschenko und Vladimir Putin?
    Warum maßen wir uns an, Russland und Weißrussland in irgendeiner Form zu belehren oder gar zu dämonisieren? Wir müssen die verdammt nochmal mit allen unseren Mitteln fördern und unterstützten!!

    1. Sie stellen die wesentlichen Fragen. Der Historiker Danile Ganser (Herr
      Röper schätzt ihn auch sehr) hat darauf 2 Erklärungen : Gier nach billigen
      Ressourcen zur Erzielung maximaler Profite, Erschließung neuer Absatz-
      märkte für die eigenen Produkte. Im nordatlantischen Westen werden diese Motive unter dem Oberbegriff „Globalisierung“ infam verschwurbelt.

      1. Dr. Daniele Ganser ist einer der ganz Großen. Ich kann seine Vortäge und Bücher nur sehr empfehlen. Bin gerade dabei, „Imperium USA“ zu lesen. Ein wahrer Historiker mit Leib und Seele, der sich nicht von irgendwelchen dubiosen Geldgebern kaufen lässt, und stattdessen unumwunden die Wahrheit über historische Ereingisse publiziert!

    2. @Warum um alles in der Welt konnten wir als Deutsche nach 1945 uns einem Bündnis wie der NATO anschließen?
      OmG, was für eine selten d…. Frage.

      Ich gebe ihnen mal paar Stichworte: Es gab 2 dt. Staaten, und der eine war näher an Moskau als der Bevölkerung lieb war.
      Von einem Drang nach Globalisierung wie cooperatorveritatis schreibt, konnte in D keine Rede sein, seitens der USA aber schon.
      Sie sollten sich mal über das Bretton-Woods-System und den New-Deal informieren. Varouvakis beschreibt das sehr schön in seinem Buch Der globale Minotaurus und die Zukunft der Weltwirtschaft.

  5. Zitat: >>Was im Westen kaum bekannt ist, ist die Tatsache, dass Russland und Weißrussland schon unter Jelzin und Lukaschenko einen Vertrag über einen „Unionsstaat“ geschlossen haben, dessen langfristiges Ziel es ist,…….<<

    müsste richtig enden: "dessen Ziel es WAR, neben Russlands, auch Weißrusslands Schätze an die USA auszuliefern."

    So jedenfalls, hatte es sich bestimmt der russische Vodka- Knödel Boris Jelzin gedacht, oder wurde durch die USA dazu gebracht.

    Dass dieses Bündnis einmal beiden Staaten helfen wird, sich der westlichen Zecken zu erwehren, soweit konnte Boris in seinem Suff garantiert nicht denken.

    1. „[…]oder wurde durch die USA dazu gebracht“
      Ich glaube ehrlich gesagt, dass die USA den psychisch-seelisch labilen Jelzin komplett über den Tisch gezogen und ausgenutzt haben. Dieser Umstand wird wohl auch begünstig haben, dass er alkoholkrank wurde. Der Teufelskreis wurde eröffnet, Jelzin wurde zu einem Wrack seiner selbst, und hat sich und sein Land vor der ganzen Welt verspotten und ausbeuten lassen. Aber bei allem, was Jelzin falsch gemacht hat, so hat er doch auch eine Sache komplett richtig gemacht: er hat Vladimir Putin zu seinem Nachfolger ernannt!

  6. Hallo,
    wenn die Übersetzung stimmig ist, dann lassen sich einige offene Fragen erkennen.

    Dieser Umstand birgt weitere Fragen.

    Ist aber uninteressant, wer die Todesspritze überlebt, wird andere Sorgen haben als Geopolitik.

    Man hat mich in den 70ern als verträumten Spinner hingestellt, als ich versuchte darzustellen wie groß der Einfluß der Werbung auf das Gehirn ist.
    Im Laufe der Zeit wurde mir dann klar, die Werbung ist nur ein kleiner Teil des Gesamtgeschehens. Zur Aufmerksamkeit von meinem Vater erzogen, gingen die Lichter nacheinander an.
    Jetzt am Ende meines Lebens, dürfen wir alle erleben was Totalitarismus bedeutet.
    … … …
    Verbreitet gute Seiten wie uncut-news.ch und friedliche-loesungen.org ,
    so lange es noch Sinn macht, ansonsten viel Glück beim Wiederstand und zwar nach Artikel 20, was bedeutet das entsprechende Mittel eingesetzt werden müssen, zur Verteidigung des Föderalismus. Siehe auch den Kommentar von Herrn Papier, ehemaliger Vorsitzender des OGH.
    Ansonten bleibt der Tod

  7. Freunde, ich finde, dass die Welle der (berechtigten) moralische Empörung Alexander Lukaschenko unrecht tut. Der Präsident von Belarus beschreibt für uns, für die ganze Welt, eine Krönungsleistung seiner staatsmännischer Führung (deswegen wohl soll er ein „Autokrat“ sein), er und ein loyales Team (ohne solche gibt es nirgends überhaupt einen Staat) haben eine großangelegte nachrichtendienstliche Operation zerschlagen und dabei die Werkzeuge benutzt die sein Gegner seit Jahrzehnten perfektionierte, oder glaubte perfektioniert zu haben. Die Zerschlagung zeigt uns zwei Dinge: die Kraft eines souveränen Staats, aber auch die tatsächliche Machtlosigkeit des Gegners. Diese Leistung von Belarus eignet sich deswegen als „Export-Artikel“ um von anderen auch angewandt zu werden.

    Zur Methodik: Die Tass-Meldung die Herr Röper hier liefert, lässt etwas durch die Ritze fallen, die Lukaschenko früher sagte. Lukaschenko sagte früher, dass die staatliche Instanzen die er hinter dem Putsch-Plan vermutete, „die CIA oder FBI“ seien. Da könnte man meinen, der Präsident spekuliert nur, besonders weil das FBI nur eine Ermittlungsbehörde innerhalb der USA sein soll (die Worte wähle ich bewusst). Wer die Details der „Russiagate-Affäre“ gegen Trump kennt, kennt aber auch die operative Verquickung zwischen CIA und FBI, und wer mit den operativen Methoden des FBIs vertraut ist, weiß, dass das FBI kaum wegen Verbrechen ermittelt um sie aufzuklären, sondern das FBI stellt Fallen für politische Gegner auf um sie an Hand von fingierten Beweisen anklagen zu können. Ob die Anklage zu einer Verurteilung führt, ist häufig zweitrangig: Hauptsache, die Zielperson ist ruiniert. Auf Amerikanisch heißt die Falle-stellen Methodik „Sting“. Nun, dass die CIA Operation zerschlagen wird durch eine Nachahmung der FBI-Methodik… herrlich! Aber ganz ehrlich, Werkzeuge und Methoden werden überall erprobt und angewandt, von allen Seiten. Am Ende zeigt es sich wer der Meister ist.

    Lukaschenko beschreibt mit nackte Offenheit wie er und sein Team den Putschisten in einem „Sting“ geführt haben, und zwar über eine sehr lange Zeit, obwohl er nicht genau sagt wie lange. Wenn man genug Zeit zur Verfügung hat, und wenn man als Herz der Operation seinen eigenen Agent platziert hat, hat man es relativ leicht mit der elektronische zeitnahe Überwachung. Lukaschenko wirft allerdings nicht so viel Licht darauf, ob alle drei Putsch-Operationen oder Szenarien durch das einzige Herz-Zentrum liefen, und wenn ja, dann zeigt das wie schmalspurig die gesamte Operation war, also sehr gewagt. Und wenn nein, lässt Lukaschenko den Gegner zappeln, ungewiss ob es wirklich stimmt, dass auch die andere zwei Szenarien aufgeflogen sind. Was immer getan wird um die Operationen jetzt noch abzusichern, wirft große Staubwirbel auf, die Operationen sind dann leicht auszuhebeln wenn sie nicht schon jetzt kaputt sind. Dadurch, dass er dem Gegner sagt, dass alles seit langem verfolgt wurde, stößt Lukaschenko den Stinkefinger tief ins gegnerischen Gehirn: Ach, ihr Blöden, ihr meintet, dass ihr uns überraschen könnt? Erbärmlich, was ist aus euer „trade craft“ geworden?! Ihr meint wohl, dass meine lockere Art bedeuten würde, dass ich ein Idiot bin. Ha! Euer Fehler. Lukaschenkos Genugtuung darüber kann man fast schmecken und es steht ihm zu.

    Zwei Faktoren, die Blödheit des Ganzen und die lange Zeit der Vorbereitung, deuten auf den Urheber: John Brennan, als Trump-Hasser nicht zu überbieten, als Antreiber der Russiagate berüchtigt, und als Schlüsselperson für die Organisation der Ukraine-Maidan-Scharfschützer markiert.

    Hier unten ist ein Tweet von Brennan:

    @JohnBrennan
    9. Okt. 2020
    Imagine prospects for world peace, prosperity, & security if Joe Biden were President of the United States & Alexei Navalny the President of Russia. We’ll soon be halfway there.

    Stellen Sie sich die Aussichten für Frieden, Wohlstand und Sicherheit vor wenn Joe Biden US Präsident und Alexei Navalny Präsident Russlands wäre. Bald sind wir auf der halben Strecke zum Ziel.

    Eine „Farbenrevolution“ gegen Putin zu inszenieren, ist schon längst kein Spook-Geheimnis mehr. Die Zeit ist aber vorbei als man sich im Nachhinein über die dreckigen Methoden der USA beschweren musste: wie der französische Diplomat Tallyrand mal sagte, „es ist (diesmal) schlimmer als ein Verbrechen, es ist ein Fehler“, und der Fehler wird nachhaltige Wirkung zeigen, in aller Welt und das heißt auch in Europa.
    Deswegen überrascht es überhaupt nicht, dass die deutschen Medien sich so verhalten. – Sie zittern.

    Als die sogenannte Opposition gegen Lukaschenko mobil machte, sagte Macron „Wir wollen kein Maidan“. Die Worte soll man sich auf der Zunge zergehen lassen: Wer es wollte, hätte ein Maidan haben können, oder sie hätten die USA ein Maidan machen lassen können. Europa wollte kein Maidan. Und damals, als Pompeo einen Vertrauter, Steve Bigun, schnell ein Kurzbesuch in Moskau machen ließ, hieß es „wir haben kein Interesse an einer künstlichen Krise“. Es ist durchaus möglich, dass Brennan sich gar nicht mit dem State Department Team unter Blinken und Nuland abgesprochen hat und dass die Putsch-Operation über private „Contractors“ lief, einschließlich der Eventualität eines Cyber-Angriffs. Jetzt klebt der Misserfolg von Brennan an Blinken und Nuland und ein Europäer wäre verrückt mit ihnen mehr als unverbindliche Nettigkeiten auszutauschen. Nein, Putin treibt keinen Keil durch Europa, das schafft Biden selbst, … der bekanntlich in der Ukraine einiges Dreck am Stecken hat. Die Hochzeit wird schnell vorbei sein.

    Interessant war, dass Pompeo einen Tweet gerade dieser Tage lancierte, ein Bild von einem Schachbrett, er sitzt vor den Figuren und schreibt „Schachmatt“. – Worauf das sich wohl konkret bezieht…? Keine Ahnung, oder vielleicht doch. So viele Bezugskandidaten gibt es gar nicht.

  8. Russland ist doch eine Forderation. Gab es da nicht einmal den Vorschlag, Weißrussland als Förderationsmitglied einzubinden. Behielte dabei die Selbständigkeit, wie die anderen Mitglieder der Förderation, wäre aber als Teil Russland politisch und militärisch geschützt.
    Oder mach ich da einen Denkfehler?

Schreibe einen Kommentar