USA vs. Russland

Neue Provokation: 54 russische Diplomaten müssen die USA verlassen

Deutsche "Qualitätsmedien" melden mit keinem Wort, dass die USA russische Diplomaten zur Ausreise drängen. Sie werden wohl erst berichten, wenn Russland als Reaktion amerikanischen Diplomaten ebenfalls die Visa entzieht.

Normalerweise berichten die Medien in großen Schlagzeilen, wenn westliche Staaten russische Diplomaten ausweisen und Russland als Antwort die gleiche Zahl westlicher Diplomaten ausweist. Und normalerweise denken sich die westlichen Staaten wenigsten vorgeschobene Begründungen für ihre Aktionen aus. Dieses Mal hingegen gibt es keine Begründungen und in deutschen Medien keine Berichte darüber, mit welchen Mitteln die USA bis Ende Juni 2022 insgesamt fast 60 russische Diplomaten zur Ausreise zwingen.

USA entziehen Visa

Der russische Botschafter in Washington hat in einem Interview berichtet, dass die USA den Frauen russischer Diplomaten Visa und Akkreditierungen entziehen und dass sie den Kindern russischer Diplomaten die nötigen Visa verweigern. Daher würden am 30. Januar 2022 27 russische Diplomaten die USA verlassen und am 30. Juni würde es noch einmal eine genauso große Zahl treffen. Er berichtete davon, dass die russische Botschaft in Washington mittlerweile unter massivem Personalmangel leidet.

Diplomaten haben einen interessanten Beruf, denn sie kommen viel herum in der Welt. In der Regel werden Diplomaten immer nur einige Jahre an einem Ort eingesetzt, dann müssen sie das Land wechseln. Für das Privatleben ist das jedoch schwierig, weshalb es international üblich ist, dass auch die Ehepartner und Kinder von Diplomaten entsprechende Visa bekommen und die Familie so gemeinsam in der Welt herumkommt.

Dass die USA nun darauf setzen, die Familien der Diplomaten des Landes zu verweisen, ist eine neue Art der Schikane, die sich die USA gegen russische Diplomaten ausgedacht haben. Dass die russischen Diplomaten zusammen mit ihren Familien ausreisen, kann nicht überraschen. Die USA werden damit die Zahl der russischen Diplomaten in den USA weiter verringern, ohne offiziell weitere Diplomaten ausgewiesen zu haben.

Was die USA damit bezwecken, erschließt sich nicht wirklich. Die Aufgabe von Diplomaten ist es, die Kontakte zwischen den Regierungen ihrer Staaten aufrecht zu erhalten. Das ist gerade in Krisenzeiten besonders wichtig, und dass die Beziehungen zwischen den USA und Russland in einer Krise stecken, kann niemand bestreiten. Die USA haben es offensichtlich darauf abgesehen, weitere Gesprächskanäle nach Russland zu kappen, was ihre offiziellen Erklärungen, man sei an einem Dialog mit Russland interessiert, aber Russland sei nicht gesprächsbereit, ein weiteres Mal ad absurdum führt.

Die russische Reaktion

Ob die USA „nur“ den Familienmitgliedern oder auch einigen Diplomaten die Visa und Akkreditierungen nicht verlängert beziehungsweise verweigert haben, ist aus den Meldungen nicht ersichtlich. Der russische Botschafter sprach in dem Interview von Visaproblemen der Familienmitglieder, aber in russischen Medien findet sich auch die Formulierung, „die russischen Diplomaten müssen die USA verlassen„.

So steht es zum Beispiel in einem Artikel des russischen Fernsehens zu dem Thema, in dem der stellvertretende russische Außenminister Rjabkow mit folgenden Worten zitiert wird: https://www.vesti.ru/article/2645944

„Wir haben die Amerikaner gewarnt, dass sie, um weitere Kürzungen ihres Personals hier zu vermeiden – wir wollen das nicht, aber wir können nicht anders, als in diesem Sinne zu reagieren -, dass sie damit aufhören sollten.“

Damit ist schon absehbar, dass Russland spätestens Ende Januar 2022 ebenfalls 27 US-Diplomaten des Landes verweisen wird, wenn die USA ihr Verhalten nicht ändern und den russischen Diplomaten und ihren Familien die Visa erteilen.

Derzeit berichten die deutschen „Qualitätsmedien“ nicht darüber, dass die USA russische Diplomaten aus ihrem Land drängen, aber sie werden ganz sicher berichten, wenn Russland genauso reagiert. Dann wird der deutsche Leser erfahren, dass die bösen Russen vollkommen grundlos 27 amerikanische Diplomaten des Landes verwiesen haben.

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

11 Antworten

  1. Die einzige logische Erklärung für diese „Ausweisungen“ wäre die Vorbereitung eines heißen Krieges… – genug willige Sklaven hat man in Europa inzwischen ja angeheizt… – und mit diesen Maßnahmen kann man das Abziehen der eigenen Diplomaten kaschieren – da ja nicht zurückbeordert – sondern von Russland „ausgewiesen“… – das wäre unsere Erklärung zu diesem Fakt.

        1. Nu ja, bis Juni isses ja noch ä bissel hin. Vielleicht erleuchtet man uns da noch.
          Erst jüngst sahen sich Milley und Gerassimow erneut veranlaßt, mittels unmittelbarer Kommunikation die Fronten zu klären…
          Ich weis gar nicht genau, wer da wen angerufen hat, ich vermute mal Milley Gerassimow…

  2. Also, ich finde das nur fair von den Amis: Die wollen einfach nicht, dass die russischen Diplomaten und ihre Familien im kommenden Weltkrieg fern der Heimat sterben müssen. Denn in den Regierungsbunkern der USA wird für sie sicher kein Platz sein.
    Aber wer DIESEN immer klarer vorbereiteten Krieg meint überleben zu können und zu wollen, wird das noch schwer bereuen … Das Leben im jahrhundertelangen „nuklearen Winter“ einer völlig verstrahlten Erde wird kein „Zuckerschlecken“.
    Vielleicht sollte die russische Botschaft in Washington (und am besten auch gleich die in Berlin) mal in einer öffentlichen Vorführung den sowjetischen Film „Briefe eines toten Mannes“ zeigen und die Regierung und alle Qualitätsmedien dazu einladen. (Aber die würden sicher nicht kommen – also am besten die pöhsen allmächtigen russischen „Hacker“ beauftragen, den Film auf jedem erreichbaren West-Computer zur besten „Sendezeit“ und ohne Abschaltmöglichkeit laufen zu lassen. Jaja, ich weiß: Sie werden es trotzdem nicht kapieren, weil sie es nicht kapieren WOLLEN.)

  3. Wie immer ist die russische Reaktion mild und nicht sofort klar. Vielleicht sucht Putin noch nach einem Rotstift.
    Das Endspiel naht. Die USA sind überzeugt, dass sich eine nukleare Verteidigung Russlands hauptsächlich auf den NATO-Raum beschränken wird. Die NATO hält dieses Risiko offenbar für akzeptabel.
    Die Arroganz der USA und der NATO-Vasallen macht mir große Sorgen.

  4. Warum dem offensichtlichen Geschehen nicht antizipieren und alle Diplomaten in den USA zurückziehen sowie die Botschaft auflösen? Russland wird sonst bei jedem kommenden Schritt immer hinterher hinken und dumm aussehen. Dann besser dem Theater ein Ende machen. In der Konsequenz natürlich auch die Ami-Botschaft in Russland auflösen und alles ausweisen. Es ist klar wohin die Reise geht und mit den kleinen Etappen wird nur auf dem Rücken von Russland das eigene Gesicht aufpoliert.

Schreibe einen Kommentar