Georgien

Neues von Saakaschwili im Gefängnis

Der ehemalige georgische Präsident Saakaschwili ist nach seiner Rückkehr nach Georgien vor einem Monat verhaftet worden und sitzt im Gefängnis. Das russische Fernsehen hat über die aktuelle Situation berichtet.

Vor einem Monat ist der ehemalige georgische Präsident Saakaschwili überraschend und illegal nach Georgien gereist, anscheinend, um die an dem Wochenende stattfindenden Regionalwahlen zu einem Umsturz zu nutzen und wieder an die Macht zu kommen. Wenn das sein Plan war, ist er grandios gescheitert, denn er wurde festgenommen, weil er in Georgien in Abwesenheit zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt wurde und seine Anhänger haben weder die Wahl gewonnen, noch einen Umsturz versucht. Nur einige wenige Menschen demonstrieren vor dem Gefängnis für seine Freilassung, während Saakaschwili behauptet, im Hungerstreik zu sein.

Das russische Fernsehen hat am Donnerstag in den Abendnachrichten über die Lage in Georgien berichtet und ich habe den Beitrag des russischen Fernsehens übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Der ehemalige georgische Präsident Michail Saakaschwili, der seit mehr als einem Monat im Gefängnis von Rustavi inhaftiert ist, sandte am 4. November eine neue Botschaft an seine Anhänger. Er forderte sie auf, nicht auf eine Begnadigung zu hoffen, sondern selbst den Kampf für seine Freiheit zu beginnen. Mit Blick auf die Begnadigung des Politikers, der in zwei Strafverfahren verurteilt wurde und in zwei weiteren angeklagt ist, sagte die georgische Präsidentin Salome Surabischwili kurz und bündig: „Nein und niemals.“ Saakaschwili setzt unterdessen seinen Hungerstreik fort und informiert seine Mitstreiter über die neuen Gefahren, die ihm drohen. Aus Georgien berichtet unser Korrespondent Alexander Bussaladse.

Heute haben sich rund 50 Menschen an den Mauern des Rustavi-Gefängnisses versammelt. All diese Menschen sind gekommen, um Michail Saakaschwili eine gute Nacht zu wünschen, so scherzten zumindest die Einwohner von Rustavi, die nicht an der Kundgebung teilnahmen. Und Saakaschwili hat noch einen weiteren Grund, sich nicht von seiner Gefängniszelle ins Krankenhaus zu begeben: Angeblich wurden südossetische Spezialeinheiten mit dem einzigen Ziel nach Georgien beordert, den ehemaligen Präsidenten zu entführen.

Saakaschwili teilte seinen Anwälten schriftlich mit, dass er entführt werden solle. Als die Möglichkeit aufkam, dass der Ex-Präsident in ein Militärkrankenhaus in Gori, nicht weit von der ossetischen Stadt Zchinwali entfernt, verlegt werden würde, sagte er auch, dass er sich weiterhin als Gefangener Putins betrachte und dass er im Gefängnis nun von russischen Wächtern bewacht werde. Seine Sympathisanten mit Briefen nervös zu machen ist das Letzte, was ihm bleibt. Die Anhänger glauben ihm bisher noch. (Anm. d. Übers.: Zchinwali ist die Hauptstadt von Südossetien, Saakaschwili hatte die Stadt 2008 zu Beginn des Kaukasuskrieges mit Raketenwerfern beschießen lassen und viele Zivilisten getötet. Heute ist Südossetien unabhängig von Georgien, was Georgien aber nicht anerkennt. Informationen über den Kaukasuskrieg finden Sie hier)

„Wie soll man nun im modernen Georgien leben? Ich bin sicher, dass das auch für Euch inakzeptabel ist. Für jeden, der heute hierher gekommen ist, um für einen vollständigen Sieg, für die Befreiung von Saakaschwili einzutreten“, sagt einer der Unterstützer des ehemaligen Präsidenten auf der Kundgebung.

Aber von welcher Art von Sieg spricht er? Die Redner scheinen das selbst nicht zu wissen. In letzter Zeit und insbesondere während der Herrschaft Saakaschwilis, hat Georgien nur Niederlagen erlitten. Ihn freizulassen, bedeutet den Untergang des Landes. Auch die Ukraine gibt sich keine große Mühe, ihren widerspenstigen Bürger freizubekommen: Seine Mutter Giula Alasania bittet über soziale Netzwerke für ihren Sohn. (Anm. d. Übers.: Saakaschwili hat die ukrainische Staatsbürgerschaft erhalten)

„Wir befinden uns in einer verzweifelten Situation. Mein Sohn wird vor meinen Augen umgebracht“, so die Mutter von Michail Saakaschwili. „Ich möchte mich an Herrn Selensky wenden, der uns schon viele Male geholfen hat. Aber jetzt brauchen wir seine Unterstützung und seine Hilfe besonders. Es muss Hilfe organisiert werden, um Michail Saakaschwili in die Ukraine zu holen.“

Das bedeutet, ihn zu begnadigen und freizulassen. Die georgische Präsidentin wiederholte dazu nur ihren grundsätzlichen Standpunkt.

„Ich bin der Meinung, dass der Zweck seiner Ankunft darin bestand, das Land zu destabilisieren“, sagt Salome Surabischwili über Saakaschwilis Pläne bei seiner Rückkehr nach Georgien. „Er ist kein politischer Gefangener und über eine Begnadigung ist alles gesagt: Nein und niemals! Ich werde auf das Thema nicht mehr zurückkommen.“

Saakaschwili selbst, der in im Gefängnis eine strenge Diät hält, nimmt schon seit 30 Tagen ab. Er soll 20 Kilo verloren haben. In einem anderen Brief erklärt Saakaschwili, er habe abgenommen und sei euphorisch, er wolle keine Ämter mehr, sondern nur noch Freiheit unter freien Menschen. Nach der Stimmung der georgischen Regierung zu urteilen, wird er jedoch nicht so bald freigelassen werden.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

20 Antworten

  1. „…
    „Wir befinden uns in einer verzweifelten Situation. Mein Sohn wird vor meinen Augen umgebracht“, …“

    Das ist genau die gleiche Masche, wie im Falle dieser weißrussischen Athletin während und nach den olympischen Spielen in Tokio – z.B. hier:

    _____://snanews.de/20210805/nach-landung-in-polen-timanowskaja-fuehlt-sich-geschuetzt-3104819.html

    05.08.21

    „Nach Landung in Polen: Belarussische Sprinterin Timanowskaja fühlt sich geschützt

    Nach dem Erhalt eines humanitären Visums und der darauf folgenden sicheren Landung in Polen hat sich die belarussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Warschau erleichtert gezeigt.

    „Hier fühle ich mich sicher“, bestätigte die 24-Jährige. Auch ihr Ehemann, Arseni Sdanewitsch, der ebenso ein humanitäres Visum erhalten hatte, sei bereits mit dem Auto auf dem Weg nach Polen und werde am Abend erwartet.

    Sorgen mache sie sich hingegen um ihre Eltern, die in Belarus zurückgeblieben seien, erzählte die Athletin, die am Mittwoch unter hohen Sicherheitsvorkehrungen aus Tokio nach Warschau geflogen war.
    …“

    1. Gut erkannt…..Die Eltern von solchen Kindern, können am Ende noch froh sein
      wenn sie unbehelligt aus den „Aktivitäten“ ihrer Sprößlinge davon kommen.
      Dieserlei rücksichtslose, machtbessesene Gestalten wollen möglichst schnell
      nach oben ohne die etvl. Konsequenzen zu bedenken oder den Schaden, den sie
      anrichten könnten.
      Geht das ganze schief, kommt die dumme „Heulnummer“.

  2. Ein Hinweis außerhalb der Wertung.

    Man sollte sich einmal das Interview von Lawrow für Rossija 24, vom 01. 11. 2021 antun.
    Leider nur in russisch und in englisch hier

    _____://www.mid.ru/en/foreign_policy/news/-/asset_publisher/cKNonkJE02Bw/content/id/4921162

    verfügbar.

    Es ist immer wieder herzerfrischend, wenn Lawrow „Fraktur“ redet (zum „kollektiver Westen“, der Ukraine, Afghanistan u.a.)

    Hier ein „Ausschnitt“, selbstredend unautorisiert, geDeepLt

    „…
    Der kollektive Westen, der sich bewusst ist, dass seine Argumente immer angreifbarer werden, weil seine Politik darauf abzielt, die objektiven Prozesse zur Schaffung einer polyzentrischen Welt in voller Übereinstimmung mit der UN-Charta zu behindern, hält es für vorteilhafter, die Diskussionen über aktuelle Fragen außerhalb der universellen Organisationen zu führen und sich in seinem eigenen Kreis zu einigen, wo ihnen niemand widerspricht.
    Ich beziehe mich auf den kollektiven Westen selbst, der auch einige „stets gefügige“ Länder einlädt. Letztere werden für die breite Öffentlichkeit gebraucht, um den Anschein zu erwecken, dass es sich um einen umfassenderen und nicht um einen rein „westlichen“ Prozess handelt. Es gibt eine ganze Reihe solcher Beispiele.

    Insbesondere wird die Idee eines „Gipfels für Demokratie“, der im Dezember auf Einladung von US-Präsident Biden stattfinden soll, gefördert. Natürlich lädt uns niemand dorthin ein. Auch die Chinesen stehen nicht auf der Liste der Eingeladenen. Es gibt auch keine Liste. Einige unserer Partner „flüstern uns ins Ohr“, dass ihnen gesagt wurde, sie sollten sich bereit machen, angeblich sei eine Einladung in Vorbereitung. Auf die Frage, was sie dort tun würden, antworten sie, dass sie sich online besprechen werden und danach eine endgültige Erklärung in Umlauf gebracht werde. Bekommen wir diese zu sehen? Sie versprechen, sie später zu zeigen. Wir haben hier also den „Souverän“ und seine „Vasallen“.

    Der „Gipfel für Demokratie“ zielt darauf ab, Menschen und Länder in „demokratisch“ und „undemokratisch“ zu unterteilen. Außerdem erzählten mir meine Kollegen aus einem angesehenen Land, dass sie aus dem Text der Einladung, die sie erhalten hatten, den Schluss zogen, dass die eingeladenen demokratischen Länder ebenfalls in „vollständig“ und „bedingt“ demokratische Länder unterteilt waren. Ich denke, das erklärt sich damit, dass die Amerikaner sich eine maximale Breite sichern wollen, um die Mächtigkeit ihrer Bewegung zu zeigen, an deren Spitze Washington steht. Es wird recht amüsant sein, zu beobachten, wer genau eingeladen wird und in welcher Funktion. Es ist nahezu sicher, dass es auch „Besuche“ bei einigen unserer strategischen Partner und Verbündeten geben wird. Ich hoffe, dass sie sich zu Verpflichtungen bekennen, die auf anderen Formaten beruhen, und nicht auf irgendwelchen künstlichen, ad hoc und inoffiziell einberufenen Gipfeltreffen.
    …“

  3. Auch wieder so eine verkrachte Existenz, die in den USA ausgebildet wurde, um Statthalter in einer US-Kolonie zu werden.
    Und auch der hat versagt und nichts als Chaos und hunderte Tote bei seinem militärischen Abenteuer in Südossetien hinterlassen. In Georgien hat er wirtschaftspolitisch auch nichts besehen, sondern den Abstieg des Landes befördert!
    Hat er die Aktion überhaupt mit den USA abgestimmt oder haben die ihn auch schon abgeschrieben, weil sie sehen, dass mit dem Kerl nichts anzufangen ist?

      1. Kann ich mir auch vorstellen. Aber vielleicht hatten sie ihn schon abgeschrieben und sind ihn auf diese Weise losgeworden. Ist ja beim Figuranten ähnlich. Aber das dürften gutgehütete Geheimnisse sein.

  4. Das verbindende Element – Fjodor Michailowitsch Dostojewski

    Der Übergang vom Widerspruch und Protest gegen leergewordene Gesetze, Worte, Gesten und Formen des Bürgertums in hemmungslosen Irrationalismus, in die Verherrlichung des Dämonischen, des Bösen, der Verneinung, des Nihilismus an sich, ist überall zu beobachten. Da her drangen die besonderen und eigentlichen Perversitäten ein und stellten die erst nur anmaßend übersteigerten Werte geradezu auf den Kopf. Jetzt sind Libido und Luxuria an die Stelle des Ideals, Grausamkeit und Schrecken werden zu Lustgefühlen, Inzest, Sadismus, Satanismus und ähnliche stupide und abnorme Vergnügungen werden schmackhaft. Nihilismus ist Verneinung im besonderen Ausmaß: er verneint die geltenden Wert, ohne daß er andere Werte kennt.

    In „Die Dämonen“ schildert Dostojewski die „geheime Gesellschaft“, die Organisation, das Netz“, welches mit Mord, Skandal, Verleumdung zum Zweck einer systematischen Erschütterung der Fundamente arbeitet; zum Zweck einer systematischen Zersetzung der Gesellschaft und aller Elemente, um alls zu entmutigen und aus allem einen Brei zu machen. Auf diese Weise werde die Gesellschaft ins Wanken gebracht, krank und matt, zynisch und ungläubig und dann ist der Moment gekommen, da das „Netz“ die Herrschaft übernimmt. Dostojewski war überzeugt, daß die Menschheit sich in nicht allzuferner Zukunft selber ausradieren würde.

    Aus der Angst und dem schwachen Selbstgefühl entspringt im „Netz“ der Drang nach vorn. Die als schwer lastende Bedrohung empfundene, anscheinend bevorstehende Katastrophe wird schließlich selber herbeigeführt!

    Ich glaube, daß in „Die Dämonen“ das Weltgeschehen kompakt zusammengefaßt worden ist. Der Nihilismus war immer eine Gefahr, schon damals in Sankt Petersburg, wie man am Roman unschwer erkennen kann. Und er scheint ansteckend zu sein wie die Hysterie oder die Pest.

    Wenn Lawrow sagt, daß sich die Experten nur in solchen Organisationen aufhalten, wo ihnen niemand widerspricht, hat er zweifelsfrei Recht. Doch die Paranoia stützt sich stets auf eine für absolut wahrgehaltene Grundannahme. Der Ideologe kann keinen Beweis für seine Grundannahme erbringen, und das führt zum Einbruch der Paranoia in das Denkungssystem. In diesen „Experten“-Kreisen würde sich unsereiner mit Garantie recht unwohl fühlen.

    Saakaschwili sitzt ganz zurecht. Mord bleibt Mord, ob mit dem Messer, mit Panzern oder mit Raketen. Die Marionette kann gehen. Die USA haben alle Marionetten abserviert, wenn sie zu unnützen Essern geworden waren.

      1. Tja, „jetzt ham wa den Salat“, Hr. Suppe.
        Sie wollen sich hier einnisten mit „dumme Sprüch“?
        Hat schon geklappt. Sind so Einige hier unterwegs.
        Könnte Namen nennen, mach ich aber nicht. Was sich aber, bei intensiver Lektüre des Kommentarbereichs leider sehr schnell, selbst für einen Laien wie Sie, erkennen läßt, wer das ist.

        P.S.: off topic OT: Ich verabschiede mich aus dem Kommentarbereich, wenn ich
        schreiben würde schweren Herzens würde ich lügen, alldieweil mir hier doch zu
        viele Hirnis rumrennen. Halt wie im richtigen Leben.

        Bei Rückfragen: [email protected]
        oder +7 978 687 34 39

        Kommt eh nix.
        https://shop-rt.com/element/maska_karavan_idet/
        Immer das Selbe. Die Hunde bellen weiter obwohl die Karawane
        schon am Horizont verschwunden ist.

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