Pressefreiheit

Russlands äußert sich erneut zur ausgewiesenen BBC-Korrespondentin

Nachdem westliche Staaten seit vielen Jahren russische Medien und Journalisten bei der Arbeit behindern, hat Russland nach jahrelangen Warnungen reagiert und eine BBC-Korrespondentin ausgewiesen, was in westlichen Medien aber anders dargestellt wird.

Über den Fall der aus Russland ausgewiesenen BBC-Korrespondentin Sarah Rainsford habe ich bereits ausführlich berichtet. Wichtig ist dabei die Vorgeschichte, auf die ich ausführlich eingegangen bin, den Artikel finden Sie hier. Im Kern geht es darum, dass verschiedene westliche Staaten seit Jahren russische Medien im Westen an der Arbeit hindern und russischen Korrespondenten Visa und Presse-Akkreditierungen verweigern. Russland hat sich darüber immer wieder beschwert und abgekündigt, irgendwann mit westlichen Journalisten in Russland genauso zu verfahren.

Das ist nun geschehen, aber die Vorgeschichte wird im Westen weggelassen und es wird behauptet, Russland habe grundlos eine kritische BBC-Korrespondentin ausgewiesen und ihr lebenslang die Einreise nach Russland verweigert. Dass das gelogen ist, habe ich ebenfalls in oben verlinktem Artikel berichtet. Nun hat Maria Sacharova, die Sprecherin des russischen Außenministeriums das in einer offiziellen Erklärung noch einmal bestätigt.

Ich habe die Erklärung übersetzt, weil ich vermute, dass die Briten nicht einlenken werden und dass die Diskriminierung russischer Medien im Westen weitergehen wird. Das wird zu weiteren russischen Reaktionen führen, die dann im Westen medial als Beispiele der Unterdrückung der Pressefreiheit in Russland ausgeschlachtet werden. Daher meine Übersetzung, um für diesen Fall die Chronologie darstellen zu können und um noch einmal zu zeigen, dass die westlichen Medienberichte über den Fall unwahr sind.

Beginn der Übersetzung:

Wir konnten die zahlreichen Erklärungen und Artikel nicht ignorieren, in denen eine Überprüfung der angeblich unbegründeten Entscheidung über den Entzug der journalistischen Akkreditierung und des Visums von Sarah Rainsford von der BBC in Moskau gefordert wurde, die auf Betreiben der britischen Seite von mitfühlenden ausländischen Nichtregierungsorganisationen eifrig wiederholt wurden.

Wir betrachten Artikel, die genau diesen Ton und diese Botschaft enthalten und bewusst nicht beabsichtigen, das Publikum mit dem Kern der Angelegenheit vertraut zu machen, als einen bewussten und zynischen Versuch, die breite Öffentlichkeit darüber zu täuschen, wer in Wirklichkeit die volle Verantwortung für die Situation um die BBC-Korrespondentin trägt.

Da die Situation so „aufgeheizt“ ist, möchten wir Sie noch einmal daran erinnern. Um entsprechenden Spekulationen Einhalt zu gebieten, möchte ich betonen, dass die am vergangenen Samstag veröffentlichten, äußerst detaillierten Erklärungen zu den wahren Hintergründen der seit langem unbegründeten Weigerung Londons, russischen Journalisten Visa zu erteilen, sowie zu den Möglichkeiten, aus dieser Sackgasse herauszukommen, eine universelle Antwort auf die Meldungen darstellen. Das gespielte Erstaunen der Regierung des Vereinigten Königreichs, die wir seit anderthalb oder sogar zwei Jahren immer wieder darauf hingewiesen haben, dass ihr Verhalten, bei dem das offizielle London durch die Einschüchterung russischer Korrespondenten, uns eine solche Reaktion aufzwingt. Hinzu kommt der hartnäckige Unwille mitzuteilen, an wen genau sie ihre Beschwerden richten können, was uns nur in dem Gedanken bestärkt, dass dieses „Konzert“ inszeniert ist.

In einer Situation, in der alle anderen Versuche, die Arroganz der britischen Seite gegenüber den russischen Medien und Londons Trampeln auf der Meinungsfreiheit zu überwinden, praktisch ausgeschöpft sind, scheint die Gegenmaßnahme gegen ihre Landsfrau die einzige verbleibende Möglichkeit zu sein, die Rechte der russischen Medien in Großbritannien durchzusetzen. Dies ist vielleicht die einzige Möglichkeit, das britische Publikum auf die willkürlichen Maßnahmen aufmerksam zu machen, die London gegen Journalisten ergreift. Offensichtlich wurde das Ziel erreicht, denn es wird wie wild darüber berichtet. Das einzige Problem ist, dass der Fokus falsch gesetzt ist. Man kann diese Geschichte nicht umdrehen und den Anschein erwecken, dass britische Journalisten in Russland verfolgt werden. Nein, so ist es nicht. Das ist eine Reaktion auf die seit zwei Jahren andauernden Schikanen der britischen Behörden gegen russische Journalisten, die auf britischem Territorium arbeiten oder gearbeitet haben. Sie erhielten keine Visa, oder ihre Visa wurden nicht verlängert, sie wurden gezwungen, das Land zu verlassen, ohne dass ihnen die entsprechenden Dokumente ausgestellt wurden, ohne dass ihnen ein Grund oder eine Erklärung gegeben wurde.

Wir halten immer unsere Versprechen. Wir haben versprochen zu antworten, und wir haben geantwortet. Aber das gilt auch für den umgekehrten Prozess. Ich hoffe, dass dies in London gehört wird: Sobald russische Korrespondenten britische Visa erhalten, kann Sarah Rainsford bei den russischen diplomatischen Vertretungen ein russisches Visum beantragen. Es wird keine Hindernisse geben. Auch hier gilt, dass es sich um eine gegenseitige Angelegenheit handelt.

Diejenigen, die sich um die Wiederherstellung der Rechte bestimmter Journalisten kümmern, während sie die Belästigung anderer ignorieren, können sich per Definition nicht als Verteidiger der Redefreiheit, der Medien und des Meinungspluralismus bezeichnen. Wenn Sie das verteidigen wollen, verteidigen Sie alle.

Ende der Übersetzung

Das russische Außenministerium stellt die Pressekonferenzen nun mit Zeitstempel auf YouTube online, sodass Interessierte sich diese Erklärung auch im Video anschauen können.

Брифинг М.В.Захаровой, Москва, 19 августа 2021 года

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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