Tacheles-Extra „Kritische Fragen zu Russland – Teil 2“ ist online

In diesem zweiten Teil von Tacheles Spezial beantwortet Thomas Röper Eure eingesandten Fragen zu Russland. Es wird sogar noch einen dritten Teil geben, da immer noch so viele Fragen offen sind.

Kritische Fragen zu Russland (Teil 2) - Tacheles-EXTRA #55

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

13 Antworten

  1. Ich war ja echt auf die Fragen gespannt, denn mir sind keine eingefallen.
    Und nun stelle ich fest das ALLE Fragen für mich längst klar waren, denn als Stammleser hier konnte ich alles detailiert und mit Quellen belegt schon nachlesen.

    Langsam aber sicher fehlen mir echt die Argumente noch in diesem „Shithole“ Deutschland zu bleiben und nicht nach Russland auszuwandern.

  2. Nach zwei Folgen dieser Reihe plus dem Video vom letzten Jahr kann man festhalten, dass es in Russland scheinbar nichts wirklich ernsthaftes zu kritisieren gibt, was man nicht auch bei uns genauso kritisieren müsste. Im Gegenteil, während bei uns die Zustände immer schlimmer werden, scheint es in Russland immer noch bergauf zu gehen. Macht auch irgendwo Sinn, da die Russen ihren „Untergang“ inklusive Neuanfang erst vor etwa 30 Jahren hatten. Unser liegt da schon über 70 Jahre zurück. (Kann man so sehen, muss man aber nicht).
    Und getreu dem Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf, merkt man auch einem Herrn Stein ein gewisses Unbehagen an, wenn man bedenkt, welche Entwicklung beide Länder nehmen. Und wenn am Ende „Unmensch“ Stalin herhalten muss, hauptsache es gibt überhaupt was zu kritisieren. Dabei zeigt das Thema eigentlich nur, dass selbst bei so „aufgeklärten“ Menschen, wie Herr Stein, die westliche Propaganda, inklusive Schwaz-Weiß-Denken, ihre Wirkung nicht verfehlt hat.

    1. Sehn Sie, ohne „Stalin = Hitler“ oder „Kommunismus= Faschismus“ bricht das ach so „liebliche Idyll“ dieses freiheitlich-demokratischen, liberalen Selbstverständnises des Westens in sich zusammen. Wenn die nicht „knallhart“ zwischen „Demokratie“ und „Diktatur“ wählen können, geraten die in eine Idenditätskrise.
      Da können es der Toten auch nicht genug sein, die da „Historiker schätzen“ oder irre antikommunistische (auch russische) Liberale daher fabulieren (und die Zahlen sind ja z.T. schon absurd, wenn man nur die jeweilige Gesamtbevölkerung der UdSSR berücksichtigt).
      Diese hirnlosen Totalitarismustheorien wurden ja gerade dafür erfunden.
      Aber mit dieser „Geschichte“ könnte ich mich eine ganze Weile aufhalten – lassen wir das.

      Das Traurige ist nur das ewig gleiche russische Elend, eine Art Minderwertigkeitkomplex, auf Grund dessen sie nur zu gern diese westliche „liberale“ Sichtweise auf ihre Geschichte übernehmen (und da könnte ich einige Beisspiele anführen, etwa aus dieser „Russia Beyond the Haedlines“, für diese recht infantile Plattform wirbt ja sogar das russische AM. Es sind zudem viele subtile Kleinigekeiten, oft nur in der Sprache, die den „Spirit“ erkennen lassen, der da federführend war, und das geht mir dermaßen auf die Nerven.)

      Jüngst bin ich auf das gestoßen:

      Literaturtipps von bürgerlichen Sowjetologen, die in sehr sachlicher Vorgehensweise eine komplett andere Sichtweise auf die oft kritisierten Geschehnisse in der frühen UdSSR entfalten, ohne dabei umgekehrt in blinde Apologie Stalinscher Wundertaten zu verfallen:
      Robert W. Thurston – „Life and Terror in Stalin’s Russia, 1934-1941“
      John Arch Getty – „Origins of the Great Purges: The Soviet Communist Party Reconsidered, 1933-1938“

      Die Bücher gibts noch, aber in englisch, und das nützt mir nix.
      (Die beste Stalin-Biographie hat wohl ein gewisser Isaac Deutscher in den 60ern geschrieben.)

      1. „Die Bücher gibts noch, aber in englisch, und das nützt mir nix.“
        Verstehe ich das richtig: Sie empfehlen und beurteilen Bücher, die Sie nicht gelesen haben?
        Falls ja: Ich staune.

        „Die beste Stalin-Biographie hat wohl ein gewisser Isaac Deutscher in den 60ern geschrieben“

        Das Buch wurde bereits zu Lebzeiten Stalins geschrieben, wurde in den 60ern aktualisiert und da Deutscher ein Trotzkist war, ist es als zeithistorisches Dokument interessant und wertvoll. Da die Archive aber erst in den 80-ern und 90ern geöffnet wurden, ist das Buch veraltet und sollte keinesfalls als Einstiegsliteratur über Stalin verwendet werden.

  3. Bei uns gibt es leider keine App wo man der Stadtverwaltung Schlaglöcher melden kann, aber dafür kann man bei uns den Behörden melden wenn beim Nachbarn ein Kindergeburtstag stattfindet und der wird dann auch umgehend von mit Schlagstöcken und Helmen bewaffneten Polizei-Sonderkommandos gestürmt.

  4. Es ist dem zuzustimmen, dass die Geschichte unterschiedlich gesehen wird, zunächst von aussen und innen. Aber die Geschichte ist voll von Unrecht in allen Zeiten und auf allen Seiten.
    Als Beispiel die sogenannte Urakkumulation, wenn sozusagen das 1. geschaffen wurde. Das war immer brutal. ZB. in England nennen wir das Manchester Kapitalismus, bei uns viel besser Gründerzeit. In Russland und China wird es auch bei uns personalisiert mit Stalin, er war Georgier bzw. Mao. Die Kolonialisierung war fast immer mit sehr grossen Verbrechen verbunden. Westliche zB. Kaiser, Könige oder Präsidenten werden mit dem Ergebnis in Verbindung gebracht, selten mit der Brutalität.
    Fast aller Wohlstand von heute hat seinen Ursprung in unglaublicher Brutalität am Anfang.
    Es gibt aber zwischen Russland und China und dem Westen Unterschiede.
    Auf allen Seiten verurteilt man Stalin und Mao. Die westliche Brutalität kennt keine Namen.
    Es gibt einen weiteren Unterschied. Im Westen zählt die Brutalität zur Vergangenheit auch für uns Bürger. Den Russen und Chinesen werfen wir noch heute Stalin und Mao vor, obwohl nur sie Opfer waren.

  5. Unberechtigt ist, dass für uns im Westen noch immer Stalin gegen die heutigen Russen und das heutige Russland herhalten müssen und wir die Russen noch heute mit Stalin belasten.

    Die damaligen Verbrechen wurden von einem Georgier an Russen, Ukrainern und den anderen Sowjetvölkern vollbracht. Trotzdem oder gerade deswegen ziehen wir Georgien auf unsere Seite bis in die EU und NATO. Heute ist eher diese Verbindung relevant. Die Russen und Ukrainer könnten befürchten, das wir an einem georgischen Russenhass anknüpfen wollen, wie wir auch mit den heutigen sehr Rechten Ukrainern gegen Russland und selbst gegen die russischen Ukrainern zusammenarbeiten.

    Wollten wir historisch ein Verbrechenssaldo erstellen, sind wir Deutschen mit Hitler als Österreicher sicherlich Weltmeister. Nur das hilft in der Zukunft nicht weiter.

  6. Das erste Mal, dass ich nicht konform gehe, und zwar zum Thema „Hunger in der Ukraine“. Man kann Katastrophen nicht bewusst einreißen lassen, auch Stalin konnte das nicht. Der Begriff Golodomor, der von den Ukro-Banditen geprägt worden ist, geht an den Realitäten vorbei. Frü mich ist auffallend, dass die Missernten ausgerechnet in den Regionen zu verzeichnen waren, in denen die Kollektivierung in der Landwirtschaft mit Macht vorangetrieben worden ist, aber das war keine Absicht. Wollen wollte man durchaus ein besseres Leben, was es später auch gegeben hat.

    1. Kurilen: „ER“ (Putin) hat in einem Gespräch mit Abe (Präsident Japans zum Thema Friedensvertrag und Anspruch Japans auf die Kurilen gesagt: Japan und japanische Firmen können gern auf den Inseln investieren und ihre Geschäfte treiben, auf vertraglicher Grundlage, aber ob eine quasi Rückübereignung stattfinden könnte, richtet sich ganz danach, wie Japan sich gegenüber Russland benimmt.

  7. Hallo Thomas, ihr spricht einige Zeit darüber, dass in Russland noch gegnerische Lager (Lesben und Homophobe) miteinander befreundet sein können. In Deutschland geht das nicht. Dubinterpretierst dasxaks schwarz weiß denken, was die USA uns überstülpten.
    Ich mache das gezielte Hetzen der Bevölkerung gegeneinander dafür verantwortlich. Links gegen rechts, Mann gegen Frau, usw. Wenn die Fronten dann verhärtet sind, dann spricht man nicht mehr miteinander. Solange man noch miteinander spricht, merkt man, dass der andere auch nicht nur bescheuert ist. Deswegen ist es wichtig weiter zu sprechen. Egal mit wem. Man muss sich gegen die implementierten Feindbilder wehren. In Russland scheint das hetzen nicht so usus zu sein?

  8. Zu Syrien: In Aleppo saß nicht der IS, sondern eine Hälfte war die ganze Zeit von Assad gehalten, die andere Hälfte war von anderen Islamisten (Al Qaida) gehalten.

    Die bombardierten Krankenhäuser waren größtenteils einfach nur Propaganda. Es gab da mal eine Zusammenstellung von 23 Meldungen zu sehr verschiedenen Zeitpunkten darüber, dass „das letzte Krankenhaus in Aleppo zerstört wurde“.

    Die Kurilen: Die Möglichkeit, zwei der Inseln für einen Friedensvertrag wieder an Japan zu geben, bestand durchaus. Inzwischen (nach der Verfassungsänderung) nicht mehr. Alle vier Inseln zurückzugeben stand nie zur Debatte, aus militärischen Gründen (Sicherung der Durchfahrt zum Stillen Ozean, insbesondere auch für U-Boote).

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