Nazifizierung der Ukraine

Ukraine tritt bei Fußball-EM mit nationalistischem Trikot an

Die UEFA hat die Trikots der Ukraine für die Fußball-EM genehmigt. Pikant daran ist die Aufschrift, die man mit "Heil der Ukraine! Heil den Helden!" übersetzen müsste.

Es ist eine Streitfrage, wie man den ukrainischen Nationalslogan „Слава Україні! Героям слава!“ („Slava Ukraine! Gerojam Slava!“) übersetzen sollte. Westliche Medien übersetzen ihn wahlweise mit „Ruhm der Ukraine! Ruhm den Helden!“ oder „Ehre der Ukraine! Ehre den Helden!“

„Ruhm“ oder „Heil“?

Das ist nicht falsch, denn das alte slawische Wort bedeutet beides: „Ehre“ und „Ruhm“, der Google-Übersetzer wirft auch noch „Berühmtheit“, „Leumund“ und „Ruf“ aus. Es ist also ein schwer zu übersetzendes Wort mit vielen Bedeutungen, das sowohl eine Ehrerbietung sein kann, als auch eine Begrüßungsformel oder auch ein Glückwunsch.

Das Problem ist, dass es auch ein altes deutsches Wort gibt, dass diese Bedeutungen hatte. Es ist das seit der Nazi-Zeit verrufene Wort „Heil“. Genauso wie „Slava“ ist es ein sehr altes Wort, das noch auf germanische Sprachen zurückgeht und das man daher auch im Englischen als „Hail“ findet. So konnte man bei Shakespeare lesen “ All hail, Macbeth!“ was früher als „Heil dir, Macbeth!“ übersetzt wurde.

Früher wurde auch der lateinische Gruß „Ave Cäsar!“ mit „Heil Dir, Cäsar!“ übersetzt. In der Kaiserzeit gab es Lieder, in denen man „Heil unserem Kaiser“ hören konnte. Auch viele bis heute übliche Formulierungen wie „Ski heil“ oder Petri heil“ gehen darauf zurück. Wenn die Nazis das deutsche Wort „Heil“ nicht so sehr entehrt hätten, hätte „Heil“ heute immer noch ungefähr die gleiche Bedeutung, wie das slawische Wort „Slava“. „Heil“ war einst ein normales Wort.

Aber die Geschichte ist, wie sie ist und es gab die Nazis nun einmal, weshalb das deutsche Wort „Heil“ zurecht nicht mehr benutzt werden sollte. In slawischen Ländern ist man sich der Bedeutung des Wortes „Slava“ durchaus bewusst, aber es wurde zum Beispiel auch in Sowjetunion benutzt, wenn man dem Kommunismus „Slava“ gewünscht hat. Und die Sowjetunion stand nicht in dem Verdacht, ein Nazi-Staat gewesen zu sein.

Der springende Punkt ist also die Frage, in welchem Kontext das Wort „Slava“ genutzt wird, um zu verstehen, ob man es mit „Ruhm“ oder „Ehre“ übersetzt, oder mit „Heil“.

In der Ukraine ist der genannte Slogan „Slava Ukraine! Gerojam Slava!“ nach dem Maidan so etwas wie eine offizielle Grußformel des „neuen Staates“ geworden und selbst ukrainische Präsidenten beenden ihre Reden oft mit dieser Formel. Das Problem dabei ist, dass die Formulierung auf die ukrainischen Nationalisten zurückgeht, die das Wort bei Fackelmärschen so benutzen, wie auch die Nazis von 1933 bis 1945 das Wort „Heil“ benutzt haben. Am Ende dieses Artikels zeige ich dafür einige Videobeispiele.

Die ukrainischen Trikots bei der Fußball-EM

Für Sportveranstaltungen gilt normalerweise, dass sie streng unpolitisch sind. Politische Äußerungen und Symbole sind normalerweise verboten und Sportler und Teams, die dagegen verstoßen, können disqualifiziert werden. Noch stärker gilt das bekanntermaßen für rassistische Äußerungen und Symbole.

Das hat aber die UEFA nicht daran gehindert, die von der Ukraine eingereichten Trikots für die Fußball-EM zuzulassen. Dass darauf die ukrainische Grenze inklusive der Krim abgebildet ist, ist das erste. Das mag man einerseits noch akzeptieren, denn die Krim ist zwischen Russland und der Ukraine umstritten, andererseits ist aber auch das schon eine politische Botschaft. Ich frage mich, ob die UEFA Russland Trikots genehmigt hätte, auf denen zu sehen ist, dass Russland die Krim für sein Territorium hält. Aber das ist spekulativ, also lassen wir das mal außen vor.

Der Nazi-Staat Ukraine

Wichtiger ist, dass auf den ukrainischen Trikots der Slogan „Slava Ukraine! Gerojam Slava!“ abgedruckt ist und dass ist definitiv eine politische Aussage. Noch dazu muss man den Slogan – in dem Zusammenhang, in dem er in der Ukraine benutzt wird – als rassistisch werten. Zu dem Slogan gehören oft auch noch Ausrufe wie „украина понад усе“ (sinngemäß „Ukraine über alles“ – wörtlich „Ukraine vor allem“) oder „слава нації смерть ворогам“ („Heil der Nation, Tod den Feinden“). Das sind die Losungen, die zusammen mit dem von den „Qualitätsmedien“ so harmlos als „Ruhm der Ukraine“ übersetzten Slogan skandiert werden.

Wenn man dann noch weiß, dass der ukrainische Präsident Selensky am 18. Mai ein Gesetz eingebracht hat, dass die Menschen in der Ukraine zukünftig nach völkischen Kriterien in Kategorien mit unterschiedlichen Rechten einteilt, dann muss man den Spruch „Slava Ukraine“ als definitiv rassistisch, diskriminierend und schlicht inakzeptabel für ein Sportereignis ansehen.

Was der Spiegel-Leser (nicht) erfährt

Der Spiegel hat darüber unter der Überschrift „Fußball-EM – Russland ärgert sich über Trikots der Ukraine“ berichtet und natürlich erfährt der Spiegel-Leser wie üblich nichts, was nicht ins von der Redaktion gewollte Weltbild passt. In der Einleitung heißt es:

„Auf den neuen Trikots der ukrainischen Nationalmannschaft sind die Umrisse des Landes zu sehen – einschließlich der Halbinsel Krim, die Russland 2014 annektiert hat. Die russische Regierung fühlt sich provoziert.“

In den ersten drei Absätzen des Artikels geht es danach um das übliche, einseitige Narrativ, Russland habe die Krim „besetzt“, anstatt zumindest neutral zu formulieren, dass die Krim zwischen den Ländern umstritten ist. Wir dürfen dreimal raten, was der Spiegel wohl geschrieben hätte, wenn es umgekehrt gewesen wäre und Russland auf seinen Trikots die Krim thematisiert hätte. Das hat nichts mit objektiver Berichterstattung zu tun, das ist einseitige Propaganda. Aber vom Spiegel sind wir das ja gewöhnt.

Über Nazi-Slogan und seine Hintergründe erfährt der Spiegel-Leser nur folgendes:

„In der Kritik steht auch der auf die Trikots gedruckte Slogan »Ruhm der Ukraine, Ruhm den Helden«. Er steht seit Jahrzehnten für den Kampf der Ukraine um Unabhängigkeit.“

Es zeigt sich wieder einmal:

Spiegel-Leser wissen weniger!

Nun noch zu den versprochenen Videos davon, wie der ukrainische Slogan in der Ukraine gelebt wird.

Das erste Video ist von einem Fußballspiel und man beachte, wie „hübsch und folkloristisch“ die rechten Arme ganz im Sinne der deutschen Vordenker aus den Jahren 1933 bis 1945 eingesetzt werden.

Беларусь - Украина: перекличка болельщиков. Слава Украине - Героям слава

Das zweite Video ist von der BBC, die 2014 noch berichtet hat, welche Kräfte hinter dem Maidan standen: Es sind Leute, die sich offen als Anhänger des Nationalsozialismus bezeichnen. Damals waren sie im Rechten Sektor, aus dem dann die „Freiwilligen-Bataillone“ Asow und andere hervorgegangen sind, die in der Ostukraine Kriegsverbrechen verüben. Aber Klaus Kleber vom heute-journal behauptet immer noch, es gäbe keine Nazis in der Ukraine.

Neo-Nazi threat in new Ukraine: NEWSNIGHT

Und hier noch ein Beispiel für die „sympathischen“ Fackelmärsche zu Ehren von Nazi-Kollaborateuren wie Stepan Bandera, der in der neuen Ukraine ein Nationalheld ist und im Krieg auf Seiten der SS gekämpft hat.

Украинские националисты устроили факельное шествие в Киеве

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

4 Antworten

  1. Man muss nicht über Worte diskutieren wenn klar geregelt ist was erlaubt ist und was nicht. Ich kann mich noch gut erinnern, dass das Zeigen des Doppeladlers bei Fußballspielen auch moniert wurde.

    https://www.aargauerzeitung.ch/sport/fussball/den-adler-machen-was-bedeutet-diese-geste-uberhaupt-ld.1513602

    Aus gutem Grund sind politische Aussagen auf Kleidungsstücken untersagt denn Sport soll verbinden nicht trennen.

    “ In den USA wurde als Grund für einen möglichen Boykott auch die Nichtakkreditierung der ehemals vom CIA mitfinanzierten und mittlerweile von der Administration Carter zu Regierungssendern erklärten Radio Free Europe und Radio Liberty diskutiert, denen bereits bei den vergangenen Winterspielen von Innsbruck vom IOC die Zulassung verweigert worden war, weil sie nicht den IOC-Regeln entsprachen. “

    “ Nachdem das IOC in einer Pressemitteilung eine „Änderung des Schauplatzes der Olympischen Spiele“ strikt ablehnte, drohte Carter bei unveränderter sowjetischer Haltung einen weltweiten Teilnahmeboykott an, bei dem er gleichzeitig von den US-amerikanischen Bündnispartnern Solidarität einforderte. Während die Regierungen Großbritanniens und Kanada ihre volle Unterstützung zusagten, verständigten sich auch die Außenminister von 36 islamischen Ländern auf einen Boykott der Spiele.“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Sommerspiele_1980#Boykott

    Vom Neutralitätsgebot hat man sich inzwischen genau so verabschiedet wie von “ Nie wieder Krieg“.

    Seit man nur noch dem schnöden Mammon nachjagt und man mit Glück nach 3 Tagen von einem Sieger reden kann zieh ich mir solche Veranstaltungen nicht mehr rein. Diese unterschwelligen politischen Kommentare versauen jede Freude.

    https://www.sportschau.de/fussball/fifa-wm-2022/wm-boykott-katar100.html

    Und wenn man nun noch solche Trikot Sprüche außerhalb aller Regeln zulässt disqualifiziert sich der Sport selbst.

    https://www.youtube.com/watch?v=opU8yy6VLBM

  2. Der Werte-Westen verhält sich keinen Deut besser, als damals die Vasallen der UdSSR. Sie bringen sich auf die gleiche Weise hochaktiv ein und verschlimmern alles. Wenn sie mal einst „unabhängig“ werden sollten, schieben sie sämtliche Altschuld auf ihr einstiges Idol. Das sind die reingewaschenen (Werte-)Westen, deren äußerlicher Schmutz bloß nach innen gespült wurde. Kein Wunder, dass die Wäsche noch abstinkt, obwohl sie rein aussieht.

  3. Beim abspielen der Ukrainische Nationalhymne, werden Spieler und Betreuer, Heil den Helden ( SS Division Galizien ) und Heil dir Bandera singen und stolz den Arm nach oben recken. Das wird dann , dem Wahrheit Ministerium, die Tränen der Rührung, in die Augen treiben : „So ein tapferes Volk“

Schreibe einen Kommentar