Warum die USA auch bei einem Aus für Nord Stream 2 kaum eine Chance auf dem EU-Gasmarkt haben

Eine aktuelle Nachricht hat mich sehr überrascht: Russland hat in 2020 erstmals mehr Flüssiggas in die EU verkauft als die USA. Was bedeutet das für den Streit um Nord Stream 2?

Bei dem Streit um Nord Stream 2 geht es nicht um Energiesicherheit, wie die USA und andere Gegner der Pipeline behaupten. Russland und vorher die Sowjetunion liefern seit fast 50 Jahren Gas nach Europa und das wurde weder von Russland, noch der Sowjetunion jemals als Druckmittel eingesetzt, nicht einmal auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges oder heute als Reaktion auf EU-Sanktionen. Die einzigen Unterbrechungen der Gaslieferungen aus Russland gab es, als die Ukraine im Streit mit Gazprom zu Erpressung gegriffen und die Durchleitung von russischem Gas nach Europa kurzerhand gestoppt hat. Dazu finden Sie hier sehr ausführliche Details.

Es geht bei dem Streit um Nord Stream 2 auch nicht um den Klimaschutz, wie andere behaupten. Die EU und auch Deutschland werden noch mindestens zwei bis drei Jahrzehnte fossile Energieträger brauchen. Und selbst wenn – wie einige Lobbyisten in letzter Zeit anführen – Gas kaum sauberer sein sollte als Kohle, ist Gas – im Gegensatz zu Kohle – dennoch unersetzlich. Der Grund ist, dass alternative Energien nicht stabil Strom liefern und man zum Ausgleich konventionelle Kraftwerke vorhalten muss, die die Schwankungen ausgleichen. Und im Gegensatz zu Kohlekraftwerken können Gaskraftwerke spontan hoch und wieder runtergefahren werden. Und da der Stromverbrauch alleine durch die Einführung von Elektroautos in Zukunft steigen und nicht sinken wird, wird in Zukunft (auch vor dem Hintergrund von Kohle- und Atomausstieg) eher mehr Gas als weniger gebraucht werden.

Auch wenn Ideologen in Politik und Medien es anders sehen mögen, um Erdgas kommen wir in den nächsten Jahrzehnten nicht herum. Die Frage ist also nur, welches Gas Europa von wem kauft, zumal die Gasförderungen der EU rückläufig sind.

Welche Wahl die EU hat

Es gibt zunächst einmal das Pipeline-Gas, das Europa zuerst über die beiden Pipelines durch die Ukraine und Weißrussland bezogen hat. Dann kam Nord Stream hinzu und kürzlich für Südeuropa Turk Stream. Aber selbst diese Pipelines dürften in Zukunft nicht ausreichen, zumal die Ukraine in den 30 Jahren seit dem Zerfall der Sowjetunion nicht in die Instandhaltung oder gar Modernisierung ihrer Pipeline investiert hat. Irgendwann dürfte es dort zu technischen Problemen kommen, das ist inzwischen nur noch eine Frage der Zeit.

Um zusätzliches Gas nach Europa liefern zu können (und erst recht, um für den Ausfall einer bestehenden Pipeline gerüstet zu sein) wird Nord Stream 2 gebaut.

Bei ihrem Kampf gegen Nord Stream 2 geht es den USA bekanntermaßen nicht um die europäische Energiesicherheit, sondern ganz banal um den Verkauf ihres Frackinggases, dass sie als Flüssiggas (LNG) mit großen Tankern nach Europa fahren. Das US-Gas ist jedoch ca. 30 Prozent teurer als russisches Pipeline-Gas, denn sowohl die Förderung durch Fracking ist teurer, als auch der Transport inklusive Verflüssigung des Gases. Und da niemand freiwillig das gleiche Produkt um 30 Prozent teurer einkauft, müssen die USA Nord Stream 2 verhindern, wenn sie im großen Stil in den europäischen Markt einsteigen wollen.

Russland überholt die USA bei LNG-Lieferungen nach Europa

Vor diesem Hintergrund fand ich die aktuelle Meldung des russischen Fernsehens sehr interessant. Dort wurde gemeldet, dass Russland in 2020 erstmals mehr Flüssiggas nach Europa verkauft hat, als die USA. Russland baut derzeit im hohen Norden derzeit riesige Terminals für Flüssiggas-Tanker und die nötige Flotte von Eisbrechern, die das Nordmeer dann ganzjährig befahrbar halten können.

Russland will nämlich im großen Stil in den Markt für Flüssiggas einsteigen und auch Länder (zum Beispiel in Afrika, Amerika oder im Fernen Osten) als Kunden gewinnen, die es nicht über Pipelines beliefern kann. Da Russlands Gas in der Förderung wesentlich billiger ist als das US-Frackinggas, ist auch das russische Flüssiggas billiger, als Flüssiggas aus den USA.

Die Ironie der Meldung ist daher: Selbst wenn es den USA doch noch im letzten Moment gelingen sollte, Nord Stream 2 zu verhindern, würde ihnen das die russische Konkurrenz in Europa nicht vom Hals schaffen.

Der Vollständigkeit halber übersetze ich noch die Meldung des russischen Fernsehens.

Beginn der Übersetzung:

Im vergangenen Jahr hat Russland mehr LNG nach Europa geliefert als amerikanische Unternehmen. Das gab der Chef von Shell in Russland, Cederic Kremers, im Rahmen der Präsentation des LNG Outlook 2021 bekannt.

Kremers wies darauf hin, dass die Hälfte des europäischen Flüssigerdgases normalerweise aus Russland und den Vereinigten Staaten stammt, aber im vergangenen Jahr wurde zum ersten Mal mehr russisches Flüssigerdgas nach Europa geliefert als amerikanisches Gas.

Insgesamt wurden im Vorjahr rund 84 Millionen Tonnen LNG nach Europa geliefert, davon 22 Millionen Tonnen aus Russland und 20 Millionen Tonnen aus den USA.

Darüber hinaus wird in dem Bericht darauf hingewiesen, dass der Anteil von Pipeline-Gas in Europa abnehmen und die Nachfrage nach Flüssigerdgas bis 2040 steigen wird.

Außerdem wird die Erdgasförderung in Europa voraussichtlich zurückgehen, aber die russischen Pipeline-Gaslieferungen werden auf dem gleichen Niveau bleiben.

Der stellvertretende Ministerpräsident Alexander Novak hatte zuvor berichtet, dass Russland plant, die Produktion von Flüssigerdgas bis 2035 von heute 29 Millionen Tonnen auf 120-140 Millionen Tonnen pro Jahr zu erhöhen und bis zu 20 Prozent des Marktes zu halten.

Ende der Übersetzung

Generell finde ich solche Berichte von Experten interessant. Energieexperten wissen, dass Erdgas für Europa auf Jahrzehnte unverzichtbar ist. Shell prognostiziert, „dass der Anteil von Pipeline-Gas in Europa abnehmen und die Nachfrage nach Flüssigerdgas bis 2040 steigen“ wird. Was bedeutet dieser Satz?

Er bedeutet, dass die Nachfrage nach Gas in Europa wächst, denn die eigenen Quellen versiegen, die russischen Pipelines haben selbst zusammen mit Nord Stream 2 eine begrenzte Kapazität und können nicht mehr liefern. Also wird der Anteil von Flüssiggas in Europa zwangsläufig steigen, um den wachsenden Bedarf zu decken.

Da ich mich in das Thema schon vor Jahren eingearbeitet habe und diese Dinge schon lange weiß (sie sind ja nicht neu), bekomme ich immer fast ein Schleudertrauma vom Kopfschütteln, wenn ich die „Energie-Experten“ der Grünen über das Thema reden höre und sie verkünden, wir bräuchten kein zusätzliches Erdgas, weil wir ja auf alternative Energien umsteigen. Bei allem Verständnis und aller Unterstützung für alternative Energien frage ich mich, ob diese Leute schlicht dumm sind, oder nichts von dem Thema verstehen, auf dem sie „Experten“ sind, oder ob sie bewusst lügen. Es gibt nur diese drei Möglichkeiten, suchen Sie sich eine aus.

Das wäre wirklich unterhaltsam, wenn diese Leute nicht als Minister und Abgeordnete die Entscheidungen für die Zukunft treffen würden.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

16 Antworten

  1. > Das wäre wirklich unterhaltsam, wenn diese Leute nicht als Minister und Abgeordnete die Entscheidungen für die Zukunft treffen würden.

    Ich habe den Eindruck, das „nicht“ steht da zu viel. Denn derzeit sind Grüne nicht Teil der Bundesregierung, stellen also keine Bundesminister. Und ich finde weder die Grünen in der Opposition noch die GroKo unterhaltsam, sondern eher katastrophal, jedenfalls, was die lautstärksten Exponenten betrifft. Und damit rede ich weder gegen christliche Werte noch gegen Umweltschutz noch gegen sozialen Ausgleich. Es ist nur eben so, dass ich den Eindruck habe, dass außer der FDP und der AfD fast alle Parteien ihre Programme und ihre Wähler verraten: Die CDU/CSU ist nicht christlich, die SPD nicht sozial, und die Grünen sind zumindest nicht annähernd so grün, wie es die Rettung der Welt nach Meinung verschiedener Umweltschutzorganisationen und Klimaforscher erforderte. Außerdem haben die Grünen „diversifiziert“ und sind jetzt für die nukleare „Teilhabe“, um nur mal einen Aspekt des Verrats urgrüner Grundsätze zu benennen. Und die FDP und die AfD können nicht viel verraten, denn in der Opposition ist das ja gar nicht so einfach. Aber die Grünen schaffen sogar das.

    Das Thema Gas in Europa und in der Welt ist eines, über das man sich trefflich streiten kann, streiten gar nicht so sehr, weil man mit unterschiedlich weit von der „objektiven Realität“ entfernten Ansichten aufeinander prallen kann – das geht außerdem -, sondern aus zwei weiteren Gründen, die in diesem Artikel recht gut herausstechen:

    Man kann sich a) gegenseitig abwerten. Man kann einander als Ideologen oder als Lobbyisten beschimpfen (wobei Lobbyisten ja per se eigentlich keine schlechten Menschen sein müssen; sie üben Einfluss auf Parlamentarier und Regierungsmitglieder aus, und das kann geschehen, indem sie transparent für die Öffentlichkeit informieren; nur ist es häufig sowohl um die Transparenz als auch um Einfluss durch wahrheitsgemäße Information schlecht bestellt – daher wohl der üble Geruch, der diesem Titel anhaftet); das haben Sie, Herr Röper, hier leider getan. Nun, vielleicht nicht beschimpft, aber so genannt. Ich weiß nicht, ob Sie sich geschmeichelt fühlen würden, wenn jemand Sie einen Ideologen nennen würde; ich glaube es eher nicht. Aber das ist dann wohl eine Publikation „mit Herzblut“. Ich kann das sogar ein Stück weit verstehen, wenn man es ständig mit Falschspielern zu tun hat und an deren Erfolg verzweifelt.

    Und man kann sich b) gegenseitig Prognosen um die Ohren hauen. Einem dänischen Politiker wird folgendes Bonmot zugeschrieben: „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ Eine zentrale Prognose, die der eine so und der andere anders erstellt, betrifft den künftigen Gasverbrauch Europas. Vielleicht haben Sie Recht mit Ihrer Einschätzung und Gasprom mit der seinen. Als vor gut 20 Jahren das EEG in Deutschland verabschiedet wurde, war für die Installation von PV-Anlagen auf dem Eigenheim eine Vergütung von gut einer Deutschen Mark pro kWh so einigermaßen kostendeckend, so meine Erinnerung. Das war ein irrer Preis, und viele fanden die Maßnahme genau das: irre. Sie fanden sie vor allem deshalb irre, weil sie davon ausgingen, dass die ganze Geschichte der Erneuerbaren eine spinnerte grüne Idee sei, eine ewige Subventionsgeschichte, und sie führten durchaus zu Recht an, dass PV-Anlagen über fünf Jahre brauchten, um die zu ihrer eigenen Herstellung benötigte Energie zu erzeugen. Diese Einschätzungen zu einer Halbleitertechnik lieferten einen Befähigungsnachweis für einen IBM-Vorstandsposten: 1943 bekleidete Thomas Watson diesen Posten, und von ihm stammt die Einschätzung „Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt.“ Wir wissen heute – und nicht erst heute -, dass der Mann sich gründlich geirrt hat. Und wir wissen ebenfalls heute, dass PV-Anlagen in geeigneten Lagen günstiger sind als jede andere Energieform, konkret ca. 1,5 ct/kWh (https://solarlago.de/1-cent-pro-kilowattstunde-diese-solaranlage-knackt-alle-rekorde/). Na klar, das ist Dubai, nicht Norddeutschland und schon gar nicht Murmansk im Januar. Wir wollen hier nichts schönreden. Es geht im Moment auch nicht um die Verlässlichkeit von erneuerbaren Stromquellen, sondern um den Wert von Prognosen.

    Wenn man also prognostiziert, dass Gas in Deutschland noch über Jahrzehnte benötigt werde, dann kann das genau so kommen, wenn man dafür sorgt, dass die Rahmenbedingungen der prognostizierten Zukunft förderlich sind. Die Politik der GroKo tut dies, insbesondere in Person unseres begnadeten Wirtschaftsministers. Aber er würde es ohne den Segen seiner Kanzlerin sicherlich nicht tun. Und ich finde das schwer nachvollziehbar, denn die hohe Politik trommelt ja vernehmlich gegen Russland, also quasi gegen die Hand, die sie mit einer zunehmenden Menge Gas „füttert“, und das Trommeln würde viel besser gehen, wenn man sich unabhängig von den Russen wüsste. Das gelänge nicht, wenn man nur bei den Amis kaufen würde, denn dafür fördern die gar nicht genug, wie ich kürzlich las. Aber es gelänge, wenn man den Ausbau der Erneuerbaren eben nicht bremsen und die Erforschung großer und kostengünstiger Energiespeicher eben endlich mal planbar forcieren würde. Das würde auch schwarz-grüne Regierungsoptionen wahrscheinlicher erscheinen lassen oder zumindest Jamaika-Koalitionen, denn mit den Roten ist ja kaum mehr eine Mehrheit zu gewinnen, und abgesehen von den paar Dinosauriern in der Kohleindustrie und dem unentwegt zahlenmäßig überschätzten Personal der großen Bagger müsste man niemandem damit wirklich weh tun. Die Dörfer in der Lausitz und am Niederrhein müssten nicht weggebaggert werden, man hätte keine Probleme mit Quecksilber in der Luft, keine Wüsten mitten in Deutschland, weniger Treibhausgase etc., und man hätte mehr Fans unter den Transatlantikern und der Jugend. Also wieso? Ich versteh’s nicht.

    Sei’s drum. Man kann aber eben auch dafür sorgen, dass die Zukunft anders kommt. Und Sie, Herr Röper, haben es in einem Halbsatz auch angesprochen: „Bei allem Verständnis und aller Unterstützung für alternative Energien …“ Ich will jetzt gar nicht wissen, wie diese Unterstützung konkret aussieht, aber sie wärmt mir erst mal das Herz. Obwohl ich keine Kinder habe. Andere Kommentatoren vielleicht schon, vielleicht sogar Enkel. Denen ja kein Großvater Böses wünscht, sondern nur das Beste, also zumindest keinen Krieg, kein Verhungern oder Verdursten, kein Verrecken in Kampf ums Dasein in kleiner und öder werdendem Lebensraum. Und der sich deshalb eigentlich – mal so ganzheitlich betrachtet – fragen müsste, was einem Leben in Gesundheit und Zufriedenheit denn so im Wege stehen könnte, denn man lässt sein Kind ja auch nicht einfach auf die Straße laufen, wenn da ein Auto kommt. Bei der Gefahrenprüfung muss man ja eigentlich nicht mehr groß fragen; es gibt inzwischen viele wohlbekannte Gründe, warum das Leben misslingen kann, ohne dass man sich dazu selbst deppert anstellen müsste. Einer dieser Gründe ist die Klimakatastrophe (ich nenne sie nicht Wandel, weil Wandel so harmlos klingt, und ich finde nicht, dass das, was da kommt, harmlos wird; die bisherigen Hitzetoten allein in Deutschland sind ja schon nicht mehr harmlos, und was Russland an Bränden in Sibirien, aber auch gar nicht so weit von Moskau entfernt, in den letzten 20 Jahren erlebt hat, war ebenfalls nicht harmlos). Und selbst wenn man eine Förderung und einen Transport von Gas mit klinischer Sorgfalt und ohne jegliche Verluste unterstellt – Ihre Mutmaßungen oder Ihr Wissen über den Zustand und vor allem die Perspektive der durch die Ukraine verlaufenden Pipeline klingt jedoch nach allem, nur nicht nach klinischer Sorgfalt –, ist Gas eben immer noch halb so schlimm wie Kohle, über den Daumen gepeilt. Das kann, wenn man bedenkt, dass Deutsche ungefähr um den Faktor 5 über die Verhältnisse des Planeten leben, keine Perspektive sein, jedenfalls keine langfristige. Man kann das anders sehen, man kann den Faktor 5 anzweifeln, ja überhaupt alles, was Klimaforscher verzapfen, und man kann den Juchtenkäfer und den Rotmilan für wichtiger halten als eine zukunftsfähige Energieversorgung, aber wenn man das nicht anders sieht, dann steht man auf der Seite derjenigen, die die Zukunft eher in einer Weise gestalten wollen, die Gas in zwei Jahrzehnten vollständig entbehrlich gemacht hat, besser noch früher. Das also sind die anderen Prognosen. Niemand kann wissen, welche eintreten werden.

    Unklar finde ich, wie Russland Afrika mit LNG beglücken will. Katar als große Gasquelle und als LNG-erfahrenes Land liegt jedenfalls näher. Aber das wissen die Russen sicherlich selbst.

    Was die USA in Europa ausrichten – in Sachen Gasexport, in Sachen Russland-Bashing, in Sachen NATO-Ausdehnung usw. – hängt ganz allein davon ab, zu welchen Mitteln sie greifen und, soweit sie nicht bis zum Äußersten gehen, wie viel Europa sich gefallen lässt. Ich wüsste gern, womit sie so viele Europäer derart gefügig machen.

    Kohlekraftwerke lassen sich nicht so gut regeln wie Gaskraftwerke – das stimmt. Aber für die Geschwindigkeit, mit der sich im deutschen Stromnetz das Wetter ändert, reicht deren Dynamik allemal. Die Betreiber der Kraftwerke sind mit dem Deutschen Wetterdienst bestens vernetzt. Das Problem vor allem neuer Gaskraftwerke besteht darin, dass ihr Strompreis beachtliche Höhen erreicht, wenn die immer nur als Lückenbüßer für die Erneuerbaren eingesetzt werden. Stand 2020 lieferten die Erneuerbaren 50 Prozent der in Deutschland verbrauchten Elektroenergie. Das ergibt ziemlich viel Stillstand – und damit entweder hohe Preise, oder, wenn diese nicht durchsetzbar sind, Unrentabilität. Die Entwicklung des deutschen Gasbedarfs ergibt sich nicht zuletzt auch aus der Perspektive der GUD-Kraftwerksbetreiber.

    Und schließlich: Alles Gute für Ihr Schleudertrauma! Ich kann es nachvollziehen; ich habe mal die Grünen gewählt. Da ich erlebt habe, wie die Piraten-Partei unterwandert und ausgebootet wurde, mache ich mir meinen eigenen Vers darauf, wie die Grünen gekapert wurden. Aber das entschuldigt natürlich keinen der Piraten, die jetzt das Ruder der Grünen führen.

    1. Im Großen und Ganzen ein vernünftiger Kommentar, werter stephan.geue. Was mich allerdings stört ist das Versteifen auf die Erneuerbaren, die überall die Natur verschandeln.

      stephan.geue: „Aber es gelänge, wenn man den Ausbau der Erneuerbaren eben nicht bremsen und die Erforschung großer und kostengünstiger Energiespeicher eben endlich mal planbar forcieren würde.“

      Erforschung ist das Schlüsselwort. Wenn man die vielen Milliarden in die Forschung gesteckt hätte, statt sich kopflos auf WK und PV zu stürzen, hätte man wahrscheinlich etwas besseres gefunden, denke ich. Es hätte sicher noch etwas mehr Zeit gehabt, der „Klimakatastrophe“ zu begnen. Dabei frage ich mich, was Sie so sicher macht, dass es eine Katastrophe wird? Und was macht Sie so sicher, dass sich diese mit der Energiewende abwenden lässt? Dass es mit der Verbrennung fossiler Brennstoffe so nicht mehr weiter gehen kann, ist für mich auch klar. Die Erde mit Windmühlen und PV-Anlagen zupflastern geht aber auch nicht. Mir sind Juchtenkäfer und Rotmilane tatsächlich wichtiger als eine zukunftsfähige Energieversorgung auf die Art, wie sie gerade auf Teufel komm raus betrieben werden soll. Warum? Weil ich reichlich Kinder und Enkel habe.

      1. Ich habe nicht behauptet, dass Windräder oder PV-Anlagen eine Zierde für die Landschaft wären. Ob sie eine Verschandelung sind, mag jeder für sich entscheiden. Aber ebenso, wie man dieser Ihrer Meinung sein kann, kann man den Anblick von Überlandleitungen, qualmenden Schloten und Auspüffen und dergleichen anstößig finden. Und die Giftigkeit vieler Emissionen des „traditionellen Energiegewerbes“ steht außer Frage. Wer das ernsthaft in Zweifel zieht, möge einfach mal ein paar Minuten nur Lungenzüge von diesen Abgasen nehmen.

        Es WURDEN Milliarden in die Forschung gesteckt. Von alleine sind diese Produkte nicht immer günstiger geworden. Und das EEG ist auch nicht kopflos, sonst wäre es nicht in vielen Teilen der Welt nachgemacht worden. Dass man es besser machen könnte, halte ich bis zur Präsenz des Besseren für denkbar, aber unbewiesen.

        Es hat sicherlich NICHT noch etwas mehr Zeit, der Klimakatastrophe zu begegnen. Es steht der Lebensraum von Milliarden Menschen auf dem Spiel, und wir reden nicht nur von Zukunftsszenarien, zu denen diese oder jene Prognose durchgespielt und die eine oder eben die andere geglaubt werden kann, weil man eben nicht SICHER WEISS, was die Zukunft bringen wird. Seit Beginn der Industrialisierung ist der Meeresspiegel im weltweiten Durchschnitt um 25 cm angestiegen. Da gibt es jetzt Leute, die sagen: Na ja, über 150 Jahre ist das wohl nicht so die Welt. Dann dauert es ja wohl noch gut 400 Jahre, bis der erste Meter voll ist, und darauf sollte man sich einstellen können. Abgesehen davon, dass das mit dem Einstellen so eine Sache ist, denn es gibt Länder, in denen sich weite Regionen praktisch auf aktueller Meereshöhe befinden, wäre diese Rechnung falsch, denn der Meeresspiegel steigt nicht nur, sondern der Anstieg beschleunigt sich. Das ist gemessen worden; das sind Tatsachen. 2018 wurde ein Anstieg um 3,7 mm gemessen, und es sind auch die Gründe dafür bekannt, warum sich das beschleunigt: Grönland und die Antarktis verlieren zusammen Jahr für Jahr ca. 500 Kubikkilometer Eis. Das ist alles Masse, die den Meeresspiegel direkt anhebt (anders als bei arktischem Meereis), und es ist eine gewaltige Kühlung – TROTZ der parallel verlaufenden Erderwärmung -, denn die Schmelzwärme von Wasser ist beträchtlich: 1 g 80 °C heißes Wasser und 1 g 0 °C kaltes Eis ergeben 2 g 0 °C kaltes Wasser; die 80 Grad werden nur benötigt, um das Eis aufzutauen. Sollten wir also darauf hoffen, dass sich das Eis schon „irgendwie“ wieder regeneriert, müssten wir auf eine gewaltige Kälte hoffen.

        Gehen wir mal davon aus, dass ungefähr eine Milliarde Menschen weltweit praktisch auf Meereshöhe leben. Die genauen Zahlen habe ich gerade nicht parat, aber wenn die Größenordnung passt, reicht es. Die Prognosen für die Entwicklung des Meeresspiegels gehen von sehr verschiedenen Szenarien aus. Ein Anstieg um ca. 1 m bis zum Ende des Jahrhunderts, also im Rahmen der Lebenserwartung Ihrer Enkel, möchte ich vermuten, gilt als nicht unwahrscheinlich, vor allem vor dem Hintergrund der Tatsache, dass seit den ersten Diskussionen über Treibhauseffekt und Meeresspiegelerhöhung in den 60er Jahren (Club of Rome) sich die Dinge Jahr für Jahr verschlimmert haben, also trotz besseren Wissens. Und wenn ich von den „Dingen“ rede, dann meine ich die Ursachen, also das menschliche Handeln, nicht die beobachtbaren Effekte. Es erscheint mir blauäugig anzunehmen, dass sie sich ausgerechnet ab diesem Jahr verbessern, dass wir ab diesem Jahr keine SUVs mehr kaufen, keine Fernreisen mehr machen, keine 150-qm-Wohnungen mehr heizen, kein Fleisch mehr essen und und und… Wir werden uns also immer weiter in die Sch… reiten. Von jetzt bis zum Ende des Jahrhunderts wird demnach im Schnitt alle gut 2 Sekunden ein Mensch seine Lebensgrundlage verlieren. Das bedeutet nicht, dass er ersäuft, aber er muss sehen, dass er sich was Neues sucht, etwas, wo er keinen anderen Menschen verdrängen muss, oder die in höheren Lagen Lebenden müssen zusammenrücken. Das ist pro Tag eine halbe Großstadt. Wer glaubt, dass dies ohne blutige Konflikte abgeht, ist von Wunschdenken geleitet. Und wer glaubt, dass das erst irgendwann in der Zukunft losgeht, ignoriert die jetzt schon existierenden Klimaflüchtlinge, denen das Salzwasser auf irgendwelchen Pazifikatollen und in Bangladesh das Grundwasser und damit die Lebensgrundlage ruiniert hat. Ich nenne das eine Katastrophe. Es betrifft mich nicht, und ich bin deshalb nicht erschüttert; ich bin angesichts all des Elends dieser Welt viel zu abgebrüht, als dass ich mir davon den Appetit verderben ließe. Aber das ändert nichts daran, dass es für die Betroffenen eine Katastrophe ist.

        Und all jene, die glauben, dass man doch auch später noch was machen könne, kaschieren damit vor allem ihren Unwillen, kritisch das eigene Verhalten zu reflektieren, und sie ignorieren die Existenz positiver Rückkopplungseffekte, die es in vielen Fällen unmöglich machen werden, morgen noch etwas Wirksames zu tun. Als ein Beispiel sei der Albedo-Effekt genannt, ein weiteres ist das Abtauen der Permafrostböden in den arktischen Regionen, die eine gigantische Methan- und damit weitere Treibhausgasquelle zu werden drohen – bereits jetzt blubbert es dort an allen Ecken und Enden. Und man kann sie nicht abdichten wie ein Erdölbohrloch.

        Was mich sicher macht, dass die Klimakatastrophe sich mit erneuerbaren Energien abwenden lässt? Nichts. Aber wenn Sie einen Finger in eine Kerzenflamme halten und sich, sobald Sie Schmerzen spüren, fragen, was Sie gegen die Schmerzen tun könnten, dann fragen Sie NICHT nach der Sicherheit, dass die Schmerzen verschwinden, sobald Sie den Finger wieder aus der Flamme nehmen. Es ist für Sie naheliegend, dass Sie damit Schlimmeres verhüten. Sie sind sich vermutlich sogar sicher, dass eine Verbrennung zweiten oder dritten Grades Ihnen auch dann noch eine ganze Weile Schmerzen bereiten wird, wenn Sie den Finger längst unter einen kalten Wasserstrahl gehalten haben. Aber Sie tun das Naheliegende. Und wenn man sich die Schlote dieser Welt anguckt, die Kohlendioxid ohne Ende in die Atmosphäre blasen, und wenn man weiß, aus physikalischen Untersuchungen, Messungen und Experimenten, dass Kohlendioxid die Wärmeabstrahlung der Erde reduziert und dass sein Anteil in der Atmosphäre zunimmt, dann ist es wie kleines 1×1, dass man die CO2-Emissionen reduziert. Und es ist wie beim verbrannten Finger: Sobald man das unter ein Maß gebracht hat – und alle anderen Treibhausgasemissionen ebenfalls -, das als nachhaltig gelten kann, wird eben NICHT sofort alles besser. Es besteht dann nur eine gewisse Hoffnung, dass es erst mal nicht deutlich schlimmer wird.

        Natürlich geht es nicht, die Erde mit Windmühlen und PV-Anlagen zuzupflastern. Haben Sie mal vom Projekt Desertec gehört? Das war so vor 20 Jahren; da wollten große Unternehmen, u.a. Siemens, in Afrika riesige Solaranlagen bauen, den erzeugten Strom über gigantische Leitungen nach Europa leiten und so die Energiewende umsetzen. Außer Spesen nichts gewesen. War ein blöder Plan. Im Zuge der PR wurden Bilder verteilt, die zeigten, welch geringer Anteil der Sahara „zugepflastert“ werden müsste, um die Energieversorgung der gesamten Erde erneuerbar umzugestalten. Mit anderen Worten: Es ist nicht notwendig, die ganze „Erde zuzupflastern“. Solche Szenarien sind Kampfkeulen, geschwungen von jenen, die nichts ändern wollen, vor allem nichts an ihrem persönlichen Lebensstil. – Ich habe 1989 in Berlin den Mauerfall miterlebt, wohnte damals in Friedrichshain. Das war alles wahnsinnig interessant. Mehrmals besuchte ich die so genannte East side gallery. Da gab es ein Mauersegment, auf das ein Tote-Welt-Szenario gemalt worden war und dazu der Spruch „Wer will, dass die Welt bleibt, wie sie ist, will nicht, dass sie bleibt.“ Ich finde, es lohnt, darüber mal nachzudenken.

        Zum Rotmilan: Ich bin Unterstützer des BUND, also des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland und des BN in Bayern. Aber ich frage mich Jahr für Jahr, ob das sinnvoll investiertes Geld ist. Das sind Leute, deren Engagement aller Ehren wert ist. Die setzen sich zum Beispiel auch für den Rotmilan ein. Oder für den Luchs. Oder für irgendwelche Kröten. Bedrohte Arten ganz allgemein könnte man sagen. Was mich an der Sache so skeptisch macht, ist die Tatsache, dass viele diese Arten verschwinden werden, wenn es in Deutschland nur 2 Grad wärmer wird als jetzt. Sie könnten sich mit dieser größeren Hitze vielleicht noch irgendwie arrangieren, aber die Nahrungsketten werden sich ändern, und neue Konkurrenten, die besser an diese Temperaturen angepasst sind, werden auftauchen und sie in Bedrängnis bringen. Fragen Sie mal einen Ornitologen, was sich bis jetzt schon alles in der Vogelwelt geändert hat. Und wohl kann ein Mensch auf vegane Ernährung umstellen, aber ganz sicher kein Milan. Ich sage nicht, dass er mit Sicherheit aussterben wird, aber ich frage, wie viele Rotmilane es in Griechenland gibt, in Israel, in Ägypten, dort, wo es wärmer ist. Wir können den ganzen Artenschutz in der Pfeife rauchen, all unsere Krötenkanäle und ökologischen Ausgleichsflächen und was es sonst an teuren Maßnahmen noch alles gibt, wenn wir den Viechern aus einer ganz anderen Richtung brutal in den Rücken fallen.

        1. Wir sollten uns vielleicht erst einmal fragen, wohin wir überhaupt wollen.
          Aber da wird es schwierig, und wir sind da ja auch viel zu beschäftigt mit diesem „großen Krieg“, den wir da im Dunstkreis eines „ökologischen oder humanistischen Getöses“ führen. (Ein digitales kommt ja noch hinzu.)

          Solange sich die Verlautbarungen aus Übersee oder hierzulande anhören, als ob man da vergessen hat, die geschlossene Psychatrie ordentlich abzuschließen, wird das auch nichts.

        2. @stephan.geue, Ihre Antwort wirkt streckenweise als hätten Sie meinen Satz nicht gelesen, dass es mit der Verbrennung fossiler Brennstoffe so nicht mehr weiter gehen kann. Mir ist sehr wohl bewusst, dass wir dabei sind die Erde zu zerstören. Es geht aber auch um die Frage, „wohin wir überhaupt wollen“, wie Humml so treffend angemerkt hat. Was ich bei all Ihren Ausführungen vermisse, ist das Problem der Überbevölkerung. Sie sind offensichtlich auch davon überzeugt, dass man dem Klimawandel überhaupt begegnen kann, was bei mir den Eindruck erweckt, dass Sie einen natürlichen Klimawandel gar nicht in Betracht ziehen und den menschlichen Anteil daran überbewerten.

          Meine Devise ist, mehr Bäume statt Menschen, dann erledigt sich das CO2-Problem schon mal. Es ist ja sicher auch nicht die erste „Klimakatastrophe“, die die Menschheit überlebt. Bei all dem wird mir gerade bewusst, dass unsere Denkweise so sehr verschieden ist, dass wir nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden. Für Sie steht der Lebensraum von Milliarden Menschen auf dem Spiel, für mich sind diese Milliarden sowieso zu viel auf der Erde. Dabei interssiert es mich auch nicht, ob meine Kinder, Enkel und ich zu den Verlierern zählen könnten. Wenn ich Ihre Erregung darüber, was der Mensch alles anrichtet, betrachte, frage ich mich, wie sie die Menschheit in dieser Form nicht für überflüssig halten können. Nach der „Katastrophe“ wird es diese Form sicher nicht mehr geben. 😉

  2. Ami-Gas ist übrigens nicht nur teurer, es ist auch wesentlich umweltschädlicher als Gas aus Russland.

    Und wer glaubt das die Amis ihre Preise nicht erhöhen werden wenn die EU erst mal nur noch dort kauft, der glaubt auch das Zitronenfalter Zitronen falten.

    Wurde nicht auch berichtet das die USA gar nicht langfristig so viel Gas liefern können wie wir brauchen?
    Außerdem wären die USA die ersten die das Gas als Druckmittel für nahezu jede Gelegenheit nutzen würden, darauf würde ich locker ein Jahresgehalt wetten.

  3. Na ja, Thomas, ich habe vor ein paar Tagen bei RIA Nowosti einen Bericht gelesen, wonach der Flüssiggaspreis in Asien aktuell bei ca. 1000$/cbm liegen soll und in Europa nur bei ca. 200$, weil ja in Europa mehr Pipelinegas vorhanden ist. Deshalb liefern die USA verstärkt nach Asien, was erklären könnte, dass sie ihre Mengen nach Europa aufgrund des Preisunterschiedes verringert und nach Asien ausgeweitet haben.

  4. Vor allem geht es einem Imperium, darum seine Macht zu demonstrieren und den Vasallen, seinen Willen auf zu zwingen, damit keiner der Vasallen, auf blöde Ideen kommt. Um Gas oder Finanzen, geht es den Herren“““menschen“““ Dynastien NIE, denn Geld, können SIE, in beliebigen Mengen drucken. Solange ALLE Menschen auf dieser Welt, incl. Russland und China, so fleißig für SIE arbeiten und gehorsam ihre Tributzahlungen leisten.

  5. Die USA werden kein Gas liefern können. Große Teile der Fracking Industrie sind bereit pleite. Beiden hat angekündigt, das er Umweltstandards wieder erhöhen wird. Die Fracker haben die Investoren hinsichtlich der Größe und der Ergiebigkeit der Felder belogen (to make Money). Die besten Standorte wurden schon ausgebeutet. Das bedeutet, das Kosten der Gewinnung bei neuen Bohrungen erheblich steigen werden.

    Auch wenn der Ölpreis dauerhaft hoch bleiben sollte, werden nur wenige Oligarchen (Investoren, nennt man die in dort) bereit sein, neues Geld schon verlorenem Geld hinterher zu werfen.

    Wir können zur Zeit live beobachten, wie Frakingland abbrennt. Und das betrifft nicht nur die Ölindustrie. Insbesondere im sozialen Bereich sowie im Gesundheitssystem und bei der Infrastruktur verfällt die USA. Es brodelt in der Bevölkerung so sehr, dass das weiße Haus noch immer abgeriegelt ist.

    Kein Wunder, wenn man 730.000.000.000 Dollar nur für Militär ausgibt um andere Länder zu zerstören, während zuhause die Stromleitungen an veralteten Holzmasten herunterbaumeln und bei jedem mittleren sturm Hunderttausende ohne Strom und im Winter ohne Heizung auskommen müssen, man Weltführend ist bei der Anzahl der Corona Toten, der Anzahl der Strafgefangenen, der Drogentoten sowie der Tötungsdelikte mit Schusswaffen.

  6. Na ja, es gab Jahre in denen die USA auch LNG aus Russland importierte(2018, 2019 via Frankreich)!
    https://www.worldoil.com/news/2018/12/28/amid-export-boom-us-still-imports-natural-gas-from-russia
    Die LNG-Importmengen der USA sind auch nicht klein.
    https://www.eia.gov/dnav/ng/ng_move_impc_s1_a.htm

    Den USA geht es primär, IMHO, gar nicht um LNG-Exporte nach Europa, die wollen doch nur über Proxies(Polen, Ukranistan) die Finger am Ventil haben und das das Pleiteland Ukranistan bis in alle Ewigkeit Durchleitungsknete von Russland kassiert.

  7. Wenn ich hier schon „Überbevölkerung“ und „Klimakatastrophe“ lese, weiß ich, wo die entsprechenden Kommentatoren mit ihrer Weltsicht überhaupt stehen: „Überbevölkerung“ lässt sich unschwer mit „überflüssiger Bevölkerung“ assoziieren – das doch wohl nicht Euer Ernst … ? Und bei „Klimakatastrophe“ möchte ich einmal anmerken, dass es in der gesamten Erdgeschichte immer mal wieder Klimaveränderungen gegeben hat, und zwar ohne damals von Menschen geschaffenen Industrien. Also verbreitet hier nicht irgendwelche Narrative mit, wenn Ihr Euch hier mit Euren ausschweifenden Kommentare schon so „weise“ gebt ! Mir kommt’s eher so vor, dass Ihr der westlichen Propaganda auch schon mächtig auf dem Leim gegangen seid. Und was nun die „Prognosen“ über die Entwicklung des weltweiten Energiebedarfs usw. betrifft: „Der Mensch denkt, aber Gott lenkt“ …

    1. dr.listemann: „„Überbevölkerung“ lässt sich unschwer mit „überflüssiger Bevölkerung“ assoziieren – das doch wohl nicht Euer Ernst … ?“

      Oh, der Herr dr. assoziiert. Was haben Sie denn für schmutzige Gedanken? Stammen die auch von Ihrem Gott? 🤔 Sie brauchen mich übrigens nicht im Pluralis Majestatis ansprechen.

      1. Lohnt sich nicht, darüber aufzuregen. Dieser Wasserkopf an Geistesschaffenden „assoziiert“ so völlig „frei“ in der Weltgeschichte herum, und die naturwissenschaftlich Bewanderten sind da oft auch nicht besser, wenn sie in diesen Gefilden wildern.

        1. Klingt mein Kommentar aufgeregt? Mich interessiert nur ganz im Ernst, wie so ein gottesfürchtiger Mensch auf solche Gedanken kommt. Soweit ich weiß, ist sein Schlusssatz auf den Gott der Liebe bezogen und … Oh, mit wird dabei schon wieder übel. 🤢

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