Weltmachtanspruch der USA

Wie das russische Außenministerium den „Demokratiegipfel“ der US-Regierung kommentiert

Die US-Regierung hat eine handverlesene Gruppe von Staaten zu einem "Demokratiegipfel" eingeladen, der Anfang Dezember stattfinden soll. Allerdings geht es dabei nicht um Demokratie.

Über den von der US-Regierung geplanten „Demokratiegipfel“, der Anfang Dezember online stattfinden soll, habe ich schon berichtet, den Artikel finden Sie hier. Die USA haben dazu handverlesene Staaten eingeladen, die laut der US-Regierung wahre Demokratien sind. Auf dem Gipfel wollen die USA mit 110 Ländern über den Kampf gegen autoritäre Herrschaftssysteme, die Bekämpfung der Korruption sowie die Förderung der Menschenrechte reden. Es sind also mal wieder die üblichen Parolen.

In Wahrheit kann man bei dem Gipfel kaum von einem „Demokratiegipfel“ sprechen, denn die USA haben die Staaten danach eingeladen, wer ihnen gegenüber politisch gehorsam ist und wer nicht. So ist zum Beispiel die „Vorzeigedemokratie“ Irak zu dem Gipfel geladen, Ungarn und die Türkei hingegen nicht, obwohl sie Mitglieder Nato sind, die angeblich eine Vereinigung der für Demokratie kämpfenden Staaten ist. Aber Erdogan und Orban sind so dreist, in vielen Fragen eine eigene Meinung zu haben, die der US-Regierung missfällt. Dafür ist Polen geladen, obwohl die EU gerade massive Zweifel daran äußert, wie demokratisch Polen derzeit ist. Da Polen aber den USA gegenüber treu ergeben ist, stört das in Washington niemanden. Die Teilnehmerliste hat sogar bei einigen „Qualitätsmedien“ für Staunen gesorgt.

Eine Provokation – und ein offenes Zeichen dafür, worum es bei dem „Demokratiegipfel“ wirklich geht – ist die Tatsache, dass Taiwan eingeladen wurde, obwohl die Insel gar kein von den USA offiziell diplomatisch anerkannter Staat ist. Bei dem „Demokratiegipfel“ geht es nicht um Demokratie oder Menschenrechte, es geht den USA darum, ihre Weltmachtstellung zu retten und eine neue „Koalition der Willigen“ für den Kampf gegen Russland und China zu schmieden.

Dazu hat Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, in ihrer wöchentlichen Pressekonferenz eine offizielle russische Erklärung abgegeben, die ich übersetzt habe.

Beginn der Übersetzung:

Wir haben von den Medien viele Fragen zu unserer Haltung zu der Initiative von US-Präsident Biden erhalten, am 9. und 10. Dezember 2021 einen „Demokratiegipfel“ abzuhalten, der per Videokonferenz stattfinden soll.

Dieses Ereignis hat eine konfrontative, spaltende Ausrichtung und stellt ein weiteres Glied in der Umsetzung der Politik Washingtons zur Re-Ideologisierung der internationalen Beziehungen im Sinne des berüchtigten Konzepts der „regelbasierten Weltordnung“ dar. (Anm. d. Übers.: Was die sogenannte „regelbasierte Weltordnung“ bedeutet, können Sie hier nachlesen.)

Unter dem Slogan der Förderung der Demokratie stellen die USA einen weiteren „Interessens-Club“ für den Kampf gegen Länder zusammen, die ihre strategische Unabhängigkeit vom kollektiven Westen und ihre souveräne Vision einer gerechten Weltordnung bewahren – in erster Linie Russland und China. Dieser Kampf soll durch Einmischungen in die inneren Angelegenheiten unabhängiger und souveräner Staaten geführt werden – unter Vorwänden wie der Bekämpfung von Korruption, dem Schutz der Menschenrechte und der Gewährleistung demokratischer Standards, und vielen anderen hochtrabenden Parolen, die oberflächlich betrachtet nach bewundernswerten Konzepten klingen. In der Praxis sind die Dinge nicht so, wie sie dargestellt werden. Die USA maßen sich das Recht an, zu bestimmen, wer es wert ist, eine Demokratie genannt zu werden und wer nicht; wer ein demokratisches Land ist und wer nicht. Vor dem Hintergrund der offensichtlichen Probleme mit dem Zustand der Demokratie und der Menschenrechte in den USA selbst und im Westen insgesamt wirkt das zynisch und erbärmlich.

Diese „Demokratiegipfel“-Initiative ist Teil einer größeren US-Strategie zur Untergrabung der Rolle der Vereinten Nationen und zur Bildung von Koalitionen gleichgesinnter, im Wesentlichen US-amerikanischer Satelliten innerhalb universeller Formate – in erster Linie die G7 und die NATO – zu einer breit gefächerten Agenda, die von Klimawandel und Impfstoffen bis hin zu Militärdiplomatie, politischen und militärisch-technologischen Regionalblöcken – QUAD und AUKUS – reicht.

Ich möchte Sie daran erinnern, dass die USA Anfang der 2000er Jahre unter denselben Parolen – Demokratie, Freiheit und Menschenrechte – die Anti-Irak-Koalition zusammengestellt haben und nach demselben Prinzip vorgegangen sind. Sie erzählten der ganzen Welt, was die „richtige“ Seite der Geschichte und was die „falsche“ Seite sei. Sie informierten die gesamte Weltgemeinschaft und überzeugten einzelne Länder, sich ihnen anzuschließen. Das alles diente dazu, den Anschein einer „breiten Front“ zu erwecken und zu beweisen, dass nur sie und diejenigen, die sich ihnen angeschlossen haben, wissen, was echte Demokratie ist und wie man auf der Grundlage demokratischer Prinzipien einen souveränen, unabhängigen Staat aufbaut. Selbst ein Land wie der Irak, mit seiner Geschichte, seinen Höhen und Tiefen, seinen Siegen und Niederlagen.

Daran, wie das ausgegangen ist, erinnern wir uns alle noch sehr gut, und auch an die folgende Kampagne, die die wahren Ziele der Besetzung dieses Landes aufgezeigt hat. Wir haben die schrecklichen Folgen dieses amerikanischen Abenteuers nicht vergessen: die Zerstörung der irakischen Staatlichkeit. Ganz zu schweigen von den außergerichtlichen Tötungen von Zivilisten und der Tatsache, dass alle internationalen Rechtsnormen missachtet wurden. Alles ist zerstört worden. Und es führte zum Zusammenbruch der Staatlichkeit dieses Landes.

Das Schlimmste daran ist, dass das zu einer Destabilisierung der Lage in der Region geführt hat. Langfristig hat das dazu geführt, dass der IS aus den Trümmern verschiedener irakischer Streitkräfte, Geheimdienste und so weiter entstanden ist. Das alles führte zum Chaos in der Region und zu Tausenden, Zehntausenden, Hunderttausenden von Flüchtlingen, Migranten und Vertriebenen, sowohl in der Region selbst als auch außerhalb, auf dem europäischen Kontinent. Und genau wie heute sagten die USA damals, dass es für die Demokratien notwendig sei, sich auf die richtige Seite der Geschichte zu stellen, die Anstrengungen zu vereinen und genau diesen „Feldzug“ zu beginnen.

Heute erinnert man sich dort nicht an diese Geschichte, man versucht, sie zu ignorieren – niemand hat die Verantwortung für die Zerstörung und das Leben von Millionen von Menschen in der Region, direkt im Irak und in anderen Ländern, übernommen, und die USA, Großbritannien und all jene, die die Koalition gebildet haben, haben natürlich keine materielle Verantwortung übernommen.

Die neue Idee ist es jetzt, einen Anschein von breiter Einheit in Form der richtigen Länder zu schaffen, die aus Sicht der USA demokratisch sind, und dann alle diese ideologischen Konzepte und Doktrinen unter diesen Losungen umzusetzen.

Die Umsetzung des Projekts „Demokratiegipfel“ arbeitet an der Verstärkung internationaler Spannungen, untergräbt die auf der UNO basierende Architektur der Weltordnung und bedroht auch das Potenzial der G20. Es untergräbt die Bemühungen um eine gemeinsame Bewältigung der Pandemie, die wirtschaftliche Erholung nach der Krise und die Neutralisierung von grenzüberschreitenden Herausforderungen und Bedrohungen.

Allein die Tatsache, dass eine neue so genannte Interessengruppe auf einer ideologischen Plattform gegründet wird, bedeutet unter anderem die Anerkennung der Tatsache der Multipolarität der modernen Welt, einschließlich der Existenz autarker Machtzentren außerhalb der USA und des Westens. Unsere amerikanischen und westlichen Partner haben anerkannt, dass die Welt polyzentrisch ist, obwohl sie seinerzeit noch bestritten haben, was Moskau sagte, und weiterhin behaupteten, dass es überhaupt keine polyzentrische Welt geben könne.

Nun hat die Realität Einzug gehalten. Wer an der Demokratisierung der internationalen Beziehungen und der Schaffung einer polyzentrischen Weltordnung interessiert ist, sollte den Ambitionen Washingtons in der gegenwärtigen kritischen Phase der globalen Entwicklung nicht in die Hände spielen und nicht bei dem Treffen mitmachen.

Ende der Übersetzung

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

58 Antworten

  1. Kurz auf den Punkt gebracht… – der „kolonial-herr“ zitiert seine Sklaven zur Verteilung von Zuckerbrot und Peitsche…..

    Zu durchsichtig diese Propaganda-Show dazu… – doch leider für die große Masse der derzeitigen Bevölkerungen Aufgrund der in den letzten Jahren erfolgten Re-Formatierungen nicht mehr so verständlich – wahrscheinlich auch auf massivem Desinteresse basierend… – denn jeder dieser neuzeitlichen konsumgesteuerten Egoisten ist nur noch mit sich selbst beschäftigt – wie gewollt… 😤😤

  2. Danke für den Beitrag. Amüsiert hat mich die Stelle: „Die Teilnehmerliste hat sogar bei einigen ‚Qualitätsmedien‘ für Staunen gesorgt.“ Hört sich an, als wäre es doch keine zweckdienliche, gezielte Propaganda, sondern nur schlamperte Arbeitsweise, die die Medien seit langem betreiben. Als könnten die doch noch aufwachen und Fehler korrigieren.
    Über diesen Glauben bin ich lange hinweg. –

    Wo kann man die Liste der eingeladenen „Demokraten“ einsehen?

  3. Das russische Außenministerium hat – wie immer – seine eigene deutsche Übersetzung der Presseerklärung veröffentlicht (einfach auf der im Artikel verlinkten Webseite des russischen Außenministeriums oben auf „DE“ klicken):
    https://www.mid.ru/de/foreign_policy/news/-/asset_publisher/cKNonkJE02Bw/content/id/4969128

    Herr Röper,
    die Übersetzung des russischen Außenministeriums ist in einigen Punkten weniger konfrontativ formuliert als Ihre, aber vor allem steht dort am Schluss gar nichts von „…und nicht bei dem Treffen mitmachen.“*
    Warum haben Sie das in Ihrer Übersetzung angefügt?

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es der Stil des russischen Außenministeriums ist, Ländern zu verbieten, an Bidens ominösem Treffen teilzunehmen.
    Auf dessen Einladungsliste stehen einige Länder, die für Russland als Partner immer wichtiger werden, aber sich nicht ad hoc vom Westen ablösen können, schon aufgrund wirtschaftlicher Abhängigkeiten.
    https://www.state.gov/participant-list-the-summit-for-democracy/

    *Hier der Schluss in der Übersetzung des russischen Außenministeriums:
    „Jetzt gewinnt die Realität. Jene, die an der Demokratisierung der internationalen Beziehungen und Bildung einer polyzentrischen Weltordnung interessiert sind, dürfen nicht den Ambitionen Washingtons in der jetzigen Wendephase in der Entwicklung der Welt in die Hände spielen.“

    1. Können Sie Russisch?
      Die Übersetzungen dort werden von Russen gemacht und nicht von deutschen Muttersprachlern, weshalb sie immer wieder Fehler enthalten und vor allem manches wörtlich übersetzen, obwohl es leider einen anderen Sinn hat. Das ist das Problem bei Übersetzern: Sie übersetzen manches wörtlich, anstatt den Sinn zu übersetzen. Das führt aber gerade bei Redewendungen zu Missverständnissen und Fehlern.
      Ich mache mir die Mühe, die Texte zu übersetzen, nicht, weil ich zu viel Zeit habe. Wenn die Übersetzungen nicht immer wieder Fehler enthalten würden, würde ich sie per Copy/Paste übernehmen, anstatt Stunden auf die Übersetzungen zu verwenden.
      Gerade der letzte Satz in dem Text war wegen der Formulierungen sehr schwierig zu übersetzen, damit der Sinn des Gesagten rüberkommt. Sollten Sie eines Tages Russisch können, dann könnten wir über die verschiedenen Varianten, wie man den übersetzen könnte, diskutieren…

      1. Schau an, plötzlich sind auch meine Kommentare, die Links zur Webseite des russischen Außenministeriums enthalten, freigeschaltet.
        Warum wurden die denn vorher zurückgehalten?
        Sollten Ihre Leser sich nicht ein eigenes Urteil darüber bilden dürfen, ob Ihre Übersetzungen tatsächlich besser sind als die des russsischen Außenministeriums?

        Zu „Gerade der letzte Satz“:
        Nicht nur die deutsche, sondern auch die englische und französische Übersetzung auf der Webseite des russischen Außenministeriums enthalten die Bedeutung, die Sie in Ihrer Übersetzung angefügt haben, nicht.
        Ich hatte schon vorgestern in einem Kommentar, der seitdem in der Moderationswarteschleife hing, geschrieben, warum das inhaltlich nicht „egal“ ist.

        1. „Schau an, plötzlich sind auch meine Kommentare, die Links zur Webseite des russischen Außenministeriums enthalten, freigeschaltet.
          Warum wurden die denn vorher zurückgehalten?!

          Als selektiver Leser kann man natürlich nicht wissen, dass Kommentare mit mehreren Links von Hand freigeschaltet werden müssen, wobei wohl niemand den Anspruch erheben kann, dass es in Echtzeit geschieht. Wer das weiß und es eilig hat, ersetzt https:// mit ___//.

          Aber erstmal das Maul aufreißen und Zensur unterstellen.

          1. Ich hätte nicht gedacht, dass Herr Röper jeden Kommentar, der mehr als einen Link enthält, erst persönlich überprüft.
            Denn das bedeutet leider, dass er sich bewusst dazu entschlossen hat, z. B. einen Kommentar freizuschalten, der zwei Links enthält, bei denen man schon ohne sie zu öffnen sieht, dass sie den russischen Impfstoff Sputnik-V als „gefährliche toxische Substanz“ und als „Kannibalismus“ bezeichnen.
            Wenn man die Links öffnet, liest man darin Horrorstories, u. a., die Verimpfung von Sputnik-V sei die Ursache der Todesrate in Russland und Ungarn, Putin stecke mit Schwab unter einer Decke usw.
            Da wird also versucht, den Menschen Todesangst vor dem russischen Impfstoff und ebenfalls vor der russischen Regierung einzujagen.
            Wie kann man so etwas freischalten?

            1. „Ich hätte nicht gedacht, dass Herr Röper jeden Kommentar, der mehr als einen Link enthält, erst persönlich überprüft.“

              Das ist ein Ding von WordPress, Kommentare mit mehreren Links werden in den Spamordner verschoben und Herr Röper muss die erst freischalten, wozu er nicht zwingend alle überprüfen muss und das wahrscheinlich auch nicht macht. Deshalb ist es eine große Hilfe, die Links zu „entschschärfen“, sodass sie nicht als Links erkannt werden. Wer einem Link folgen will, Copy&Paste.

    2. Ich will niemandem zu nahe treten, aber die offizielle Übersetzung des MID ist meiner Meinung nach tatsächlich in Nuancen (bezogen auf den letzten Absatz) zutreffender. Allerdings ist Herr Röpers Übersetzung ganz und gar nicht sinnentstellend.

      1. Es ist definitiv ein Unterschied, ob dass russische Außenministerium anderen Ländern nur rät, den Ambitionen Washingtons nicht in die Hände zu spielen, oder ob es sie zusätzlich auffordert, gar nicht erst an Bidens Treffen teilnehmen, d. h. dessen Einladung abzusagen.
        Letzteres wäre nach meinem Eindruck ganz und gar nicht Stil der russischen Außenpolitik, sondern das ist genau der Stil Washingtons: Anderen Ländern Vorschriften zu machen, zu wem sie Beziehungen haben und zu wem nicht.
        Washington ist an einer solchen bipolaren Spaltung der Welt interessiert, wohingegen Moskau am Aufbau einer multipolaren Welt ohne Spaltung in „die Guten“ und „die Bösen“ interessiert ist.
        Inzwischen orientieren sich immer mehr Länder des globalen Südens multipolar und bauen Beziehungen zu China und/oder Russland auf, ohne ihre Beziehungen zu den westlichen Ländern aufzugeben, denn Letzteres könnten sie sich ad hoc gar nicht leisten.

        1. Einfach mal den Originaltext auf ___//www.deepl.com/Translator übersetzen lassen, dann kommt das dabei heraus:

          „Die Realität hat nun Einzug gehalten. Diejenigen, die an der Demokratisierung der internationalen Beziehungen und der Schaffung einer polyzentrischen Weltordnung interessiert sind, sollten die Ambitionen Washingtons in der gegenwärtigen kritischen Phase der globalen Entwicklung nicht mitmachen.“

          1. Da steht doch auch nur „die Ambitionen Washingtons (…) nicht mitmachen.“.
            (Wobei eine maschinelle Übersetzung nicht zuverlässig ist, weil Maschinen bisher Bedeutungen oft nicht unterscheiden können.)

            Zum Unterschied zwischen „Ambitionen mitmachen“ und „bei dem Treffen mitmachen“ in Leichter Sprache:
            Putin hat „bei dem Treffen“ des WEF/Davos „mitgemacht“ und Schwab dabei mit „lieber Klaus“ angeredet.
            Das heißt nicht, dass Putin Schwabs „Ambitionen mitmachen“ will, sondern er hat seine Rede dort genutzt, um wesentliche Einwände dagegen vorzubringen.
            Putin ist auch sonst oft bereit, „bei Treffen mitzumachen“, denn das ist sein Job.
            Den macht er gut, sogar, wenn ihn jemand einlädt, der ihn vorher „Killer“ genannt hat.
            Denn Putin ist eben nicht bereit, dessen „Ambitionen mitzumachen“, sondern er vertritt bei solchen „Treffen“ immer die „Ambitionen“ seines eigenen Landes.
            Daran könnten sich viele ein Beispiel nehmen.

            1. Troll serendipity: „Nicht nur die deutsche, sondern auch die englische und französische Übersetzung auf der Webseite des russischen Außenministeriums enthalten die Bedeutung, die Sie in Ihrer Übersetzung angefügt haben, nicht.“

              So so. Wenn jemand die Ambition hat, sich durch einen Raubüberfall Geld zu beschaffen und man diese Ambition nicht mitmachen soll, bedeutet das nicht, dass man auch den Überfall nicht mitmachen soll? Muss man natürlich so deuten, wenn man nicht zugeben will, dass man dummes Zeug sabbelt. So einer kann sich auch nicht für den beabsichtigten Zensurvorwurf entschuldigen, wenn er erfährt, dass WordPress die „Zensur“ zu verantworten hat. Der Charakter eines Lumpen.

  4. Weil wir gerade so schön bei „demokratischen Gipfeln“ sind…

    Soeben stieß ich auf einen „wahren Gipfel der liberalen Demokratie“:

    _____://m.vz.ru/news/2021/11/26/1131228.html

    „Пушков связал запрет балета «Щелкунчик» в Германии с рождением новой религии“
    26 ноября 2021

    „Puschkow verbindet das Verbot des Nussknacker-Balletts in Deutschland mit der Geburt einer neuen Religion

    Wir sind nicht Zeuge der Geburt eines seltsamen Missgeschicks, wie manche glauben, sondern der Geburt einer neuen sozialen Religion …

    „Michail Schachnasarow wirft die Frage auf: Wann wird das alles enden?“, schrieb Puschkow auf Telegram. „Das Problem ist, dass es gerade erst anfängt. Amerikas liberal-radikale Matrix bringt stündlich und täglich eine neue totalitäre Ideologie hervor, während sich das konservative Amerika in sich selbst zurückzieht und so tut, als sei alles in Ordnung, solange seine Schulen, Wohngebiete und Bezirke nicht angetastet werden. Aber schon 6- oder 7-jährige Kinder kommen aus Kindergärten und Schulen nach Hause und fragen: „Mama, stimmt es, dass ich der Träger des Bösen bin, weil ich weiß geboren wurde?“, so die Senatorin.

    Puschkow ist der Ansicht, dass dieser ganze düstere Strom der „neuen Werte“ nach Europa überschwappt, wo dieselben Radikalen den Nussknacker bekämpfen und in Kindergärten „Sexualerziehung“ predigen, die den Kindern eine „neue Normalität“ vermitteln soll.

    „Wir sind nicht Zeuge der Geburt eines bizarren Missgeschicks, wie manche glauben, sondern der Geburt einer neuen sozialen Religion – mit ihren starren Dogmen und der rücksichtslosen Verfolgung von Gegnern. Und es wird kein Ende nehmen, es wird eine neue Konfrontation der Ideologien und Werte geben – zusätzlich zum Geopolitischen, bis eines der Wertesysteme die Oberhand gewinnt. Welcher davon am Ende die Nase vorn hat, hängt von Ihnen und mir ab“, resümierte der Senator.

    Zuvor hatte sich der russische Senator Alexej Puschkow über das schottische Nationalballett lustig gemacht, das zugegeben hatte, rassistische Elemente in „Der Nussknacker“ zu verwenden.

    Es sollte auch daran erinnert werden, dass das Londoner Ballett die Szene in Der Nussknacker wegen „anstößiger Anspielungen auf den Harem“ geändert hat.

    Auch das Staatsballett Berlin hat alle Aufführungen seines traditionellen Weihnachtsballetts Nussknacker in diesem Jahr wegen „politisch inkorrekten Tanzes“ abgesagt. Die schauspielernde Regisseurin Christiane Theobald sagte, die Aufführung müsse „in einen neuen Kontext gestellt werden, um eine neue Lesart dieses Repertoires zu bieten“, da einige Szenen nach der Aufführung „erklärt werden müssen“.
    ______________________________________

    Ich hab’s nicht glauben wollen, doch „Взгляд“ hatte vorher darüber berichtet:

    _____://vz.ru/news/2021/11/25/1130952.html

    „В Берлине отменили классический балет «Щелкунчик» из-за неполиткорректных танцев“
    25 ноября 2021

    „Das klassische Ballett Der Nussknacker wurde in Berlin wegen politisch unkorrekter Tänze abgesagt

    Das traditionelle Winterballett „Der Nussknacker“ wurde wegen „unpolitisch korrekten Tanzes“ aus dem Repertoire des Staatsballetts Berlin gestrichen.

    Der Nussknacker, der an Heiligabend aufgeführt wird, wurde durch Don Quijote ersetzt.

    Das Ballett Der Nussknacker wurde 2013 von den russischen Choreographen Wassili Medwedew und Juri Burlaka beim Staatsballett Berlin inszeniert, berichtet die Deutsche Welle. Diese Produktion ist eine Rekonstruktion des Originalballetts von 1892, das von Marius Petipa für das Mariinsky-Theater in St. Petersburg choreografiert wurde. Die Tänzerinnen und Tänzer der Inszenierung führten Tänze aus verschiedenen Nationen der Welt auf, insbesondere chinesische und arabische Tänze.

    Den Grund für die Absage des Nussknackers erläuterte Christiane Theobald, stellvertretende Direktorin des Staatsballetts Berlin.

    „Ich bin überzeugt, dass wir den Nussknacker in einen neuen Kontext stellen müssen, um diesem Repertoire eine neue Lesart zu geben“, sagte sie.

    „Der chinesische Tanz zeigt stereotypisch säumende Schritte. Zu der Zeit, als die Choreografie entstand, wurden sie nicht kritisiert. Aber heute müssen wir es erklären. Orientalischer Tanz mit Haremsfrauen und ein Solist mit brauner Schminke am Körper – auch das kann man heute nicht mehr ohne Erklärung auf die Bühne bringen. (…) Angesichts der aktuellen Debatte, welches Repertoire in postkolonialen Zeiten noch gezeigt werden kann, müssen wir prüfen, ob Aufführungen in ihrer ursprünglichen Form nicht schwierig werden“, so Theobald.

    Zuvor hatte das schottische Staatsballett erklärt, dass der Nussknacker angeblich „rassistische und karikaturistische künstlerische Elemente enthält“, berichtete der Telegrammkanal DT unter Berufung auf lokale Medien.

    Die Truppe hat beschlossen, einige Elemente aus den arabischen und chinesischen Tänzen herauszunehmen. Geplant ist, die Figuren, Kostüme und Choreografie von Schlüsselszenen im Land der Süßigkeiten zu ändern.
    …“
    ____________________________________

    Nun brachte die Verlinkung in diesem Artikel auf die DW dort keine solchen Ergebnisse, auch nach manueller Suche nicht – jedoch die FAZ berichtete bereits am 24.11. darüber:

    _____://www.faz.net/aktuell/feuilleton/rassismusvorwurf-staatsballett-berlin-streicht-den-nussknacker-17650394.html

    „Balletskandal in Berlin :
    Ist der Nussknacker rassistisch?

    Die Berliner B.Z. hat es gemerkt. Weihnachten ist die Saison für ein berühmtes Ballett des neunzehnten Jahrhunderts, eines von Peter Iljitsch Tschaikowsky, von Marius Petipa und noch mehr von Lew Iwanow. Die B.Z. fragt also: Wo bleibt „Der Nussknacker“ in diesem Jahr? Auf dem Spielplan steht er nämlich nicht.

    Theobald erklärt, den könne sie nicht spielen, denn darin gäbe es einen Chinesischen Tanz und einen Orientalischen Tanz. Ballettensem­bles rund um den Globus bürsten derzeit die Mäusekostüme aus und putzen die Nussknackerdegen blank für den großen Kampf, der den halben Jahresetat einspielt. Für Christiane Theobald aber ist „Der Nussknacker“ ein klarer Fall von Rassismus, besonders in dieser Fassung, einer wissenschaftlich fundierten, russisch geleiteten Rekonstruktion des Originals von 1892.

    Es gibt auch noch einen spanischen und einen russischen Tanz in diesem fantastischen Ballett nach E. T. A. Hoffmanns Märchen „Nussknacker und Mausekönig“, aber die sind offenbar nicht das Problem. Das Ballett zu spielen und im Programmheft den Exotismus des neunzehnten Jahrhunderts zu erklären, das ist Theobald offenbar zu einfach. …“

    [UND JETZT KOMMT’S GANZ DICKE!!!] :

    „Überdies, so heißt es in einem Podcast des Staatsballetts, sei das Publikum noch nicht so weit, richtig zu verstehen, was es auf der Bühne sieht. …“

    … Und nun denken wir uns da unseren Teil … obwohl … dazu sind wir nach dem Vorstehenden ja gar nicht in der Lage…

      1. Das ist diese typisch dümmliche Arroganz unserer neuen bildungsfernen sog. Eliten, die ihre erbärmliche Unterwürfigkeit gegenüber gleichartiger amerikanischer Primitivität bereits in der Sprache Tag für Tag zelebrieren.

        1. Neulich habe ich mir im Internet eine Aufführung der „Zauberflöte“ von 2012 von einer berühmten Londoner Bühne (in deutscher Originalsprache) angeschaut. Die war vom Gesamteindruck (Solisten, Chor, Orchester, Inszenierung, Bühnenbild) gar nicht schlecht. Aber in einem Punkt hatten auch schon damals die Kulturrevolutionäre zugeschlagen. Es gibt in diesem Singspiel die Rolle des Monostatos, der im Originallibretto von Schikaneder klar als Mohr benannt wurde, eine Art Obersklave im Tempel des Sarastro, der in dieser Oper alle guten Tugenden incl. der Vernunft verkörpert. Monostatos selbst aber ist häßlich u. charakterlich zweifelhaft. Das wurde in dieser Inszenierung alles eingehalten, nur schwarz, wie halt nunmal ein Mohr ist, war er nicht mehr. Das steht sogar im Widerspruch zu seinem Text, wo er sich einmal selbst als „Schwarzer“ bezeichnet. Dass ein Weisser nicht mehr die Rolle eines Schwarzen spielen soll, jedenfalls sich dazu nicht schwarz schminken darf (Black-Facing), ist bei den westlichen Kulturjakobinern also offensichtlich schon länger die Linie, die durchgesetzt werden soll. Das liegt also mit den diesjährigen Entscheidungen zum „Nussknacker“ in Berlin voll auf einer Linie. Hier kann man als einfacher kulturinteressierter Mensch schlicht und ergreifend nur noch mit Boykott reagieren, was natürlich nicht reichen wird, diese Leute zu stoppen.
          Kurzer Nachtrag: habe gerade nochmal auf youtube in die angesprochene Inszenierung hineingeschaut: sie haben es tatsächlich gewagt, auch den Text von Monostatos Arie zu ändern. Original: „Alles fühlt der Liebe Freuden, schnäbelt, tändelt, herzt und küsst. Und ich soll‘ die Liebe meiden, weil ein Schwarzer häßlich.“ Die Londoner Version: „Alles fühlt der Liebe Freuden, schnäbelt, tändelt, herzt und küsst. Und ich soll die Liebe meiden, weil kein Mensch hat mein Gesicht.“ Nun werde ich nachschauen, was aktuellere Inszenierungen aus dem deutschen Sprachraum daraus gemacht haben.
          Jedenfalls: die Kultur ist ein Hauptkampfort der „Neue-Welt-Apologeten“, Claudia Roth neue Kultur-Staatssekretärin. Da kommt Freude auf.

      2. Ich habe inzwischen bei der DW den Artikel gefunden – den gibt’s dort extra und nur für die Russen.
        (Das hatte ich nicht bedacht, ich Dummerle, wie konnte ich das nur übersehen.)

        ______://www.dw.com/ru/%D0%BD%D0%B5%D0%BF%D0%BE%D0%BB%D0%B8%D1%82%D0%BA%D0%BE%D1%80%D1%80%D0%B5%D0%BA%D1%82%D0%BD%D1%8B%D0%B9-%D1%89%D0%B5%D0%BB%D0%BA%D1%83%D0%BD%D1%87%D0%B8%D0%BA-%D0%BF%D0%BE%D1%87%D0%B5%D0%BC%D1%83-%D0%B2-%D0%B1%D0%B5%D1%80%D0%BB%D0%B8%D0%BD%D0%B5-%D0%BE%D1%82%D0%BC%D0%B5%D0%BD%D0%B8%D0%BB%D0%B8-%D0%B1%D0%B0%D0%BB%D0%B5%D1%82-%D1%87%D0%B0%D0%B9%D0%BA%D0%BE%D0%B2%D1%81%D0%BA%D0%BE%D0%B3%D0%BE/a-59920308

        „Неполиткорректный „Щелкунчик“: почему в Берлине отменили балет Чайковского“
        (Politisch unkorrekter „Nussknacker“: Warum Tschaikowskys Ballett in Berlin abgesagt wurde)

        Ich lassen den Scheiß jetzt nicht übersetzten, und frage mich niemand, warum „das Link“ so lustig aussieht.

        Martjanow hat sich darüber auch schon amüsiert:

        _____://smoothiex12.blogspot.com/2021/11/but-what-ifor-here-we-go-again.html

        „But What If…Or, Here We Go Again.“

      3. Ich habe übrigens noch etwas ganz tolles gefunden – nennen wir es Maas‘ letzte Rache:

        _____://www.cap-lmu.de/download/2021/2021-aa-festschrift-40-jahre-ko-tra-de-data-1.pdf?m=1629361076&

        „Den Westen neu schmieden

        40-JÄHRIGES BESTEHEN DES AMTES DES TRANSATLANTIKKOORDINATORS
        Analysen und Essays zur Zukunft der transatlantischen Partnerschaft“

        Wer Bedarf hat (vielleicht nach einem zu reichlichen Mahl), kann sich das ja mal antun…

    1. Ja so ist es mit dem dummen Volk. Die verstehen nicht was sie sehen. Komisch, das könnte auch einfach daran liegen das künstlerische Freiheit nicht zur inhaltlichen Zerstörung benutzt werden sollte.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Nussknacker

      Hätte man sich an die historischen Vorlagen gehalten gäbe es diese Diskussion nicht.

      Hier das Werk für das die Zuschauer zu dumm sind

      https://www.youtube.com/watch?v=xtLoaMfinbU

      Im 2. Akt ab Minute 56
      Schokolade – spanischer Tanz
      Kaffee – arabischer Tanz
      Tee – chinesischer Tanz
      Trepak – russischer Tanz

      Natürlich, ist Dreh und Angelpunkt der „Tee“ und „Trepak“ Tanz . Ja was sonst kennzeichnen die ersten 3 Tänze Getränke zu Einen und die Tänze 3 und 4 die geografische Ausdehnung des Zarenreiches.
      Politisiert stört man sich im aktuellen Kontext wohl am Trepak, einem Volkstanz dessen Schwerpunkt im NO der heutigen Ukraine liegt.

      Jeder durchschnittlich gebildete Mensch kann die Politisierung erkennen wenn man den historischen Kontext weglässt.

  5. Bei einigen Teilnehmern stellt sich die Frage als was sie eingeladen wurden, als

    – echter unabhängiger demokratischer Einzelstaat
    – als Staatenbündnis (EU)
    – kolonialen Scheinstaat (z.B. Commonwealth of Nations/ Commonwealth Realm, Niederländisch-Indonesische Union, Organisation internationale de la Francophonie )

    Im Grunde ist es mehrheitlich ein Treffen von USA, GB, Frankreich. Nur rein zufällig auch die angrifflustigsten NATO Staaten die gern von Demokratie schwafeln und sich dann undemokratisch über Alles hinwegsetzen und auch nicht davor zurückschrecken demokratische Institutionen zu unterlaufen wenn es ihnen in den Kram passt.

    Im Westen nichts Neues möchte man sagen.

  6. Polen als ewiger Stiefellecker des Westens. Der zeigte sich auch bis heute erkenntlich und schenkte ihnen deutsches Territorium. Zum Dank sind über 2 Millionen von ihnen in das BRD-Sozialnetz eingewandert, verwaltetes Gebiet dürfen sie anscheinend behalten für den Buhmann gegen Rußland, finanzielle Forderungen an die BRD stellen sie bis heute. Die dürfen das, sind eben echte Demokraten.

      1. Sehn Sie guter Mann, mit solchen Begriffen wie „autoritärer Staat“ und „echte Demokratie“ bewegen Sie sich genau in dem Denkkorridor, der zum allein maßgeblichen, gar zulässigen erklärt wurde … im sog. freien Westen. So wird das nix.

      1. Unser Land gehört eigentlich auch nicht zum Westen, denn dieser besteht nur aus den angelsächsischen Ländern, den Benelux-Staaten, Frankreich, Monaco, Andorra und Irland sowie früher – zur Zeit der Apartheid -Südafrika. Deutschland existiert übrigens auch längst nicht mehr als Deutschland, sondern ist nur eine geistig-kulturell ausgehöhlte US-Kolonie und ein Klientelstaat der USA (und Großbritanniens). Die Mehrheit der Wessis sind faktisch Zuchtamerikaner und ein Teil der Ossis ebenfalls.

          1. Was stimmt mit denen nicht, die Remigios Worte nicht verstehen? Er beschreibt die Realität.
            Man braucht sich nur Kunst, Bildung, Architektur und Ideologie anschauen, was vom Amiland rübergeschwappt ist—-ekelhaft. Auch die Einfuhr von Fremdlingen wird nachgeäfft.
            „Deutschland ist besetzt und wird es auch bleiben“ Obama.

              1. Mitteleuropa unterscheidet sich im Hinblick auf seine kulturgeschichtliche Entwicklung von Westeuropa und aus geografischer Sicht ist Deutschland als mitteleuropäischer Staat eindeutig kein „westliches Land“.

                Übrigens ist die meinerseits provokant in drastischen Worten ausgedrückte Feststellung des derzeitigen Zustandes der Geisteskultur und der Souveränität Deutschlands eine faktenbasierte Beurteilung renommierter Experten.

                Deutschland steht unter der Suzeränität der USA und Großbritanniens, was sich u.a. in der Tatsache ausgedrückt, dass beide Staaten in Deutschland exterritoriale Militärstützpunkte besitzen.

                Die Mehrheit der Deutschen ist zu unterschiedlichen Graden US-amerikanisiert bzw. angelsächsisiert, wobei es einen Unterschied gibt zwischen politischer, kultureller und mentaler US-Amerikanisierung bzw. Angelsächsisierung.
                Die Eliten Deutschland sind sowohl politisch, kulturell als auch mental US-amerikanisch bzw. angelsächsisch geprägt, während die Allgemeinbevölkerung in unterschiedlichem Maße – in Abhängigkeit von Alter, Bildungsstand, Intelligenz, Persönlichkeit, regionaler Herkunft, geografischer Lage des Wohnortes und Schichtenzugehörigkeit – kulturell und mental US-amerikanisch bzw. angelsächsisch geprägt ist. Der durchschnittliche Deutsche ist sicherlich kein strammer Transatlantiker wie die Herren Röpcke und Kleber, allerdings gibt es bereits viele junge Deutsche, die auffällig viele Anglizismen benutzen und sogar Live-Übertragung des Superbowls im Fernsehen, anstatt jene der Bundesliga oder EM bzw. WM ansehen.

                Gebildete US-Amerikaner und Briten kennen den gegenwärtigen Zustand des deutsches Geistes und auch gebildete Zeitgenossen in Russland und China oder sogar Polen stellen oftmals irritiert und bestürzt fest, dass die Deutschen ihrem eigenen kulturellen Selbst entfremdet zu sein scheinen.

    1. Ja, da haben Sie den Daumen drauf.
      Und ich bin da auch nicht so recht glücklich mit dem, was der Meisters des Weblog und wohl einige russischer Experten da „meinen“, wie es im letzten Filmchen zum Ausdruck gebracht wurden.

      So und jetzt muß ich mich wieder einhegen – na mal sehen.

      Vorangestellt sei, daß „Propaganda“ inzwischen überwiegend negativ konnotiert ist (zu den Gründe könnte man sicher auch ganz viele Wörter in die Weltgeschichte meißeln) – nur „Wahrheit“, von all den Problemen, die diesem Begriff innewohnen, einmal abgesehen, muß man (auch) „verkaufen“. Insoweit keine Diskrepanz.

      Nur um die Leute zu erreichen, muß ich mit denen in ihrer Muttersprache reden, auch wenn, gerade weil und trotz das Englische zur Weltsprache avanciert ist –
      [Das hat historische Gründe, zu Zeiten des Absolutismus, bis jedenfalls Ende des 18.Jh. / Mitte des 19. Jh. war es noch Französisch – nur französisch war die Sprache der Diplomatie, also der Herrschenden. Englisch war wohl zunächst die Sprachen der „Geschäftswelt“ und erst dann übernahm sie die Rolle des Französischen und hat, anders als das Französische, im Zuge der Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft, d.h. u.a., der Auflösung der Ständewesens, nunmehr auch im „gemeinen Volk“ Verbreitung gefunden. Da mag auch die Struktur dieser Sprache selbst ihren Anteil daran haben.]
      – denn gerade auch deshalb bekommt der Bürger des Westens die „englische Sicht“ in seiner Muttersprache serviert.

      So und was haben wir da jetzt aus deutscher Sicht:

      Das Außenministerium übersetzt – nicht alles – und zudem, was die Qualität anbelangt, bekommt man da nicht das Gefühl, daß die sich dabei ein Bein heraus reißen.

      Und dann haben wir da noch RT und Sputnik, und da fängt das große Elend an.
      Ich habe hier schon mehrmals genörgelt, und inzwischen habe ich mitbekommen, daß ich da durchaus nicht der Einzige bin.

      Das geht schon damit los, das man offenbar meint, den Boulevard auch bedienen zu müssen, uns hier also eine Mischung aus Welt-ol und Bildzeitung oder Süddeutsche und Superillu vorgesetzt wird. (RT-de geht da noch,Sputnik, RT-international sind ganz schlimm.)

      Dann haben wir noch das, was man in „Fachkreisen“ wohl das Layout nennt, bis hin zur „Bedienbarkeit“ des Portals.
      Das wäre ein eigenes Thema, da sind ja offenbar flächendeckend „Geisterfahrer“ unterwegs – selbst wenn man berücksichtigt, daß eine Website heute mäusekinokompatibel gestaltet werden muß, weil die Leute wohl z.T. schon gar keinen „richtigen Rechner“ mehr haben.

      Aber dann der Inhalt:
      Über Sputnik.de habe ich mich ja schon mal ausgelassen, als die Nawalny-Posse los ging. Die lese ich nicht mehr (РИА Новости manchmal schon, mit Hilfe des Automaten).

      Auf RT.de gehe ich im Grunde nur noch, wenn ich wissen will, was hierzulande so abgeht und nicht oder nicht in der Art im Radio oder Fernsehen des Hauptstromes kommt.

      Was die Russen anbelangt: Da bekomme ich ab und zu im günstigsten Falle die „Russische Sicht“ in deutscher Verpackung, d.h. mit viel „Brei“ – meist jedoch die „Deutsche Sicht“, d.h. den typischen Klugscheißer , vermeintlich um „Verständnis für die Russen“ heischend, also i.d.R. subtil arrogant, mit Einspengseln von z.T. noch nicht einmal typischen „russischen Ansichten“.
      Und wenn die über irgend eine, vielleicht nicht ganz unbedeutende Rede reden, dann ist das i.d.R. viel eigenes „erklärendes“ Geschwätz (also betreutes Denken – wie gehabt) mit ein paar zitierten Sätzchen garniert.
      Zum Original selbst oder der Bezugsquelle „verlinken“ oder dieselbe zumindest verifizierbar bezeichnen, erfordert offenbar intellektuelle Höchstleistungen, über die man nicht verfügt.
      Und man könnte ja einfach, statt eigener „Interpretationen“, die Rede übersetzt, ggf. auszugsweise, veröffentlichen… länger wird der Text da meist auch nicht.

      Dann haben wir da noch sowas wie „russland.NEWS“ (warum nenne die sich eigentlich nicht
      „russland.NOVOSTI“) mit „Russlandkontrovers“ – das sind wohl deutsche Nischenprotale, dort dürfen sich also Deutsche (Rahr u.a.) und – jetzt kommt’s – die „russischen Liberalen“, also intellektuelle Lumpen, wie der jüngste Friedensnobelpreisträger, austoben.

      Und das brauche ich nicht, das braucht niemand.

      Ich weis auch nicht, warum man in Russland so auf Rahr steht. Das ist ein „Westler“.
      Ich nehme mal an, weil Ostdeutsche mit der gleichen Qualifikation, aber naturgemäß mehr Ahnung, in der Bundesrepublik nix zu sagen haben (oder zu einer besonders erbärmlichen Form von Opportunismus wechselten – das wollen wir auch nicht unerwähnt lassen).

      Und dann gibt’s da noch das ganz große Problem der „Russischen Liberalen“.
      Aber auch das ist ein eigens Thema.

      Wenn die sich nicht von solchen Leuten befreien, vor allem von dieser „liberalistischen“, also westlichen – und in diesem Kontext unterwürfigen – Sicht auf ihre eigen Geschichte, werden sie interne Problem haben oder noch bekommen und auch Wahrnehmungsprobleme von außerhalb nicht lösen.
      Wenn die über sich das erzählen, was sie meinen, das es der Westen hören will, oder weil sie das vielleicht sogar selbst glauben,… tja dann schade…

      Ich verstehe das nicht:
      Die Russen sehen nicht, was sie da überhaupt hinbekommen haben – über die 70 Jahre – und das bei hochproblematischen Ausgangs- und unter den, mit weitem Abstand, denkbar beschissendsten Rahmenbedingungen.

      1. Zu „Das Außenministerium übersetzt (…)“:
        Das RUSSISCHE Außenministerium übersetzt nicht alles, aber vieles, auf Englisch, Deutsch, Französisch usw.
        Auch die Pressebriefings seiner Sprecherin werden dort regelmäßig sofort übersetzt.

        Beim im obigen Artikel verlinkten Pressebriefing springen direkt unter dessen Überschrift die bunten Buttons ins Auge, die man nur anklicken muss, um die dt., engl., franz.,… Übersetzung lesen zu können. Außerdem sieht man oben auf der Webseite des russischen Außenministeriums die Buttons EN, DE, FR usw., mit denen man zu allen Übersetzungen in der jeweiligen Sprache kommt.

        Dadurch kann man sich aktuell auf dem Laufenden halten z. B. über die vielfältigen Aktivitäten Lawrows.
        https://www.mid.ru/de/main_de
        https://www.mid.ru/en/main_en

      2. Zu „Die Russen sehen nicht, was sie da überhaupt hinbekommen haben – über die 70 Jahre (…)“:
        Wie bitte?
        Genau dazu hat Putin doch kürzlich seine vielbeachtete Rede auf der Valdai-Konferenz gehalten.
        Der Valdai-Club betreibt auch eine englischsprachige Webseite, auf der man nicht nur die jährliche Konferenz, sondern rund ums Jahr aktuelle Informationen, Live-Diskussionen u. v. m. auf Englisch mitverfolgen und sich ein Bild über die geopolitische Entwicklung Russlands machen kann.
        Dort werden Themen wie die Kriegsgefahr in der Ukraine allerdings etwas anders diskutiert als hier auf Anti-Spiegel.
        https://valdaiclub.com/

        1. Ergänzung:
          Das russische Außenministerium hat auch ein interessantes Journal auf Russisch und Englisch, in dem ganz unterschiedliche Meinungen zu Wort kommen:
          https://en.interaffairs.ru/
          Außerdem hat es den RIAC gegründet, der zur russischen Außenpolitik unterschiedliche Analysen erstellt.
          Ihm hielt Lawrow kürzlich eine Laudatio, die auch auf der Webseite des russischen Außenministeriums veröffentlicht worden ist.
          https://russiancouncil.ru/en/

          Beim im obigen Artikel verlinkten Pressebriefing springen direkt unter dessen Überschrift die bunten Buttons ins Auge, die man nur anklicken muss, um die deutsche, englische, französische,… Übersetzung lesen zu können. Außerdem sieht man oben auf der Webseite des russischen Außenministeriums die Buttons EN, DE, FR usw., mit denen man zu allen Übersetzungen in der jeweiligen Sprache kommt.
          Dadurch kann man sich aktuell auf dem Laufenden halten z. B. über die vielfältigen Aktivitäten Lawrows.
          https://www.mid.ru/de/main_de
          https://www.mid.ru/en/main_en

        2. Na da hat er es uns aber wirklich gegeben:

          Wir haben Valdai vom Portal der Präsidialverwaltung komplett übersetzt – d.h. in Deutsch incl. der Diskussion.
          Da hat der Autokrat viel Richtiges, aber auch, wie schon in der Vergangenheit, doch Einiges, Fragwürdiges von sich gegeben.
          Er scheint da desen Rede auch nur bruchstückhaft verdaut zu haben.
          Zudem findet das nicht gerade die Verbreitung.

          Und zu dem Problem „Englisch“ hat er offenbar das Vorstehende überhaupt nicht begriffen (oder einfach nicht gelesen).

          Und das „Übrige“ war nicht Thema…

          Aber gut – er muß natürlich die oft „seltsame Stimmungslage“ in der RF zu ihrer Geschichte nicht zur Kenntnis nehmen – und darum geht es, nicht um die aktuelle Entwicklung – „da spielt er einfach falsch“.

          Und es wäre natürlich auch interessant, zu erfahren inwiefern „Themen, wie die Kriegsgefahr in der Ukraine allerdings etwas anders diskutiert werden als hier auf Anti-Spiegel“
          Da einfach Adresse des Portals hinzuschmettern, ist doch etwas billig.

    1. Na ja, so drastisch würde ich das nicht formulieren. Ich meine, wer da eingeladen wird, geht da auch hin – selbst die Russen oder Chinesen würden da wahrscheinlich mitmachen, einfach deshalb, um zu erfahren, was da beredet wird, das später nicht irgendwo geschrieben steht. …

      1. Zu „Ich meine, wer da eingeladen wird, geht da auch hin“
        Sacharowa hat sich in ihrer Pressemitteilung auch nicht gegen die Teilnahme daran ausgesprochen, jedenfalls nicht laut der deutschen, englischen und französischen Übersetzungen, die das russische Außenministerium selbst auf seiner Webseite veröffentlicht hat.
        Dort steht am Schluss nichts von „und nicht bei dem Treffen mitmachen.“

          1. Die Kommunikation ist hier leider schwierig.
            Ich habe inzwischen einiges ergänzt und beantwortet, doch jeder Beitrag von mir, der einen Link zu den deutschen Übersetzungen auf der Webseite des russischen Außenministeriums enthält, u. a. seiner Übersetzung des Pressebriefings seiner Sprecherin, um das es hier ja geht, landet bei „Dein Kommentar wartet auf die Moderation“.
            Aber währenddessen werden meine Kommentare ohne Links auf das russische Außenministerium jedesmal sofort freigeschaltet.
            Seltsam.
            Herr Röper fertigt eine Übersetzung aus dem Briefing des russischen Außenministerium an, obwohl es – wie immer – seine eigene Übersetzung ins Deutsche auf seiner Webseite, die Herr Röper ja genutzt und verlinkt hat, veröffentlicht hatte.
            Der Button zur deutschen Übersetzung des russischen Außenministeriums befindet sich unübersehbar direkt unter Überschrift des Pressebriefings.

            1. Nun gut, um das zusammenfassend abzuschließen: Er mag sich ja für eine „überraschende Entdeckung“ o.ä. halten, uns „überrascht“ er nicht all zu sehr, und das, was er verkündigt, ist auch alles andere als „überraschend“, eher .. na ja…

              Es gibt da übrigens ein vom Deutschen assimilierte Fremdwort – Kontext – darüber müßte man mal nachdenken…

        1. Deepl.com übersetzt den russishen Text so:

          „Die Realität hat nun Einzug gehalten. Diejenigen, die an der Demokratisierung der internationalen Beziehungen und der Schaffung einer polyzentrischen Weltordnung interessiert sind, sollten die Ambitionen Washingtons in der gegenwärtigen kritischen Phase der globalen Entwicklung nicht mitmachen.“

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