Kriegsverbrechen der Nato

Wie in Russland über den Jahrestag der Bombardierung Jugoslawiens durch die Nato berichtet wird

Westliche Medien verschweigen das Jubiläum des Nato-Angriffs auf Jugoslawien. Im Gegensatz zu westliche Medien hat russische Fernsehen zu dem Anlass aus Jugoslawien über die Folgen des Krieges berichtet.

Die Nato hat damals schwere Kriegsverbrechen begangen, die bis heute nachwirken. Es wurden zivile Ziele wie Schulen und Krankenhäuser bombardiert und ganze Landstriche durch Uranmunition radioaktiv verseucht. Daran scheint man sich im Westen nicht gerne zu erinnern, aber in Serbien sind die Ereignisse noch allgegenwärtig, weshalb ein Beitritt Serbiens zur Nato, den sich die USA so sehr wünschen, bis auf weiteres illusorisch ist. In Serbien hat man nicht vergessen, wer das Land damals bombardiert und unschuldige Zivilisten getötet hat und wer damals gegen den völkerrechtswidrigen Angriff der Nato war.

Das russische Fernsehen hat zum Jahrestag des Beginns der Bombardierungen in den Abendnachrichten in einem Beitrag aus Serbien über die bis heute spürbaren Folgen des illegalen Krieges berichtet und ich habe den Bericht des russischen Fernsehens übersetzt. Da in dem Bericht auch die erschütternden Bilder von damals gezeigt werden, empfehle ich, den Beitrag des russischen Fernsehens anzuschauen, denn zusammen mit meiner Übersetzung ist er auch ohne Russischkenntnisse verständlich.

Beginn der Übersetzung:

„Ich habe vorgeschlagen, Belgrad zu bombardieren“ – Serbien erinnert sich an Bidens Worte

Heute ist es genau 22 Jahre her, dass NATO-Flugzeuge begannen, Jugoslawien zu bombardieren. Diese direkte militärische Aggression gegen einen souveränen Staat war in der Tat ein Wendepunkt in der modernen Geschichte. Es war der Moment, in dem der Westen sich selbst und seine politischen Ziele zum ersten Mal über das Völkerrecht, über die UNO und über die elementaren Erwägungen des Humanismus gestellt hat. Raketen und Streubomben trafen nicht nur die Menschen in Jugoslawien, sondern auch das gesamte System der zwischenstaatlichen Beziehungen in der Welt.

Ein Bericht unserer Korrespondentin aus Jugoslawien.

An dem Denkmal mit der Aufschrift „Warum?“ in der Nähe des ausgebombten Fernsehzentrums in einem Belgrader Park werden Kerzen angezündet. Trotz aller Einschränkungen aufgrund der Pandemie konnten die Angehörigen der Opfer nicht anders, als zu kommen. Solche Trauerzeremonien fanden in ganz Serbien statt.

Am 24. März 1999 um 20.15 Uhr ertönten in den jugoslawischen Städten die Sirenen.

In den 78 Tagen des Bombardements führten NATO-Flugzeuge 2.300 Luftangriffe durch. Wie viele Sprengsätze auf Jugoslawien abgeworfen wurden, ist immer noch umstritten, die Zahlen gehen von 25.000 bis 80.000 Tonnen. Darunter waren auch verbotene Waffen: 35.000 Streubomben und Geschosse mit abgereichertem Uran.

Als sich die Serben nach dem Bombardement militärischer Ziele weigerten, dem Ultimatum nachzukommen, begann der Beschuss ziviler Ziele: Krankenhäuser, Märkte, Bahnhöfe, Fabriken. Der Personenzug 393 Niš-Athen wurde aus der Luft zerstört. Städte im ganzen Land wurden bombardiert.

Eine der tragischsten Episoden war der Angriff auf die Stadt Niš am 7. Mai 1999. Seine Spuren sind hier immer noch sichtbar. Der Luftangriff wurde am Nachmittag auf das Zentrum der Stadt durchgeführt, auf die Shumatovachka Straße, den Busbahnhof und den Markt.

So sah es hier vor 22 Jahren aus: 16 Bewohner von Niš wurden an Ort und Stelle getötet. Der Markt ist 100 Meter entfernt. Die NATO musste wissen, dass zum Mittagessen viele Menschen auf der Straße sein würden. Niš ist die Stadt, in der die meisten Zivilisten durch NATO-Streubomben getötet wurden.

Dejan Rajkovic lebt immer noch in der Straße, die bombardiert wurde: „In jedem dieser Höfe gab es Verwundete. Ein Nachbar rannte in unserem Hinterhof, um Im Keller Unterschlupf zu suchen, eine Streubombe schlug vor ihm ein und dort starb er. Mein Nachbar, er wohnte hier im Erdgeschoss.“

Die NATO-Aggression gegen Jugoslawien hat noch eine verspätete Wirkung. Durch den Einsatz von Munition mit radioaktivem abgereichertem Uran ist in der Region immer noch ein abnormes Wachstum von Krebserkrankungen zu verzeichnen.

Alle Papiere auf dem Tisch des Anwaltes Srdjan Alexich aus Niš sind Material für Klagen von Opfern der Bombenangriffe gegen die NATO. Er hat in diesem Jahr bereits fünf Klagen eingereicht, bisher vor serbischen Gerichten.

„Ich bin vom Erfolg unserer Klagen vor Gericht überzeugt, weil wir viele Fakten und Beweise auf unserer Seite haben. Es gab Bombenangriffe auf Objekte, die nach internationalem Recht nicht bombardiert werden dürfen. Eine riesige Menge an Schadstoffen ist in der Luft und im Wasser. Und deshalb haben unsere Bürger Krebs“, sagte der Anwalt.

Eines der Opfer ist Miroslav Acimovic. Der pensionierte Soldat erkrankte nach der Bombardierung der Allianz an Krebs.

„Etwa 10 Prozent meiner Kollegen erkrankten an Krebs, ich war auch krank, ich wurde operiert“, sagte er.

Die Militäroperation wurde von US-Streitkräften dominiert. Die Bombardierung begann ohne Zustimmung des UN-Sicherheitsrates.

Die Intervention der NATO im Kosovo-Konflikt fiel mit den persönlichen Problemen von Präsident Clinton zusammen, parallel zu den Vorbereitungen für den Angriff auf Jugoslawien war der Präsident in den Monica-Lewinsky-Skandal verwickelt.

Der heutige US-Präsident Biden war 1999 einer der glühendsten Unterstützer der Nato-Bombardierung Jugoslawiens.

„Ich habe vorgeschlagen, Belgrad zu bombardieren. Ich habe vorgeschlagen, amerikanische Piloten zu schicken und alle Brücken in die Luft zu sprengen“, sagte Biden damals.

Biden nannte den Feldkommandanten der UCK, Hashim Thaci, der verdächtigt wird, Kriegsverbrechen begangen und mit menschlichen Organen gehandelt zu haben, einen George Washington.

„Warum, werden mich einige fragen, war ich so gnadenlos gegenüber Serbien? Warum bestehe ich so sehr darauf, dem serbischen Volk keine Hilfe zu leisten? Weil sie sich, solange sie nicht in ihr Herz schauen, nie von dem kranken Glauben heilen können, dass sie unterdrückt werden. Und solange sie diese Ansicht vertreten, wird dieser Zyklus weitergehen“, sagte Biden damals.

Diese Worte des heutigen Präsidenten der Vereinigten Staaten wurden in Serbien gehört und man erinnert sich an sie. Wie an jeden Tag der 78 Tage des Bombardements.

Ende der Übersetzung

Nach dem Ende der Bombardierung Jugoslawiens haben russische Truppen das Einrücken der Nato in den Kosovo erschwert, als sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion den dafür nötigen Flughafen besetzt haben. Die lange geheim gehaltenen Details und Hintergründe der Aktion wurden im letzten Jahr von Russland frei gegeben. Eine wichtige Rolle spielte dabei der damalige Chef des russischen Sicherheitsrates, Wladimir Putin. Die Details sind interessant, ich habe hier über die freigegebenen Berichte aus Russland berichtet.

Der für den illegalen Krieg gegen Jugoslawien damals mitverantwortliche Bundeskanzler Schröder hat später eingestanden, dass der Krieg völkerrechtswidrig gewesen ist.

"Ich habe gegen das Völkerrecht verstoßen" - Gerhard Schröder: Krim-Krise und Kosovo-Krieg

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. Die Serben waren also von dem Glauben erfaßt, daß sie unterdrückt würden, was krank sei, und daher der altbewährten, typisch US-amerikanischen Heilbehandlung bedürfe.
    Na das ist denen ja richtig gut gelungen.

    (Wenn Biden das auch in „original english“ so gesagt hat, wie es oben in deutsch steht, hatte der offenbar schon damals einen Dachschaden.)

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