Nicaragua und Kolumbien

Wie man Propaganda im Spiegel erkennen kann

Aktuell gibt es in zwei lateinamerikanischen Ländern Proteste. Daran, wie der Spiegel darüber berichtet, kann man sehr anschaulich sehen, wie offen und plump der Spiegel Propaganda betreibt.

Ich werde immer wieder gefragt, ob ich nicht mal ein Seminar machen kann, um den Menschen Methoden aufzuzeigen, wie man Propaganda in den „Qualitätsmedien“ erkennt. Momentan habe ich dafür leider keine Zeit, aber in diesen Tagen kann man eine der Methoden beobachten, daher nehme ich das aktuelle Beispiel zum Anlass, das einmal zu erklären. Mit diesem Artikel möchte ich mich vor allem die Menschen wenden, die nicht so aktiv Medien konsumieren und an die, die es möglicherweise für eine böse Unterstellung halten, es gäbe Propaganda in den deutschen Medien. Daher muss ich ein wenig ausholen

Was ist Propaganda?

Propaganda ist im Grunde das gleiche wie PR oder Werbung. Die Ursprünge und Methoden sind die gleichen. Der Sinn von Propaganda ist es, die Menschen in eine gewollte Richtung zu beeinflussen. Das kann die Kaufentscheidung für ein Produkt sein, oder die Art, wie die Menschen über ein (politisches oder gesellschaftliches) Thema denken.

Eine für Gegner meiner Arbeit unverdächtige Quelle ist sicherlich die Bundeszentrale für politische Bildung. Dort wird Propaganda so definiert:

„Propaganda ist der Versuch der gezielten Beeinflussung des Denkens, Handelns und Fühlens von Menschen. Wer Propaganda betreibt, verfolgt damit immer ein bestimmtes Interesse.“

In dem Beitrag der Bundeszentrale für politische Bildung geht es dann um Kriegspropaganda, bevor es noch einmal um Propaganda selbst geht:

„Charakteristisch für Propaganda ist, dass sie die verschiedenen Seiten einer Thematik nicht darlegt und Meinung und Information vermischt. Wer Propaganda betreibt, möchte nicht diskutieren und mit Argumenten überzeugen, sondern mit allen Tricks die Emotionen und das Verhalten der Menschen beeinflussen, beispielsweise indem sie diese ängstigt, wütend macht oder ihnen Verheißungen ausspricht. Propaganda nimmt dem Menschen das Denken ab und gibt ihm stattdessen das Gefühl, mit der übernommenen Meinung richtig zu liegen.“

Das sind wichtige Punkte bei der Propaganda: Sie „berichtet“ einseitig, beeinflusst den Leser dadurch, dass sie in eine trockene Information die Meinung des Autoren mischt, ohne dies allerdings durch Formulierungen wie „ich bin der Meinung, dass…“ kenntlich zu machen. Außerdem muss Propaganda die Emotionen des Lesers ansprechen, denn wer emotionalisiert ist, der kann in dem Moment nicht analytisch denken. Und das ist der Sinn von Propaganda: Nicht Fakten zeigen, sondern Emotionen wecken und die Menschen durch ihre Emotionen zu lenken.

Das aktuelle Beispiel im Spiegel

Derzeit gibt es in zwei Ländern Lateinamerikas vergleichbare Situationen. Es geht um Kolumbien und Nicaragua. In beiden Fällen geht die Regierung – um es diplomatisch auszudrücken – nicht zimperlich gegen die Opposition und Demonstranten vor. Aber es gibt Unterschiede.

In Nicaragua gab es 2018 Unruhen, die das Ziel hatten, die Regierung zu stürzen. Dabei sollen bis zu 300 Menschen getötet worden sein. Jetzt ist es recht ruhig im Land, aber die Regierung hat gerade erst einige Menschen verhaftet, denen sie die Verantwortung für die Ereignnisse von vor drei Jahren anlastet.

In Kolumbien hingegen gibt es derzeit heftige Unruhen, weil die Menschen im letzten Jahr – auch als Folge der Corona-Maßnahmen – extrem verarmt sind und geplante neue Gesetze den Prozess noch verschärft hätten. Schon vor einem Monat, als ich darüber berichtet habe, gab es offiziell über 30 Tote und über 400 Vermisste. Die Regierung setzt nicht nur die Polizei, sondern auch das Militär gegen die Demonstranten ein und es wird scharf auf sie geschossen. Inzwischen sind die Opferzahlen wesentlich höher.

Wir haben also zwei durchaus vergleichbare Beispiele, aber wie wir gleich sehen werden, berichtet der Spiegel sehr unterschiedlich über sie. Schauen wir uns daher zuerst die Berichterstattung im Spiegel und dann die Gründe dafür an.

Die unterschiedliche Berichterstattung im Spiegel

Der Spiegel hat im Mai ein paar Artikel über die Lage in Kolumbien gebracht, in denen die Polizeigewalt auch als solche bezeichnet wurde. Interessant ist aber, welche Formulierungen der Spiegel benutzt, wenn er über die Regierungen der beiden Länder schreibt. Bei Kolumbien hieß es zum Beispiel:

„Die Proteste in der kolumbianischen Stadt Cali sind von Gewalt überschattet: Präsident Iván Duque hatte angekündigt, den Militäreinsatz zu verstärken. Nun berichten kolumbianische Medien von mindestens sechs Toten.“

Über Nicaragua schreibt der Spiegel hingegen aktuell:

„In Nicaragua ging das Regime von Daniel Ortega zuletzt wieder hart gegen die Opposition vor. Die USA reagieren nun – mit Maßnahmen gegen die Familie des Staatschefs.“

Und die Bildunterschrift unter dem Titelbild des Artikels lautet:

„Nicaraguas Machthaber Ortega: Sanktionen gegen die Familie“

Meinung und Information vermischen

Der Spiegel benutzt unterschiedliche Bezeichnungen für die Präsidenten der beiden Länder. In Kolumbien, wo das Militär scharf auf Demonstranten schießt und hunderte Menschen spurlos verschwunden sind, ist die Rede vom „Präsidenten“. In Nicaragua hingegen, wo derzeit niemand erschossen wird, sondern es „nur“ ein paar Festnahmen gibt, redet der Spiegel von einem „Regime“ und vom „Machthaber“.

Hier wird der Leser unterbewusst beeinflusst, denn ein „Regime“ ist etwas Böses, eine „Regierung“ hingegen etwas Gutes. Und ein „Machthaber“ ist so etwas wie ein Diktator, während der Begriff „Präsident“ suggeriert, es handle sich um einen legitimen und gewählten Staatsmann. Da die wenigsten Menschen in Deutschland sich in den beiden Ländern auskennen und wissen, worum es dort geht, werden sie mit diesen Formulierungen beeinflusst. Der Spiegel sagt seinen Lesern, was sie denken sollen: In Nicaragua herrscht ein böser Machthaber, in Kolumbien ein gewählter Präsident.

Das ist die genannte Vermischung von Meinung und Information, denn wenn es um die nackte Information ginge, müsste man in beiden Fällen von „Präsidenten“ und „Regierungen“ sprechen. Der Spiegel findet aber den kolumbianischen Machthaber sympathisch und den Präsidenten von Nicaragua unsympathisch.

Merken Sie, wie die Wortwahl wirkt? Ich habe eben das getan, was der Spiegel tut, nur umgekehrt. Ob die Rede von einen „Präsidenten“ oder „Machthaber“ ist, löst in unserem Unterbewusstsein etwas aus, ob wir wollen oder nicht.

Der Spiegel will seinen Lesern seine Meinung aufdrücken und tut genau das, was die Bundeszentrale für politische Bildung als „Propaganda“ bezeichnet: Es werden Meinung und Information vermischt und es wird dem Leser durch solche Formulierungen das Denken abgenommen. Der Leser soll nicht selbst überlegen und die Ereignisse in den Ländern bewerten, er soll die Regierung in Kolumbien trotz des brutalen Vorgehens der Regierung nett finden, schließlich will sie ja nur die Ordnung im Land wiederherstellen, wobei sie vielleicht ein wenig über das Ziel hinausschießt. Die Regierung von Nicaragua soll der Spiegel-Leser hingegen als böse empfinden, denn sie unterdrückt die Opposition.

Warum das so ist

Ich behaupte immer wieder, dass der Spiegel nichts weiter ist, als eine Pressestelle der Nato, des Pentagon, – oder auf den Punkt gebracht – der US-Regierung (wenn nicht gerade Trump US-Präsident ist). Mit anderen Worten: Der Spiegel macht sich zum Verkünder der geopolitischen Interessen der US-Eliten. Und das ist auch der Grund dafür, wie er Kolumbien und Nicaragua einschätzt und warum er so über die Länder berichtet, wie er es tut.

Kolumbien ist ein Freund des Westens und sogar eines der wenigen Länder, die offiziell zum „globalen Partner“ der NATO ernannt wurden. Da ist es natürlich schwierig für die deutschen „Qualitätsmedien“, allzu negativ über die dortige Regierung zu berichten, selbst wenn sie unbewaffnete Demonstranten von der Armee zusammenschießen lässt. Schließlich – das ist das wichtigste Narrativ – steht die Nato für das Gute, für Demokratie und Menschenrechte. Und daher kann Kolumbien nur eine „Regierung“ und einen „Präsidenten“ haben, nicht aber eine „Machthaber“ und ein „Regime“.

Anders in Nicaragua. Der dortige Präsident Ortega ist den USA ein Dorn im Auge, weil er sich gegen den Einfluss der USA auf sein Land entgegenstellt. Daher haben die USA nun weitere Sanktionen gegen ihn verhängt und seine Regierung wird auch als „Junta“ bezeichnet. US-Außenminister Blinken hat verkündet, dass die Sanktionen gegen Nicaragua erst aufgehoben werden, wenn es eine neue Regierung in Nicaragua gibt. Mit anderen Worten: Die USA streben einen (notfalls auch gewaltsamen) Regime-Change in Nicaragua an und daher spricht der Spiegel – ganz im Sinne der USA – von einem „Regime“ und einem „Machthaber“.

So banal und einfach ist das.

Propaganda im Spiegel

Erinnern wir uns nochmal an die Bundeszentrale für politische Bildung und ihre Definition von Propaganda:

„Propaganda ist der Versuch der gezielten Beeinflussung des Denkens, Handelns und Fühlens von Menschen. Wer Propaganda betreibt, verfolgt damit immer ein bestimmtes Interesse.“

Genau das tut der Spiegel: Er versucht mit den Formulierungen gezielt, das Denken und Fühlen seiner Leser zu beeinflussen. Und der Spiegel verfolgt damit ein bestimmtes Ziel, nämlich das Ziel der USA, die Regierung Ortega in ein negatives Licht zu stellen, um seine Leser darauf vorzubereiten, wie sie im Falle eine Putschversuches denken sollen. Dann sollen die Spiegel-Leser denken, dass das ein Volksaufstand gegen einen bösen Diktator ist, dass die Bilder zwar unschön sind, dass das aber im Interesse der Demokratie gerechtfertiget ist. So lief es bei allem „demokratischen Revolutionen“ der letzten Jahrzehnte ab.

Oder nehmen wir diesen Satz aus der Definition der Bundeszentrale für politische Bildung:

„Wer Propaganda betreibt, möchte nicht diskutieren und mit Argumenten überzeugen, sondern mit allen Tricks die Emotionen und das Verhalten der Menschen beeinflussen“

Auch der Spiegel möchte nicht mit Argumenten überzeugen. Wer den oben verlinkten Spiegel-Artikel über Nicaragua aufmerksam liest, der findet darin keine Argumente, wohl aber viele suggestive und emotionale Formulierungen oder in Anführungsstriche gesetzte Begriffe, die den Leser bei seinen Emotionen packen sollen. Das sind die „Tricks“, von denen die Bundeszentrale für politische Bildung spricht.

Der Spiegel betreibt also ganz offen und per Definition Propaganda. Für Stammleser des Anti-Spiegel ist das keine Neuigkeit, sie haben hier bestenfalls einige neue Details erfahren. Aber wenn Sie neu auf dem Anti-Spiegel sind und sich bisher bei Spiegel & Co. informiert haben, dann dürfte Ihnen mein Artikel einiges zu Nachdenken gegeben haben.

Wenn das nicht so ist, und Sie der Meinung sind, dass ich hier Unsinn geschrieben habe, dann freue ich mich, wenn Sie meine hier mit Belegen präsentierte These, der Spiegel betreibe Propaganda, ebenfalls mit Argumenten und Belegen widerlegen.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

11 Antworten

  1. OT Hallo Herr Röper. Ich habe vor ca. 1 Woche im Russischen Fernsehen einen Beitrag über einen Prozess gegen Gates, Fauci und (?) gesehen, den sie verloren haben. Leider nur nebenbei. Weiss auch nicht welcher Sender es war. Weitere Infos habe ich in den deutschen Medien nicht gefunden. Wissen Sie mehr? Könnte für die deutschen Leser interessant sein, auch Österreicher und Schweizer natürlich.

  2. Man kann sich nur wundern, weshalb die Auflage des Spiegels nicht noch stärker eingebrochen ist, als es die Zahlen zeigen. Man muss nämlich bedenken, in vielen Arztpraxen liegt das Schundblatt nur rum und suggeriert auf diese Weise ein Leserinteresse, welches es so nicht gibt… und das bei über die Jahre stetig sinkender Auflagenzahl.

    OK, die online-Abos sind etwas gestiegen. Das halte ich aber für ein allgemeines Phänomen und gewiss nicht in der Qualität des Inhalts begründet.

  3. *** eine „Regierung“ hingegen etwas Gutes ***
    KEINE Regierung, ist was gutes, zu mindestens nicht für UNS. Eine Regierung, ist immer ein Verwaltungsapparat, der Kräfte die Die MACHT haben, um ihre Menschenherde zu Organisieren.
    Ohne die Soziopathen, in den Machtpositionen, bräuchten wir keine Regierung, wir könnten uns über alles einigen. So wie es unsre Vorfahren machten, bei einem Thing, gibt es nur Einstimmige Entscheidungen.

  4. Propaganda hat als Begriff übrigens erst seit relativ kurzer Zeit diesen negativen Klang. Vor dem 2.WK hatte sie semantisch den Wert von „Werbung“ und „PR“. Und zwar auch in den USA, wo für Kriegsanleihen oder Hollywoodfilme auch ganz offiziell eben keine „Werbung“, sondern „Propaganda“ gemacht wurde.

    So fanden es dann zB. auch die Deutschen keineswegs anrüchig, daß die Nazis nach der Machtübernahme ein „Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ schufen, das vom Oberpropagandisten Goebbels geführt wurde. Und auch in den „kommunistischen“ Staaten sowjetischer Prägung hatte der Begriff eine verordnet positive Wertung. So war Angela Merkel einst in ihrer FDJ-Gruppe an der Uni bekanntlich „Sekretärin für Agitation und Propaganda“. Was in der Praxis wohl nicht mehr bedeutete, als daß sie die Wandzeitung gestaltete. Im Westen aber nutzte man diesen Umstand für die Umdeutung des Begriffes ins Negative.

    Auf einmal machte im Westen – von den USA ausgehend – niemand mehr „Propaganda“. Jedenfalls nannte man sie nicht mehr so. Und gleichzeitig schuf man das negative Image des Begriffes mit dem Vergleich der Nazis und des Ostblockes. Und es funktionierte, da es auch sehr simpel gestrickt war: Seht, die Nazis machten Propaganda, das war schlecht, die Kommunisten tun es auch, also sind beide gleich schlecht.

  5. Es gibt einen interessanten Artikel auf thegrayzone, wo aufgezeigt wird, wie sich die USA mittels USAID in Nicaragua einmischen:
    https://thegrayzone.com/2021/06/01/cia-usaid-nicaragua-right-wing-media/

    Mich hatte es ja immer gewundert, warum in den Medien so ein Blödsinn steht. Danke für die Informationen und Erklärungen hierzu über Project Syndicate. Ich habe einmal den Test gemacht und den Titel eines Artikels in die Suchmaschine eingegeben. Nach 40 verschiedenen Medien, welche denselben Artikel mit demselben Wortlaut veröffentlicht haben, habe ich aufgehört zu zählen. Übersetzt ins Englische ergab das gleiche Resultat. Wer Project Syndicate steuert kann man ja selbst nachlesen.

  6. Im Frühjahr hatte der bis zu 50000 Corona-Infektionen pro Tag prognostiziert, und Inzidenzen von 1200. Man lag um den Faktor 10 zu hoch.
    „Hat der „Spiegel“ in der Pandemie bewusst mit überzogenen Prognosen Angst schüren wollen? Aussagen des Wissenschaftsressorts deuten darauf hin. “
    „Die grotesk übertriebenen Vorhersagen hätten dazu „beigetragen, Szenarien zu verhindern, von denen sie selbst ausgingen“. Dies sei „kein Manko, sondern im Gegenteil ihr großer Wert“.“
    https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/horror-zahlen-spiegel-rechtfertigt-panik-prognosen-bei-corona-76364632.bild.html

    Die Erklärung mag echt sein und die Motive edel.

    Wie eine manipulierte Berichterstattung zum Erzeugen eines gewünschten Verhaltens zur eines Rolle eines Nachrichtenmagazins passt, erfährt man leider nicht.

    Die hier im Artikel genannten Kriterien von Propaganda erfüllt die SPIEGEL-Berichterstattung zur Pandemie hingegen bestens.

  7. Ich finde es sehr interessant, was die Bundeszentrale da schreibt. Da steht unter anderem: “ .. sondern mit allen Tricks die Emotionen und das Verhalten der Menschen beeinflussen, beispielsweise indem sie diese ängstigt, wütend macht oder ihnen Verheißungen ausspricht. ..“
    Was aber geschieht gerade in Coronazeiten? Es wird ständig Angst gerschürt, Verheißungen ausgesprochenund wütend gemacht (gegen Kritiker) … demnach ist die Corona“debatte“ reinste Form von Propaganda. Aber desgleichen gilt auch für die anstehende Klimadebatte und die andauernde Genderdebatte.
    Die Betrachtung der Welt aus den Augen der NATO ist sozusagen für Nato-Organe Pflicht. Wer weiß, vielleicht gibt es sogar ein ungeschriebenes Gesetz, dass – ähnlich wie bei der BILD, wo jeder Redakteur unterschreiben muss, nichts gegen Israel zu schreiben oder zu sagen, jeder Redakteur quasi gezwungen wird, die Nato-Doktrin 1:1 zu übernehmen. Denn nur so ist der absolute Gleichklang der Medien in der Frage zu erklären. Sicher, die meisten Informationen bekommen diese Schreiberlingpropagandisten aus wenigen Agenturen, die natürlich per se auf Nato- bzw. US-Linie getrimmt sind. Doch ein Hinterfragen sollte bei jedem Journalisten erste Arbeitspflicht sein, oder?

  8. Ich lese seit laengerer Zeit so gut wie keine keine Zeitungen mehr. Lediglich „VG“ hier in Norwegen und online „Die Welt“. Es reicht eine zu lesen und da waehle ich die, die am meisten weh tut wo aber auch die Interessen unverholen artikuliert werden. Das Ausmass der Luegen ist mittlerweise so grotesk, dass man sich schon mal schweissgebadet fragt wo das alles enden soll. Kolumbien stand ja, wie bisher eigentlich auch Peru, als Fels der amerikanischen „Werte“ samt Militaerstuetzpunkten, in der Brandung verarmter, diskriminierter und chancenloser Bevoelkerungsmehrheiten. Keine Wahl in die man bei Bedarf nicht fälschend eingriff, keine noch so blutige Gräultat bei der Jagt nach aufständigen Guerillagruppen bei der man nicht grosszuegig beide Augen schloss(von den geschätzten 10.000 ermordeten „Falsos Positivos“ redet im Westen kein Mensch-auch nicht AI oder HRW) und kein Narkobaron-egal wie viele Tote ihm anhangen, mit dem man nicht fuer beide Seiten vorteilhafte Deals abschloss und ggf. in die Politik half. Wer ein bischen spanisch kann und Interesse hat, dem empfehle ich die „Matarife Doku“. Schaudernd und erschuetternd aber erhellend:
    https://www.youtube.com/results?search_query=matarife+oficial
    Finanziell uebrigens ueberhaupt erst moeglich gemacht durch Emma Thompson sowohl in der Produktion als auch im Kampf danach gegen diverse Klagen.
    „Leider“ wird aber Kolumbien jetzt durch Aufstaende in einem Masse erschuettert, die man sich so gerne fuer Venezuela gewuenscht haette. Laut Qualitaetsmedien ist Covid-19 daran Schuld aber meiner Meinung nach maximal der beruehmte Tropfen. Ich fahre seit fast zwei Jahrzenten nach Kolumbien und bin jedes Jahr aufs neue erschuettert wenn ich dort bin. Aber noch unfassbarer ist das, was ich dann in dt. Zeitungen ueber das land lese. Luegen, Manipulationen und Schoenfaerberei von Leuten, die sich sonst nicht einkriegen wenn Nawalny nicht seine oekologische Gemuesesuppe bekommt. In „Welt online“ sind-die Gewaltaufrufe von Duque, das massenhafte Vergewaltigen von Maedchen bis ins Kinderalter, Scharfschuetzen gegen Demonstranten, verschwinden und foltern von verhafteten Jugendlichen-„unglueckliches agieren“ und Vizepraesidentin Ramirez bekommt ein Interwiew ganz frei von auch nur einer einzigen kritischen Frage danach. Als diese Wochen Bidens Vize Harris in Guatemala und Mexiko war und fast die selben Worte wie Trump waehlte um den verzweifelten Menschen Angst zu machen und sie abzuweisen, war es Ocasio Cortez, die sie und Biden in deutlichen Worten auf die Rolle der USA und ihre Verantwortung an der Lage der Menschen eines ganzen Kontinents u.a. durch div. Putsche oder Unterstuetzung blutiger Diktatoren, hinwies. Somoza in Nicaragua war einer, der trotz zehntausender Toter und lupenreiner Diktatur die Freundschaft der USA nicht verlor. Als er weg war kamen die „Contras“ und die Iran-Contra Affaere. Damals war man noch ein bischen ehrlicher-es ging gegen Kommunisten und da waren ein paar 10 tausend Tote schon ok. Heute gehts um Menschenrechte und Tote sind immer noch ok, solange es die „Richtigen“ sind.

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