Wo(her) sind die Millionen?

Die Finanzen von Navalny

Navalny wird als kleiner, unabhängiger Blogger dargestellt, der angeblich ein populärer Oppositionsführer in Russland ist, gegen Korruption kämpft und von Spenden lebt. Dabei ist der Mann mehrfacher Millionär, wie jeder selbst überprüfen kann. Nur woher kommt das Geld und wofür gibt er es aus?

Ich bin kein Spezialist für Bitcooin und habe heute etwas gelernt. Man kann nämlich den Kontostand von Bitcoin-Konten einsehen, was für mich neu war. Also habe ich mir das Bitcoin-Spendenkonto von Navalny angeschaut und musste mir die Augen reiben. Aber der Reihe nach.

Ich habe bereits 2019 berichtet, dass Navalny ein weiteres juristisches Problem in Russland hat, weil er die Herkunft von Spenden in Höhe von 14 Millionen Euro nicht erklären kann, die Navalny über verschiedene Wege erhalten hat. Da bei solchen Summen der Verdacht nahe liegt, dass es Geld aus dem Ausland ist, das ihm – aufgeteilt in Kleinbeträge – überwiesen wurde, wurde Navalny als ausländischer Agent eingestuft. Details über das Gesetz über ausländische Agenten finden Sie hier und Details über die kürzlich beschlossenen Änderungen des russischen Gesetzes finden Sie hier.

Nun kann jeder behaupten, dass das russische Propaganda ist und dass der „russische Unrechtsstaat“ Anklagen gegen Navalny konstruiert. Da man aber sein Bitcoin-Konto einsehen kann, können wir zumindest einen Teil der Geschichte überprüfen. Und das wollen wir nun einmal gemeinsam tun.

Navalnys Internetseiten

Auf seiner Hauptseite ist kein Bitcoin-Spendenkonto genannt. Das findet sich nur auf der Seite seines Stabes. Zur Einordnung, wie populär seine Internetseiten sind, kann man den Traffic bei similarweb.com vergleichen.

Die Seite von Navalny hatte vor den aktuellen Ereignissen fallende Zugriffszahlen und ist von 1.850.000 Zugriffen im August auf 780.000 Zugriffe im November abgestürzt. Erst die Ereignisse im Januar haben seine Seite ordentlich nach oben katapultiert. Zum Vergleich: Der Anti-Spiegel hatte im November 570.000 Zugriffe und ich bin nun wirklich weit weniger bekannt als Navalny. Schon diese Zahlen zeigen, dass die Legende vom beliebten Oppositionsführer Navanly ziemlich weit hergeholt ist.

Bei der Seite des Stabes von Navalny, wo man Bitcoins spenden kann, sieht es noch trauriger aus. Die Seite dümpelte im November bei 90.000 Zugriffen. Und selbst die aktuellen Ereignisse mit seinem Millionenfach geklickten Video über Putins angeblichen Palast haben nicht dafür gesorgt, dass die Seite seines Stabes den Anti-Spiegel deutlich überholen konnte. Im Januar hatte der Anti-Spiegel laut Similarweb 517.660 Zugriffe, die Seite von Navalnys Stab hatte 519.980 Zugriffe.

Ich bin ein echter Blogger und lebe von Spenden und den Verkäufen meiner Bücher. Dabei wird man nicht reich, es reicht in meinem Fall gerade so, um meine Lebenshaltungskosten zu decken.

Ganz anders bei Navalny.

Navalnys Bitcoin-Konto

Wer auf der Seite seines Stabes die Nummer seines Bitcoin-Kontos kopiert und bei blockchain.com einfügt, der bekommt diesen Kontoauszug zu sehen.

Navalny hat insgesamt fast 659 Bitcoins erhalten, seit er 2016 Bitcoin-Spenden annimmt. Wir bleiben fair und nehmen nicht den derzeit sehr hohen Bitcoin-Kurs von über 40.000 Euro als Referenz, sondern wir nehmen einen durchschnittlichen Kurs von 10.000 Euro pro Bitcoin an.

Das würde bedeuten, dass Navalny nur über dieses Bitcoin-Konto auf einer Seite, die kaum jemand kennt oder besucht, in etwas über vier Jahren 6,59 Millionen Euro erhalten hat. Auch auf seinem YouTube-Kanal gibt es keinen Hinweis auf Bitcoin-Spenden, dort führt der Link zur Unterstützung auf die Seite seiner Anti-Korruptionsstiftung, wo man Geld auf sein normales Bankkonto überweisen kann.

Sein aktueller Bitcoin-Saldo beträgt 1,5 Bitcoins, wo sind denn die anderen 657 Bitcoins (also etwa 6,53 Millionen Euro) geblieben? Navalny lebt übrigens auf großem Fuß, er postet in sozialen Netzwerken Fotos von seinen vielen Urlauben im Ausland und hat seiner Frau gerade ein neues, nicht eben billiges Auto gekauft.

Wenn man nun noch weiß, dass Spenden in Russland kein verbreitetes Phänomen sind (erst recht nicht über Bitcoin), dann macht das mehr als skeptisch. Wenn Russen mich fragen, wovon ich lebe und ich ihnen erkläre, das Leser meine Arbeit mit Spenden unterstützen, dann können die gar nicht glauben, dass es so etwas gibt. Aber Navalny soll von seinem russischen Anhängern allein über Bitcoin mehr als 6,5 Millionen erhalten haben?

Hinzu kommt, wie wir auf dem Kontoauszug ebenfalls sehen können, dass Navalnys Konto 3.909 Transaktionen aufweist. Nehmen wir der Einfachheit halber an, das wären alles Spendeneingänge und keine Abhebungen. Das würde bei einem Kurs von 10.000 Euro pro Bitcoin bedeuten, dass die Höhe der durchschnittlichen Spende für Navalny bei 1.686 Euro liegt.

Ich will mich nicht beklagen, im Gegenteil bin ich meinen Spendern sehr dankbar, aber bei mir liegt die durchschnittliche Spende bei etwa 10 Euro und nicht bei 1.600 Euro. Wie realistisch ist es, dass russische Anhänger Navalny über eine Seite, die kaum Traffic hat, 6,5 Millionen spenden und die durchschnittliche Spende seiner russischen Anhänger bei über 1.600 Euro liegt?

Da ist es nicht verwunderlich, dass Russland der Meinung ist, Navalny würde aus dem Ausland finanziert. Der Verdacht erhärtet sich noch, wenn man weiß, dass seine „Rechercheabteilung“ in London sitzt, enge Kontakte zum britischen Geheimdienst und zu Milliardären wie dem rechtskräftig verurteilten Betrüger Chodorkowski hat. Wenn das für Sie neu ist, lesen Sie hier Details über seine Verbindungen in London und hier zu den Kontakten zum britischen Geheimdienst MI6. Eine Schlüsselfigur dabei ist ein Herr Aschkurow, der von sich behauptet, „Navalny erschaffen“ zu haben und über den Sie hier noch mehr finden.

Es ist offenbar ein sehr lohnendes Geschäftsmodell, in Russland Oppositionsführer zu spielen, wofür man aus dem Westen sehr gut bezahlt wird

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Ich meine der Navalny bekommt zu viel Aufmerksamkeit. Es ist belanglos wer ihn bezahlt und der Streit darum ist nicht Zielführend. Auch die Bewertungen sollte nicht gemacht werden, das sollte dem Leser überlassen werden. „Abgestürzt“ Dümpelt so hin“ usw. soll was bewirken? Auf alle Fälle kann deutlich gemacht werden wenn „wir“ ohne Definition wer das sein soll, ich nicht dabei bin.
    Ich finde Antispiegel sehr gut, sie sollte sich allerdings auch von der Struktur gegenüber der Westlichen Presse absetzen und berichten und nicht „einordnen“. Wer hier liest der weis was Navalny für ein Typ ist. Interessant fand ich wie viel Geld er schon bekommen hat. Egal wie. Ich verstehe nicht das er dann seinen Krankenhaus Aufenthalt nicht selbst bezahlen muss, sondern ich als Grundsicherungsrentner.
    Das zumindest sollte der Verfassungsschutz oder militärische Abschirmdienst herausbekommen haben und Frau Merkel „gesteckt“ haben. Bei soviel Zuwendung ist es zu verstehen das er sich so Aufführt wie er es tut.

  2. „Da ist es nicht verwunderlich, dass Russland der Meinung ist, Navalny würde aus dem Ausland finanziert.“
    Ich kenne mich nun nicht in der in Russland üblichen Form der Buchführung und Bilanzierung aus, aber normalerweise müsste doch schon aus diesen Unterlagen hervorgehen, woher die Spenden kommen. Und wenn es nicht ersichtlich ist, müsste Nawalny den Prüfern erklären, woher sie denn kommen bzw. das wird anhand der Buchungsbelege ermittelt.
    Dann würde wohl auch amtlich festgestellt, dass dieser Verein ein ausländischer Agent ist. Interessant das Gespräch zwischen Aschurkow und dem britischen MI6-Mann aus der britischen Botschaft. Das ist ja der Offenbarungseid, wer den Nawalny-Verein finanziert. Aber all unsere Staats- und Systemmedien interessiert das nicht, für die bleibt der Betrüger und Verleumder Nawalny einer, der die Demokratie in Russland retten will. Im Klartext heißt das, sie lügen bewusst und vorsätzlich!

  3. Die Bitcoin, die sind nur für die Internationale Bewegungsfreiheit, IHRES Agenten. Für die Aktionen in Russland, bekommt er nach wie vor, die Rubel Kofferweise, von den Botschaften geliefert. Denn ein so riesiger Stab, von Mitarbeitern, der muss finanziert werden.

  4. https://www.tellerreport.com/news/2020-06-30-%E2%80%9Cfunny-pictures%E2%80%9D–where-millions-of-fbk-receipts-in-bitcoins-not-indicated-in-financial-statements-can-be-%E2%80%9Cscattered%E2%80%9D.H1NAou__CI.html

    Auf dieser Seite gibt es einige Beiträge wie Geld Schieberei (wirft man gern Anderen vor), mangelhafte Buchführung (wirft man gern Anderen vor), Verschleierung von Einkünften (wirft man gern Anderen vor), Steuerhinterziehung (wirft man gern Anderen vor), vorgetäuschte Insolvenzen (wirft man gern Anderen vor) sowie Geschäfte mit sich selbst (wirft man gern Anderen vor) funktionieren.

    1. Ich hatte im letzten Jahr mal versucht, einen Jahresabschluss dieses „Antikorruptionsfonds“ zu ergoogeln. Es ist mir leider nicht gelungen. Das stärkt das Vertrauen in einen Verein, der sich die Bekämpfung der Putinschen Korruption auf die Fahnen geschrieben hat, nun nicht besonders. Leider reichen meine Englischkenntnisse nicht, um den Inhalt deines Links zu verstehen.

      1. Ist auch gut gemacht wenn man bedenkt was die immer so von Anderen Erwarten. Navalny bekam doch auch das Geld aus GB um sich überall als Kleinaktionär einkaufen zu können.

        Dieses Video kann man gut als Ergänzung nehmen, wenn man sich fragt, warum Russland zu blöde sein soll mit dem Wundergift umzugehen.

        In einem anderen Beitrag hatte ich auf das Plutonium Opfer hingewiesen, und der hatte Kontakt zu einer wirklich krassen Person der CIA – CIA Schriftsteller, Investigativer Journalist, Sicherheitsbeamter Monaco usw.

        Bin mir nicht mehr ganz sicher wer damals der Helfershelfer des BND Atom Schmuggels war. Auch so ein Medien Magnet wo sich der großartige BND mal auf die Schulter klopfen konnte.

        https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9181696.html

        https://www.heise.de/tp/features/Parallelen-zwischen-Salisbury-und-dem-deutschen-Plutonium-Skandal-1994-4009728.html

        Ach ja und es gab die Crypto AG Firma die vom BND gekauft wurde und mit der CIA betrieben wurde. Der BND stieg nach der erfolgreichen Wiedervereinigung dann aus und die CIA übernahm dann voll.

        https://www.youtube.com/watch?v=VWImO1Qz4Zo

        Besonders interessant ist dieser Fall des IM der CSU nahen HHS

        https://www.tagesschau.de/inland/bnd-spione-101.html

        Die russische Opposition sieht hinter der Navalny Figur so aus.

        https://meduza.io/en/feature/2018/02/22/how-one-of-navalny-s-former-staffers-teamed-up-with-a-notorious-strategist-to-steal-his-political-party

        Wer sich die Opposition über die Jahre Ansieht wird schnell merken das es nicht um gesellschaftliche Veränderungen ging. Man muß nur mal die Einzel Mitglieder in die Suche geben.

        https://vekdaily.com/navalny-has-to-liquidate-his-money-laundering-fund-because-of-prigozhin

        „Wir sprechen über anonyme Spenden, die einige Tage vor der Veröffentlichung des nächsten hochkarätigen Korruptionsskandals auf die Kryptokonten des Fonds eingegangen sind. Zur gleichen Zeit wurde Geld von Konten abgebucht, als Alexey Navalny ins Ausland reiste – nach Ägypten, Italien, Lettland, Spanien, Thailand.“

        Einer der aktuellen Mitglieder wurde von der Stiftung auch mal bezahlt für seine Arbeit an dieser Geldversteck Börse.

        https://www.tellerreport.com/news/2020-06-10-%E2%80%9Cthe-very-second-budget-of-fbk%E2%80%9D–how-the-company-employee-navalny-finances-controlled-organizations.BJo5Ef0nL.html

        https://web.archive.org/web/20180628235044/https://2018.navalny.com/donate/

        Man könnte also ruhig testen, wann sich Geldeingänge und Aktionen die Geld kosten kreuzen.

        Ganz zu Schweigen von seiner Luxus Kur in den Bergen, in einem Nest wo sich schon andere politische Größen wohl fühlten und auch die Sekte Fiat Lux aus der Schweiz eine Heimat fand. Der Briefkasten im russischen Beitrag gibt weitere Hinweise zu einem Mietobjekt mit Firmenanschrift.

        Bei all diesen Berichten kann sich nur mein DDR Gen melden, vertraue Niemanden und hole eigene Informationen ein. Bisher komme ich damit gut klar.

  5. Die ‚fehlenden‘ Bitcoins könnten in einem Hardware Wallet schön versteckt werden. Dadurch können sie nicht mehr eingesehen werden und niemand kann wissen, ob man Bitcoins hat oder nicht. Die perfekte Methode um Fiat-Währung Grenzübergreifend zu transportieren.

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