Kriminalität in Russland

Zahl der Korruptions- und Wirtschaftsverbrechen in Russland in 2021 angestiegen

In Russland ist die Zahl der aufgedeckten Verbrechen in den Bereichen Wirtschaftskriminalität und Korruption in den ersten Monaten 2021 teilweise deutlich angestiegen.

Da ich immer wieder gefragt werde, ob das Problem der Korruption in Russland selbst auch thematisiert wird, habe ich einen Artikel des russischen Fernsehens zu dem Thema übersetzt. Die russische Regierung ist sich des Problems der Korruption bewusst und versucht, dagegen vorzugehen. Das Thema wird in Russland nicht verschwiegen, sondern ist ein wichtiges Thema in der russischen Politik.

Generell ist die Kriminalität in Russland übrigens viel geringer als in Deutschland, wie ich hier aufgezeigt habe. Allerdings werden in Russland wesentlich mehr Fälle von Korruption aufgedeckt, als in westlichen Ländern. Ob das daran liegt, dass im Westen weniger Korruption herrscht oder daran, dass vieles, was nach russischem Recht Korruption wäre, im Westen legal ist, kann ich nicht beurteilen. Aber dass zum Beispiel Lobbyismus, der im Westen legal ist, in Russland als Korruption bestraft wird, habe ich erst kürzlich aufgezeigt, denn auch Russland hat seinen „Maskenskandal“, jedoch wurde der beschuldigte Politiker verhaftet, während die Figuranten in Deutschland wohl ohne Haftstrafen davon kommen werden.

Nun zu der Meldung des russischen Fernsehens, die ich übersetzt habe.

Beginn der Übersetzung:

Die Zahl der Korruptionsdelikte in Russland stieg von Januar bis Februar im Vergleich zum Vorjahr um 11,8 Prozent. Fast 50 Prozent dieser Straftaten stehen im Zusammenhang mit Bestechung, berichtet die Generalstaatsanwaltschaft. (Anm. d. Übers.: Korruption ist nicht nur Schmiergeld, sondern auch jede andere Art von Vorteilsgewährung gegen Gegenleistungen)

Im Januar und Februar 2020 wurden 6.300 Korruptionsdelikte in Russland aufgedeckt, im Januar und Februar 2021 waren es 7.100, von denen 3.500 mit Bestechung zusammenhängen.

Dabei lag die Höhe der Bestechungsgelder in jedem dritten Fall unter 10.000 Rubel (ca. 110 Euro).

Moskau, Baschkirien und die Region Krasnodar gehörten zu den drei Regionen mit den meisten Fällen mit kleinen Bestechungssummen.

Unterdessen ist die Wirtschaftskriminalität von Januar bis Februar um ein Prozent gestiegen. Dabei stieg der Anteil dieser Straftaten in der Kriminalitätsstatistik von 7,8 Prozent auf 8,3 Prozent.

Fast 7.500 Wirtschaftsverbrechen wurden in den Bereich des großen und besonders großen Umfangs begangen (30 Prozent aller Straftaten dieser Kategorie). (Anm. d. Übers.: Die Größe des Umfangs hat Einfluss auf das Strafmaß, in Deutschland würde man von einem „besonders schweren Fall“ sprechen)

Der in den Voruntersuchungen festgestellte Schaden belief sich auf 65,3 Milliarden Rubel (ca. 700 Millionen Euro), teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

2 Antworten

  1. irreführende / falsche Überschrift!
    wird erst in EIngangstext berichtig. Es ist nich tbelegt, dass die Zahl der Verbrechen gestiegen ist, sondern nur, dass die Zahl der angeklagten/aufgedeckten Vrbrechen gestiegen ist.

    Das ist insofern ein wichtiger Unterschied, als ersteres einen Hinweis auf die allgemeine (Un)Moral gibt, während die zweite einen Hinweis auf effektivere / erfolgreichere Ermittlungsarbeit der Polizeit.

    Ist wie bei uns. Es ist unklar, ab wir mehr oder genauso viel Korruptuon haben, wie eigentlich immer schon, da wir nur wahrnehmen, was publiziert wird,woraus sich dann das „

  2. Das Leben in Rußland tickt völlig anders. Untereinander verpfeift man sich nicht bei der Obrigkeit, die man verachtet, wie in der BRD. Wer es dennoch tut, wird verachtet. Man löst die Probleme selber, oft auf nicht die feine Art, wobei dann wiederum für Geld auf Helfer zugegriffen wird.
    Polizisten werden als „Musor“ (Müll) bezeichnet. Trotzdem geht man Querelen mit dem Staat aus dem Weg. Im Kleinen hilft man sich für Geld untereinander, s.o., aber auch auf harmlose Art, wie bei Zeugenaussagen bei Verkehrsunfällen oder bei Prüfungen in der Uni. Die Abschlüsse von Rußland sind seit den 90ern nicht ernst zu nehmen, während so etwas vorher für die Masse nicht möglich war. Man war ja auch im Sozialismus gleich arm. Auch die Mafia gab/gibt es, von der die Masse aber wie in Sizilien nichts mitbekommt.
    Preußen mit seinem Wertesystem war wohl weltweit die Ausnahme, aber deshalb mußte es ja auch weg.

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