Kommentar

Ex-Chef der Bundesmarine Schönbach: Wenn Militärs eine eigene Meinung haben, fliegen sie raus

Der Chef der deutschen Bundesmarine, Kay-Achim Schönbach, musste seinen Posten räumen, weil er durchaus vernünftige Dinge gesagt und zu Entspannung mit Russland aufgefordert hat.

Der Chef der deutschen Bundesmarine, Kay-Achim Schönbach, musste nach einer aufgezeichneten Aussage, die er in Indien gemacht hat, um die Versetzung in den Ruhestand bitten, weil er in das derzeit von der westlichen Politik angestimmte Kriegsgeheul nicht einstimmen wollte. Einige seiner Aussagen waren sehr sinnvoll, andere allerdings auch fragwürdig. Trotzdem zeigt der Vorfall, wie sehr die westliche Politik derzeit auf Krawall gebürstet ist, wenn schon eine einfache Aussage eines Soldaten so einen Wirbel macht.

Schönbachs sinnvolle Aussagen

Schönbach sagte in Indien zunächst:

„Will Russland sich wirklich einen kleinen Streifen ukrainisches Land aneignen? Oder das Land integrieren? Nein, das ist Unsinn. Putin macht wahrscheinlich Druck, weil er es kann und es die EU spaltet. Aber was er wirklich will, ist Respekt. Er will Respekt auf Augenhöhe. Und mein Gott, jemandem Respekt zu zollen, ist billig, kostet nichts. Daher: Wenn ich gefragt würde – ich werde nicht gefragt – es ist leicht, ihm den Respekt zu zollen, den er wahrscheinlich auch verdient.“

Hier zeigt Schönbach mehr Verständnis von Politik als seine Chefs aus der Politik. Natürlich will Russland sich die Ukraine nicht einverleiben, auch keine „Stückchen“ davon. Russland ist das größte Land der Welt mit so vielen Bodenschätzen, dass es – im Gegensatz zum Westen – keine expansionistischen Ambitionen hat. Wozu auch? Der Preis wäre höher als der Gewinn und ein Stück Land zwangsweise und gegen den Wunsch der dortigen Bevölkerung in Russland zu integrieren, würde nur Unruhe ins Land bringen, die Russland nicht will.

Dass Putin Respekt will, ist ebenfalls nicht überraschend. Nennen Sie mir einen Menschen, der nicht respektiert werden möchte. Hinzu kommt, dass Russland das auch immer wieder selbst sagt: Es will Verhandlungen auf Augenhöhe, es lehnt „Verhandlungen“, bei denen die andere Seite von oben herab mit Beleidigungen, Druck und Drohungen versucht, ihre Forderungen durchzusetzen, ab. Man muss kein genialer politischer Analyst sein, um das zu verstehen, es reicht aus, die offiziellen russischen Erklärungen zu lesen, um das zu erfahren.

Und Schönbach hat noch in einem anderen Punkt recht und ist damit intelligenter als die Politiker, die seine Vorgesetzten sind: Es kostet nichts, Respekt zu zeigen. Es kann aber sehr teuer werden, respektlos zu sein. Die ständigen Beleidigungen aus westlichen Hauptstädten gegen Russland und Putin, die vom „Regime“ oder einer „Diktatur“ oder was auch immer fabulieren, vertiefen den Streit, was auf Dauer teuer werden kann. Dabei wissen wir doch alle aus unserem Privatleben: Wenn ich mit jemandem auskommen muss, den ich nicht mag, dann ist es ausgesprochen kontraproduktiv, den mehrmals täglich zu beleidigen.

Und ob es den Transatlantikern gefällt oder nicht: Russland existiert und zumindest die Europäer müssen mit Russland auskommen, denn es ist ihr Nachbar. Außerdem sind die Europäer von russischen Rohstoffen abhängig. Russland hat die zwar noch nie als politisches Druckmittel eingesetzt und das ist auch nicht zu erwarten, aber die Europäer selbst tun derzeit alles, um den Fluss von benötigten Rohstoffen aus Russland zu reduzieren, ein Blick auf die aktuelle Energiekrise reicht aus, um das zu verstehen.

Will Putin die EU spalten?

Dass Putin die EU spalten und schwächen möchte, ist übrigens Unsinn, auch wenn das ständig behauptet wird. Wahr ist: Russland möchte eine Partnerschaft mit Europa, es sei an die Idee von Putin erinnert, dass er einen „wirtschaftlichen und kulturellen“ Raum „von Wladiwostok bis Lissabon vorgeschlagen hat und davon nie abgerückt ist.

Um das zu erreichen, muss Europa – also die EU – jedoch einig und vor allem wesentlich mächtiger sein, als es jetzt der Fall ist. Nur dann hätten die Europäer die Kraft, sich von der Dominanz der USA zu lösen. An einer weiteren Schwächung Spaltung Europas hat Russland daher keinerlei Interesse, im Gegenteil.

Schönbachs fragwürdige Aussagen

Allerdings macht nicht alles, was Schönbach sagt, Sinn. Er leitet seinen Wunsch, sich mit Russland zu arrangieren daraus ab, dass er eine Koalition mit Russland gegen China schmieden möchte:

„Selbst wir, Deutschland und Indien, brauchen Russland, weil wir es gegen China brauchen. (…) Wir brauchen dieses große Land, auch wenn es keine Demokratie ist, als bilateralen Partner. Wir müssen ihm eine Chance geben, auf Augenhöhe mit der EU und auch den USA zu sein. Es ist einfach und es hält uns wahrscheinlich Russland von China fern, weil China die russischen Ressourcen braucht. Und sie werden sie ihnen geben, weil unsere Sanktionen manchmal in die falsche Richtung gehen.“

Damit zeigt Schönbach, dass auch er in dem Blockdenken gefangen ist, das im Westen weiterhin hochgehalten wird. Mir ist nicht klar, welches Problem Deutschland oder Europa mit China haben könnte. China ist weit weg, bedroht niemanden in Europa und bedroht auch keine Nachbarn, wenn wir von dem Taiwan-Konflikt absehen. Und der Taiwan-Konflikt ist – auch nach offizieller deutscher Lesart – ein inner-chinesisches Problem. Das gilt solange, wie Deutschland Taiwan nicht als Staat anerkennt und dort eine Botschaft eröffnet.

Andererseits ist China wirtschaftlich ein wichtiger Partner für Europa und China ist für Deutschland mittlerweile der wichtigste Partner im Außenhandel, wichtiger noch als die USA. Die USA sehen China als Konkurrenten im Kampf um die Weltmacht an, was aber eigentlich deren Problem sein sollte und nicht das der Europäer. Dass die Europäer der anti-chinesischen Politik der USA (zum eigenen Schaden) blind folgen, macht diese Politik nicht besser.

Schönbachs Aussagen sind also keineswegs per se alle vernünftig, denn auch er sieht sich und den Westen in einem Konflikt mit China, für den ich aus europäischer Sicht keinen Grund erkennen kann. Wenn die USA sich mit China streiten wollen, bitte schön, aber was haben die Europäer damit zu tun? Was hat China irgendeinem europäischen Staat böses angetan, was die neue anti-chinesisches Politik der Europäer rechtfertigen würde?

Schönbach und die Krim

In der ukrainischen Politik war das Geschrei wegen folgender Aussage von Schönbach besonders groß:

„Die Krim-Halbinsel ist weg, die kommt nie zurück, das ist eine Tatsache.“

Da hat er recht, auch wenn es der offiziellen Linie des Westens widerspricht. Die Bevölkerung auf der Krim will mehrheitlich zu Russland und nicht zur Ukraine gehören und Russland wird die Krim nicht freiwillig zurückgeben. Wer also die Aussage, die Krim sei weg und kommt nicht zurück, anzweifelt, der sagt damit, dass er einen Krieg mit Russland um die Krim führen möchte. Und ich kenne keinen westlichen Politiker, der das gefordert hätte.

Die Politik des Westens in der Krim-Frage ist daher irrational, denn sie fordert etwas – nämlich die Rückgabe der Krim von Russland -, was unrealistisch ist. Schönbach ist in dieser Frage Realist, was einer der Gründe dafür ist, dass er seinen Posten räumen musste.

Das wiederum lässt tief blicken, denn es zeigt, dass die westliche Politik schon lange den Pfad der Realpolitik verlassen und den Pfad der ideologisierten Politik eingeschlagen hat. Die Geschichte hat aber gezeigt, dass eine von Ideologie gelenkte Politik, in der die Ideologie wichtiger ist, als die wahren Realitäten, noch nie auf Dauer funktioniert hat.

Das Gekeife aus der Ukraine

In der Ukraine ist die Ideologie längst das wichtigste Element der Politik. Wer in den Nachrichtenagenturen die Meldungen aus der Ukraine liest, der meint, es mit Größenwahnsinnigen zu tun zu haben.

Es vergeht kein Tag, an dem die Ukraine, ein bankrottes Land, das finanziell am Tropf des Westens hängt, dem Westen ständig vorschreiben will, was er zu tun hat. Ein besonders dreister Vertreter dieser Gattung ukrainischer Politiker ist der ukrainische Botschafter in Deutschland. Der bedankt sich nie für die Milliarden, die Deutschland der Ukraine überwiesen hat und die für immer im Nirwana der ukrainischen Korruption versickert sind. Stattdessen haut er eine Maximalforderung nach der anderen raus.

Die Aussagen von Schönbach nahm er zum Anlass für einen Angriff auf Deutschland. Der Spiegel zitiert ihn wie folgt:

„Melnyk zog dabei einen Vergleich zur Zeit des Nationalsozialismus: »Die Ukrainer fühlten sich bei dieser herablassenden Attitüde unbewusst auch an die Schrecken der Nazibesatzung erinnert, als die Ukrainer als Untermenschen behandelt wurden«, sagte er.
Melnyk sprach zudem von einer »zynischen Verharmlosung der völkerrechtswidrigen Krim-Besetzung« und einem mit Hochnäsigkeit vorgetragenen Bezweifeln der Souveränität der Ukraine. Aus den Äußerungen des inzwischen zurückgetretenen Marinechefs spreche »deutsche Arroganz und Größenwahn, mit denen einer der hochrangigsten Köpfe der Bundeswehr von einer heiligen Allianz mit Kriegsverbrecher Putin und einem deutsch-russischen modernen Kreuzzug gegen China träumt«.“

Die Bundesregierung lässt sich die Frechheiten dieses dahergelaufenen Flegels (sorry, aber wie soll man ihn sonst bezeichnen?) klaglos gefallen. Wie würde die Bundesregierung wohl reagieren, wenn der russische Botschafter sich solcher Formulierungen bedienen würde?

Und in Kiew nahm der ukrainische Außenminister die Aussagen von Schönbach zum Anlass, von Deutschland mal wieder Waffen zu fordern, natürlich umsonst. Und natürlich beruft auch er sich dabei auf die deutsche Vergangenheit und behauptet, es sei Deutschlands Pflicht, die „richtigen Entscheidungen zu treffen.“

Deutschland sollte aus seiner Vergangenheit Lehren ziehen und „die richtigen Entscheidungen treffen“ – da hat Kiew recht. Aber die richtige Entscheidung lautet: Nie wieder Krieg, denn der Krieg gegen Russland war der blutigste Krieg in der Weltgeschichte. Das aber interessiert die radikalen Falken, die in der Ukraine an der Regierung sind, nicht. Sie wollen allen Ernstes einen Krieg mit Russland, denn dort wurden Gesetze erlassen, die eine militärische Rückeroberung der Krim zum Ziel haben.

Man kann über die Krimfrage denken, was man will, aber die Krim ist sicher keinen großen Krieg mit Millionen Toten wert. Zumindest in dem Punkt hatte Schönbach recht.

Schönbach bleibt bei seiner Meinung

Zum Schluss sei noch angemerkt, dass Schönbach von seinen Aussagen keineswegs abgerückt ist. Er bezeichnete sie als seine private Meinung, nahm sie aber nicht zurück. Dann erklärte er auch noch, sie seien „unbedacht, fehleingeschätzt in der Situation“ gewesen, aber er hat sie inhaltlich nicht widerrufen.

Das ändert natürlich nichts, Schönbach ist nun Rentner und es ist egal, welche Positionen er als Rentner vertritt. Aber es ist in unserer Zeit schon bemerkenswert, dass jemand das Rückgrat hat, bei seiner Meinung, die dem Narrativ der westlichen Politik widerspricht, zu bleiben.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

24 Antworten

  1. Der Mann ist nicht dumm und hatte vermutlich von dem bekifften Hühnerhaufen die Schnauze gestrichen voll. Was lag näher, als in die gepflegte Pension zu wechseln, Bücher zu schreiben, Rosen zu züchten oder Aktien zu kaufen (Gazprom und Lukoil sind gerade günstig)?

  2. Im Gespräch mit allen möglichen Leuten kommt immer wieder die Befürchtung auf, Russland wolle in die Ukraine einmarschieren. Ich halte dem regelmäßig entgegen, dass die Ukraine (einst ein reicher Staat) heute derart heruntergewirtschaftet ist, dass weder Russland (und wohl auch kein anderes Land) sie geschenkt haben möchte. Es wäre nur ein riesiger Klotz am Bein. Das wissen auch die Briten und Amerikaner, die allein Waffen und immer wieder Waffen in das Land stecken, damit das Volk ihre dumpfen, verbrecherischen Interessen bis zum Tod verteidigt. – Die meisten Leute schnallen das.

    Bedauerlich, aber überhaupt nicht überraschend ist, dass neben der ukrainischen Führung auch unsere Regierung ein großes Problem mit Realitäten und mit der Wahrheit hat. Sonst hätte der Offizier nicht seinen Hut nehmen müssen. Eigentlich ein Unding, dass man für das Aussprechen der Wahrheit seinen Hut nehmen muss. Soweit sind auch wir schon heruntergekommen. Und der UA-Botschafter setzt noch einen drauf, indem er, quasi als Wiedergutmachung für die nun im Raume stehende Wahrheit, noch etwas haben will, woran es in seinem Land immer mangelt: noch mehr Waffen.

    Wir sind – unseren Politikern sei „Dank“ – wirklich zum Arsch der Welt verkommen. Vorhin gab es im Mittagsmagazin fast eine halbe Stunde lang übelste Propaganda zum Thema. Da wünscht man sich manchmal ein fähiges Kriegsgericht, vor das man diese Figuren stellen könnte!

    P.S.: Das Ausspielen Russlands und China gegeneinander halte ich für sehr unglücklich, aber vermutlich wollte sich der hohe Offizier nicht ganz weg von der offiziellen Linie bewegen.

  3. „Unbedacht, fehleingeschätzt in der Situation, hätte ich das so nicht tun dürfen. Da gibt es nichts zu deuteln, das war ein klarer Fehler.“

    Er hat zwar eine eigene Meinung, aber kein Rückgrad. 😖

        1. Du mußt kein Miltär sein um in Waffengeschäften verwickelt zu sein. Guck dir die chronologie an was Möllemann kurz davor angekündigt hat. Ich glaube hier tun nur so naiv. Fühlt sich bald wie Telepolis Forum 2.0 an.

    1. Till, in den Nachrichten sagten sie, dass Schönbach bei einem privaten Gespräch gefilmt wurde. Ohne sein Wissen. Darum diese Aussage.
      Wenn ich in einen Garten mit einer Bulldogge gehe und die mir zu verstehen gibt, dass wenn ich nähertrete, sie sich bedroht fühlen und mich angreifen wird, dann würde ich mich zurücknehmen – erstmal ganz unabhängig davon wer von uns beiden recht hat, die Bulldogge oder ich. Ich meine es könnte doch sein, dass Russland sich in seinem Garten bedroht fühlt. In den Medien vergessen sie bisweilen das eine oder andere. Das auch bei Schönbach!

  4. Tja… der Mann weiß eben nicht was Demokratie ist! Hätte er sich doch bloß demokratiekonform verhalten und die veröffentlichte Meinung einfach wiedergegeben, was bildet er sich nur ein… eine konträre Meinung zu haben und diese noch zu äußern? 😉

    Im Großen… wie im Kleinen… in unserer Stadt hat die öffentliche Verwaltung den Mitarbeitern verboten an den Spaziergängen teilzunehmen. Dafür wurden die Mitarbeiter aufgefordert zu der Gegendemonstration mit allerlei linksextremen gewalttätigen Gruppen zu gehen. So funktioniert Demokratie eben richtig.

  5. „Wenn Militärs eine eigene Meinung haben, fliegen sie raus“

    Ich weiß nicht, was daran kritikwürdig ist. In jedem Staat, auch in Russland, dürfte man sicherlich nicht gegen die Staatsmeinung opponieren; dieses Prinzip gilt um so mehr, je höherrangig jemand ist.

  6. Erst die Provokation, dass Russland sein Botschaftspersonal abzieht, in die Welt rauspousant von den USA Und Brexit -GB
    Nun machen es die beiden Staaten selber.
    Und da steht noch für diese Woche die schriftliche Antwort der USA auf die Vorschläge Russlands vom Dez. 2021 aus. Ist da was in Vorbereitung, zumal die USA nicht wollen, dass deren Antwort veröffentlicht wird?
    Heute noch die Nachrichten der Truppenverstärkung gen baltische Staaten. Diese grenzen doch gar nicht an die Ukraine, sondern eher an Weissrussland oder zumindest an die Exklave Kaliningrad.

    Soll etwa die ganze Truppenverstärkung im Ostseeraum in Richtung Kaliningrad sich ausrichten ?O….o….o….
    Auch die Aktivitäten der Schweden, die sich nun auch auf ihren Ostseeinseln durch Russland bedroht fühlen.
    Wird damit eine Revanche für die Krim oder Flächentausch zum Donbass eingeläutet durch die USA und NATO?.

  7. Ich interpretiere die“Schönbachs fragwürdige Aussagen“ ganz anders.

    Er würde lieber sehen, dass beide Länder getrennt von einander sind und sich nicht komplett verbünden. Wenn China und Russland immer weiter zusammenarbeiten (sowohl wirtschaftliche als auch militärisch) wird Deutschland/Europa auf die Ersatzbank geschickt und spielt keine Rolle mehr. Wenn wir uns aber Russland annähern, werden wir auch in Zukunft eine Rolle spielen.

    Ich sehe in der Aussage nicht, dass er so gegen China ist. Er hat Bedenken, dass wir Russland in die Arme von China treiben.

  8. 99%-ige Zustimmung zu dieser Einschätzung.

    Viele sagen (jedenfalls habe ich bislang nichts anderes herausgehört) Vizeadmiral, nunmehr a.D., Schönbach sei wegen seiner Äußerungen über die Krim rausgeflogen.

    Ich habe das auch erst gedacht. Aber dann habe ich die Einlassungen Melnyks gelesen und mich daran erinnert, dass der ja nicht erst im Januar angefangen hat, sich wie der Kaiser des Deutschen Reiches aufzuführen. Oder eher wie dessen Hauptsturmführer. Und dass es hierzulande unbeschadet der Unterwürfigkeit gegenüber Aunt Nuland und Uncle Joe angesichts solcher Äußerungen aus dem Taka-Tuka-Land doch einiges unterschwelliges Grollen geben dürfte.

    Und dann bin ich auf den Gedanken verfallen, dass Schönbach möglicherweise in Peking Porzellan zerschlagen haben könnte, das man hierzulande noch als deutlich kostbarer als irgendwelche Tonkrüge in Kiew erachtet haben könnte.

    Aber ich kann mich natürlich auch irren.

    Das 1% andere Einschätzung betrifft die Annahme, Putin wolle Europa spalten. So würde ich das zwar nicht formulieren, aber ich könnte mir vorstellen, dass Putin nichts dagegen hat, wenn er sich aus der NATO-Phalanx, egal, wie brüchig sie zu einem konkreten Zeitpunkt sein mag, das eine oder andere Land gewogen stimmen kann. Ob man das dann mit Fug als Spaltung bezeichnen kann, kann man dahingestellt sein lassen.

    1. Russland müsste in der Frage der Spaltung Europas eigentlich gespalten sein. Militärisch von Vorteil, wäre sie wirtschaftlich ein Nachteil in Hinsicht auf Lissabon-Wladiwostok. Mir scheint, dass es Putin genügt, die „NATO-Phalanx“ auf ihren Platz zu verweisen.

  9. Auch ein Bürger in Uniform hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht seine Meinung zu äußern. Natürlich müssen trotzdem weiterhin die Weisungen der Regierung beachtet und umgesetzt werden, aber das scheint hier ja offensichtlich nicht das Problem gewesen zu sein. Hinzu kommt, das bei einer direkten Abstimmung vermutlich ein Großteil der Bevölkerung eine ähnliche Meinung vertreten würde und somit die Regierung bzw. die NATO gegen und nicht für die Bevölkerung arbeitet. Bei einer Frage von Krieg und Frieden, der existenzielle Ausmaße annehmen kann, wäre es daher die Pflicht die Völker vorher zu fragen und sie nicht über ihre Köpfe einfach in eine nicht lebenswerte Zukunft zu führen.

    Fragt die Menschen, ob sie das wollen, was hier geplant wird. Ihr scheint zu vergessen, das ihr die Einverständnis braucht, sonst zählt es vor euren Götzen nicht. Nur das freiwillige Opfer ist von wert. (wer und was damit gemeint ist, werden die Marionetten wissen)

    Die NATO ist nicht das Volk, sie dient dem Volk, sie soll das Volk beschützen und nicht Kriege anzetteln, Bedrohungslagen schaffen, Umstürze herbeiführen oder Kriege führen die nicht unsere sind. Die NATO hat komplett ihre Aufgaben aus dem Blick verloren, wobei ursächlich die USA dafür verantwortlich ist. Sie nutzt diese Organisation, um ihre Kriege, weit weg von den USA zu führen, nur um nicht alleine der Böse zu sein. Vor kurzem war wieder einmal die Wannseekonferenz im TV zu sehen. Neben der Rhetorik, die einem sehr vertraut vorkam (Grüße ans RKI), haben die Nazis auch darauf geachtet, das alle daran beteiligten waren. Jeder hatte sich schuldig gemacht, damit jeder alles für den Erfolg machen musste, weil verlieren war keine Option, schließlich kommen sonst die Schweinereien heraus. Und genauso läuft das jetzt in der NATO, die USA treiben die NATO Mitglieder in einen Krieg und dann ist es nicht der Krieg der USA, sondern der Krieg der NATO, auch wenn ihn nur die USA gewollt haben.

  10. Wer in Deutschland eine Meinung vertritt, die nicht der vorgegebenen Meinung entspricht, der Fliegt raus. Maßen musste gehen, weil er zu einen 2,50m Sprint nicht als Hetzjagd bezeichnet hat. Obwohl die Kanzlerin diese Meinung vorgegeben hat. Wer der Meinung ist, dass ein 5-Minütiges Gruppen Fotoshooting auf den Außentreppen des Reichstages keine Erstürmung des Reichstages war, der darf gehen. Wer die Coronapolitik kritisiert, dem wird mit Parteiausschluss gedroht. Wer sagt, die Krim ist bei einer freien Wahl zu Russland gekommen, bei dem ist EDEKA.
    Mittlerweile gilt: Wir schätzen Menschen die offen und frei ihre Meinung sagen. Vorausgesetzt sie sind der gleichen Meinung wie wir.

  11. Jetzt wird Schönbach von vielen gefeiert.
    Was Schönbach hier sagen wollte war nichts anderes als die Russen als Kanonenfutter gegen China zu verheizen und Russland als Bollwerk gegen China auszunutzen. Von wegen Russland als bilateralen Partner betrachten. Es sollte allerdings erwähnt werden, dass Schönbach dieses Gespräch während eines YouTube-Livestreams hielt, das von eine der einflussreichsten indischen Denkfabriken initiiert wurde. Und diese indische Denkfabrik ist eher Russland-freundlich eingestellt.
    Aber was Schönbach insgeheim sagen wollte bzw. eigentlich zwischen den Zeilen gesagt hat, hat eben genau der Russenhasser Brzezinski in seinen letzten Jahren auch gefordert.

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