Ein weiterer Krieg?

Was über den Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan bekannt ist

Zwischen Armenien und Aserbaidschan ist es an ihrer Grenze zu Gefechten gekommen. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, die Kämpfe begonnen zu haben. Hier stelle ich die bekannten Fakten zusammen.

Vor knapp zwei Jahren gab es einen Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan, bei dem es Aserbaidschan mit türkischer Hilfe gelungen ist, Teile der zwischen den Ländern umstrittenen Provinz Berg-Karabach zurückzuerobern, die Armenien vor etwa 30 Jahren nach dem Zerfall der Sowjetunion erobert hat. Seitdem herrscht zwischen den Ländern Eiszeit, nun ist es erneut zu Kampfhandlungen gekommen.

Wichtig ist hierbei, dass es dieses Mal nicht in Berg-Karabach zu Kämpfen gekommen ist, sondern an der gemeinsamen Grenze der beiden Länder. Das ist wichtig, weil Armenien Mitglied des Verteidigungsbündnisses OVKS ist, das auch Russland einige weitere Ex-Sowjetrepubliken umfasst. Kampfhandlungen im umstrittenen Berg-Karabach wären kein Grund für die OVKS, Armenien militärisch beizustehen, ein Angriff auf Armeniens Kernland hingegen durchaus.

Es ist daher derzeit schwer abzuschätzen, wer die Eskalation herbeigeführt hat, denn grundsätzlich haben beide Seiten durchaus ein Interesse daran. Aserbaidschan könnte eine Eskalation nutzen, um weitere Teile von Berg-Karabach zu erobern, Armenien könnte, wenn es der OVKS glaubhaft machen kann, dass es von Aserbaidschan angegriffen wurde, auf militärische Hilfe des Verteidigungsbündnisses hoffen.

In jedem Fall freuen sich die USA über einen weiteren Unruheherd in Russlands Nähe und sie würden es wahrscheinlich auch begrüßen, wenn Russland in den Konflikt hineingezogen würde, weil das Russland militärisch weiter belasten würde. Außerdem wäre es damit möglich, einen Keil zwischen die Türkei und Russland zu treiben, weil die beiden Mächte in dem Fall Gegner in dem Konflikt wären.

Russland hat allerdings grundsätzlich sehr gute Beziehungen zu beiden Ländern, weshalb die Hoffnung besteht, dass es Russland – wie schon vor zwei Jahren – gelingt, den Konflikt schnell diplomatisch zu lösen.

Die russische Nachrichtenagentur TASS hat eine Zusammenfassung der bekannten Fakten veröffentlicht, die ich übersetzt habe.

Beginn der Übersetzung:

Was ist über die Lage an der Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan bekannt?

In der Nacht zum 13. September kam es zu Kämpfen zwischen armenischen und aserbaidschanischen Truppen, bei denen es Tote und Verletzte gab.

Die Kämpfe finden außerhalb von Berg-Karabach statt. Unterdessen behaupten sowohl Armenien als auch Aserbaidschan, dass die Eskalation von der jeweils anderen Seite inszeniert wurde, um die Verhandlungen über das Schicksal des umstrittenen Gebiets zum Scheitern zu bringen.

Die TASS hat die wichtigsten Entwicklungen des Konflikts zusammengestellt.

Der Standpunkt Armeniens

  • Das armenische Verteidigungsministerium meldete am 13. September um 00:05 Uhr als erstes den Beschuss durch die aserbaidschanischen Streitkräfte in Goris, Sotq und Jermuk, wo sich armenische Stellungen befinden.
  • Nach Angaben des Ministeriums setzte Aserbaidschan Artillerie, großkalibrige und kleine Waffen sowie Drohnen ein. Die Angriffe richteten sich gegen zivile Infrastrukturen. In der Ortschaft Sotq sind mehrere Wohnhäuser niedergebrannt und das Verwaltungsgebäude wurde beschädigt. Der Betrieb von Vorschulen in den Regionen Syunik und Gegharkunik wurde vorübergehend eingestellt.
  • Das Verteidigungsministerium bezeichnete die Erklärung Aserbaidschans, der Beschuss sei von armenischer Seite ausgegangen, als Lüge und warf Baku vor, den Boden für diese Provokation zu bereiten.
  • Das Katastrophenschutzministerium und die Polizei in Gegharkunik, Syunik und Vayots Dzor wurden in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Die Bürger wurden aufgefordert, nicht in Panik zu geraten und keine Bilder aus dem Kampfgebiet zu veröffentlichen.
  • Premierminister Nikol Paschinjan besprach den eskalierenden Konflikt telefonisch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, US-Außenminister Anthony Blinken, dem Präsidenten des Europäischen Rates Charles Michel und dem iranischen Präsidenten Ibrahim Raisi.
  • Die armenischen Regierung hat die OVKS um militärische Unterstützung bei der Wiederherstellung der territorialen Integrität gebeten. Eine OVKS-Mission wird am 15. September in Armenien eintreffen.
  • Außenminister Ararat Mirsojan führte zwei Telefongespräche über die Lage an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Er sprach auch mit dem stellvertretenden OVKS-Generalsekretär Waleri Semerikow und der französischen Außenministerin Catherine Colonna.
  • Das Verteidigungsministerium berichtete, dass der Feind weiterhin Artillerie, Drohnen und Mörser gegen Vardenis, Sotq, Artanish, Ishkhanasar, Goris und Kapan einsetzte. An einigen Teilen der Grenze kam es zu Positionskämpfen.
  • Paschinjan erklärte, dass 105 armenische Bürger durch den aserbaidschanischen Angriff ums Leben gekommen seien. Er sagte, der Feind habe die Grenzen der Republik an sieben Stellen angegriffen. Er stellte auch fest, dass die Intensität der Kämpfe nachgelassen hat, die Angriffe aber weitergingen. Der Regierungschef erklärte, Aserbaidschan habe die militärischen Aktionen an der Grenze ausgelöst, weil es sich weigere, über eine Lösung des Berg-Karabach-Konflikts zu verhandeln.
  • Dem Premierminister zufolge wird Armenien keinen Korridor durch sein Hoheitsgebiet einrichten, ist aber bereit, Verbindungen zu allen seinen Nachbarn, einschließlich Aserbaidschan, zu öffnen. Er wies darauf hin, dass Eriwan über die nötigen finanziellen Mittel verfügt, um Rüstungsgüter für die Verteidigung zu erwerben.
  • Nach Angaben des Verteidigungsministeriums war die Lage in einigen Teilen der armenisch-aserbaidschanischen Grenze am 13. September um 21.00 Uhr (19.00 Uhr deutscher Zeit) weiterhin äußerst angespannt.
  • Eriwan hat angesichts der Lage an der Grenze die Einberufung des Ständigen Rates der OSZE veranlasst.
  • Vor dem Parlament fand eine Kundgebung statt, bei der der Rücktritt von Paschinjan gefordert wurde.
  • Armenien hat sich an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gewandt, um gegen Aserbaidschan vorzugehen.
  • Das Verteidigungsministerium teilte am Morgen des 14. September mit, dass der Feind begonnen habe, Artillerie und Mörser einzusetzen.
  • Paschinjan sagte, Aserbaidschan habe weitere 10 Quadratkilometer armenischen Territoriums besetzt.
  • Der armenische Premierminister erklärte, sein Land habe Russland unter anderem um militärische Unterstützung gebeten.
  • Paschinjan forderte die Festlegung der Grenzen zu Aserbaidschan nach sowjetischen Karten.

Der Standpunkt von Aserbaidschan

  • Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium hat Sabotageakte der armenischen Streitkräfte bei Dashkesan, Kelbajar und Lachin gemeldet. Nach seinen Angaben hat Eriwan Gebiete zwischen den Stellungen der aserbaidschanischen Armee und ihren Nachschubwegen vermint.
  • Nach Angaben des Ministeriums hat Eriwan die Lage an der Grenze im vergangenen Monat gezielt verschärft, Offensivwaffen, schwere Artillerie und Soldaten konzentriert und am 13. September die Stellungen der aserbaidschanischen Armee in diesen Gebieten beschossen.
  • Das Verteidigungsministerium führte die Kämpfe auch auf die Verhinderung weiterer Minenlegungen zurück, die von armenischen subversiven Gruppen zwischen den Stellungen der aserbaidschanischen Armeeeinheiten und der Versorgungsstraße gelegt worden waren.
  • Das Verteidigungsministerium meldete Verluste bei den an den Sabotageakten beteiligten armenischen Streitkräften und deren militärischer Ausrüstung sowie Schäden an der militärischen Infrastruktur des Landes.
  • Das Verteidigungsministerium bezeichnete die Informationen über die Invasion aserbaidschanischer Truppen auf armenischem Gebiet als absurd und machte Eriwan für die Situation verantwortlich.
  • Das Ministerium betonte, dass die Informationen über angebliche Angriffe auf Zivilisten, Einrichtungen und Infrastruktur durch die aserbaidschanische Armee unwahr sind.
  • Nach Angaben der Nachrichtenagentur Trend einigten sich beide Seiten auf eine Waffenruhe ab 09:00 Uhr am 13. September (07:00 Uhr deutscher Zeit). Die armenische Seite hat gegen diese Vereinbarung jedoch verboten, allerdings trat der Waffenstillstand ab 09:15 Uhr (07:15 Uhr deutscher Zeit) in Kraft. Später behauptete das Verteidigungsministerium, dass Armenien seine Stellungen in den Grenzregionen um 16:55 Uhr (14:55 Uhr deutscher Zeit) intensiv beschossen habe.
  • Im Zusammenhang mit der Eskalation an der Grenze wurden Strafverfahren eingeleitet.
  • Das Verteidigungsministerium beklagte den Tod von 50 seiner Soldaten.
  • Präsident Ilham Alijew bezeichnete in einem Gespräch mit Macron das Vorgehen Aserbaidschans als Reaktion auf die Provokation.
  • Das Verteidigungsministerium der Republik beschuldigte Armenien, seine Stellungen beschossen zu haben.
  • Die aserbaidschanischen Streitkräfte greifen keine zivilen Ziele in Armenien an, sondern arbeiten gegen militärische Infrastruktur, so das Verteidigungsministerium der Republik.
  • Aserbaidschan hält die Vorwürfe des Beschusses eines Fahrzeugs des russischen FSB in der armenischen Region Gegharkunik für unbegründet.

Die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft

  • Nach Angaben des Pressedienstes des armenischen Kabinetts bezeichnete Macron eine weitere Eskalation der Spannungen als inakzeptabel und betonte die Notwendigkeit, die Situation zu lösen. Der französische Staatschef forderte Alijew auf, zur Einhaltung des Waffenstillstands zwischen Baku und Eriwan zurückzukehren.
  • US-Außenminister Anthony Blinken appellierte an Armenien und Aserbaidschan, die Feindseligkeiten einzustellen. Er sagte, es gebe keine militärische Lösung für den Konflikt.
  • Die Verteidigungsminister Russlands und Armeniens, Suren Papikyjan und Sergej Schoigu, erörterten die Lage an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze.
  • Der aserbaidschanische Außenminister Ceyhun Bayramov und die stellvertretende US-Außenministerin für europäische und eurasische Angelegenheiten Karen Donfried erörterten telefonisch die anhaltenden Zusammenstöße und Spannungen an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze.
  • Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu rief in einem Telefongespräch mit seinem aserbaidschanischen Amtskollegen Ceyhun Bayramov dazu auf, den Schwerpunkt auf Friedensgespräche und Zusammenarbeit zu legen.
  • Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, rief Armenien und Aserbaidschan zur Zurückhaltung auf. Er erklärte sich bereit, jegliche Unterstützung bei der Beilegung von Streitigkeiten zwischen den beiden Nachbarländern zu leisten. Das Ministerium bezeichnete auch jede Änderung der Grenzen zwischen Armenien und Aserbaidschan als inakzeptabel.
  • Russland hat ein Ersuchen Armeniens um eine Lösung der Situation mit Aserbaidschan erhalten. Moskau forderte Baku und Eriwan auf, von einer weiteren Eskalation an der Grenze abzusehen.
  • Polen rief als OSZE-Vorsitzender zur Deeskalation auf.
  • Der EU-Sonderbeauftragte rief zu einem Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien auf.
  • Frankreich beabsichtigt, wegen der Lage an der Grenze eine Sitzung des UN-Sicherheitsrates einzuberufen.
  • Die OVKS beginnt mit der Arbeit an Mechanismen zur Lösung der Situation zwischen Baku und Eriwan. Die OVKS-Länder vereinbaren die Entsendung einer Mission unter der Leitung des Generalsekretärs nach Armenien.
  • Die Türkei trat für einen Frieden zwischen Baku und Eriwan auf der Grundlage der legitimen Rechte Aserbaidschans ein.
  • Die EU zeigte sich besorgt über die Eskalation des Konflikts und forderte einen Waffenstillstand. Der EU-Sonderbeauftragte reiste nach Armenien und Aserbaidschan zu Gesprächen über Deeskalation.
  • Die NATO forderte eine sofortige Deeskalation an der Grenze.
  • UN-Generalsekretär António Guterres hat Aserbaidschan und Armenien aufgefordert, unverzüglich Schritte zur Deeskalation des Grenzkonflikts zu unternehmen.
  • Der kirgisische Präsident Sadyr Zhaparov zeigte sich auf dem Online-Gipfel der OVKS äußerst besorgt über die Eskalation der Situation.
  • Weißrussland ist der Ansicht, dass die derzeitige Situation einer gründlichen Untersuchung bedarf.
  • Der Hohe Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, führte Gespräche mit seinem aserbaidschanischen Amtskollegen Jeyhun Bayramov, in denen er zur Deeskalation aufrief.
  • Tadschikistan forderte eine diplomatische Lösung der Eskalation.
  • Das kasachische Außenministerium erklärte, die Entsendung von Friedenstruppen nach Armenien stehe nicht zur Debatte.
  • Eine Erklärung des UN-Sicherheitsrates zur Eskalation zwischen Armenien und Aserbaidschan stehe noch nicht zur Debatte, sagte Mona Juul, die ständige Vertreterin Norwegens im UN-Sicherheitsrat.

Ende der Übersetzung

Bleibt noch nachzutragen, dass der türkische Präsident sich nach Veröffentlichung dieser Zusammenfassung zu Wort gemeldet hat. Er erklärte:

„Armenien hält sich nicht an die Vereinbarungen. Eriwan sollte sich von diesem Irrweg abwenden. Die Türkei hat ihre aserbaidschanischen Brüder unterstützt und wird sie auch weiterhin unterstützen. Armenien hält sich nicht an die Vereinbarungen und legt eine aggressive Haltung an den Tag. Natürlich sind die Folgen eines solchen Kurses für die armenische Seite unvermeidlich“


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

19 Antworten

  1. Danke für die aktuelle Berichterstattung!

    Es läuft immer wieder nach dem gleichen Muster ab. Wieso fällt das niemandem auf?Geschichte wiederholt sich. In dieser Situation befinden wir uns auch in Deutschland. Wenn Scholz nicht so besonnen agieren würde, sähe es in Deutschland schon ähnlich aus.

    https://cynthiachung.substack.com/p/the-sword-of-damocles-over-western?utm_source=email

    Ich habs auf deutsch übersetzt, der Text ist leider zu lang und sprengt den Rahmen der Kommentarfunktion.

  2. Hallo Thomas,
    zuerst mal vielen Dank für die ausführliche Darstellung der einzelnen Sichtweisen der involvierten Parteien. So sieht neutrale Pressearbeit aus.

    Ich selbst sehe das aber eher aus der armenischen Sicht.
    Der ganze Konflikt ist eine Tragödie. Leider hat man es verpasst, irgendwie einen Friedensplan zu schließen. So kam es, dass die azerbaijanische Seite vor ca. zwei Jahren eine Großoffensive in Bergkarabach startete. Das Regime, Gasmoneygepampert, CDU supportet und mit türkischen Drohnen ausgerüstet, hatte leichtes Spiel. Man munkelt von ausländischen Söldnern, die nach dem Einsatz in Syrien auf Jobsuche waren und in Azerbaijan eine neue Herausforderung suchten. Der jetzige Angriff auf armenisches Kernland war also absehbar. Warum moderne Kriegstechnik und teuere Söldner unterhalten, ohne diese einzusetzen? Nach guter alter false Flag Tradition wurde also ein Vorwand gefunden. Warum ich das so sehe? Ganz einfach, die Armenier haben nach den Verlusten in Bergkarabach und ständiger azerbaijanischer Provokationen Angst, dass Stück für Stück das Land erobert wird. Warum sollte ein Land, was hoffnungslos unterlegen ist, den Feind provozieren? Um ein Eingreifen Russlands zu provozieren? Nee nicht wirklich, denn das Vertrauen der Armenier in Russland ist nicht wirklich stark ausgeprägt. Wie man sieht, ist eine scharfe Reaktion Russlands auch ausgeblieben. Ich denke, dass Aliev die Gunst der Stunde genutzt hat. Russland ist gut beschäftigt und hat augenscheinlich Probleme. Da kann man doch mal Fakten schaffen.
    Was mich aber richtig annervt, ist die Heuchelei des Westens. Hier überfällt ein Land ein anderes. Wo sind die Aufschreie der Politiker, der Presse, der Gutmenschen??? Wie schauts es eigentlich mit einem Embargo gegen azerbaijanisches Gas aus? Gibt es gutes und schlechtes Gas? Ich kann nur alle Leser bitten, fragt das die Almans, die Russland verteufeln und den eigenen Untergang feiern.

    Kleiner Tipp am Rande, wer mehr über den Krieg erfahren will, sollte sich mit Serj Tankian beschäftigen. Richtig, „System of a down“, Ihr könnt ihm auf social Media folgen.

      1. https://heise.de/-7265667 Der EU-Parlamentarier Sonneborn durfte eine Minute reden:
        „Sehr geehrte Frau von der Leyen, mit Karl Kraus zu sprechen: Mir fällt zum Zustand der EU nichts ein. Um uns von einem Gas-Lieferanten zu lösen, der einen brutalen Angriffskrieg führt, – Putin –, haben Sie uns einen gesucht, der einen brutalen Angriffskrieg führt – Aliyev.
        Auch wenn viele deutsche Medien schweigen – derzeit überfällt die Öldiktatur, die Sie zum „vertrauenswürdigen Partner“ erklärt haben, das demokratische Armenien.
        Respekt für Ihre Wahl, immerhin liegt unser neuer bester Kumpel Aserbaidschan in Sachen Demokratie, Presse und bürgerliche Freiheiten noch weit hinter Russland.
        Nur bei der Bestechung korrupter CDU-Honks ist Aliyev ganz vorn.
        Als Sie Ihren Dienst hier antraten, dachte ich, Sie seien lediglich unfähig und ein bisschen kriminell, inzwischen weiß ich, dass Sie auch beeindruckend moralfrei sind: An den Außengrenzen sterben täglich Flüchtlinge, Fracking-Gas und Atomkraft sind nachhaltig, und Sie löschen Ihre SMS zu den Milliarden-Zahlungen an Pfizer.
        Mir fällt zur EU nichts mehr ein. Außer: Wir sollten Europa nicht den Leyen überlassen!“

  3. „Die Türkei hat ihre aserbaidschanischen Brüder unterstützt und wird sie auch weiterhin unterstützen“
    Und z.Z die UkroBrüder.
    Ist Präsident Putin blind geworden?
    Türken sind falsch und gefährlich…

    1. @eduard

      Jeder spielt seine Rolle und verfolgt seine Ziele. Und wer weiss, was Erdowahn für Visionen hat, wenn er das Kopftuch seiner Frau streichelt, die gerade vor ihm Kniet….
      Er macht die Sache ja erst richtig interessant in dieser ach so einigen NATO.
      Und die EU hat Ungarn nun den Status einer Demokratie aberkannt.
      Ach ja, der Euro ist in freiem Fall, aber wir halten zusammen. Wir schaffen das…🤣🤣🤣

    1. Schwer zu verstehen, schon klar!
      Der BND z.B. hatte in Bagdad zwei Leute, die dort Ziele für den US-Bombenangriff ausgekundschaftet hatten.
      Aber, die haben heutzutage sicherlich nichts mehr mit sowas zu tun!

  4. Es ist sicher kein Zufall, dass, ermutigt durch diese verlogene Ratte
    Erdogan, Aserbaidschan einmal mehr Russlands Ablenkung durch
    die Kämpfe in der Ukraine für seine Kriegsverbrechen ausnutzt!
    So war es bei Begeinn der „Sonderaktion“ und so ist es auch jetzt in
    einer zur Zeit schwierigeren Lage für Russland, wegen der „Offensive“
    der Ukraine…!! Während sich Erdogan öffentlich ständig als „Friedensengel“
    darstellen möchte, ist ER es, der die Falken in Aserbaidschan zu ständigen
    Provokationen gegen Armenien anstiftet; jedenfalls wird aber offenbar jede
    Aktion vorher mit der Türkei abgestimmt…!! Genau so agiert dieses Stück
    Sch..sse Erdogan in Syrien, während er gleichzeitig in „Astana“ den
    Unschuldsengel gibt…!! Meines Erachtens müsste auch der Iran hier endlich
    einmal wesentlich deutlicher Farbe bekennen…; aber ich denle, DAS wird noch kommen…!!

  5. Zwischen Armenien und Türkei kracht schon seit über 100 Jahren.
    „Das Schicksal der Armenier im Osmanischen Reich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählt ohne Frage zu den tragischsten und furchtbarsten des von Menschheitsverbrechen und Völkermorden geprägten 20. Jahrhunderts. Es soll an dieser Stelle nur im Überblick dargestellt werden, zur besseren Einordnung der vorgestellten Dokumente. Für weitergehende Information sei auf die Literaturauswahl am Ende verwiesen.“
    „…Im Osmanischen Reich befand sich bereits vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs eine deutsche Militärmission, deren Umfang sich im Krieg erheblich vergrößerte. Während des Krieges wurden zahlreiche Führungsstellen im osmanischen Heer und in der osmanischen Marine von deutschen Offizieren bekleidet. Komplette deutsche Einheiten, Verbände und Kommandobehörden befanden sich im Osmanischen Reich, eng verwoben mit den osmanischen Militärstrukturen und eingesetzt an den Fronten des Nahen Ostens, im Irak und auf der arabischen Halbinsel. Insgesamt dienten mehrere tausend deutsche Soldaten in den osmanischen Streitkräften. Insbesondere im Bereich der Logistik und des Eisenbahnwesens waren Deutsche auch unmittelbar an den Maßnahmen zur Deportation beteiligt.

    Die deutsche Regierung hatte die Deportationen und Massaker weder veranlasst noch diesen in irgendeiner Form zugestimmt. Auch auf deutscher Regierungsseite wurde das Geschehen durchaus als barbarisches Verbrechen begriffen. Doch es unterblieb jeglicher Versuch, den Verbündeten von seinem Tun abzuhalten, ihn auch nur zu kritisieren. Zu wichtig erschien der Verbündete am Bosporus, als dass man es sich mit ihm hätte verderben wollen.
    Die Zahl der Opfer zu beziffern ist schwierig und schwankt je nach Einschätzung zwischen 300.000 und 1,5 Millionen. Eine noch im Osmanischen Reich von offizieller Seite mehrfach genannte Zahl beziffert die armenischen Opfer mit etwa 800.000. Deutsche Stellen gingen zeitgleich von etwa der doppelten Menge aus.“
    https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Virtuelle-Ausstellungen/Der-Volkermord-An-Den-Armeniern/der-volkermord-an-den-armeniern.html
    Es gibt sehr viel Information darüber. In diesem Jahr hat Armenien der Türkei, wie jedes Jahr daran erinnern ließ.

    Insgesamt haben über 20 Staaten die Massaker als Völkermord entsprechend der 1948 beschlossenen und 1951 in Kraft getretenen Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes anerkannt. Die jeweiligen Regierungen der Türkei versuchen trotz politischer Forderungen seitens der Oppositionsparteien und der armenischen Minderheit nach Anerkennung des Genozids durch politischen und diplomatischen Druck, andere Staaten davon abzuhalten, die Geschehnisse als Völkermord anzuerkennen. So berief die Regierung im März 2010 ihren Botschafter aus Washington zurück, nachdem der US-Kongress die Ereignisse als Völkermord klassifiziert hatte. Die Bewertung der Ereignisse spielt insbesondere im Verhältnis zu Armenien eine zentrale Rolle.
    Ich möchte keinem beleidigen, aber es war vor dem 2 KW…

  6. Türkei: das verbotene Gedenken an den Völkermord an den Armeniern.

    …Wenn der Außenminister grinsend den Wolfsgruß zeigt
    Eine Gruppe armenischer Demonstranten protestierte am Jahrestag des Genozids vor der türkischen Botschaft gegen die Haltung der Türkei zu dem Völkermord. Als der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu mit seiner Limousine eine Gruppe armenischer Demonstranten passierte, machte er eine obszöne Geste: er zeigte grinsend den faschistischen Wolfsgruß – das Zeichen der rechtsextremen „Grauen Wölfe” und demütigte damit die Nachfahren der Überlebenden des Genozids.“
    https://www.heise.de/tp/features/Tuerkei-das-verbotene-Gedenken-an-den-Voelkermord-an-den-Armeniern-7070547.html

  7. nja asabaitschan is strategischer energiepartner der eu und auch mit glied der unlängst gegründetenn kaspischen meer alianz um nato stützpunkte draussen zuhalten……..
    trotzdem is das ganze seltsam. die schüsse begannen nicht im stritigen gebiet, wo russische einheiten vor ort wären und die dinge dokumentierenm könnten.
    spekulativ tipp auf eine provokation durch britische dienste, mit bp und shell ham die ja noch ne rechnung pffen was die bakufelder angeht. auch das thema historische ankleihen geistert in das thema rein. dinge wie die anleihen übergabe zu 7% des sich auf taiwan zurückgezogene kaiserreichsnachfolge bzw des staatsschatzes ruft die frage hervor was is eigentlich damals mit dem russischen staatsschatz auch zaren gold genannt passiert gabs da ähnliche deals. was die legwidierung des letzten zarren erkären würde. oder auch die frage nach kaiserreichs gold und silber oder drittes treichs gold dass als sicherheit zur erfüllung des versail vertrags eingezogen wurde oder sind ähnlichen deals abgelaufen? auch die waffen lieferungen der ukraine, du hast ja berichtet, das clinton als selretarie of states die goldreserven ausgeflogen haben ….wenns wegh ist musst du andere schulden erzeigen um sie beio „zwangsvollstregungen “ gegenrechen zukönnen. ….. mal ganz abgesehn davon dass das fiatmonexsystem ein schneeball system ist. ^_^
    letzendlich sehe ich nicht, dass da armenien oder asacaitaschan die ersten schüsse abgeben haben ……. sondern leuts mit interessen oder leuts die bestochen wurden.
    heute in den öffentlich rechtlichen wurde sogar erwähnt, dass die shanghai groupe, bei deren tagung putin und xi sich persönlich treffen, eine alternative zur westlichen weltordnung entwicklen wollen, obwohl sie mit der veranstalltung, mit der bricks und umgestalltung der clearing verfahren schon bei etablieren sind. ^_^
    achja gibts was reales zu den anschlagsgerüchten auf putin die seit gestern durchs netz geistern ? el-end-ski hatte ja auch einen „autounfall“ es wird mit hochdruck an eskalation gearbeitet. und nicht nur von organen und oragnisatioen der okupationsverwaltungen …… ^_^

  8. 👿
    Auf Telegram ist ein Video ohne Quellenangabe mit folgendem Wortlaut aufgetaucht:

    Kommt den Berichten aus der Ukraine sehr nahe.

    Weiß dazu jemand mehr?

    ⚠️ Achtung 18+‼️ Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Video hier öffentlich machen soll oder nicht. Schließlich entschied ich mich dafür.

    Zu sehen ist u.a. der Leichnam einer von aserbaidschanischen Soldaten erst gefangenen, dann vergewaltigten, gefolterten und schließlich auf bestialische Weise ermordeten armenischen Soldatin.

    Die deutsche Öffentlichkeit muss die Doppelmoral und Heuchelei der Bundesregierung erkennen, die Nord Stream 2 zwar nicht öffnen will aber gleichzeitig Gas aus Aserbaidschan importiert, dessen Diktator Alijew einen brutalen Krieg gegen Armenien führt.

    Derlei Gräueltaten, wie hier zu sehen, werden von der EU und somit auch von Deutschland finanziert. Diese Frau und Mutter verlor auch deswegen ihr Leben, weil Robert Habeck und seine Grünen sich weigern, unsere Kernkraftwerke weiterlaufen zu lassen.

    Grausame Bilder, ja, aber es nützt nichts, vor diesen Wahrheiten die Augen zu verschließen. Sonst nimmt der Irrsinn nie ein Ende.

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