Ukraine

Wie das offizielle Russland die Kriegshysterie westlicher Medien und Politiker kommentiert

Die Kriegshysterie hat im Westen ein nie gekanntes Maß erreicht. Bloomberg hat bereits den russischen Einmarsch in die Ukraine gemeldet und diese Meldung erst nach Stunden korrigiert, um nur ein Beispiel zu nennen.

In diesen Tagen haben westliche Politiker und Medien die Kriegshysterie noch einmal gesteigert. Für die „Bild“ hat deren radikalster Propagandist Julian Röpcke am Samstag den angeblichen Generalplan, mit dem Putin die Ukraine angeblich unterwerfen will, „enthüllt“. Bloomberg hat sogar am frühen Samstagmorgen den Beginn von Russlands Angriff in einem extra Liveticker online gestellt und erst Stunden später mitgeteilt, dass das ein Irrtum war und ihn wieder vom Netz genommen.

Maria Sacharowa, die für ihre spitze Zunge bekannte Sprecherin des russischen Außenministeriums ist in einer offiziellen russischen Erklärung auf die Kriegshysterie, ja Kriegspropaganda, die im Westen veranstaltet wird, eingegangen und ich habe die Erklärung übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

In dieser Woche wurden wir wieder einmal Zeuge der anhaltenden Informations- und Politkampagne des Westens, die den Mythos der russischen Bedrohung, eines bevorstehenden Angriffs unseres Landes, angeblicher Pläne Moskaus usw. verbreitet. All der Unsinn, den Sie selbst in den Medien unserer ausländischen, westlichen Partner lesen. Die Geschichte über die angebliche russische „Bedrohung“ der Ukraine, die Verschärfung der internationalen Lage – all das steht im Widerspruch zur realen Situation und zum gesunden Menschenverstand, der gebietet, die westliche, vor allem angelsächsische Hysterie zu beenden und die Lage so schnell wie möglich zu normalisieren.

Es werden alle verfügbaren Mittel eingesetzt. Am 2. Februar dieses Jahres veröffentlichte der britische Premierminister Boris Johnson auf der offiziellen Social-Media-Seite der Regierung ein Video, in dem er die Zuschauer persönlich über russische Truppen nahe der Grenze zur Ukraine informiert und ihnen mit der „sehr realen Aussicht auf eine bevorstehende russische Invasion“ Angst macht. Herr Johnson, Jen Psaki hat diese Worte bereits seit einer Woche nicht mehr benutzt, wie sie selbst zugibt. (Anm. d. Übers.: In der Tat hat die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, seit einer Woche plötzlich nicht mehr von einer „sehr realen Aussicht auf eine bevorstehende russische Invasion“ gesprochen und das auf Rückfrage eines Journalisten damit begründet, dafür gäbe es keine Beweise und man wisse nicht, was Putin wirklich vor hat)

Vielleicht sollten auch Sie anfangen, diese Worte ein paar Tage lang nicht zu benutzen, und die Situation wird sich von selbst verbessern. Das ist es, was normalerweise passiert, wenn man aufhört, die entsprechenden vorgefertigten „Phrasen“ zu verwenden: alles wird sofort ruhiger, gelassener. Hören Sie auf, allen Angst zu machen, hören Sie auf, Fakes und Drohungen zu verbreiten.

Das Video ist bemerkenswert. Er droht mit neuen Sanktionen gegen unser Land. All das wird von einem verstörenden Soundtrack begleitet. Es ist unfassbare Propaganda. Der Klang der verstörenden Musik, die sich über Boris Johnsons Worte legt, übertönt die Stimme des Kiewer Regimes völlig. Dabei haben die bereits begonnen, genau das Gegenteil von dem zu rufen, womit uns die Angelsachsen einschüchtern.

Die ukrainische Regierung hat plötzlich erkannt, dass der Westen ihr Land für seine politischen Interessen missbraucht, und versucht, einen „Rückzieher“ zu machen. Der Sekretär des ukrainischen Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, Danilow, erklärte kürzlich, er sehe keinen Grund für Behauptungen einzelner Vertreter westlicher Länder, Russland bereite eine „Invasion“ vor. Einen ähnlichen Standpunkt vertraten die ukrainischen Verteidigungs- und Außenminister Reznikov und Kuleba.

Was die Erklärungen der Pressedienste der USA und des Vereinigten Königreichs betrifft, so haben sie nicht nur in Russland, sondern in der ganzen Welt bereits für ätzendes Gelächter und Witze gesorgt. Es ist unmöglich, diese mythologischen Klischees und Phobien ernst zu nehmen.

Man muss sich der Realität stellen und nicht der Fantasiewelt angelsächsischer Politiker. Weder Washington noch London hören auf die Bitten Kiews, sich „ein wenig zurückzunehmen“. Sie haben ihre „Aufgaben“, die politische Krise. Sie brauchen dringend eine Möglichkeit, virtuell „Krieg zu führen“. Das tun sie, um die Aufmerksamkeit ihrer Bürger von ihren eigenen politischen Problemen abzulenken. Vor allem die Vereinigten Staaten und auch die NATO-Länder bringen der Ukraine weiterhin neue Chargen militärischer Hilfe, wie sie es nennen, was die Suche nach einer friedlichen Lösung des Konflikts im Donbass immer schwieriger macht. All das dient der „Rettung“ der ukrainischen „Kriegspartei“. Das sind diejenigen, die weiterhin zum Morden aufrufen, zur Vertreibung der Unerwünschten und Massaker an den Widerspenstigen fordern.

Der Beschuss des Donbass geht weiter und verstößt gegen die seit Juli 2020 geltende Waffenruhe und gegen den Aufruf des Normandie-Quartetts in Paris vom 26. Januar dieses Jahres, sie strikt einzuhalten. Seit Anfang des Jahres hat die Zahl der Verstöße in dieser Region bereits die 3.000 überschritten.

Wir fordern die NATO-Staaten auf, die Hysterie um den inner-ukrainischen Konflikt unverzüglich zu beenden und Kiew als eine der Konfliktparteien in der Ostukraine nicht länger militärisch zu beliefern und zu unterstützen.

Wir vertrauen darauf, dass die ukrainische Regierung aufhören wird, nach der Pfeife“ ihrer NATO-Mentoren zu tanzen, denn das ist nicht der Weg zur Klippe, sondern in den Abrgund. Kiew muss seine Unabhängigkeit unter Beweis stellen und einen umfassenden Dialog mit Donezk und Lugansk aufnehmen, um so schnell wie möglich eine friedliche Lösung des Konflikts zu finden, wie es im Maßnahmenpaket zur Umsetzung des Minsker Abkommens vorgesehen ist, das mit Resolution 2202 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen angenommen wurde.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

9 Antworten

  1. „An das ukrainische Volk: Wenn Russland einmarschiert, nehmen Sie Ihre Handys überall hin mit. Überschwemmen Sie das Internet mit Bildern und Videos mit all den peinlichen Inhalten, die das russische Volk sehen kann. Helfen Sie ihnen, ihren Anführer als das zu sehen, was er ist: ein Betrüger und ein Schläger.“

    https://twitter.com/RepSlotkin/status/1489356527496577026

    „An jedes bedrohte Volk: Wenn NATO / Willige in euer Land einmarschiert, nehmen Sie Ihre Handys überall hin mit. Überschwemmen Sie das Internet mit Bildern und Videos mit all den peinlichen Inhalten, damit die Völker sehen können. Helfen Sie ihnen, die Anführer als das zu sehen, was sie sind: Lügner, Betrüger, Folterer, Schläger und Mörder.“

  2. Russland-Ukraine-KonfliktUS-Medium meldet Einmarsch Russlands in die Ukraine – und spricht dann von Versehen

    https://www.focus.de/politik/ausland/russland-ukraine-konflikt-nach-besuch-in-usa-und-ukraine-bundeskanzler-scholz-reist-auch-nach-moskau_id_39783740.html

    „US-Medium meldet Einmarsch Russlands in die Ukraine – und spricht dann von Versehen
    18.32 Uhr: Mitten in die angespannte Lage an der Grenze zwischen Russland und der Ukraine hat sich die US-Nachrichtenagentur „Bloomberg“ einen brisanten Fehler erlaubt – nach eigenen Angaben aus Versehen. „Bloomberg“ hatte am Freitagnachmittag vermeldet, dass russische Truppen in die Ukraine einmarschiert seien.

    Nur kurze Zeit später löschte die Agentur die Meldung und veröffentlichte ein Statement. Darin heißt es, dass der Fehler passiert sei, weil verschiedene Überschriften bereits vorbereitet werden würden, um sie im Ernstfall dann direkt publizieren zu können. Die Überschrift „Russland marschiert in die Ukraine ein“ sei versehentlich veröffentlicht worden. „Wir bereuen den Fehler zutiefst“, schreibt „Bloomberg“.“

    So, so man hat also Überschriften auf Halde… so eine „versehentliche Verkündung“ könnte den herbeigesehnten Krieg auslösen. Was für Stümper sitzen denn da noch in den Redaktionen?

    1. Sicher hat man nicht nur Überschriften, sondern tausende Artikel auf Halde. Zum Beispiel Nachrufe auf berühmte Persönlichkeiten, wenn ihr Ableben bevorstehen könnte. Ich habe hier auch viele Entwürfe in meinem Mailprogramm.

      „Spricht dann von Versehen“ und nochmal „Nach eigenen Angaben aus Versehen“ – diese Formulierung des FOCUS stimmt mich wieder etwas hoffnungsvoller, daß die mediale Kriegsfront doch nicht zu 100% geschlossen ist. Denn er unterstellt ja halb eine Absicht, und das ist es m.E. ganz eindeutig. Vielleicht kann jemand mal aufs falsche Knöpfchen drücken (obwohl gerade dieses Thema doppelt oder dreifach vorher geprüft werden sollte), aber diese Meldung dann STUNDENLANG über den Ticker laufen zu lassen, bevor es „bemerkt“ wird – nein, bei aller Liebe. Das fügt sich zu perfekt ein in die ganzen Meldungen vom „unmittelbar bevorstehenden“ Einmarsch, mit dem man diesen (kombiniert mit verstärktem Beschuß von Donezk) endlich provozieren will. Es hat ja schon mal geklappt, just während der letzten olympischen Spiele in Peking; ich gehe davon aus, daß diese wieder genutzt werden, weil dann RU zusätzlich als Brecher des „olympischen Friedens“ dasteht.

  3. Mich würde mal interessieren, wie viel und was in Russland über die Stationierung der Russische Soldaten an der ukrainischen Grenze berichtet wird, und wie diese Truppenbewegungen begründet werden.
    Naja, und auch, was die russische Bevölkerung davon hält.

  4. Das Verrückteste wäre, wenn die ukrainische Regierung öffentlich bekannt gäbe, dass sie sich nun Russland zuwenden werde. Das weil sie in den letzten Wochen Angst vor dem Westen bekommen hätte. (Spieglein Spieglein was kannst du mir sagen, wer ist für mich zum grössten Schaden?)

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