Ukraine-Konflikt

Wie das russische Fernsehen über den Fortgang der Militäroperation in der Ukraine berichtet

Die Meldungen der Beteiligten über einen bewaffneten Konflikts unterscheiden sich sehr. Da deutsche Medien weitgehend das weitergeben, was die Ukraine meldet, will ich hier zeigen, wie in Russland berichtet wird.

Es liegt in der Natur der Sache, dass sich die Meldungen der Beteiligten in einem militärischen Konflikt unterscheiden. Deutsche Medien berichten weitgehend das, was die Ukraine an Propaganda über den Fortgang der russischen Militäroperation verkündet. Demnach läuft die russische Operation sehr schlecht.

In Russland klingen die Meldungen natürlich anders und wir alle, die wir nicht vor Ort sind, werden erst in Tagen oder Wochen einschätzen können, wer die Wahrheit berichtet hat. Um aber aufzuzeigen, wie in Russland über die Ereignisse des 28. Februar und den Stand der Dinge berichtet wurde, übersetze ich einen Bericht aus den russischen Abendnachrichten des Tages.

Beginn der Übersetzung:

Die russische Luftwaffe hat die Luftherrschaft über das gesamte Gebiet der Ukraine erlangt. Das Verteidigungsministerium erklärte heute, dass unser Land die Militäraktionen nicht begonnen hat, sondern sie beenden wird, indem es der Vernichtung der Bewohner des Donbass und den Drohungen aus Kiew ein Ende setzt.

In diesen Minuten wird die Einkreisung von Mariupol abgeschlossen, das Kernkraftwerk Saporischschja ist unter die Kontrolle unserer Armee gekommen. In den vom russischen Militär kontrollierten Städten wird die Ordnung aufrechterhalten, anders als in der Hauptstadt der Ukraine, wo Plünderer ihr Unwesen treiben. Für diejenigen, die die Metropole verlassen wollen, hat unsere Armee einen sicheren Korridor eröffnet. Eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages.

Russische Einheiten haben Berdjansk und Energodar besetzt. Ohne auf Widerstand zu stoßen, drangen sie in Kupjansk ein, einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt im Osten und der drittgrößten Stadt in der Region Charkiw. Die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung wird nun durch die Armee und die Stadtverwaltung gewährleistet. Das ist fast immer so, wenn Städte unter Kontrolle des russischen Militärs geraten. Dabei ist es ein großer Kontrast, was die scheinbar amtierende Regierung in der ukrainischen Hauptstadt tut.

„Das Kiewer Regime benutzt die Einwohner der Stadt als menschliche Schutzschilde für Nationalisten, die Artillerieeinheiten und militärische Ausrüstung in Wohngebieten der Hauptstadt stationiert haben. Es wird auch verkündet, dass angeblich Gruppen von „russischen Saboteuren“ in der Hauptstadt operieren, während die Stadt selbst blockiert sei. Die tatsächliche Situation ist wie folgt: In Kiew wüten aufgrund der kriminellen Entscheidung der Stadtregierung, Waffen unkontrolliert an die Bevölkerung zu verteilen, bewaffnete Banden von Marodeuren, Plünderern und Nationalisten“, sagte Igor Konaschenkow, der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums.

Das russische Verteidigungsministerium informiert alle Einwohner Kiews: Sie können die Hauptstadt ungehindert über die Kiew-Wasylkiw-Autobahn verlassen. Das ist sicher.

Die von den russischen Streitkräften unterstützten DNR-Einheiten sind 19 Kilometer vorgerückt, die Lugansker Einheiten 23 Kilometer. Nowaja Astrachan, Borowenki, Chworostjanka, Suchanowka, Artem und Nowy Aidar wurden unter Kontrolle gebracht, der Ring um Mariupol schließt sich und Wolnowacha ist vollständig blockiert.

So sieht das ehemalige Marine-Operationszentrum der US-Marine in Otschakow heute aus. Das ist Filmmaterial, das auf dem Telegramm-Kanal „Military Observer“ erschienen ist. Der Stützpunkt wurde ausschließlich zu dem Zweck errichtet, die Vorherrschaft der US-Marine im Schwarzen Meer zu sichern und die russische Flotte zu blockieren.

Über den Bau wurde in den ukrainischen Medien absichtlich nicht berichtet. Diese Aufnahmen wurden von einem Kameramann des ukrainischen Verteidigungsministeriums gemacht. Aber jedem, der sich für diese Frage interessiert hat, war klar, dass die Ukraine mit ihren paar alten Schiffen aus der Sowjetzeit und ein paar Kuttern keinen Bedarf für ein solches Marinezentrum hat. Aber die Amerikaner planten den Bau eines weiteren solchen Objekts. Ursprünglich sollte die Krim dessen Heimatbasis sein.

Seit Beginn der Operation haben die russischen Streitkräfte 1.114 militärische Infrastrukturobjekte, 31 Kommandoposten und Kommunikationszentren, 314 Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge, 57 Mehrfachraketenwerfer, 121 Feldartilleriegeschütze und 274 militärische Spezialfahrzeuge zerstört.

„Die russischen Luftstreitkräfte haben in den letzten 24 Stunden 8 Buk M-1-Kampffahrzeuge, S-300-Luftabwehrstationen und Buk M-1-Raketenabwehrstationen, drei Funktechnikstellungen mit P-14-Stationen, 4 Kampfflugzeuge am Boden und ein Kampfflugzeug in der Luft abgeschossen. Die russische Luftwaffe hat die Lufthoheit über dem gesamten Gebiet der Ukraine erlangt“, so Konaschenkow.

Ein Kernkraftwerk in Saporischschja ist unter Kontrolle gebracht worden. Die Strahlung ist normal und das Personal arbeitet weiter.

In der Region Rostow und auf der Krim wechseln die ukrainischen Grenzsoldaten auf die russische Seite. Dieses vom FSB veröffentlichte Video zeigt, wie einige der ukrainischen Grenzsoldaten den Kontrollpunkt selbst betreten, während andere mit einem Bus herangebracht werden. Seit dem 24. Februar gehen regelmäßig solche Meldungen ein.

„Russland hat die Feindseligkeiten nicht begonnen. Russland ist dabei, sie zu beenden. Die Militäraktionen des Regimes in Kiew und die systematische Vernichtung der Bewohner des Donbass dauern bereits seit acht Jahren an. Es war notwendig, den endlosen Drohungen des Kiewer Regimes gegen Russland ein Ende zu setzen. Und Russland wird das tun“, versicherte Konaschenkow.

Im Gebiet Belgorod, dem Gebiet Woronesch und anderen Regionen Russlands haben sich Freiwillige bei Einberufungsstellen gemeldet. Wie das Verteidigungsministerium jedoch wiederholt betont hat, nehmen nur Offiziere und Berufssoldaten an dem Sondereinsatz in der Ukraine teil.

Das russische Verteidigungsministerium betonte erneut, dass die Hauptprioritäten der Operation unverändert bleiben: die Entmilitarisierung der Ukraine – wobei nur militärische Einrichtungen angegriffen werden – und die Sicherheit der Zivilbevölkerung, für die die russischen Soldaten alles tun.

Ende der Übersetzung

Die erwähnte Marinebasis Otschakow hat der russische Präsident Putin in letzter Zeit oft als Beispiel dafür angeführt, wie die NATO und vor allem die USA die Ukraine bereits vereinnahmt haben und militärisch nutzen. Ich habe in meinem Artikel „Ukrainekonflikt – Warum?“ darüber berichtet, dass der wichtigste Grund für die russische Entscheidung, in der Ukraine aktiv zu werden, darin liegen dürfte, dass die USA in der Ukraine etwas tun, was Russland als so bedrohlich empfindet, dass es sich zu einem schnellen Eingreifen entschlossen hat.

Die Basis Otschakow wurde als eines der ersten Ziele von der russischen Armee zerstört und könnte ein Teil dessen sein, was die russische Regierung zu dem Schluss gebracht hat, als letzten Ausweg militärisch einzugreifen, denn die USA und die NATO haben alle von Russland seit Dezember geforderten Gespräche de facto abgelehnt.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

    1. Für mich bleibt es allezeit Charkov, L’vov oder Lemberg usw. So haben wir es in der Schule gelernt, als noch niemand von einer staatlichen Ukraine sprach. Und wie schon erwähnt, in Atlanten um oder vor 1900 findet man nicht mal den Begriff Ukraine (wohingegen Weißrussland, die baltischen Staaten usw. durchaus eingezeichnet sind). Die Ukraine ist ein Kunstprodukt.

  1. Weißt du, Thomas, was ich dem Bundesscholz am Liebsten gesagt hätte, als ich seinen Post gelesen hab, wo er rausposaunt, was er nettes an Killer Zubehör an die Nazi WEF Kumpels in der Ukraine schickt, dem vom Russischen Reich bedrohten Schauspieler Olegarchen Puppet, Heil Selensky, wärst du doch Comidian geblieben… Sorry ich schweife ab. Also sagen würde ich:
    Ich hab mich selten so geschämt ein Deutscher zu sein. Wir, die historische Schuld auf sich luden, weil wir Millionen von Russen auf dem Gewissen haben und….. Trotzdem haben diese großartigen Menschen uns vergeben. Tiefe Freundschaften entstanden, Gegner verzeihte Gegner der Kriegsgeneration, wir jüngeren wuchsen schon offener auf. Und jeder, der mit einem Russen befreundet ist, liebt diesen Menschenschlag.
    Sie sind ständig am Singen, so was hab ich vorher nie erlebt, paar Kurze und was Russe a stimmt, sind Volksweisen, Sauflieder, sowas kenn ich nur von den Iren allenfalls
    Ehrliche Häute, manchmal kollektiv melancholisch, wer’s kennt weiß wovon ich rede.
    Jetzt, Bundesscholz, brichst du Gelobtes und sorgt zudem dafür, dass Russen wieder durch Deutschland sterben?
    Dein Scheiß ERNST???? Ich bin so sauer auf die Schranzen, die seit Ewigkeiten eskalieren….
    Jets??? What the fuck?? Putin nennt Rote Linie, ihr latscht drüber, er setzt neu… Letzte Warnung, nach Jahren westlicher Provokation??? Was zur Hölle habt ihr erwartet!
    Jetzt feiert ihr Ukrainer, bewaffnet sie, Selensky hat die Altersuntergrenze zum Einzug als Soldaten gestrichen, lässt Zivilisten Mollies bauen, hetzt auf die Russen, die in ihrem eigenen Land die Heimat Sprache verboten bekamen, denen die Radiosender und Tvstationen abgestellt wurden und FUCKING 8 Jahre hat selbst das Sterben durch Angriffe aus Kiew, keinen gekümmert, aber… Heeee immerhin Corona is vorbei, weil wir zu blöd sind zu merken, tolle Ablenkung von dem Shit den sie gerade wieder hinten rumlaufen lassen, dabei spielt selbst das in ihre Hände, das Kriegsschauspiel…. Alles läuft nach Plan, aber das is ne andere Geschichte, jedenfalls heute, denn da lass ich mich mal mit runter ziehen, in den alles bleibt Scheiße, gell mein schwarzhomurischer Bruder im Geiste, wir sind halt Realisten, keine Destruktiven Schwarzmaler, nicht unsere Schuld wenn wir von mit Schwarzer Tinte geschriebenes berichten, nicht unsere Idee, so sorry!
    Du bist so wichtig, diemein Freund( ich bin so frei) es ist Arbeit die du machst. Furchtbar wie hauchdünn das Feld der echten Infos geworden ist, (allerdings sind Uncut News, Wochenblick, Jimmy Dore und auch Glenn Beck, Luke Podolsky u.a. lobend zu erwähnen, während ein Tim Pool mal wieder kläglich versagt) WIR BRAUCHEN Dich!
    Denk da dran, wenn Du nen schweren Tag hast, aber mach auch Ruh, wo es sie braucht, eben auch darum!
    Weil wir dich egoistischer Weise brauchen, ich 🥺👾👻🤡und der Rest der Putin verstehe Bande, ich bin 👾😃 All hail Seth

    1. Da hat aber jemand einen dicken Hals ^^
      Ist nicht schön zu sehen wie Menschen, mit echt viel Dreck am Stecken (nicht nur CumEx), sich anmaßen, sich über ihren Arbeitgeber (dem Volk) hinwegzusetzen.
      Aber das ist ja nicht erst seit gestern so.
      Also eines muss man anerkennen, die Meinungsbildung der Medien funktioniert erschreckend gut.
      Für die LÄUFTS 😉
      Für Dich halt nich so,
      aber irgendwas is ja immer ^^

  2. Es ist sehr wichtig, stets auch „die andere Seite“ zu hören. Nur so kann Meinungsbildung funktionieren. Das Zuhören nur jeweils einer einzigen Seite dient nicht der Bildung einer Meinung, sondern ist vielmehr ein Aufgeben derselben.

    1. Meinungs“bildung“ halte ich nicht für zielführend.
      Wenn Du der Meinung bist der Himmel ist grün lasse ich Dir gerne diese Meinung, aber dadurch werde ich die Tatsache nicht aufgeben das der Himmel blau ist.
      Es wird nur dann problematisch wenn Du versuchst mir Deine Meinung aufzudrängen oder immer mehr Menschen davon überzeugst das der Himmel grün ist.

      Es sollte um Tatsachen gehen.
      Und Trolle wie Anti-Anti-Spiegel betreiben einach nur Meinungsbildung.

  3. Danke an Thomas auch für diesen Beitrag.
    Hätten wir einen Journalismus, der diesen Namen verdient, so könnte man den Beitrag auch dort finden. Einfach, um dem Verbraucher beide Positionen zu zeigen. Leider aber nehmen einseitige Hetze und Desinformation kein Ende. Ich nehme nur noch die Überschriften mit und bin erstaunt, was die Propaganda alles ausgräbt. Niemand wird nie wieder die Generation unserer „Altvorderen“ anklagen können, sie hätte nicht genug gegen den Aufstieg Hitlers getan. Und die hatten kein Internet, keinen anti-spiegel, um sich besser orientieren zu können. Auch die NDS, TP, antikrieg.com (eine Seite, der mein besonderer Dank gilt) und einige andere machen die Lügerei nicht mit. Aber insgesamt sind es nur wenige, kleine Schultern, auf denen diese Last ruht.

    1. @karl daheim er
      Vollkommen richtig. Auch ich wehre mich gegen den immer geäußerten Vorwurf an unsere Vorfahren, sie hätten dem entgegenwirken müssen. Wie denn? Sie hatten allerhöchstens ein Radio und die Tageszeitung. Was hätten sie denn wissen können? Ich habe dafür vollstes Verständnis im Gegensatz zur heutigen Generation, die alle erdenklichen Möglichkeiten hat, sich auch mal abseits der Staatspropaganda zu informieren, das aber aus Bequemlichkeit, Ideologie oder Verbohrtheit gar nicht will.

  4. P.S. Es ist wieder mal unglaublich schwer, die Seite aufzurufen oder Kommentare „abzusondern“. Ist das nur Überlastung, oder wird der anti-spiegel „von oben“ gestört?

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