Das Pentagon glaubt, dass die Lieferung der F-16 den Verlauf der Kriegshandlungen nicht zu Gunsten der Ukraine verändern wird

US-Luftwaffenminister Frank Kendall glaubt, dass die Lieferung dieser Flugzeuge an Kiew „bestenfalls einige Monate“ dauern wird

Die bevorstehende Übergabe von F-16-Kampfbombern durch den Westen an die Ukraine wird den Verlauf der Kriegshandlungen nicht drastisch zu Gunsten Kiews verändern. Dies erklärte der US-Luftwaffenminister Frank Kendall am Montag bei einem Treffen mit einer Gruppe von Militärbeobachtern in Washington.

„Die F-16-Kampfjets werden den Ukrainern helfen. Sie werden jedoch die Situation nicht grundlegend ändern“, sagte er. Gleichzeitig bestätigte Kendall, dass es bestenfalls ein paar Monate dauern würde, bis die Flugzeuge an die Ukraine ausgeliefert werden könnten. „Wir werden mit ihnen [der ukrainischen Regierung] und mit unseren anderen Partnern zusammenarbeiten, wie [US-Präsident Joe Biden] bereits angedeutet hat, um das weitere Vorgehen festzulegen. Es wird bestenfalls ein paar Monate dauern, bis sie [die ukrainischen Streitkräfte] über diese Ausrüstung [die F-16] verfügen. Und es müssen noch viele Details vereinbart werden, bevor wir vom jetzigen Punkt zu dem kommen, wo wir hinwollen“, sagte der Minister. „Meiner Meinung nach wird dies jedoch kein dramatischer Faktor sein, der ihre [ukrainischen] militärischen Fähigkeiten grundlegend verändern wird“, wiederholte Kendall.

Seiner Ansicht nach war „die Luftwaffe bisher kein entscheidender Faktor“ bei Russlands Militäroperation in der Ukraine. „Nun, wenn man nicht im negativen Sinne darüber spricht – in dem Sinne, dass keine der beiden Seiten in der Lage war, den Luftraum [vollständig] zu kontrollieren. Wenn die eine oder andere Seite wirklich in der Lage wäre, eine ernsthafte Kontrolle über den Luftraum zu erlangen, könnte das auf die eine oder andere Weise große Veränderungen nach sich ziehen“, glaubt der Minister.

Er stellte klar, dass er einige Stunden zuvor mit dem Generalstabschef der US-Luftwaffe, General Charles Brown, über die bevorstehenden Lieferungen von F-16-Kampfjets an Kiew gesprochen habe und dass er Kendalls Ansichten über die Bedeutung der Übergabe solcher Flugzeuge an die Ukraine teile. „Ich habe heute Morgen mit General Brown [über dieses Thema] gesprochen. Weder er noch ich glauben, dass das einen grundlegenden Wandel mit sich bringen wird“, betonte der Minister mit Blick auf die Pläne zur Lieferung der Flugzeuge an Kiew.

„Das [die Lieferung von F-16] wird ihnen [der ukrainischen Regierung] helfen. Aber sie ist kein Faktor, der die Situation grundlegend ändert“, fügte Kendall hinzu.

Auf die Frage, ob die F-16 von den USA oder anderen westlichen Ländern nach Kiew geliefert würden, antwortete er: „Ich weiß es nicht. Ich denke, es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, aber wir haben uns noch nicht mit ihnen befasst.“

Entscheidungen des Westens

Biden erklärte auf einer Pressekonferenz am 21. Mai im Anschluss an den G7-Gipfel in Hiroshima, der Westen werde mit der Ausbildung ukrainischer Piloten im Umgang mit Kampfjets der vierten Generation, einschließlich der F-16, beginnen. Der Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Jake Sullivan, erklärte, Washington werde in den kommenden Monaten mit gleichgesinnten Staaten erörtern, welche Staaten Kiew die F-16-Jets zur Verfügung stellen werden. Er erinnerte daran, dass diese Kampfflugzeuge nach Angaben der US-Regierung nicht auf der Liste der vorrangigen Lieferungen des Westens zur Vorbereitung der Ukraine auf eine Gegenoffensive standen.

Der stellvertretende russische Außenminister Aleksandr Gruschko sagte am Samstag zu den Absichten der US-Verbündeten, die F-16 an Kiew zu liefern, dass die westlichen Länder den Weg der Eskalation im Ukraine-Konflikt weitergehen und dass Moskau das in seinen Plänen berücksichtigen wird.

Diese Meldung ist eine Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

9 Antworten

    1. Die Frage des Kriegszieles der Russen nach 15 Monaten Eingreifkrieg ?

      24. Mai 2023 03:49
      Das Luftabwehrsystem S-350 schoss erstmals ukrainische Flugzeuge vollautomatisch ab
      https://www.vesti.ru/article/3368008

      Das russische Flugabwehrraketensystem S-350 Vityaz schoss ukrainische Flugzeuge in der Sonderoperationszone vollautomatisch und ohne Beteiligung eines Bedieners ab. Diese Art der Operation wurde zum ersten Mal in der Welt unter Kampfbedingungen getestet.
      Einer informierten Quelle zufolge wurden mehrere ukrainische Kampfflugzeuge und Drohnen von Raketen abgeschossen. Die Erkennung, Verfolgung und Zerstörung von Zielen erfolgte automatisch; Die Kampfmannschaft griff einfach nicht in den Betrieb des Komplexes ein und bestätigte damit den von der Maschine gewählten Arbeitsalgorithmus.

      Die S-350 Vityaz ist ein mobiles Flugabwehrraketensystem mittlerer Reichweite und ist in der Lage, alle vorhandenen und vielversprechenden feindlichen Waffen zu treffen.

      Das erste System nahm Anfang 2020 seinen Kampfeinsatz in der Region Leningrad auf.

  1. Das Brisante daran ist aber, wie kommen sie in die Ukraine.
    In Einzelteilen sicher nicht und warscheinlich auch nicht mit „ukrainschen“ Piloten.
    Und Russland weiß nicht welche Waffen führen sie mit, wenn sie aufsteigen. Hier dürfte man aus dem Georgien- Fiasko bittere Lehren ziehen und sie besser mit Fernwaffen bestücken.
    Da denke ich so an Bodenziele, die schon immer auf der Liste standen.
    Einige Versuche in Richtung Mariopol zB gab es ja schon.

  2. Warum eskaliert man die Situation dermaßen, wenn die eigenen Experten F16 nicht für kriegsentscheidend halten?

    Gibt es überhaupt einen Plan, wie die Ukraine diesen Krieg gewinnen oder wenigstens die eigene Position soneeit verbessern kann, dass am Verhandelungstisch Erfogeerzielt werden, die signifikant besser sind als Minsk II, das man schon in der Tasche hatte?

    Sanktionen haben keine Wende gebracht, Artillerie- und Munitionslieferungen nicht, Panzer sucht. Jetzt liefert man Langstreckenraketen und Kampfflugzeuge, die nach Ansix für des US-Militärs nicht die Wende bringen.

    Aber den dritten Weltkrieg, sollte die Ukraine Vereinbarungen nicht einhalten und doch Ziele in Russland angreifen.

    Warum liefern wir solche Waffen?

    1. Weil im Moment ein Engpass bei Artillerie-Munition herrscht, vermute ich. Die F16 kann Nachschub-Depots weit hinter der Front angreifen und damit die Versorgung der russ. Artillerie ausbremsen.

  3. Hat da jemand Angst, dass die F-16 genauso wie die Patriots nichts gegen Kinshals ausrichten kann, und kein anderes Land mehr F-16 kaufen würde, wenn das herauskommt?

    Wahrscheinlich plant das Pentagon aber, stattdessen anderes an die Ukraine zu liefern – z.B. Atombomben, damit demonstriert werden kann, dass Waffen aus US-Produktion immer noch viel Schaden anrichten können.

  4. Ein recht zynisches Statement ist das vom Herrn Kendall.
    Man muss das in den Zusammenhang bringen, dass die USA der Ukraine freie Hand bei der Kriegsführung lasst und deshalb selbstverständlich auch keine Verantwortung dafür trägt, wenn morgen die Ukraine mit den F-16 Maschinen Moskau beschießen sollte.

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