Kommentar

Die chinesische Farbwahl beim Besuch von Macron und von der Leyen

Das russische Fernsehen hat auf die Feinheiten der chinesischen Diplomatie hingewiesen, die beim Treffen des chinesischen Präsidenten mit Macron und von der Leyen dominiert haben. Das Ergebnis ist sehr interessant.

Der Moderator des wöchentlichen Nachrichtenrückblicks im russischen Fernsehen hat in einem Kommentar auf die Farbwahl der chinesischen Seite beim Treffen des chinesischen Präsidenten Xi mit dem französischen Präsidenten Macron und EU-Kommissionschefin von der Leyen hingewiesen. Dabei wurden Details erwählt, die ich interessant genug fand, um den Kommentar zu übersetzen, denn die Feinheiten der internationalen Diplomatie sind wichtiger, als man gemeinhin glauben mag. Und in diesem Fall geben sie durchaus Rätsel auf und lassen verschiedene Interpretationen zu.

Beginn der Übersetzung:

Dunkelblau mit violetter Note: Welches Zeichen China an Europa sendet

Es ist nur ein Bild, aber wie viel dahintersteckt. Es ist die Apotheose des China-Besuchs des französischen Präsidenten Macron, der Blondinen in ihren reiferen Jahren mag, und der Chefin der EU-Kommission Ursula von der Leyen, die er als Begleiterin zur dreitägigen Tour durch den Fernen Osten eingeladen hat. Das ist keine sehr angenehme Kombination für den Vorsitzenden Xi, denn die Beziehungen zu China sind nicht sehr gut, weil das umfassende Partnerschaftsabkommen mit der EU, an dem seit mehr als zehn Jahren gearbeitet wird, noch nicht abgeschlossen wurde. Schuld daran ist Brüssel. Unter diesen Umständen ist nicht ganz klar, was Ursula als nicht gewählte Politikerin in Peking will. Jedenfalls gelten die Regeln der Gastfreundschaft weiterhin, und die Regeln der Gastfreundschaft mit chinesischer Spezifik gelten erst recht.

Wir haben vor zwei Wochen über den Staatsbesuch von Präsident Xi Jinping in Russland berichtet und dabei auf die Körpersprache geachtet. Man konnte sehen, dass sich zwei Menschen mit tiefer Zuneigung und Respekt begegnet sind, was sie auch vor den Kameras nicht zu verbergen versuchten. Beachten Sie allein den geringen Abstand zwischen den beiden Politikern. Und dann lud Putin, wie wir jetzt wissen, Xi auch zu sich nach Hause in die Kremlwohnung ein. Das Gespräch beim Tee unter vier Augen dauerte fast fünf Stunden.

Aber dieses Mal war ein anderes Bild zu sehen. Der chinesische Präsident saß mit dem ausdruckslosen Gesicht einer Sphinx am Tisch. Der riesige runde Tisch trennte die Gesprächspartner voneinander wie Pestkranke. Diese Distanz hat übrigens Putin seinen westlichen Gesprächspartnern auferlegt, als sie sich weigerten, in Russland einen Covid-Test zu machen. Jetzt ist die Covid-Epidemie in China offiziell vorbei, aber die Distanz ist so, wie wir sie auf dem Bild sehen.

Das Bemerkenswerteste ist jedoch die Farbe des Tischtuchs. Sie ist ein echtes chinesisches Rätsel. Die Bedeutung der Farben ist in der chinesischen Kultur sehr ausgeklügelt. Und die Farben haben eine andere Bedeutung als für Europäer. Zum Beispiel ist die Trauerfarbe in China nicht schwarz, sondern weiß. Das tiefe Blau mit einem leicht violetten Schimmer, wie dieses Tischtuch, ist Teil von Beerdigungszeremonien. Die Schilder von Beerdigungsinstituten in China haben immer diese Farbe. Es ist die übliche Farbe der Trauer in Asien. Hier ist zum Beispiel ein modernes japanisches Kolumbarium in dieser Farbe zu sehen. Särge sind in dieser Farbe gehalten. Im Alltagsleben eines Chinesen ist diese Farbe, gelinde gesagt, nicht sehr präsent. Mit ihr sind gewisse Assoziationen verbunden.

Aber Moment mal, im Hintergrund ist ja noch die EU-Flagge. Vielleicht ist das Tischtuch nur in der passenden Farbe gehalten? Aus Gründen der Höflichkeit? Man kann sehen, wie man will. Betrachten Sie es als ein chinesisches Rätsel. Oder vielleicht eine doppelte Botschaft. Die Europäer mögen die Farbe ihrer Flagge – toll. Das ist also die Botschaft, die ihnen übermittelt wird. Die Chinesen verstehen die Farbe auf ihre Weise – auch gut. Es wird auch ein innenpolitisches Signal gesendet. Insgesamt ist die Farbe natürlich eine Gratwanderung. Es ist eine Art Blau, aber mit einer violetten Note.

Die Wahrnehmung von Farben als Signal für den inneren Zustand eines Menschen wurde in Europa Mitte des 20. Jahrhunderts von dem berühmten Schweizer Psychologen Max Lüscher untersucht. Nach ihm ist auch der Lüscher-Farbtest benannt, mit dem zunächst das subjektive Befinden eines Menschen diagnostiziert wird. Verschiedene Farben, so fand Lüscher heraus, entsprechen verschiedenen Persönlichkeitszuständen. Wenn einem Patienten mehrfarbige Karten angeboten werden, zeigt diejenige, die er nimmt, seinen Zustand. Wir werden jetzt nicht alle Möglichkeiten aufzählen, aber Violett wird als die dunkelste interpretiert: „Das Bedürfnis, der Realität zu entfliehen, irrationale Ansprüche, unrealistische Ansprüche an das Leben, Subjektivismus, Individualismus und emotionale Unreife.“

Max Lüscher hat mit seiner Entdeckung viel Geld verdient. Er beriet große Unternehmen bei der Förderung von Produkten für verschiedene Zielgruppen – durch die Farbwahl. Aber das, wir wiederholen es, gilt für die europäische Kultur. Jedenfalls ist ein dunkelblaues Tischtuch mit einem lila Ton in China kein gewöhnliches Ereignis. Ich denke, es wird in die chinesische Geschichte eingehen.

Wenn wir uns nicht von der Farbe, sondern von den Worten leiten lassen, hat der chinesische Präsident Xi Jinping in seiner Antwort an die Gäste aus Europa gesagt, dass er Selensky auf jeden Fall anrufen werde, aber „erst wenn die Bedingungen für einen solchen Anruf reif sind.“

Bislang sind sie es also nicht. Und wann und ob sie es sein werden, kann man nicht wissen. Ansonsten haben sie Meinungen ausgetauscht. Der chinesische Botschafter in Russland, Herr Hanhui, forderte den Westen treffend und direkt auf, Peking in Bezug auf die ukrainische Situation nicht unter Druck zu setzen: „Der Westen ist nicht in der Lage, China Befehle zu erteilen; außerdem hat er nicht die Macht, die Verantwortung auf China abzuwälzen.“

Wenn wir über die Signale während des Besuchs von Macron und seiner Begleiterin bei Xi Jinping sprechen, muss man noch etwas beachten. An genau demselben Donnerstag, an dem Macron und von der Leyen in der chinesischen Hauptstadt empfangen wurden, fand in Peking das erste Treffen zwischen den Außenministern Saudi-Arabiens und des Irans, Faisal bin Farhan und Hossein Amir-Abdollahian, seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen statt. In einer gemeinsamen Erklärung vereinbarten sie, die Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit, Wirtschaft, Handel, Investitionen und Technologie zu intensivieren, die direkten Flugverbindungen zwischen den Ländern wieder aufzunehmen und eine gemeinsame Handelskammer zu gründen.

Die Minister luden sich gegenseitig in ihre Länder ein. Und Saudi-Arabiens König Salman bin Abdulaziz Al Saud hat den iranischen Staatschef Ebrahim Raisi zu einem Besuch nach Riad eingeladen. Diese Einladung ist bereits angenommen worden. Der historische Besuch steht also unmittelbar bevor. Das Signal Pekings ist, dass China erfolgreich in eine höhere geopolitische Umlaufbahn eintritt, ohne auf den Westen zu schauen. Alles ganz gesittet.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

37 Antworten

  1. Wie lange wird es noch dauern, bis die ‚Führer‘ der ‚Freien Welt‘ (egal ob dienend oder nicht) kapieren, dass sie in der Weltpolitik nur mehr am Rande stehen.
    In ihrer vererbten Arroganz wahrscheinlich noch eine ganze Weile nicht.

    1. @Grld:
      Wie lange wird es noch dauern, bis die ‚Untertanen‘ der ‚Führer‘ der ‚Freien Welt‘ (egal ob dienend oder nicht) kapieren, dass sie es sind, die diese ‚Führer‘ finanzieren?
      In ihrer vererbten Arroganz wahrscheinlich noch eine ganze Weile nicht.

      1. Nu ja, genauso lange wie es dauerte, dass dem „Genießer-Volk“, welches sich an den Goldzähnen der Ermordeten bereicherten, welche die Villen der Deportierten/Vertriebenen in Besitz nahmen, welches „Dies und Das“ als Geschenk des Himmels ansahen,

        es durch die Tat ihres Führers bewusst wurde, dass der auch nur mit Wasser kocht und eben sein Tausendjähriges Reich nun mal nur solange lebt, wie er selbst.

        Insoweit wäre ees gar nicht so übel, wenn all die Scholzes und die anderen, sich alsbald die Kugel oder den Strick gäben…

        Ansonsten, müssen die Untertaten solange darauf warten, bis das andere für die Feiglinge dann erledigen… Auch die Fälle sind ja nach den Nürnberger Prozessen bestens dokumentiert…

  2. In der Tat eine wohl Tatsachendarstellung der chinesischen Mentalität, welche mir seit Sonntag nach der Ausstrahlung schon durch den Kopf geht. Leider musste ich schon an einigen Bestattungen Chinesischer Bekannter und Freunde in Manchester China-Town teilnehmen…. Bisher hatte mich die Farbgebung zwar jedemal gewundert, doch nie zum weiteren Denken angeregt…

    https://www.bing.com/images/search?view=detailV2&ccid=j0shIa7D&id=1F7C88811831663420810B9F95F4A49366E2BAC3&thid=OIP.j0shIa7DZVI55D16jz070gHaE7&mediaurl=https%3a%2f%2fwww.worthyhardware.com%2fwp-content%2fuploads%2f2018%2f04%2fqingming-tomb-sweeping-festival.jpg&cdnurl=https%3a%2f%2fth.bing.com%2fth%2fid%2fR.8f4b2121aec3655239e43d7a8f3d3bd2%3frik%3dw7riZpOk9JWfCw%26pid%3dImgRaw%26r%3d0&exph=785&expw=1180&q=chinesische+bestattung+manchester&simid=608020765185038868&FORM=IRPRST&ck=AEFA61A5A97176B9A0D332AA532BF841&selectedIndex=6&qpvt=chinesische+bestattung+manchester&ajaxhist=0&ajaxserp=0

    Man sollte demnach schon mal von der Vorabbeerdigung der REGELBASIERTEN Zukunft mitträumen dürfen.

  3. Bild sticht vor Text. Eine alte Marketingregel. Wenn auch noch die hohe Kunst der Diplomatie
    dazu kommt wird es richtig spannend. Hat man von all dem keine Ahnung und meint auch noch, man könnte den Chinesen was erzählen….. na ja.

    Ich jedenfalls sehe mit Spannung dem Besuch von Frau Baerbock in China entgegen. Wird bestimmt
    amüsant.

    1. @ Wird bestimmt amüsant.

      Wahrscheinlich mit GARANTIE !

      Annalehnchen kann nun mal nicht aus der ihr eingetrichterten Haut heraus. Auch nicht mal theoretisch, da ihr dazu das Hirn fehlt.

      Sie wird die Bundesregierung genau als das darstellen, was sie ist. Als eben den Arschkriecherverein der Amis und jetzt auch der EU-Tussi.

      Annalehnchen hat nicht mal den geistigen Horizont wie Macron, symbolische Aktionen fahren zu können, die zumindest für die tatgesschauzuschauer so aussehen könnten, als das man ruhiger in die Zukunft blicken könnte.

      Ja… mit dem hier kommentierten Artikel, wird man schon bei der Ankunft selbst in China zu versuchen beginnen, die Situation aus einem Blickwinkel der Millionen Chinesen verstehen zu wollen., an die sich nun mal die Chinesen als erstes richten, weil man weiß, dass jeder Chinese es auch erkennt, was man von der Vertreterin der Deutschen hält, die da das Flugzeug verlässt und auf den Chinesischen Boden heruntertrippelt…..

      Ja jaaa… wird interessant 🙂

  4. Das ist für mich ohne Bedeutung, da die Ergebnisse zählen und so wie aussieht, kam dabei nichts raus. Wie auch, schließlich müssen sie sich erst ein Okay aus den USA holen, bevor sie irgendetwas entscheiden dürfen. Eigentlich ist das für China nur eine Zeitverschwendung gewesen, aber mit irgendetwas muss man sie schließlich füllen und wenn es nur das Abendprogramm für die NSA ist.

  5. @„fand in Peking das erste Treffen zwischen den Außenministern Saudi-Arabiens und des Irans, Faisal bin Farhan und Hossein Amir-Abdollahian, seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen statt“

    Dazu schreibt Pepe Escobar viel direkter als in Farbcodes:

    „… Dieser eine Handschlag bedeutet das Begräbnis von Billionen von Dollar, die über vier Jahrzehnte lang für die Aufteilung und Beherrschung Westasiens ausgegeben wurden. Ferner wurde der Globale Krieg gegen den Terror (GWOT), die fabrizierte Realität des neuen Jahrtausends, in Peking als Kollateralschaden in den Vordergrund gerückt. …“

    https://uncutnews.ch/iran-und-saudi-arabien-eine-chinesische-win-win-situation/

    In einem anderen Artikel las ich, dass dem saudischen Kronprinzen inzwischen komplett egal wurde, was die USA über die Schritte seines Landes meinen.

    Jemand meinte mal in einem der Threads, Saudi-Arabien würde dem Klima-Gottenden*In statt Allah huldigen. Die Realität:

    „… Eine Quelle aus den Golfstaaten in Moskau, die mit dem Aufstieg und der Konsolidierung der Macht von MbS vertraut ist, beschreibt die Bemühungen des Kronprinzen, die jüngere saudische Generation anzusprechen, die ihn vergöttert. Die Mädchen sollen ihre SUVs fahren, tanzen gehen, ihre Haare offen tragen, hart arbeiten und Teil des „neuen“ Saudi-Arabiens der Vision 2030 sein: ein globales Tourismus- und Dienstleistungszentrum, eine Art Dubai auf Steroiden. …“

    Ohne reichlich Flugverkehr würde diese Vision nicht funktionieren – oder will jemand per Fahrrad nach Riad?

    1. „Im Nahen Osten bricht Frieden aus … und Washington passt das nicht!“

      https://uncutnews.ch/im-nahen-osten-bricht-frieden-aus-und-washington-passt-das-nicht/

      „… Für normale Menschen ist der Gedanke, dass im Nahen Osten Frieden ausbricht, eine wunderbare Sache. Aber Washington ist alles andere als normal. Präsident Biden hat seinen CIA-Direktor William Burns in der vergangenen Woche zu einem Überraschungsbesuch nach Saudi-Arabien entsandt. Presseberichten zufolge wurde Burns geschickt, um die Überraschung und Frustration Washingtons über das Zustandekommen der Friedensabkommen zum Ausdruck zu bringen. Bidens außenpolitisches Team fühlte sich „überrumpelt“ von Saudi-Arabiens plötzlicher Annäherung an seine Nachbarn. …“

      Wird man auch dafür sanktioniert? Saudi-Arabien sollte aufpassen, dass die Konten des Landes in den USA nicht geklaut werden…

      „… Washington ist verärgert darüber, dass Saudi-Arabien den Handel mit Syrien und dem Iran aufnimmt, weil diese beiden Länder immer noch unter „lähmenden“ US-Sanktionen stehen. In dem Maße, in dem diese Länder beginnen, die von den USA verhängten Sanktionen zu ignorieren, wird die gesamte US-Außenpolitik als Papiertiger entlarvt – sie besteht nur aus Getöse und Drohungen. …“

      „… Washington hat lange Zeit eine Strategie des „Teile und Herrsche“ angewandt, um die Länder im Nahen Osten – und anderswo – gegeneinander aufzuhetzen. Sanktionen, verdeckte Operationen und farbige Revolutionen wurden eingesetzt, um sicherzustellen, dass diese Länder nicht miteinander auskommen und dass Washington kontrolliert, wer das Sagen hat. … China sucht Geschäftspartner statt die Innenpolitik des Nahen Ostens zu manipulieren. Sie mögen auf ihre Weise rücksichtslos sein, aber es ist plötzlich klar, dass die Länder dieser Region der Einmischung der USA überdrüssig sind und nach neuen Partnern suchen. …“

      Irgendwann ist auch Europa so weit. Egal, was die Quislingenden:innen in Schland Tröten mögen – oder der eifrige First Slave in Polen.

    2. Baer*inbock*oderziege, Neubauer, Thunberg und die anderen Klimafaschisten haben doch oft genug durch ihr eigenes vorbildliches Verhalten gezeigt: Nur Linienflüge sind klimaschädlich. Ganz alleine in einem A380-Privatjet um die Welt fliegen ist überhaupt kein Problem.
      Solange also nur Privatjets in Riad landen…

  6. Dem „europäischen Elefanten“ im chinesischen Porzellanladen wird das Ganze mit Sicherheit nicht bewußt sein… – denn sind bei den mini-Elefanten die echten Diplomaten doch schon längst ausgestorben…

    …in Punkto Feinsinnigkeit von Wort, Bild und Symbolik sind die Chinesen ja bekanntermaßen Meister… – ich habe bis dato nie einen persönlich erlebt, der einen anderen einfach so anbrüllte – wie das z.B. in „D“ absolut normal ist…

  7. Erfolgreiche Manager, wie auch Politiker beherrschen die Kunst, mit allen was sie tun, min. drei positive Effekte zu triggern.
    Den Grundsatz angewendet auf die Tischtuchdebatte:
    1. die Ursula ist hochrangiger als Macron, daher Farbe der EU
    2. den Hirntod der EU den Chinesen unterschwellig suggerieren
    3. Fragezeichen, vielleicht eine Art Mahnung und Aufforderung an Macron, seine europäische Idee durchzuziehen?

    1. Zu 1.: Macron ist Präsident eines Alliierten Chinas im II. Weltkrieg, einer Atom- und Vetomacht, und von der Leyen ist eine Beamtin einer internationalen Organisation ohne jeden Staatsrang. Die kam nur als Begleiterin Macrons auf dessen besonderen Wunsch kurz mit rein zu Xi. Die bekam noch nicht einmal eine gemeinsame Pressekonferenz.

      1. Im offiziellen Kontext gebe ich Ihnen recht, aber ich denke,
        die EU Kommission und in Person die Kommissionsvorsitzende Ursula hat mehr Entscheidungsmacht als ein „Lokalpolitiker“ einer ehemaligen Weltmacht. Natürlich übt die Ursula keine eigene Entscheidungsmacht aus, sondern führt die EU als Lehen-Gabe der USA. Sie ist also die Lehensfrau. oder Leyensfrau …

        1. Das ist eine der Fragen, worum es geht. Aus chinesischer Sicht ist die EU gelähmt, nicht mehr zu sinnvollen Entscheidungen fähig, soweit es Wege aus der Sackgasse angeht. Deshalb wurde die EU in China zurückgestuft von „Staatenrang“ (den China früher faktisch akzeptiert hatte) zu „internationale Organisation, in der China kein Mitglied ist“. So etwas wie ECOWAS oder Mercosur. Die Dinge werden nun mit den Regierungen der europäischen Länder direkt geregelt. Die EU wird nur noch auf Arbeitsebene einbezogen, soweit sie für die Angelegenheiten der Länder mit zuständig ist.

  8. Interessant und vielleicht zufällig ist das fast symmetrische Bild, aber auf der EU-Seite sitzen vier, auf der anderen Seite fünf Beamte. Auch hier eine Gewichtung.

    Wobei beim Besuch keine Sympathie weder für die eine noch andere Seite aufkam. Aber Frankreich wird länger bestehen als die EU.

  9. Die arabisch-persische Entspannung hat zahlreiche Folgen – es scheint, endlich werden die USA aus Syrien rausgeworfen:

    „Jüngste Feindseligkeiten zwischen syrischen und US-Streitkräften könnten einen Wendepunkt bilden“

    https://de.rt.com/international/167487-juengste-feindseligkeiten-zwischen-syrischen-und/

    „… Die Truppen von Damaskus und ihre von Iran unterstützten Verbündeten scheinen sich auf eine frontale Konfrontation mit den US-amerikanischen Besatzern zuzubewegen. Dies könnte zu neuen Fakten vor Ort und zur Möglichkeit eines US-Rückzugs führen. …“

    Sarkastisch formuliert: Die USA suchten eifrig nach einer zweiten Front – jetzt haben sie welche.

    1. Aus Deutschland werden die Amis nicht so schnell rausgeworfen:

      „Macron fordert mehr Souveränität – Deutschland ist dagegen“

      https://de.rt.com/meinung/167473-macron-fordert-mehr-souveraenitaet-deutschland/

      „… Die durchweg negativen Reaktionen in Deutschland auf Macrons Forderung nach mehr Autonomie von den USA zeigen vor allem eines: Deutschland hat seine Autonomie längst aufgegeben. Das Verhältnis Deutschlands zum Transatlantizismus ist ungesund, denn man gibt die eigenen Interessen preis. …“

      Meine Reaktion wäre positiv, wäre der Herr nicht als Verfechter des Great Resets berüchtigt – soll ich dem trauen?

      „… die EU könnte etwas autonomer die eigenen Ziele und Interessen verfolgen. Sie sollte sich zudem nicht in den eskalierenden Konflikt zwischen China und den USA hineinziehen lassen, der den Europäern absehbar schadet und selbst im besten und sehr unwahrscheinlichen Fall eines vollständigen militärischen und wirtschaftlichen Sieges der westlichen Allianz über Russland und China die eigene Position nicht verbessert. Man bliebe den USA in ihrem Herrschaftsanspruch untergeordnet. …“

      Wem ist aber Macron selber untergeordnet?

      „… Schon jetzt ist deutlich, dass die EU unter den Rückwirkungen der Sanktionen deutlich stärker leidet als die USA. Der Ukraine-Konflikt belastet die EU stärker als die USA. Die Flüchtlinge drängt es in die EU (und nach Russland), aber nicht in die USA. Für die Länder der EU ist die von der EU-Kommission verordnete bedingungslose Gefolgschaft eine Belastungsprobe, denn sie führt immer tiefer in die Krise. …“

      Weiter zitiert der Artikel Sprüche der Politiker der CDU, FDP und ergrünte Redakteurende*Innen, den ich mindestens wie Macron misstraue.

  10. …allein schon dieser riesige, Abstand wahrende Arbeitstisch….na, klar : Covid-Gefahr , fragt sich nur von wen ….

    Fakt ist : Macron hat sich etwas weit aus dem Fenster gelehnt bezüglich Eigenständigkeit Europas ,mit seinem Interview nach dem China-Besuch sich nicht in einen Krieg USA- China reinziehen zu lassen .US-Dorfköter Rubio hat das Pfiffileinchen schon wieder in die richtige Ecke gepfiffen, sonst Beule . Urselchen hängt doch sowieso schon im US-Popöchen samt der EU (Ihrerseits die EU dazu verdonnert).
    Deutschland sowieso , da wirtschaftlich Aussenhandel /Warenverkehr von den USA abhängig. An 2. Stelle Frankreich allerdings schon . Sehe schwarz von der Hillbilly bald sagt : nun habt Ihr das Russlandgeschäft nahezu auf 0 , jetzt macht Ihr das mit China , sonst Beule. Das wird richtig , richtig hart.

  11. In jedes Foto lässt sich viel hinein interpretieren. Und mir gefällt die im Beitrag vorgetragene Argumentation. Es bestätigt sich immer mehr Gysis visionäre Rede zur Einführung des Euro 1998 im deutschen Bundestag.

    Dieser ganze Besuch von Macron in China schlägt doch erhebliche Wellen, vor allem bei den politischen grünen Eliten und den “ Freunden“ von der Transatlantischen Brücke in Deutschland und der NATO. Was traut sich Macron, wenn er einen US-unabhängigen Weg für die EU fordert. Und als Krönung auch noch die Lagerung von Atomwaffen einer Atomwaffenmacht, außerhalb ihres Territoriums als Bruch des Völkerrechts bezeichnet. Da fragt man sich doch gleich, wem gehören denn die in Büchel gelagerten Atomwaffen und warum werden deutsche Bundeswehrsoldaten auf eine Verwendung solcher Bomben trainiert. Sind die etwa schon in deutsches Eigentum übergegangen, so dass der Bundestagsbeschluss zum Abzug der US-amerikanischen Atomwaffen sich erledigt hat.

    Meine Freude an dem Bild ist dabei besonders geprägt, von dem Platz , der der Frau von der Leyen zugewiesen wurde. Und wenn man sich dann noch daran erinnert, dass diese unter Korruptionsverdacht stehende Frau nicht mit Macron den Flieger verlassen konnte und dabei dann noch nur von einem sehr nachrangigen chinesischen Politiker getrennt von Macron empfangen wurde…..Das erinnert doch gleich an den Superempfang der Annalena Baerbock durch den diensthabenden Offizier in Indien. Schade – dass da nicht der Moment festgehalten wurde, als er den Reisepass möglicherweise kontrollierte.
    Apropos Tatverdacht Korruption, da gab es in den letzten Jahre einige sehr drastische Handlungen in China mit lebensverkürzenden Maßnahmen. Aber Frau von der Leyen ist ja eine sehr taffere Frau.

    Als mehrfache Mutter sind ja Frau von der Leyen schmerzhafte Empfänge nicht unbekannt. Aber die chinesische
    Variante übertrifft dabei alles.
    Und besonders amüsant finde ich, dass bei der Kürze des gemeinsamen Gespräches mit dem chinesischen Diktator, Macron und von der Leyen ein von ihm beaufsichtigtes Gespräch führen und im Hintergrund gleich alles notiert wird. Tja so sind die Chinesen, alles unter Kontrolle und bei jedem Gespräch dabei.

  12. China hat keinen Diktator, sondern einen Präsidenten. Und notiert haben die flinken Chinesen es für uns. Kaum war das Gespräch vorbei, konnten wir lesen:

    4月6日下午,国家主席习近平在北京人民大会堂会见欧盟委员会主席冯德莱恩。[…]

    冯德莱恩表示,中国拥有悠久历史和深厚文化,欧中文明交流互鉴对双方和世界具有积极影响。欧中在应对气候变化等全球性挑战和政治解决地区争端问题上拥有很多共识,双方应该共同努力,为维护世界和平稳定作出贡献。欧方完全不赞同搞“脱钩断链”,希望同中方加强交往对话,尽早重启三个对话机制,开展更多互利合作。

    关于台湾问题,习近平强调,台湾问题是中国核心利益中的核心。谁要是在一个中国问题上做文章,中国政府和中国人民绝不答应;谁要是指望中国在台湾问题上妥协退让,那是痴心妄想,只会搬起石头砸自己的脚。

    冯德莱恩重申,欧盟无意改变长期奉行的一个中国政策,承认中华人民共和国政府是代表全中国的唯一合法政府,希望台海地区保持和平稳定。

    Übersetzung:

    Präsident Xi Jinping trifft die Präsidentin der Europäischen Kommission von der Leyen am Nachmittag des 6. April in der Großen Halle des Volkes in Peking.
    […]
    Von der Leyen sagte, China habe eine lange Geschichte und eine tiefgründige Kultur, und der Austausch und die gegenseitige Wertschätzung der Zivilisationen zwischen Europa und China hätten positive Auswirkungen auf beide Seiten und die Welt. Beide Seiten sollten zusammenarbeiten, um zur Erhaltung des Weltfriedens und der Stabilität beizutragen, da sie viele gemeinsame Ansichten über globale Herausforderungen wie den Klimawandel und die politische Beilegung regionaler Streitigkeiten haben. Die europäische Seite ist nicht mit der Idee der „Entkopplung und des Abbruchs der Kette“ einverstanden und hofft, die Kontakte und den Dialog mit China zu verstärken, die drei Dialogmechanismen so bald wie möglich wieder aufzunehmen und eine für beide Seiten vorteilhaftere Zusammenarbeit zu entwickeln.

    In Bezug auf die Taiwan-Frage betonte Xi, daß die Taiwan-Frage zu den zentralen Interessen Chinas gehöre. Die chinesische Regierung und das chinesische Volk werden niemals mit jemandem einverstanden sein, der in der Ein-China-Frage einen Aufstand macht; jeder, der erwartet, daß China in der Taiwan-Frage Kompromisse eingeht und nachgibt, ist wahnhaft und wird nur einen Stein heben, um seine eigenen Füße zu zerschlagen.

    Von der Leyen bekräftigte, daß die EU nicht die Absicht habe, ihre seit langem verfolgte Ein-China-Politik zu ändern, daß sie die Regierung der Volksrepublik China als die einzige legitime Regierung anerkenne, die ganz China vertrete, und daß sie hoffe, daß Frieden und Stabilität in der Region der Taiwanstraße erhalten blieben.

    http://www.news.cn/politics/leaders/2023-04/06/c_1129500107.htm

    Es ist der offizielle Text, auf den per Link von der Seite der chinesischen Regierung verwiesen wird. „[…]“ enthält die üblichen Ratschläge und Ermahnungen von Onkel Xi; wiedergegeben habe ich den interessanteren Teil.

  13. Ich hatte mal eine Wissensprüfung für das Abzeichen für Gutes Wissen (in Gold!) abgelegt. Die Runde da war ähnlich rund und ‚unvertraut‘. Nur die damals alles überwachende Kommission dahinter war nicht ganz so groß. Nun ja, bei jenem Abzeichen ging es auch weniger um, vom Völkerrecht kommend …

    Lt. gegebenem Titelbild des Abends schaffte es dieser Pekinger Trialog auch in Moskau nicht mal in den Nachrichten-Überblick, nur ins Feuilleton (культурная Страничка).

    Wie ich das Bild etwa lese: „Zehn interessierte Zoo-Besucher fanden sich zur Örtlich‘-europäischen Schimpansen-Schau ein. Doch der Wunsch, die beiden mögen zur Erheiterung ‚eine Runde‘-Table-Dance machen, erfüllte sich dann doch nicht.“ Die Chance hätte sich wohl auch eher angedeutet, wenn da jmd. aus ‚heroisch liegend Europa‘ in quittengelbem Blazer aufgekreuzt wäre.

    Merke: Wer von Kriegen allgemein profitiert, tische-fertigender Ladenbau.

  14. Der Spiegel titelt gerade, dass Annalena Baerbock jetzt bei ihrem China-Besuch „die Scherben zusammen kehren müsse“, die Macron (!!) angerichtet hätte!

    Was für Drogen nehmen die da?

  15. Da wir schon bei Farbdeutungen sind: vor zwei Tagen 17:55 Uhr
    >>Kiew: Wir warten nicht auf „magische“ Termine für eine Gegenoffensive
    Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, Alexei Danilow, hat verkündet, dass die Ukrainer nicht auf „magische“ Termine für eine Gegenoffensive warten sollten, da diese jeden Tag stattfinde. Er schrieb auf Twitter: „Die ukrainische Gegenoffensive findet jeden Tag statt. Wir warten nicht auf magische Termine, wir handeln ruhig, systematisch und konsequent.“ „Der Informationshype ist kein Vorteil für die Pläne der ukrainischen Verteidigungskräfte.“
    Zuvor hatte US-Außenminister Antony Blinken nicht ausgeschlossen, dass eine Gegenoffensive der ukrainischen Truppen in den nächsten Wochen beginnen könnte.<<

    Ich tippe ja auf den 20.04., nicht weil da schon immer viele Menschen geboren wurden, wie an vielen anderen Tagen auch, sondern wegen der speziellen Konstellation in diesem Jahr- naja, die "dunklen Kräfte auch in Nordamerika" arbeiten halt damit! Aber nun ist ja der Termin als solcher schon mal "offiziell" abgesagt. 😉

  16. Der Tischradius ist noch grösser als der vom weissen im Kremel.
    Was steht bein nächsten Treffen an?
    Zusammentreffen auf dem Platz des Volkes alle in jeweils gegenüberliegenden Ecken?
    Dann geht kommunikation nur noch über Megaphon oder Tischtelephon.
    Dan kann man auch gleich nur noch telephonieren, oder es ganz lassen.

  17. Also auf dem Bild ist die Farbevom Tisch 1:1 die der EU-Flagge, also blau ohne lila.
    Entweder das Bild ist viel zu schlecht um das bewerten zu können oder das ganze Thema von Wegen Farbe ist Unsinn.

    1. Dieses Blau bekommt man nur, wenn ein klein bisschen Lila mit eingefügt wird. Ich weiß sowas, weil ich, wenn ich spiele und Augenfarben für meine Charaktere kreiere, das so machen muss, um solch ein Blau hinzubekommen. Übrigens, in Asien ist die Farbenlehre sehr wichtig. Das geht mit der Blumenfarbe bei Geburtstagen schon los. Kenne ich von meiner Thai-Schwiegertochter. Und wer die Farbwahl als Europäer beachtet, ist hoch angesehen.

  18. Die traditionellen Bedeutungen von Farben sind aber überall von den tiefenpsychologischen Bedeutungen verschieden?
    Violett ist eine Mischfarbe aus Rot und Blau. Rot wird auch in China als starke Signalfarbe benutzt, der rote Drache, das rote Fahnenmeer, Rot steht für Erregung. Die Herzfrequenz steigt in einer von Rottönen dominierten Umgebung. Blau steht für das Gegenteil, Blau wirkt beruhigend, da kann man besser einschlafen, Frieden.
    Rot will durch kämpfen und erobern die Übereinstimmung, Blau durch friedliche Hingabe. Die große Transformation liegt auf dem Tisch.
    Die Farbwahl ist meist ein unbewußter Ausdruck. Da kann man sich ganz schön verhauen.
    Der Tisch ist ein Kreis, Geschlossenheit. Xi will Diplomatie und keinen offen ausgetragenen Konflikt. Sein Wille geschehe, die Eiserne Hand im Samthandschuh, und die Schöffen tragen Maske, sind also nur Dekoration.

    1. @hauke: Bei Blau gibt es jetzt andere Annahmen. Blau schläfert nicht ein. Nicht für umsonst gibt es bei PCs ein Nachtlicht, dass die blaue Farbkomponente im Bildschirm mit Sepiatönen ablöst, je nach prozentualer Einstellung. Das Nachtlicht ist dafür da, dass man nachdem man den PC ausgeschaltet hat besser schlafen kann. Blau sticht nachts unheimlich in die Augen. Bei Weckern mit blauer Anzeige kann man die Zahlen nachts nicht sofort sehen. Rot geht dagegen immer.

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