Tag der Abrechnung

Korruption und andere Vorwürfe: Politische Säuberungen in der Ukraine

In der Ukraine finden derzeit großangelegte politische Säuberungen statt. Über die Hintergründe gibt es unterschiedliche Spekulationen.

Auch in Russland sind sich Analysten noch nicht einig, was die derzeit in der Ukraine stattfindenden Säuberungen bedeuten. Am 1. Februar gab es Hausdurchsuchungen bei einigen der mächtigsten Männer der Ukraine, die gesamte Chefetage des ukrainischen Zolls wurde gefeuert und es wurden Korruptionsskandale in weiteren ukrainischen Behörden bekannt. Handelt es sich dabei um einen inner-ukrainischen Machtkampf, oder werden Anweisungen aus den USA umgesetzt, oder soll die wahre Korruption durch Bauernopfer verschleiert werden? Darüber diskutieren Analysten derzeit intensiv. Ich bin der Meinung, dass in der Ukraine kaum etwas ohne Anweisung aus Washington geschieht und auch bei den aktuellen Ereignissen gibt es darauf Hinweise.

Das Schwarze Loch

Amerikanische Kritiker der US-Hilfen für die Ukraine haben das Land als „Schwarzes Loch“ bezeichnet, weil sich die Spur jeder Hilfslieferung verliert, wenn sie die ukrainische Grenze überquert. Da die Ukraine zu den korruptesten Staaten der Welt gehört, ist es nicht verwunderlich, wenn der wahrscheinlich größte Teil der Hilfen aus dem Westen in dunklen Kanälen versickert, wobei es auch „Rückflüsse“ an die Geldgeber geben dürfte.

Man muss sich das Ausmaß der Hilfen vor Augen führen: Die Staaten des Westens haben der Ukraine 2022 militärisches Gerät geliefert, dessen Wert fast dem Jahresetat des russischen Verteidigungshaushaltes entspricht. Die zusätzlichen Finanzhilfen für die Ukraine haben die Staatsausgaben der Ukraine um das 2,5-fache übertroffen. Die Ukraine hat also viel mehr Geld bekommen, als sie laut dem eigenen Staatshaushalt an Kosten hatte. Darüber habe ich schon im Oktober und im November berichtet. Es kann also niemanden wundern, wenn sich herausstellt, dass der Löwenanteil der westlichen Hilfen in dunklen Kanälen versickert ist.

Die US-Republikaner wollen eine Überprüfung der Finanzhilfen für die Ukraine erreichen, um zu prüfen, wohin all die Gelder geflossen sind. Die US-Demokraten, und natürlich die Regierung in Kiew, finden die Idee nicht so gut. Trotzdem hat die US-Regierung letzte Woche eine Delegation aus Mitarbeitern des US-Verteidigungsministeriums, des Pentagon und von USAID in die Ukraine geschickt. USAID ist keine Hilfsorganisation, sondern eine US-Behörde, deren Aufgabe die Förderung der Interessen von US-Konzernen im Ausland ist.

Die US-Delegation

Diese Delegation dürfte in Kiew ein wenig auf den Tisch gehauen haben, denn die Washington Post berichtete am 1. Februar über Erklärungen der Delegation unter anderem:

„Während ihrer Reise in der vergangenen Woche verkündeten die Leiter der Generalinspektionen aller drei Behörden eine Botschaft, die man so übersetzen könnte: Seid bereit, für alles, was wir euch geben, Rechenschaft abzulegen. Und kämpft weiter gegen die Korruption. (…) „Die Bedeutung dieser Botschaft kann nicht unterschätzt werden“, so Shaw weiter. Das Außenministerium, das mit dem Pentagon und USAID zusammenarbeitet, „ist entschlossen, jeglichen Betrug, jede Verschwendung oder korrupte Aktivitäten auszurotten, die die für den Erfolg der Ukraine so wichtige Hilfe umleiten würden.“

Der Besuch der Delegation war letzte Woche und gleichzeitig erschienen in der Ukraine die ersten Meldungen über plötzlich entdeckte Korruptionsfälle. Entweder wollte Selensky die US-Inspektoren beruhigen und Aktivität präsentieren, oder die US-Delegation hat Selensky aufgefordert, etwas zu tun, um der US-Öffentlichkeit zu zeigen, dass die Ukraine gegen Korruption vorgeht. In jedem Fall zeigt das Timing, dass es einen Zusammenhang zwischen den Säuberungen in der Ukraine und dem Besuch der US-Delegation geben dürfte.

Darauf, dass es sich bei den Aktionen nicht um konkrete Anweisungen aus den USA handelt, deutet ein Detail hin. Für Korruption ist in der Ukraine das Nationale Anti-Korruptionsbüro der Ukraine (NABU) zuständig und nicht die Staatsanwaltschaft. Das NABU wurde auf Initiative der US-Botschaft gegründet und bekommt auch seine Anweisungen von dort. Allerdings sind die aktuellen Hausdurchsuchungen und anderen Maßnahmen nicht vom NABU, sondern vom ukrainischen Geheimdienst SBU durchgeführt worden, der für Korruption gar nicht zuständig ist. Vom NABU ist all den Meldungen des Tages keine Rede, was dafür spricht, dass man in der ukrainischen Regierung nach dem Besuch der US-Delegation Aktivismus zeigen und bei der Gelegenheit wohl auch alte Rechnungen begleichen wollte.

Ich werde nun die Meldungen über die Ereignisse vom 1. Februar zusammenfassen und zum Verständnis kommentieren.

Durchsuchung bei den mächtigsten Männern der Ukraine

Igor Kolomoisky ist ein ukrainischer Oligarch, der mit Präsident Poroschenko einen Streit hatte, bei dem es um Milliarden ging. Es waren die Fernsehsender von Kolomoisky, die Selensky in einer Fernsehserie als guten Präsidenten aufgebaut haben. Mit dem Image hat Selensky 2019 die Wahl gewonnen und danach sah Kolomoisky seine Stunde gekommen, alte Rechnungen mit Poroschenko zu begleichen. Allerdings wurde er dabei schnell in die Schranken gewiesen. Seine Ambitionen konnte er nicht umsetzen. Trotzdem wurde er nach der Wahl als einer der wichtigen Strippenzieher in der Ukraine angesehen, denn er hatte Selensky zum Präsidenten gemacht.

Nun hat der ukrainische Geheimdienst SBU bei ihm eine Hausdurchsuchung vorgenommen. Der SBU erklärte dazu, er habe Pläne zum Diebstahl von über einer Milliarde Dollar aus den Aktiva der Ölkonzerne Ukrnafta und Ukrtatnafta aufgedeckt. Der Verdacht richtet sich gegen ehemalige Spitzenmanager der Unternehmen. Nach Angaben ukrainischer Medien steht die Durchsuchung bei Kolomoisky im Zusammenhang mit der Veruntreuung und der Hinterziehung von Zöllen durch Ukrnafta und Ukrtatnafta. Der SBU hat sich dazu nicht offiziell geäußert. Kolomoisky hat Ukrnafta früher faktisch kontrolliert und war zusammen mit seinen Partnern Eigentümer von Ukrtatnafta, doch im November letzten Jahres hat die ukrainische Regierung diese Vermögenswerte beschlagnahmt.

Der ehemalige ukrainische Innenminister Awakow war einer der mächtigsten Männer der Ukraine, denn nach dem Maidan wurde er Innenminister und er hat es geschafft, dass Nazi-Regimenter wie Asow und andere dem Innenministerium unterstellt wurden. Sie galten in der Ukraine als hervorragend ausgerüstet und kampfstärker als die ukrainische Armee. Damit war Innenminister Awakow ein so mächtiger Mann geworden, dass er bei dem Wechsel von Poroschenko zu Selensky als einziger Minister im Amt geblieben ist. Allerdings hat er sich später offenbar mit Selensky überworfen und ist zurückgetreten.

Auch bei Awakow wurde am 1. Februar eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Die Durchsuchung bei Awakow fand im Zusammenhang mit dem Absturz des Hubschraubers statt, der am 18. Januar in der Stadt Brovary bei Kiew abgestürzt ist. Dabei starben 14 Menschen, darunter der aktuelle Innenminister.

Der Hubschrauber wurde im Rahmen einer Vereinbarung gekauft, die unter Innenminister Awakow mit Frankreich geschlossen wurde. Der ehemalige Minister sagte, die SBU-Beamten hätten sich für die entsprechenden Verträge interessiert, aber nichts Verdächtiges gefunden. Ukrainische Medien hatten zuvor berichtet, dass fast die Hälfte der 55 Hubschrauber, die Kiew erhalten hatte, in schlechtem Zustand gewesen seien.

Das bedeutet, dass an einem Tag gleichzeitig Durchsuchungen bei zwei der mächtigsten Männer der Ukraine durchgeführt wurden, wobei sie in beiden Fällen nicht etwa von der Staatsanwaltschaft oder dem für Korruption zuständigen NABU durchgeführt wurden, sondern vom Geheimdienst SBU, der als politisches Machtinstrument der ukrainischen Regierung gilt.

Die Leitung des Zolls wird gefeuert

Am gleichen Tag wurde auch die Leitung des ukrainischen Zolls entlassen. Demnach wurden der amtierende Leiter der Behörde, sein erster Stellvertreter und dessen Stellvertreter entlassen. Gründe für die Entlassungen wurden bisher nicht offiziell bekannt gegeben.

Hier wage ich eine Spekulation: Wenn man sich vor Augen führt, wie viel Hilfe die Ukraine aus dem Westen bekommen hat und dabei bedenkt, dass viele an die Ukraine gelieferte Waffen auf dem internationalen Schwarzmarkt gelandet sind und sogar schon bei den islamistischen Terrorgruppen IS und Boko Haram in Afrika angekommen sind, müssen die Waffen die Ukraine irgendwie wieder verlassen haben. Dabei könnte der ukrainische Zoll eine Rolle gespielt haben.

Daher wäre es möglich, dass man die Mitwisser aus den Ämtern entfernt hat, damit sie dazu nicht befragt werden können. Da in der Ukraine Krieg herrscht, können die entsprechenden Unterlagen „dummerweise“ bei einer Explosion in einer Behörde vernichtet werden, sodass etwaige Ermittlungen zu keinen Ergebnissen führen können.

Das ist wie gesagt nur meine Spekulation, aber eine bessere Begründung dafür, dass die Leitung des Zolls ausgerechnet jetzt ohne Angaben von Gründen und anscheinend ohne strafrechtliche Vorwürfe entlassen wurde, fällt mir aktuell nicht ein. Die Zeit wird vielleicht zeigen, was die wahren Gründe für die Entlassungen waren.

Korruption im ukrainischen Verteidigungsministerium

Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat gegen den ehemaligen stellvertretenden Verteidigungsminister und den ehemaligen stellvertretenden Leiter der Beschaffungsabteilung der Behörde Anklage wegen Korruption erhoben. Sie haben ihre Posten vor einer Woche im Zuge eines Skandals um die Logistik der ukrainischen Streitkräfte verloren, also während des Besuchs der US-Delegation.

Nach Angaben ukrainischer Medien wird der ehemalige stellvertretende Verteidigungsminister verdächtigt, dass die ukrainischen Streitkräfte aufgrund seines Handelns militärische Schutzausrüstung im Wert von knapp 28 Millionen Dollar nicht erhalten haben. Der ehemalige stellvertretende Leiter der Beschaffungsabteilung wird beschuldigt, knapp drei Millionen Dollar veruntreut zu haben, weswegen das Militär 5.700 minderwertige Schutzwesten erhalten hat. Außerdem wurde Anklage gegen den ehemaligen stellvertretenden Leiter eines staatlichen Rüstungsunternehmens erhoben, der jetzt für das ukrainische Verteidigungsministerium arbeitet. Ihm wird Amtsmissbrauch und Urkundenfälschung vorgeworfen, womit er 1,34 Millionen Dollar unterschlagen haben soll.

Ein ukrainischer Fernsehsender berichtete, dass ein weiterer hochrangiger Beamter des Verteidigungsministeriums, der amtierende Leiter der Abteilung für Militär- und Technikpolitik, Entwicklung von Waffen und militärischer Ausrüstung, seinen Rücktritt eingereicht habe. Es wurde nicht mitgeteilt, warum er sich dazu entschlossen hat und ob sein Rücktritt akzeptiert wurde. Außerdem gibt es in Kiew Gerüchte, dass der ukrainische Verteidigungsminister seinen Posten räumen und Justizminister werden könnte.

Das dürfte nur die Spitze des Eisberges sein, denn dass sich derart hochstehende Beamte „nur“ ein paar Millionen unter den Nagel gerissen haben, während knapp 50 Milliarden Dollar an westlicher Militärhilfe unkontrolliert über ihre Schreibtische gegangen sind, halte ich für unwahrscheinlich.

Außerdem ist bemerkenswert, dass hier ukrainische Staatsanwaltschaft aktiv geworden ist, weil in der Ukraine eigentlich das NABU für Korruption zuständig ist.

Korruption auch bei der Steuerbehörde

Das Staatliche Ermittlungsbüro der Ukraine hat in der Kiewer Steuerbehörde Durchsuchungen wegen Mehrwertsteuererstattungen aus dem Staatshaushalt durchgeführt. Ukrainischen Medien zufolge sind mehr als 820 Millionen Dollar an öffentlichen Geldern durch die Handlungen von Steuerbeamten in den „Schattenumsatz“ geflossen, wobei die amtierende Leiterin des Kiewer Finanzamts des Machtmissbrauchs und der illegalen Bereicherung verdächtigt wird.

Den Ermittlers zufolge wollte die Leiterin der Behörde diese Unregelmäßigkeiten entweder nicht bemerken oder sie war durch systematische Bestechung sogar daran beteiligt. Die Ermittler fanden auch den Lebensstil der Verdächtigen bemerkenswert, da dieser nicht zu ihrem offiziellen Einkommen passe. Im Rahmen der Durchsuchung ihres Hauses sollen Luxusuhren und Autos sowie eine Liste gefunden worden sein, auf der sie ihre Wünsche aufgezählt habe.

Rechnungshof meldet über 3 Milliarden Dollar Schaden

Der ukrainische Rechnungshof hat aufgedeckt, dass der Staat 3,3 Milliarden Dollar durch die ineffiziente Tätigkeit des Staatlichen Vermögensfonds der Ukraine verloren hat. Das geht aus einer Erklärung hervor, die am Mittwoch auf der Website der Kontrollstelle veröffentlicht wurde. In der Erklärung heißt es:

„Die Ineffizienz des Verwaltungs- und Kontrollsystems für die Verwendung und Veräußerung von Staatseigentum durch Wirtschaftssubjekte, die vom Staatlichen Vermögensfonds der Ukraine und seinen regionalen Zweigstellen verwaltet werden, hat zu einer Reihe von Mängeln und Verstößen geführt, die sich auf insgesamt mehr als 90 Milliarden Griwna (3,32 Milliarden Dollar) belaufen. Darüber hinaus besteht die Gefahr des Verlustes von Eigentum im Wert von mehr als 56 Milliarden Griwna (2 Milliarden Dollar)“

Geld für „Gasoligarchen“

Das Staatliche Untersuchungsbüro der Ukraine hat erklärt, dass gegen den ehemaligen Energieminister Igor Nasalik Anklage erhoben wurde, weil er dem Staatshaushalt Verluste in Höhe von 41 Millionen Dollar zugefügt haben soll. Die Sprecherin der Behörde sagte am Mittwoch:

„Der SBU hat zusammen mit der Generalstaatsanwaltschaft den ehemaligen Energieminister wegen Amtsmissbrauchs angeklagt. Seine Handlungen haben für den Staatshaushalt zu einem Verlust von 1,5 Milliarden geführt. Das geschah zugunsten eines Gasoligarchen“

Den Ermittlungen zufolge hat der Minister von Mai 2017 bis Dezember 2020 „Anweisungen gegeben, wissentlich unrentable Verträge mit den Strukturen des Unternehmers zu unterzeichnen“. Der Name des Geschäftsmannes wurde nicht genannt, aber es sei um 26 Betreiber von Gasverteilungssystemen gegangen, die im Mai letzten Jahres auf Beschluss der Regierung an Naftogas übertragen wurden. Ihr faktischer Eigentümer ist der ukrainische Geschäftsmann Dmitri Firtasch, gegen den der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine im Juni 2021 persönliche Sanktionen verhängt hat. Später wurde das Vermögen des Geschäftsmannes beschlagnahmt.

Das alles an einem Tag

Da all dies Meldungen nur eines einzigen Tages sind und das nur wenige Tage nach dem Besuch der US-Delegation passiert ist, wird vielleicht verständlich, warum ich da einen Zusammenhang sehe.

Seit Anfang des Jahres sind in der Ukraine mehr als ein Dutzend hochrangiger Beamter zurückgetreten oder entlassen worden, darunter der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes Kirill Timoschenko, der wichtige Präsidentenberater Akexej Arestowitsch, der stellvertretende Generalstaatsanwalt Alexej Symonenko, hinzu kommen mehrere stellvertretende Minister und Gouverneure.

Außerdem kündigte Selensky weitere „konkrete und gerechte“ Maßnahmen an, unter anderem gegen Beamte zentraler und regionaler Behörden und der Strafverfolgungsbehörden. Am Mittwoch versprach er neue Personalentscheidungen und betonte, dass diejenigen, „die den prinzipiellen Anforderungen des Staates und der Gesellschaft nicht entsprechen, nicht auf den Stühlen sitzen sollten“.

Wir dürfen also gespannt sein, welche Säuberungen in der Ukraine noch anstehen.


In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

22 Antworten

  1. Daß das NABU nicht, dafür SBU und Staatsanwaltschft tätig werden, könnte auch mit der derzeitigen innenpolitischen Situation in den USA zusammenhängen.
    Denn das NABU scheint mehr den Demokraten in den USA als den USA insgesamt zuzuarbeiten (z.B. hier: https://www.anti-spiegel.ru/2020/bidenleaks-teil-7-die-russische-wahleinmischung-und-wie-ein-oligarch-clintons-wahlkampf-finanziert-hat/).
    Da derzeit die Republikaner stärker werden (geworden sind, waren), könnte es sein, daß sich das NABU deshalb zurückhält.
    Wäre ja auffällig, wenn die von den USA eingesetzte Antikorruptionsbehörde plötzlich tätig wird und damit auf ihre jahrelange Untätigkeit hinweist.
    Dann lieber still weiter nichts machen.

  2. @ „Das dürfte nur die Spitze des Eisberges sein, denn dass sich derart hochstehende Beamte „nur“ ein paar Millionen unter den Nagel gerissen haben, während knapp 50 Milliarden Dollar an westlicher Militärhilfe unkontrolliert über ihre Schreibtische gegangen sind, halte ich für unwahrscheinlich.“

    Warum hält man das für unwahrscheinlich ?

    Jeder einzelne Posten (in der Ukraine ab BIDEN -jeder einzelne ! – wird von denen bestimmt, welche das Sagen haben. Und hier gibt es auch nicht einen einzigen Ukrainer, der was zu sagen hätte. Alle in der gesamten Kette funktionieren einfach.Nicht mehr oder auch nichtz weniger.

    Ums verständlicher, für jeden auszudrücken , muss man nur den Begriff MAFIA einsetzen, dann verstehts sogar der 12jährige Kinobesucher.

    Jeder darf sich nur soviel aus dem „Pott“ rausnehmen, wie ihm zugestanden wird.

    That’s all

    1. @“Jeder darf sich nur soviel aus dem „Pott“ rausnehmen, wie ihm zugestanden wird.“

      Korrektur:

      Jeder darf – UND MUSS – sich nur soviel aus dem „Pott“ rausnehmen, wie zugestanden wird.

  3. wenn es bei Militärhilfe so ist wie bei der Entwicklungshilfe, dann dürfte nur ein Bruchteil davon geliefert werden, was angekündigt wurde. Man übertreibt halt gerne und läst Großzügigkeit raushängen. Eines ist bei Militärhilfe jedoch sicher: alle wollen ihr altes Material loswerden. Dabei spielt die Tauglichkeit keine Rolle sondern nur die Tatsache, dass (alte) Bestände Geld kosten wegen Lagerung und Unterhalt.

    Die Achillesferse des Westens ist der Ölpreis. Solange der unter 100 bleibt, ist alles entspannt.

    Übrigens, es gibt in D mittlerweile 5,7 Mio Menschen die von Harz4 bzw. vom Bürgergeld leben. Diese Leute erscheinen in keiner Arbeitslosenstatistik.

  4. „Das ist wie gesagt nur meine Spekulation, aber eine bessere Begründung dafür, … fällt mir aktuell nicht ein.“

    Wenn Herr Röper mal nicht weiter weiß, könnte er sich doch auf dem Smolensker Friedhof Rat holen, ist doch gleich „um die Ecke“.
    Schließlich stehen dort die Geister der Professoren und Akademiker, die dort begraben liegen, mit Rat zur Seite.
    (siehe https://de.rbth.com/reisen/79400-gruselgeschichten-aus-sankt-petersburg – Aufruf funktioniert derzeit nicht gut, ggf. mehrfach probieren)

  5. Denkt doch mal das Naheliegende: wenn so viele entlassen werden, dann deutet das darauf hin, dass ein Putsch verhindert werden soll. Und wer soll da putschen? Nun, wohl das Militär. Selenskij steht für eine Politik, die auf die Rückeroberung der Krim und der Volksrepubliken besteht. Das ist völlig ausgeschlossen und das Militär wird wohl keine Lust haben, sich bei diesem Wahnsinn verheizen zu lassen. Sie haben Grund zu putschen und sich mit den Russen einigen.

    Auf jeden Fall war das eine Machtdemonstration des SBU. Er wildert ungestraft im Revier des NABU. Er durchsucht das Anwesen von Kolomoiskij, was bisher nie möglich war, weil Kolomoiskij vom Dnjepr-Regiment beschützt wird. Was schon zu Poroschenkos Zeit sichtbar war, denn K. drohte damit, den Regierungssitz zu stürmen. Fand der Westen völlig normal, dass dieser Oligarch eine 2000 Mann starke Privatarmee besitzt. Auch Awakow wurde durchsucht. Auch der konnte sich nicht wehren.

    Wenn nun ein Waffenhandel stattfindet, dann ist wohl der Zoll die Drehscheibe und dort fallen die Gewinne an. Auch da sitzen jetzt die Leute des SBU. Der SBU will sagen: wir haben die Macht und das Gewaltmonopol. Das hat er eindrucksvoll demonstriert.

    Ist der SBU im Auftrag Selenskijs unterwegs? Das ist der erste Eindruck, der aber nicht stimmen muss. Vielleicht macht S. auch nur gute Miene zum bösen Spiel. Das ist jetzt die Frage.

  6. Heute, 2. Feb. vor 80 Jahren kapitulierte die 6. Armee. Gegen das „Feindbild Russland“ war sie nach Osten gezogen – auf ihren Spuren rollen heute wieder deutsche Panzer, um Russen zu töten.

    Wer stoppt den heutigen Wahnsinn, der auf den gleichen Spuren abläuft ?

    Nach dem deutschen Angriff auf Stalingrad – heute: Wolgograd – im Spätsommer 1942 bejubelte die NS-Propaganda erste Erfolge und sprach voreilig von der Eroberung der Stadt.

    Doch nach einer Gegenoffensive im November („Operation Uranus“) wurden bis zu 300.000 Soldaten der Wehrmacht und ihrer Verbündeten von der Roten Armee eingekesselt.

    Obwohl die Lage der vom Nachschub fast abgeschnittenenen und deswegen nur unzureichend versorgten Soldaten im Kessel aussichtslos war, bestand Hitler auf einer Fortführung der verlustreichen Kämpfe.

    Die Schlacht um Stalingrad war der Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges und wird für immer im kollektiven Gedächtnis bleiben: Als Ausdruck von Verbrechertum und Wahnsinn in der NS-Führung, Russland vernichten zu wollen, anstatt den Riesen im Osten als Partner zu gewinnen.

  7. Egal wo auf dieser Welt es geschieht, Geld und Waffen in einen korrupten Staat zu pumpen bedeutet immer einen bewaffneten Konflikt/Krieg heraufzubeschwören.

    Früher hatte man das noch gewusst.

  8. Ich denke, dass es vielschichtig ist. Es gibt einige Ursachen, die parallel wirken. Ergänzend zu den im Artikel dargestellten sehe ich noch folgende:

    1. POLITISCHE SÄUBERUNG
    Selenskyj hat durchgehend nur die „zweite Liga“ gefeuert. Das waren die engen Freunde seiner engen Freunde. Wer glaubt, dass nur der Vizeminister (und die nachfolgenden Chargen) korrupt ist, der Minister selbst aber nichts merkt und nicht beteiligt ist, der dürfte auch anderweitig kognitive Schwierigkeiten haben.

    Es steht also zu vermuten, dass wir gerade Zeugen politischer Säuberungen in Anlehnung an die Nacht der langen Messer wurden und werden. Dies geschieht in Vorbereitung auf den zu erwartenden politischen Umbruch in der US-Vorgabe.

    2. VERTUSCHUNG VON KORRUPTION
    Man hat Bauern geopfert, um politischen Nebel zu erzeugen. Sollte dieser Verdacht stimmen, werden wir in den kommenden Monaten sukzessive(!) weitere Minister gehen sehen. Zunächst „erwischte“ Korrupte, dann Umbettungen in andere, weniger auffällige Ämter, schließlich aus gesundheitlichen oder persönlichen Gründen.

    Mich würde auch nicht wundern, wenn ich am Ende zu lesen bekomme, dass angebliche „russische Terroristen“ den einen oder anderen höheren Beamten direkt auf der Straße mit bleihaltigen Argumenten treffen. Sowas ist – nicht nur, sondern auch – in der Ukraine nicht anormal, wie wir bereits wissen. Ziel ist dabei, den engsten Freundeskreis abzuschirmen und zu schützen; doch im Zweifel ist bekanntlich jeder sich selbst der Nächste.

    3. SCHUTZ DER KORRUPTEN FREUNDE & SICHERUNG DER GELDSTRÖME
    Indem man selbst „Gerechtigkeit“ übt, entzieht man die Freunde weiteren möglichen Prozessen. Dieses Verfahren ist allgemein üblich und auch im Westen vertraut und anerkannt. Nicht wenige Politiker haben sogar überhaupt erst so ihre Funktionen und Macht erlangt (vgl. Leyen).

    Da man nun „die Schuldigen bestraft“ hat, können sich die um Korruption Besorgten wieder schlafen legen. Das ist übrigens bilateral: Biden käme wohl politisch in echte Schwierigkeiten, würde Korruption konkret nachweisbar während seiner Förderperiode stattfinden. Ein bisschen schwammige Korruption mit ein paar Millionen hier oder da ist normaler Reibungsverlust. Aber wenn es um Hunderte Millionen oder gar Milliarden ginge, wären Biden und auch Flinten-Uschi in größerer Erklärungsnot als Selenskyj.

    4. EU-BEITRITT FORCIEREN
    Selenskyj dürfte klar sein, dass er nur noch im Amt ist, weil die USA ihn mit ungeheuren Mengen an Waffen und Geld stützen und ihm jeglichen Totalitarismus als „Kampf für westliche Werte“ abnehmen. Nicht nur militärisch, sondern auch innenpolitisch. Zugleich hat er nicht nur immer weniger Erfolge, sondern zunehmend Versagen aufzuweisen. Soledar und Bachmut waren die Heiligen Kühe.

    Um für seine Claqueure wenigstens irgendwas „Positives“ mit seinem Namen zu verbinden; und zugleich, um den „Rückweg“ in die militärische und wirtschaftliche Neutralität für seine Nachfolger zu erschweren, will er nun zumindest den EU-Beitritt forcieren. Dazu gehört die Glaubwürdigkeitsprüfung in Bezug auf die Korruptionsbekämpfung. Das erklärt auch warum der SBU und nicht der NABU plötzlich so rührend aktiv wird: Es ist das Gastgeschenk für Flinten-Uschis Kiew-Besuch.

    1. Oh ja mit Doppelmoral kennen sich Selensky und Kolomoisky bestens aus. Gut bezahlt die Probleme im Land als Komiker anprangern und sich vom Obergauner der Ukraine bezahlen lassen.
      Ob die ausgeplünderten Ukrainer Selensky auch gewählt hätten wenn sie von seinen Offshore Konten gewusst hätten?

    2. Mal ehrlich, @randolf16; ist die Zahl in deinem Namen ein Hinweis auf dein Alter oder deinen IQ?

      A) Glaubst du wirklich, die Dutzenden Entlassenen quer durch den gesamten Staatsapparat sind allesamt erst vor zwei Wochen korrupt geworden?

      B) Glaubst du wirklich, damit ist das korrupte Nest der ukrainischen Regierung ausgeräuchert?

      C) Glaubst du wirklich, Selenskyis enge Freunde, von denen übrigens kein einziger in dieser Entlassungswelle dabei war, sind üer Nacht allesamt stockehrliche Leute geworden? Ich stelle diese Frage ganz besonders im Hinblick auf die Pandora-Papers, von denen selbst die sonst so eloquenten orwellschen „Faktenchecker“ des Westens sagen mussten, dass da bis heute unbeantwortete Fragen sind.

      D) Glaubst du wirklich, Selenskyi ist nur zufällig und völlig unbeabsichtigt über die Offshore-Firmen und -Konten gestolpert?

      Wen du nur bei einer einzigen dieser Fragen mit dem „Ja!“ zögerst, dann war das, was Selenskyj machte, keine „Korruptionsbekämpfung“, sondern eine Gegnerbekämpfung. Und typischerweise nutzt man sowas ausschließlich politisch, schließlich ist es ja nicht das eigene Geld, das man verteidigen müsste.

      Übrigens auch in Deutschland; nur dort derzeit nicht in solchen Maßstäben. Oder wie, glaubst du, ist Frau Leyen zu ihrem Posten gekommen? Man musste sie wegen ihrer „Beraterverträge für enge Freunde“ aus der Schusslinie bekommen. Wäre die Ukraine schon in der EU, hätte man einige der Entlassenen in die EU wegbefördert. So jedoch musste man sie entlassen.

  9. Was liegt ALL dem zugrunde?

    HABGIER! HABSUCHT!

    Sobald ein entsprechend fehlprogrammierter Bioroboter Typ „Affe“ auf einen Posten gelangen kann, wo er (oder sie) Zugriff auf Ressourcen hat, wobei wohl immer GELD gemeint sein muß oder damit verbunden ist, dann glaubt der Bioroboter, seine Chance sei nun gekommen, und er greift so tief wie möglich rein in die Schatztruhe! Seine Programmierung „GIER“ erlaubt ihm nichts anderes, es ist ein Zwang, was den Betreffenden aber nicht entlastet, es sei denn, er wird für unzurechnungsfähig erklärt, wie das jedes von „Psychologen“ und Psychiatern aufgeweichte „Justizsystem“ gerne tut, weil die selber genügend plemplem sind.

    Was also muß gehandhabt werden= Na, die Fehlprogrammierung „Habsucht“! Was denn sonst?! Sie muß ABGESCHALTET und AUSGEROTTET werden im Bioroboter, dann kann dieser besser in Richtung VERNÜNFTIGER (echter) Mensch sich hinaufentwickeln, andernfalls nicht.

    Man teilt den Reichtum einer Gesellschaft gerecht, die Fähigen und Produzierenden bekommen auch weiterhin deutlich mehr als die anderen, denn SIE halten den ganzen Laden am Laufen. ABER sie wollen nicht darüber hinaus zu weiteren Reichtum gelangen, sie haben daran kein Interesse, weil ihnen nun er Stachel der Habsucht fehlt. DAS ist der entscheidende Punkt und das IST EVOLUTION im Denken!

    Es ist möglich, das zu erreichen. Es muß den Kindern immer und immer wieder verständlich gemacht und „eingetrichtert“ werden mit Mitteln, die VERSTEHEN und AKZEPTANZ bewirken bei ihnen, dann ist in 50 Jahren die Menschheit eine wirklich erträgliche! Sie ist auf dem besten Wege Richtung paradiesische Zustände und so etwas wie Oligar(s)chie und Superreichtum bei Einzelnen gibt es dann nicht mehr! NIE WIEDER, es ist dann ausgerottet und jeder, der doch wieder die alten Programme heraufbeschwört, wird keine Chance auf Überleben seiner selbst bekommen. Man entsorgt ihn im Sanatorium oder auf dem Mond, wenn er das wünscht.

  10. Ich interpretiere in den Aktionismus nichts rein, wozu auch denn es handelt sich hier bei um Sicherungsbemühungen fremder Kapitalgeber. Man braucht die Eigentumsbelege wenn der Krieg vorbei ist. Wäre ja blöd wenn beim Hand aufhalten jemand dazwischen funken kann.
    All die Strohmänner über die schon massenhaft Land aufgekauft wurde, all die Unternehmen die ihren Besitzer wechselten. Alles Eigentum ethnischer Russen welches noch zusammengerafft werden soll.

    Es auf verschwundene Mrd. Rüstungsgüter zu beziehen geht da nicht auf.
    Was kostet denn 1 Tag der Koordinierungstruppe ?
    Was kostet 1 Tag Ausbildung pro Soldat ?
    Was kostete all das alte entsorgte Militärgerät welches so großzügig und überteuert überlassen wurde?
    Das wird alles aus den Mrd. Beträgen bezahlt.
    Viele der Mrd. gehen an westliche Rüstungsbetriebe und sorgen für Erneuerung des Eigenbestandes und landen nie in der Ukraine. Vor Monaten schickte man schon 1000 Kontrolleure um verschwundene Waffen und Spenden zu suchen. Mit wenig Erfolg.

  11. Korruption gab und gibt es in der Ukraine schon lange.

    Natürlich wollte man bei Frau v.d. Leyen Eindruck schinden. So hat man dann Nägel mit Köpfen gemacht und unliebsame Mitwisser entfernt. Diese Anweisung stammt vermutlich auch aus dem Westen, da der dortige Rechnungshof ein riesen Problem hat und die Ukraine nun massiv Belege fälschen muss. Na hoffentlich klappt das auch (nicht). Vielleicht machen das die USA´ler aber auch gleich selbst. Ich hätte da auch kein großes Vertrauen in die Ukraine. Da sind schon so viele Leute weg. Leute mit Macht und Verbindungen. Da ist nun Vorsicht geboten.

    Mich wundert es sowieso bis heute, dass es da keinen Schwanz gibt, der die Fresse voll hat und mal das Maul öffnet… sorry für die Wortwahl, aber seit Wiki-Leaks müsste es doch da mal irgendeinen nerven. Das gleiche gilt für die NS-1 & 2 Sprengungen. Ich denke die Wahrheit finden wir nur über solche Helden raus. Alle anderen sind durch die Korruptheit gefangen, gebunden und verwoben. Da schert sonst fast niemand aus. Ist warscheinlich auch viel zu lukrativ und jeder hat ein Druckmittel (seine Familie)….

  12. ….soweit bekann ist, hat der „Führer“ am 23. April 1945 veranlasst, dass der „Reichsmarschall und Reichsjägermeister“ Hermann Göring festgenommen wurde, weil er einen „Putsch“ versuchte ??.. …Kriegsende war am 8/9 Mai 1945 ??..😎😈

Schreibe einen Kommentar