Politico: USA dachten schon lange vor dem G7-Gipfel in Japan darüber nach, die ukrainischen Streitkräfte für den Einsatz von F-16 zu trainieren

Politico zufolge spielte US-Außenminister Anthony Blinken eine Schlüsselrolle dabei, US-Präsident Joe Biden davon zu überzeugen, seine Haltung zur Lieferung von Kampfflugzeugen „aufzuweichen“.

Die USA haben schon lange vor dem G7-Gipfel in Hiroshima über die Möglichkeit nachgedacht, ukrainische Piloten im Umgang mit F-16-Kampfflugzeugen auszubilden – trotz offizieller Zusicherungen, dass Washington die Lieferung der Kampfflugzeuge nicht als kurzfristige Priorität betrachte. Das berichtete am Montag die Zeitung Politico, die mit fünf mit diesem Thema vertrauten US-Beamten gesprochen hat.

Ihnen zufolge spielte US-Außenminister Anthony Blinken eine Schlüsselrolle bei der Überzeugung von US-Präsident Joe Biden, die Haltung zu den F-16 „aufzuweichen“, obwohl das Staatsoberhaupt in der Regel dazu neigt, in solchen Fragen auf die Position des Verteidigungsministeriums zu hören. Seine Vertreter warnten, dass mögliche Lieferungen von Kampfjets an Kiew den Konflikt eskalieren und Russland zu Vergeltungsmaßnahmen zwingen könnten, doch Blinken überzeugte die Regierung davon, dass Moskau als Reaktion auf die verstärkten Lieferungen des Westens an die Ukraine selten über rhetorische Drohungen hinausgegangen ist.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Frage der F-16 bei einem Treffen der Kontaktgruppe zur Ukraine auf der US-Airbase Ramstein in Deutschland am 21. April angesprochen wurde. Die anwesenden Verteidigungsminister forderten Pentagon-Chef Lloyd Austin auf, ukrainischen Piloten zu erlauben, solche Kampfflugzeuge zu fliegen zu lernen. Kurz darauf erörterte der US-Verteidigungschef dies mit dem Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses, der „einstimmig“ beschloss, dass es sinnvoll sei, die Ausbildung durchzuführen. Am Vorabend des G7-Gipfels in Hiroshima besprach Austin das direkt mit Biden und sprach sich dafür aus, dass die USA die Ausbildung ukrainischer Piloten durch Verbündete genehmigen.

„Diese Kampfflugzeuge sind zwar für die bevorstehende Gegenoffensive nicht relevant, aber Austin war dennoch der Meinung, dass die Ukraine über Luftstreitkräfte der vierten Generation verfügen sollte, so dass die Ausbildung logisch erschien“, so ein ungenannter Pentagon-Beamter gegenüber Politico.

Ihm zufolge wurde Washington schließlich während der Reise des US-Sicherheitsberaters des Präsidenten, Jake Sullivan, nach London in der ersten Maihälfte von der Notwendigkeit eines „zweistufigen Ansatzes“ überzeugt, d. h. zunächst die ukrainischen Streitkräfte auszubilden und dann mit F-16 zu versorgen. Dort erörterte er diese Aussicht mit Vertretern Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands und führte auch Telefongespräche mit Kollegen aus den Niederlanden und Polen. Am 11. Mai teilte Sullivan dem Präsidenten mit, dass die Verbündeten den amerikanischen Vorschlag unterstützten.

Am 21. Mai kündigte Biden auf einer Pressekonferenz im Anschluss an den G7-Gipfel in Hiroshima an, dass der Westen damit beginnen werde, ukrainische Piloten im Umgang mit Kampfjets der vierten Generation, einschließlich der F-16, zu trainieren. Gleichzeitig sagte Sullivan, dass Washington in den kommenden Monaten mit gleichgesinnten Staaten darüber diskutieren werde, welche Staaten Kiew die F-16-Jets zur Verfügung stellen werden.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

8 Antworten

  1. Selber schuld, kann man da nur sagen. ( Das versteht man nun nicht direkt 🙂 )

    Ab gewissem Zeitpunkt das klar war,…

    .. dass die USA ´+ NATO ihre Zielverfolgungsstrategie ( nach Zbigniew Kazimierz Brzeziński ) geändert hatte – die RF „klein und geteilt zu bekommen, indem man den Ukrainer eben nur Waffen zur Verfügung stellten die für den Häuserkampf in den Städten geeignet waren und so nun mal die weltweite Empörung hervorgerufen hätte mit dem sichtbaren Vergang der Infrastuktur und dem Verlust von vielen Zivilisten ) ….

    …. önderte auch die RF ihre Strategie der Entmilitarisierung der Ukraine auf die weitgehendste auf Zeit agietrende Entmilitarisierung der Auftraggeber der Ukraine USA-GB-NATO. ….

    Wenn sie – NATO-USA-GB- nun auch noch ihre Flugzeuge vor die Hochsitze der RF senden hat das RF Militär jede Zeit der Welt ihre eigene Luftabwehr zu trainieren und vor allem auf die Nato-Waffen zu modernisieren oder besser gesagt zu entwickeln…. Wie nun schon an fast allen durch die Nato eingesetzten Raketentypen usw. geschehen….

    Dummheit PUR was die Politiker machen und vor allem die West-Militärs zulassen. Noch ein par Monate und sämtliche neue Waffentypen der Nato sind in der Ukraine im Einsatz…und in relativ kurze Zeit wird ihnen die Schlagkraft gezogen…

    Also, je eher die Deppen ihre Fliegerchen schicken, je besser.

    1. > önderte auch die RF ihre Strategie der Entmilitarisierung der Ukraine auf die weitgehendste auf Zeit agietrende Entmilitarisierung der Auftraggeber der Ukraine USA-GB-NATO.

      Wenn die RF sich nicht beeilt, werden NATO-Länder die Produktion hochfahren und schneller liefern als Russland die Waffen zerstören kann. Die Rüstungsindustrie-Gewinne werden sprudeln.

  2. „F-16“-Kampfjets: Ukrainische Jetpiloten absolvieren Tests in den USA

    06.03.2023 …
    Erstmals besuchen Ukrainer Kurse an der US-Ausbildungsstätte für „F-16“-Piloten. Joe Biden schließt eine Lieferung der Kampfjets weiter aus.(Süddeutsche)

    „Jedoch berichtet der US-Sender CNN unter Berufung auf drei mit der Sache vertrauten Personen, dass mit der Schulung der beiden ukrainischen Piloten offenbar auch ausgelotet werden solle, wie lange es dauern würde, Ukrainer für den Einsatz an US-Kampfflugzeugen – darunter auch F-16-Jets – zu schulen. Dafür würden auch ihre Fähigkeiten getestet.“(N-TV gleicher Tag)

    Vor ein paar Tagen gab es eine Meldung in der man die uk. Piloten lobte und von einer Ausbildungszeit von nur noch 4 Monaten sprach.

    Wie viele Kampfpiloten hatte die Ukraine noch nach Beginn der MSO ohne den Geist von Kiew?
    Einsatzbereit sollen 125 Maschinen gewesen sein. Russland sprach von 278 ukrainische Kampfflugzeuge die man abgeschossen hätte. (Stand Feb.23) Die Zahl ist durchaus möglich da ja genug „Ersatzteile“ geliefert wurden.

  3. Auch beim „Denken“ kann man lügen. Am überzeugendsten ist immer noch die Annahme, dass vor allem die Vasallen der USA die Ukraine aufrüsten sollen, ohne Rücksicht auf Verluste. Am Ende haben natürlich immer die Amis einen Krieg gewonnen.

  4. Eigentlich frag ich mich die ganze Zeit über, welchen Sinn es macht, die Sachen die man Liefern will, anzukündigen.
    Holt man sich darüber so eine Art Legitimation, weil man weiss, das das eigentlich nicht regelkonform ist.
    Weil man sich auf die Art eines taktischen Vorteils beraubt.
    Wenn Russland doch plötzlich gegen die neuesten Sachen kämpfen muss und eventuell verliert.
    Oder versucht man zu pokern.
    Man will ja eigentlich Russland schwächen, das schafft man aber nicht, wenn man den Gegner nicht zwingt alles aber auch alles einzusetzen, was er hat.

    1. @ Vogonendichter

      Vielleicht hoffen sie das sich der russische Bär zähneklappernd in der Taiger versteckt.

      Nein ernsthaft wir und sicher auch andere Länder haben die Nachweispflicht über den Verbleib von Rüstungsgüter. Dann gibt es noch das Verbot Waffen einfach weiter zu verkaufen. Der Weiterverkauf bestimmter Güter muss vom Verkäufer genehmigt werden. Haben das Theater bei den alten DDR MiGs doch erlebt. Und die Zankerei beim Leo war auch aus diesem Grund.
      Wenn also einer was raushaut dann gibt es Überstunden in der Genehmigung
      Abteilung.
      Stell dir mal vor die Russen würden plötzlich mit Leo 2 vor den Ukrainern auftauchen.

  5. Was soll man davon halten ?
    Klar , so eine Ausbildung in 4 Monaten ist schon ganz schön lange . 😀
    Selbst wenn die Piloten das Teil dann fliegen könnten , im Kampfeinsatz ist das noch mal eine ganz andere Nummer .
    Kann ich mir nicht vorstellen dass das funktioniert , was ich mir aber vorstellen kann , das die Flugdinger letztendlich doch von NATO-Piloten geflogen werden , muss man ja nicht sagen .

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