Präsidentschaftswahl

Russland oder die USA, wer mischt sich in die türkischen Wahlen ein?

Nun hat auch der türkische Präsidentschaftswahlkampf seine ausländische Wahleinmischung. Die Opposition beschuldigt Russland, die Regierung beschuldigt die USA. Was ist passiert?

Man kann die Präsidentschaftswahl in der Türkei mit Fug und Recht als Schicksalswahl bezeichnen, denn sollte Erdogan die Macht verlieren, wird eine pro-westliche Opposition die Macht übernehmen. Zwar verkündet die Opposition, dass sie die guten Beziehungen zu Russland beibehalten will, aber das hat nichts zu sagen, denn das haben wir auch schon zum Beispiel in Moldawien erlebt. Die damalige Präsidentschaftskandidatin Sandu hat ebenfalls versprochen, die guten Beziehungen zu Russland beizubehalten, nur um danach – zum Schaden ihres Landes – das exakte Gegenteil zu tun, worüber ich oft berichtet habe.

Die Ausgangslage vor der Wahl

Der Vergleich zwischen den beiden – eigentlich völlig verschiedenen – Ländern ist aus einem Grund durchaus möglich, denn sowohl Moldawien als auch die Türkei hängen zu einem wichtigen Teil wirtschaftlich von Russland ab. Als Russland nach dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges durch die Türkei im Jahr 2015 die Wirtschaftsbeziehungen zur Türkei weitgehend abgebrochen hat, waren die Folgen sehr schmerzhaft für die Türkei, die im Bereich Tourismus, Export landwirtschaftlicher Erzeugnisse und Import von Energieträgern sehr auf Russland angewiesen ist. Russland ist übrigens der drittgrößte Handelspartner der Türkei.

Aber das Beispiel der EU hat gezeigt, dass solche pragmatischen Interessen für Vasallen der USA kein Gewicht haben, wenn die USA Sanktionen gegen einen Gegner, in diesem Fall Russland, verhängen wollen. Dann gehen die Vasallen den Weg mit, auch wenn er für sie geradezu selbstmörderisch ist. Das dürfte auch für die türkische Opposition gelten.

Der Konkurrent von Erdogan bei den Wahlen hat bereits angekündigt, im Falle eines Wahlsieges sofort die Beziehungen zur EU und zum Westen zu verbessern. Dass er sich dabei der anti-russischen Politik inklusive der Sanktionen verweigert, ist kaum denkbar. Auf die Frage, ob er eine NATO-Erweiterung (der Beitritt Schwedens wird zum Ärger der USA bisher von Erdogan verhindert) unterstützen würde, antwortete er zum Beispiel:

„Natürlich. Im 21. Jahrhundert ist die NATO nicht nur eine militärische Organisation, sondern auch der Verteidiger der Demokratie. Wir werden unsere Beziehungen zum Bündnis im gleichen Rahmen wie in der Vergangenheit aufrechterhalten.“

Daher ist es offensichtlich, wer an dem Wahlsieg welches Präsidentschaftskandidaten in der Türkei interessiert ist: Der Westen unterstützt offen den Oppositionsführer, die deutschen Grünen – immerhin Regierungspartei und Inhaber des Postens der deutschen Außenministerin – fordern sogar vollkommen offen die Abwahl von Erdogan. Russland hingegen dürfte sich eher wünschen, dass Erdogan die Wahl gewinnt. Er ist für Russland zwar kein einfacher Partner, aber man weiß in Moskau, was man von ihm erwarten kann (und auch was nicht) und es ist klar, dass Erdogan keine Sanktionen gegen Russland verhängen würde – und sei es nur, weil sie der Türkei zu sehr schaden würden.

Der Video-Skandal

Wenige Tage vor der Wahl gab es in der Türkei einen Skandal. Im Netz tauchte ein gefälschtes Sexvideo auf, das Muharrem İnce, einen der oppositionellen Präsidentschaftskandidaten, natürlich diskreditiert hat. Daraufhin warf er genervt das Handtuch und zog seine Präsidentschaftskandidatur zurück.

Die Opposition hat sofort Russland für das gefälschte Video verantwortlich gemacht und westliche Medien wie der Spiegel sehen das auch so. In seinem Artikel mit der Überschrift „Türkischer Wahlkampf – Erdoğan-Rivale Kılıçdaroğlu wirft Russland Deepfake-Kampagne vor“ hat der Spiegel den Eindruck erweckt, dass Russland wohl dahinter steckt, vor allem aber hat der Spiegel die Möglichkeit, dass ein westlicher Staat – zum Beispiel die USA – dahinter stecken könnte, gar nicht erst erwähnt.

Kılıçdaroğlu beschuldigt Russland

Kılıçdaroğlu warf Russland offen vor, hinter dem Sexvideo-Skandal zu stecken, der zum Rückzug von İnce aus dem Präsidentschaftswahlkampf geführt hatte. Kılıçdaroğlu warnte Russland gleichzeitig davor, sich in die inneren Angelegenheiten der Türkei einzumischen. Kılıçdaroğlu sagte:

„Wenn ihr nach dem 15. Mai unsere Freundschaft wollt, nehmt eure Hände vom türkischen Staat.“

Außerdem twitterte er auf Türkisch und auch auf Russisch:

„Liebe russische Freunde, ihr steckt hinter den Montagen, den Verschwörungen, den Deep-Fake-Inhalten, den Tonbändern, die gestern in diesem Land herauskamen. Wenn ihr nach dem (Wahltag am) 15. Mai unsere Freundschaft wollt, nehmt eure Hände vom türkischen Staat. Wir stehen nach wie vor zu Zusammenarbeit und Freundschaft.“

Gegenüber Reuters sagte Kılıçdaroğlu, er habe Beweise dafür, dass Russland dahinter stecke:

„Wenn wir keine konkreten Beweise hätten, hätte ich nicht darüber getwittert. Wir halten es für inakzeptabel, dass sich ein anderes Land zugunsten einer politischen Partei in den Wahlprozess in der Türkei einmischt. Ich wollte, dass die ganze Welt davon erfährt, also habe ich es getwittert.“

Die Beweise, die er angeblich hat, hat er übrigens nicht vorgelegt.

Erdogan beschuldigt den Westen

Die türkische Regierung sieht das anders und macht die USA für den Skandal verantwortlich. Der türkische Innenminister erklärte:

„Die USA mischen sich regelmäßig in die Wahlen in der Türkei ein, und zwar auf verschiedene Weise, unter anderem durch den Einsatz so genannter Kassetten-Verschwörungen [gefälschte Videos]. Was hat Muharrem Ince ihnen getan? Sie haben kein Gewissen“

Erdogan wurde noch deutlicher. Im Fernsehen sagte er:

„Herr Kemal hat sich jetzt auf Russland gestürzt, weil es angeblich die Wahlen in der Türkei lenkt. Er sollte sich schämen. Was antwortest Du, wenn ich Dir sage, dass sich die USA, Frankreich, die BRD und Großbritannien in die türkischen Wahlen einmischen?“

Weiter bezeichnete Erdogan die westlichen Staaten als „Lügner“:

„Ich treffe mich mit ihnen seit 20 Jahren, Du kannst sie nicht besser kennen als ich. Ich habe mit ihnen an einem Tisch gesessen, sie sind Lügner“

Cui bono?

Wenn man wissen möchte, wer hinter dem gefälschten Skandal-Video stecken könnte (und wer auf keinen Fall dahinter stecken kann), muss man sich nur fragen, wem der Skandal genützt hat. Dazu müssen wir verstehen, wie die Wahlen in der Türkei funktionieren.

Bei der Wahl treten neben Präsident Erdogan und seinem wichtigsten Herausforderer Kemal Kılıçdaroğlu noch einige andere Kandidaten von Oppositionsparteien an. Sollte in der ersten Wahlrunde keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen, gibt es eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten, die die meisten Stimmen bekommen haben.

Die Umfragen sehen Erdogan und Kılıçdaroğlu praktisch gleichauf und beide hoffen auf eine absolute Mehrheit im ersten Wahlgang. Dass Ince nun das Handtuch geworfen hat, nützt Kılıçdaroğlu, weil zu erwarten ist, dass sich die Wähler des Oppositionellen nun auf die Seite des führenden Oppositionellen schlagen.

Selbst wenn man Russland für den Teufel in Person halten möchte, kann Russland nicht hinter dem Skandal stecken, weil der Skandal Erdogan schadet. Das ist kein Beweis für die Täterschaft der USA, es ist aber ein Beleg dafür, dass Russland es nicht gewesen sein kann.

Ein türkischer Maidan?

Die Atmosphäre im türkischen Wahlkampf ist extrem aufgeheizt. Sollte Erdogan im ersten Wahlgang knapp gewinnen, dürfte die Opposition Erdogan Wahlfälschung vorwerfen und die westlichen Medien würden diesen Vorwurf übernehmen. Das ist ein Ritual, das wir aus vielen Ländern kennen, in denen die USA einen Kandidaten der Opposition unterstützt haben. Daher sind auch Proteste und Unruhen möglich, auch das wäre nicht das erste Mal.

Hinweise darauf, dass es in diese Richtung gehen kann, gibt es schon. Ich zitiere dazu einen Artikel der TASS, der darüber berichtet hat.

Beginn der Übersetzung:

Erdogans Rivale versprach, die Wahlprotokolle parallel zur Wahlkommission zu verlesen

Kemal Kılıçdaroğlu sagt, er werde „alle Versuche, mit den Ergebnissen zu spielen“, aufdecken

Kemal Kılıçdaroğlu, der wichtigste Konkurrent des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan um das Präsidentenamt, von der oppositionellen Republikanischen Volkspartei, verspricht, die Wahlprotokolle der Wahlen vom 14. Mai parallel zur Zentralen Wahlkommission zu veröffentlichen.

„Wir werden alle Versuche, mit den Ergebnissen zu spielen, aufdecken. Nicht die Zentrale Wahlkommission, sondern wir werden die Ergebnisse verkünden. Wir arbeiten seit eineinhalb Jahren an der Sicherheit der Wahlkommissionen, es gibt eine Infrastruktur, es wurden Tests durchgeführt. Wir werden jedes Protokoll [aus jedem Wahllokal] veröffentlichen. Wir werden sie alle haben“, sagte er am Mittwoch im Fernsehsender Tele-1.

Kılıçdaroğlu machte keine Angaben zu der Infrastruktur, an der seine Partei gearbeitet hat. Er wies jedoch darauf hin, dass die offiziellen Stellen, „die Zentrale Wahlkommission oder die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu, möglicherweise nicht alle Protokolle veröffentlichen“.

Die Auszählung der Stimmen bei türkischen Wahlen wird in jedem Wahllokal von Kommissionen überwacht, die sich aus Vertretern der zur Wahl stehenden Parteien zusammensetzen. Vertreter seiner Partei sind in der Regel in jedem oder den meisten Wahllokalen anwesend. Am Ende des Wahlvorgangs werden die Stimmzettel ausgezählt und ab 17.00 Uhr werden am Wahltag Ergebnisprotokolle erstellt. Die Vertreter jeder Partei in der Kommission erhalten eine offizielle Kopie des Protokolls, die dann an die Parteizentrale weitergeleitet wird.

Die offiziellen Ergebnisse der Auszählung werden veröffentlicht, sobald die Wahlkommission die Stimmzettel verarbeitet hat, und ein oder mehrere Medien sind berechtigt, sie in Echtzeit zu veröffentlichen. Traditionell ist das die Nachrichtenagentur Anadolu, aber in der Vergangenheit wurde das Recht auch privaten Medien und Fernsehsendern gewährt. Häufig können die Medien die Daten schneller erhalten als die Zentrale Wahlkommission, da ihre Korrespondenten vor Ort die Ergebnisprotokolle aus den Wahllokalen oder den Regionalbüros der Parteien oft schneller an ihre Redaktionen weiterleiten.

Nach Angaben der Wahlkommission können 64 Millionen türkische Bürger an den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 14. Mai teilnehmen, während mehr als 1,6 Millionen bereits im Ausland gewählt haben. Insgesamt werden 191.884 Wahlurnen im In- und Ausland aufgestellt. Ein Präsidentschaftskandidat braucht mehr als 50 Prozent der Stimmen, um zu gewinnen. 36 Parteien treten zu den Parlamentswahlen an. Sie müssen die Sieben-Prozent-Hürde überwinden, um ins Parlament einzuziehen, aber wenn sich eine Partei mit anderen verbündet, gilt diese Voraussetzung nicht. Türkische politische Analysten schließen eine Präsidentschaftswahl mit zwei Wahlgängen nicht aus. In diesem Fall wird die zweite Runde am 28. Mai stattfinden. Sieger ist der Kandidat, der die einfache Mehrheit der Stimmen erhält.

Ende der Übersetzung

Dem bleibt nur hinzuzufügen, dass die Wahlen wohl sehr interessant werden dürften…


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

36 Antworten

  1. Ich verstehe nicht, wieso so viele Türken scheinbar wieder US-Sklaven werden wollen? Was haben sie davon außer Leibeigenschaft und Kriegsgefahr?
    Auf sowas stehen normalerweise nur deutsche Impflinge, wie hoch ist eigentlich de „Impf“quote in der Türkei?

    1. Pepe Escobar (darunter verlinkt) meint, auch Erdogan würde mit beiden Seiten flirten und Vorteile ziehen wollen – viele Länder und Politiker dort realisieren wohl noch nicht, wie üble Totalitäre Diktatur den westlichen Oligarchen vorschwebt. Vielleicht sollte der Globale Osten unabhängig von einzelnen Wahlen mehr Aufklärung leisten? RT schrieb gestern über einen Herrn Buffett, der offen zur Gewinnmaximierung eine „Klima-Kriegswirtschaft“ wünscht – die natürlich auch sämtlichen U.S.-Vasallen aufgezwungen werden sollte:

      https://de.rt.com/wirtschaft/169899-warren-buffett-massnahmen-2-weltkriegs/

      1. Würde es etwas bringen, wenn der Osten Aufklärung leisten würde? Diejenigen, die sie brauchen, würden das sowieso nur als „Russische Propaganda“ und „Chinesische Propaganda“ abtun, ohne sich mit den Inhalten zu beschäftigen.
        Und die, die sie nicht brauchen, wissen sowieso schon, was los ist.

        1. Es gibt die Redewendung mit den Tropfen, die einen Stein aushöhlen… Es heißt auch oft, einzig im Westen haben Manche Probleme mit der „russischen Propaganda“. In vielen Ländern kann man sich wohl nicht vorstellen, wie totalitär und dysotopisch das System wäre, welches westlichen Oligarchen vorschwebt – GLOBAL. So verkauft etwa die Türkei einige Drohnen den Ukros, zählt kurzfristige Einnahmen – und kaum wer denkt daran, wie total die angestrebte Abzocke wäre.

          Das Problem mit totalitären Systemen – wenn man die deutlich merkt, kann man sich kaum noch befreien.

          In vielen Ländern gibt es keine eigene Erfahrungen mit Totalitarismus – was die Oligarchen bauen, ist aber stark totalitär; Manche sehen es schon jetzt deutlich. Kürzlich zitierte ich hier einen belgischen Professor, der sich dessen sicher ist. Sein Buch wurde an der Uni Gent verboten – oder, wie einer seiner Kollegen es nennt, nicht verboten – es dürfe nur nicht mehr verwendet werden. Das Wort ‚Doppeldenk’ fiel zum Artikelende auch.

      2. Nichtarier dürfen in der EU keine Medien betreiben. Anbei die Originalfassung. Die entsprechenden EU-Verordnungen sind inhaltlich quasi identisch, aber so ausufernd und verstreut, daß es unmöglich ist, sie hier einzustellen. Der „Globale Osten“ kann hier nicht aufklären. Immerhin kann man über das Internet dort direkt lesen. Da das kaum einer tut, wird das bisweilen nur wenig blockiert und verfolgt.

        „Schriftleitergesetz
        Vom 4. Oktober 1933 (Reichsgesetzblatt I S. 713)
        Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird:

        § 3. (3) Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda bestimmt, welche Zeitschriften als politische im Sinne dieses Gesetzes anzusehen sind.

        § 5. Schriftleiter kann nur sein, wer:
        1. die deutsche Reichsangehörigkeit besitzt,
        3. arischer Abstammung ist und nicht mit einer Person von nichtarischer Abstammung verheiratet ist,

        § 14. Schriftleiter sind in Sonderheit verpflichtet, aus den Zeitungen alles fernzuhalten:
        2. was geeignet ist, die Kraft des Deutschen Reiches nach außen oder im Innern, den Gemeinschaftswillen des deutschen Volkes, die deutsche Wehrhaftigkeit, Kultur oder Wirtschaft zu schwächen …“

        „Bemerkungen zum deutschen Schriftleitergesetz“

        „… Goebbels` Rede im Reichsverband der deutschen Presse: ‚Das Schriftleitergesetz, das Ihnen hiermit in die Hand gegeben wird, ist, ich möchte das sagen, das modernste der Welt, und ich bin der Ueberzeugung, daß in fünf, sechs oder sieben Jahren die andern Länder dieses Gesetz abschreiben werden. Denn es ist das einzige mögliche, die Freiheit des Geistes und die Interessen des Staates in Einklang zu bringen.’…

        Wo Kritik nicht mehr möglich ist, wird schon der geringere Hitzegrad des Glaubens als Kritik empfunden. … Infolgedessen wird die Aufgabe der Presse von Grund aus verändert. Sie besteht wesentlich darin, nicht mehr zu diskutieren, sondern zu interpretieren und die Entschlüsse der Regierung mit den Argumenten unterbauen zu helfen, die sie beizubringen vermag. Im Rahmen der Regierungsmeinung ist dem Journalisten ‚geistige Freiheit‘ zugestanden und garantiert….

        Es wird also nicht nur grundsätzliche Uebereinstimmung mit dem Willen der Regierung gefordert, sondern darüber hinaus auch die Uebereinstimmung von Fall zu Fall – in jedem Fall. Ist es denn nicht ganz folgerichtig, daß ein Propagandaminister das machtvolle Instrument, das ihm zu Gebote steht, die Presse, nach seinem Gutdünken ansetzt?“

        Neue Zürcher Zeitung vom 10.10.1933 – von Max Ruchner
        http://pressechronik1933.dpmu.de/bemerkungen-zum-deutschen-schriftleitergesetz-neue-zurcher-zeitung-vom-10-10-1933/

        1. @„Der „Globale Osten“ kann hier nicht aufklären“

          Direkt im Westen kaum (Manche lesen RT & Co dennoch) – aber die restliche Welt warnen, wo man landen kann, wenn man sich den westlichen Oligarchen ausliefert. Wenn die restliche Welt vorsichtig wird, wird bereits viel gewonnen – noch hoffen Baerbock, Biden &Co, einige Länder beschwätzen zu können.

          Aber sogar Polen – ich zitierte hier mal polnische Umfragen vom Herbst 2022 und Januar 2023 – bei allen Fragen wurden die Leute deutlich kritischer gegenüber dem Ukrostan und den Waffenlieferungen. Der zitierte Artikel erklärte es mit „russischer Propaganda“ – die wird also doch zumindest in Teilen der Gesellschaft empfangen – und scheint zu wirken.

    2. @ Ich verstehe nicht, wieso so viele Türken scheinbar wieder US-Sklaven werden wollen?

      Ich habe zu dem Thema bereits auf Humml geantwortet… (Zur Vermeidung von Wiederholung)
      https://www.anti-spiegel.ru/2023/russland-oder-die-usa-wer-mischt-sich-in-die-tuerkischen-wahlen-ein/#comment-176320

      Ich verstehe nicht…. ne Paco, brauchst auch gar nicht erst anfangen darüber nachzudenken. Wenn es ein stolzes Volk gibt, dann sind es die Türken. Jeder türkische Strassenfeger in DE hat mehr Stolz und Ehre in seiner Mentalität als der Großteil der Masse an Deutschen… Und die wissen ganz genau was DEMOKRATIE ist… 🙁 noch besser… manch einer hats reingebrügelt bekommen in Wort-Schrift und oft mit der Faust.

  2. @„Die damalige Präsidentschaftskandidatin Sandu hat ebenfalls versprochen, die guten Beziehungen zu Russland beizubehalten, nur um danach – zum Schaden ihres Landes – das exakte Gegenteil zu tun, worüber ich oft berichtet habe.“

    Kürzlich hat die sich dem Importverbot des Ukro-Getreide angeschlossen, initiiert von Polen und Ungarn – worauf die Banderas mit totalem Wirtschaftskrieg drohten. Mit Russland mag sie keine guten Beziehungen mehr haben, aber mit dem Gelobten Frontland der Globalen Wokeness – auch nicht mehr.

    Ich las kürzlich Analysen, laut den auch Gegner Erdogans nicht ganz zum Westen schwenken können – wenn sie auf türkische Interessen achten. Von Pepe Escobar:

    „… Doch Washington könnte eine Überraschung erleben. Der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu hat angedeutet, dass die außenpolitische Ausrichtung Ankaras mehr oder weniger ausgewogen bleiben wird, während einige Beobachter überzeugt sind, dass selbst im Falle eines Sturzes Erdogans dem Schwenk der Türkei zurück nach Westen Grenzen gesetzt sind. …“

    https://uncutnews.ch/kuehne-spielzuege-auf-dem-westasiatischen-schachbrett/

    „… Ankara unter Erdogan ist in seiner jetzigen Form nicht pro-russisch, sondern versucht, von beiden Seiten zu profitieren. Die Türken verkaufen Bayraktar-Drohnen an Kiew, haben militärische Deals abgeschlossen und investieren gleichzeitig unter dem Deckmantel der „Türkischen Staaten“ in separatistische Tendenzen auf der Krim und in Cherson. …“

  3. ….naja – gefälschte Sex-Tapes sind doch wohl eher die Spezialität der yankee’s – denke nicht, daß Russland mit sowas mehr Erfahrung hätte…

    Und ich könnt jetzt schon wieder lachen – der Verlierer, höchstwahrscheinlich das Oppositionelle – wird die „wahl“ nicht anerkennen…. – fröhlicher bürgerkriegsähnlicher Zustand ist wohl die Folge – Türke viiiiel Stolz, viiiiel „Ehre“ – viiiiiele Messer…

    1. Man kann die story auch weiter spinnen: es folgt ein „Terroranschlag“ auf Erdogan bzw. die Regierung und – tadaaah – man findet am Tatort wieder die berühmten Reisepässe. Diesmal erwarten wir logischerweise russische Pässe. Oder aus einem muslimischen Land. Macht sich immer gut…

  4. Sollte Erdogan die Wahl gewinnen, wie stellen sich dann die Grünen den Umgang mit der Türkei vor, nachdem das grüne Außenministerium vorher von seiner Wiederwahl abgeraten hat.

    Gerade von Beamten des Außenministerium darf man diplomatisches Geschick erwarten, mit Baerbocks ständigem Benehmen eines Elefanten im Porzellanladen hat sie bewiesen, dass das gegenwärtige Außenministerium überflüssig ist.

    1. @henio
      Die Grünen müssen sich nichts mehr vorstellen , man hat Sie bewusst an die Macht gelassen , damit Sie sich selber als faule Nummer vorführen , hat prima geklappt .
      Damit sind die Grünen in D erledigt , hier gilt es nur noch zu klären ob die Ampel vorzeitig auseinander bricht , oder durch die nächste Wahl wieder in die Oposition verschwindet , Möglichkeit 3 lass ich mal weg .
      Schauen Wir einfach mal ob sich Erdogan behaupten kann , aktuell ist derzeit keine Wahl mehr sicher .

      1. Ihre Gedanken teilen wahrscheinlich einige Menschen die im Oberstübchen noch gesund sind.

        Trotzdem fragt man sich mal wieder was mit der deutschen „Opposition“ eigentlich los ist. Der Merz winselt leise vor sich hin dass er den Habeck scheiße findet, anstatt dass er zum Frontalangriff bläst und diese „Regierung“ mit ihrer allumfassenden Unfähigkeit zum Teufel jagt.

        Aber 12 Jahre GroKo haben das Konzept „Opposition“ wohl nicht nur verbal zu einem Fremdwort werden lassen. Der Merz weiß wahrscheinlich gar nicht was er mit seiner Haltung anfangen soll. Zu sehr blackrock-verblödet.

        Daran kann man eindrucksvoll erkennen, dass der Beruf des Politikers bei uns langsam aber sicher ausgestorben ist. „Politiker“ sind heutzutage nur noch Aufziehmännchen die den Lobbyisten zu Diensten stehen.

        Von daher teile ich eigentlich Ihre Meinung, aber es wird sich, auch im Falle von Landtagswahlen, nichts ändern. Die Mehrheit findet Habeck und Blödbock ganz arg dufte und solange unsere „Medien“ nicht über den Habeck-Filz und Blödbocks himmelschreiende Dummheit berichten, wird sie unsere „Top-Diplomatin“ bleiben.

        1. @oTTo

          Das einzige was der Merz von sich gibt ist, dass Scholz sich nicht energisch genug für die Ukraine stark macht, sonst denkt es gar nicht dran etwas zu unternehmen, das den USA nicht in den Kram passt.

  5. „… während mehr als 1,6 Millionen bereits im Ausland gewählt haben.“

    Entgegen sonstiger Gepflogenheiten wurden – wie mir ein Bekannter berichtete – zB in D Wahllokale längst geschlossen, da in D lebende Türken traditionell mehrheitlich AKP wählen. Gewählt werden kann nur noch in Konsulaten.

  6. So ein Deepfake Sexvideo ist doch recht einfach herzustellen. Mittlerweile gibt es für jeden Star und jedes Sternchen dutzende von diesen gefälschten Videos im Netz. Da dürften die türkischen Sternchen keine Ausnahme sein.

    Die Wahlen in der Türkei sind natürlich wichtig, aber so ein Video zum Anlass zu nehmen eine Kandidatur zu schmeißen ist reichlich übertrieben. Ein anderer Kandidat hätte sich wahrscheinlich öffentlich darüber entrüstet sich aber insgeheim über die viele PR herzlich gefreut. Immerhin ist dann sein Name in aller Munde.
    Mein Verdacht ist, dass der Rückzieher von der Kandidatur andere Gründe hat.
    Jedenfalls hilft es Kemal Kılıçdaroğlu, dem wichtigsten Konkurrenten Erdogans, sich besser zu positionieren.

    1. Diese Spielchen funktionieren immer und immer wieder. Der Grund ist, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung unfassbar dumm ist. Oder besser gesagt gutgläubig. Ich glaube nicht dass es in der Türkei prinzipiell anders als im Westen ist: Was die Glotze sagt, ist Wahrheit. Glotze sagt, renn zur Impfung, also ab zur Impfung. Glotze sagt, „die Russen warn’s“, also waren’s die auch.

      Auf diesem Planeten wird sich so lange GRUNDLEGEND nichts ändern, solange der ÜBERWIEGENDE Teil der Menschheit (im Westen) nicht verstanden hat, dass wir vor allem von unseren Medien nach Strich und Faden verarscht werden. Selbst ein eindeutiger Sieg der RF in der UA wird daran nichts ändern, denn die Medien werden es hervorragend verstehen, auch hier wieder das Bild vollständig zu verzerren.

      1. @„Auf diesem Planeten wird sich so lange GRUNDLEGEND nichts ändern, solange der ÜBERWIEGENDE Teil der Menschheit (im Westen) nicht verstanden hat, dass wir vor allem von unseren Medien nach Strich und Faden verarscht werden.“

        Genau das haben die Gesellschaften in Osteuropa den im richtigen „Garten“ voraus – noch lebendige Erinnerungen an Ostblock-Zeiten, in den man den Staatsmedien nicht die Bohne glauben konnte.

        Der Osten wollte aber zuletzt den westlichen Unfug endgültig loswerden – wofür es sicherlich auch Wege gibt, ohne westliches Aufwachen? Wobei derzeit am realistischsten eine neue Finanzkrise sein dürfte (s. Artikel weiter oben verlinkt) – nicht so prickelnd, wenn man im Westen lebt und bescheidene Ersparnisse hat. Ich hoffe auf westliches Desaster im Banderastan, vielleicht weckt dieses etwas auf?

    2. Ich vermute, dass Kılıçdaroğlu (mit Unterstützung der US-Terroristen) sowohl hinter dem Video als auch hinter dem Rückzug der Kandidatur steckt: „Jetzt haben wir ein Fake-Video veröffentlicht – wenn Du nicht die Kandidatur zurückziehst, veröffentlichen wir auch noch das echte Video…“

  7. Wie war das mit Nordstream 2? Immer noch ist die Meinung verbreitet – durch die üblichen Lügereien der Mainstreampresse gefördert – dass Russland seine eigenen Pipielines gesprengt haben soll. So etwas Dummes könnte eigentlich nur von der 360Grad-Dreherin stammen…

    Ganz in diesem Sinn passt die Aussage ausgezeichnet ins Bild, die Russen hätten in der Türkei gegen Erdogan interveniert. Es werden immer dieselben Methoden oftmals billiger Propaganda angewendet – und allzu viele begreifen das immer noch nicht!

  8. Nu wir werden sehen. Wenn die Türkische Republik dann auch russisches Gas ablehnt, und Forderungen der EU nachgibt, den Bau des KKW Akkuyu [http://www.akkuyu.com/index.php?lang=tr] zu stoppen – Litauen, Bulgarien und jüngst Finnland haben da ja einschlägige Erfahrungen – ist es mit dem Traum eines Mustafa Kemal vorbei.

    Aber das eigentlich Interessante, das einem beim Studium der Biographie dieses Kemal Kılıçdaroğlu wieder einmal aufstößt:
    Aus der einst „internationalistischen“ Linken ist eine „imperialistische“ geworden.
    Offenbar hat man „vergessen“, daß „International“ schon begrifflich die Existenz von „Nationen“ voraussetzt – der formalen Logik nach mindestens zwei – und daher nichts mit „Globalisierung“ in der Lesart der „modernen Linken“ oder „linken Modernen“ zu tun hat.

    1. Bei all seinen Leistungen als Staatsmann ist Erdogan nicht frei von Fehlern und Unarten, es gibt eine gewisse Erdogan-Müdigkeit, und gelegentlicher demokratischer Wechsel kann nicht schaden. Eigentlich. Das Problem ist, daß die EU jede Opposition in ihren Hinterhöfen unterwandert, instrumentalisiert und zur Falle umkonstruiert, so daß sich im „Idealfall“ das System EU nie wieder abwählen läßt.

      Die Frage ist allerdings, ob sich die Türken das bieten lassen würden. Die Deutschen sehen sie als „unmündig und obrigkeitshörig“, sich selber sehen sie keineswegs so. Ab einem gewissen Punkt würde es sehr gegen reale materielle Interessen der türkischen Nationalbourgeoisie und des Staatsapparates gehen, wenn eine „proeuropäische“ Regierung auf das Heck der „Titanic“, nein, „Europa“ will, da es gar nicht sinkt, sondern steigt.

      1. Nu, daß Erdogan der Traumprinz ist, wird niemand behaupten, aber er ist m.E. fähig Politik zu machen, was vor allem heißt, sich ggf. von lieb gewonnen Ideen zu verabschieden, wenn das im Interesse des Landes, das man führt, erforderlich ist.

        Und auf das Urteil der Deutschen betreffs andere Völker sollte man keinen Heller geben. Grimms Märchen sind da vergleichsweise eine wissenschaftliche Abhandlung.

        Und was diesen Oppositionstypen anbelangt, der hat sich für mich mit diesem zweisprachigen Gezwitscher erledigt. Auf so einen Schwachsinn kommt man als umsichtiger, denkender Zeitgenosse nicht – sowas wird einem eingeflüstert.

        Der Widerspruch der sich hier m.E. und etwas vereinfacht auftut (und schon länger schwelt) besteht darin, daß die Kemalisten ganz im Sinne Atatürks einen laizistischen Staat nach westlichem Vorbild wollen, diese Orientierung die Türkei aber zwangsläufig in den Strudel von ökonomischen und ideologischen Abhängigkeiten gezogen hat, die den Interessen des Nationalstaates, jedenfalls z.T., zuwider laufen.
        Demgegenüber orientiert sich die AKP mehr an den alten, historisch gewachsenen, islamischen, osmanischen Traditionen, mit denen die Türkei in dieser Region verankert ist.

        So, und für das Problem gibt es halt keine perfekte Lösung.
        Nur wäre eine Westorientierung, wie sie da die Opposition wohl wieder herstellen will – wenn die Geschichte so läuft, wie sich abzeichnet, daß sie laufen wird – wahrscheinlich die unglücklichere Wahl …

        1. @ Und was diesen Oppositionstypen anbelangt, der hat sich für mich mit diesem zweisprachigen Gezwitscher erledigt. Auf so einen Schwachsinn kommt man als umsichtiger, denkender Zeitgenosse nicht – sowas wird einem eingeflüstert.

          Ich bin davon davon überzeugt, dass Erdogan nicht mal die Stellschrauben wird betätigen müssen an den Wahlurnen…. Die Türken in der Masse wissen genau was sie haben (trotz der enorm schwierigen Lage) und was sie bekämen, würden sie Erdogans Weg nun verlassen.
          Nicht ganz unschuldig bei dem Erkennen der Lage der MASSE, sind da die Türkisch-Deutschen oder Deutsch-Türken, oder von mir aus die Türken, die in Deutschland leben. Die bekommen eben anhand der abhandenen Sprachbarriere sehr wohl mit, was die Deutschen selbst nicht juckt… wissen sehr genau, was die sogenannte Demokratie tatsächlich darstellt. Können den Begriff „Herrenmenschen“ vom Abteilungsleiter oder Meister bis hin zum Firmenchef genau definieren….
          Und Erdogan gibt den Menschen etwas, was den Deutschen überhaupt kein Begriff mehr ist. Er gibt den Leuten den erlebbaren Begriff der EHRE wieder. Und dieser Dösbattel von „Egal wie er heißt“ der will genau das den Leuten wieder nehmen…..

          Also, fast jeder Türke hat Bekannte in Deutschland….

          Nun ja. Und wenn der AMI denkt, er könne den Wahlsieg durch gekaufte Krawallnys noch mal umdrehen… nun denn, denn mal los. 🙂

          Ich bedaure schon die tagesschau.Redaktion um begreiflich zu machen…. OHHHHH 🙂

  9. Sollten die notorische Lügner, die behaupten, im Falle einer Regierung hierhin und dorthin gute Beziehungen (weiter-)pflegen zu wollen, die Wahl für sich entscheiden, dann rückt der nächste Weltkrieg wieder ein Stück näher. Soweit darf es nicht kommen.

  10. „Die damalige Präsidentschaftskandidatin Sandu hat ebenfalls versprochen, die guten Beziehungen zu Russland beizubehalten, nur um danach – zum Schaden ihres Landes – das exakte Gegenteil zu tun, worüber ich oft berichtet habe.“

    Nicht zu vergessen auch Adolf Selenskyj, der ja vor den Wahlen behauptet hat, der Friedenskandidat zu sein.

  11. Dass die US-Verbrecher sich in die Wahlen einmischen, ist garantiert — sie sind ja sogar vorher noch einen Schritt weiter gegangen und haben einen Putsch gegen Erdogan angezettelt (oder zumindest unterstützt).

    Dass Russland sich auch einmischt, ist denkbar, immerhin hängt für beide Seiten viel von dieser Wahl ab. Aber wenn Russland sich einmischen sollte, dann sicher nicht mit einer Methode, die Adolf Kılıçdaroğlu hilft.

    Es ist anzunehmen, dass die US-Propagandisten das Video gefälscht haben, und gleichzeitig die „Beweise“ dafür, dass die Russen es waren dazugeliefert haben, um damit nocheinmal die gewünschte Wirkung zu erzielen (Wähler mobilisieren, die zwar russophob sind, aber Erdogan nicht für eine russische Marionette halten).

  12. Weder kenne ich die Türkische Opposition im Detail, noch kenne ich die genauen Zahlen, welche den Rückhalt Erdogans Partei widerspiegeln. Aber eins kann ich dennoch sagen:

    1. Die Wahl ist ein internationales Politikum. Der einzelne Bürger wird warscheinlich nur einen Bruchteil der Entscheidung ausmachen.

    2. Sowohl die USA, als auch Russland mischen kräftigst mit, da die Türkei ein wichtiger geopolitischer Stadort ist. Noch mehr, seit dem klar ist, dass die Türkei Gas-Hub Betreiber für Gas nach EU werden soll und ab 2025! seine eigenen Durchleitungsgebühren erheben darf…

    3. Das Erdbeben war ein GAU für Erdogan. Es wird zwar auch zum GAU für jeden anderen Politiker werden (falls jemand anderes an die Macht kommt). Aber wie heißt es so schön? „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern…“. Es wird nichts an der Misere ändern, die das Volk aus den Erdbebenregionen erlitten hat. Da wird jeder Politiker dran scheitern. Aber wenn man erst mal am Futtertrog der Macht ist, dann kann man denjenigen so schnell nicht mehr davon wegziehen (s. deutsche Koalition).

    4. Sollte ein Oppositioneller die Wahl gewinnen, wird er die Wähler genauso täuschen müssen, wie jeder andere auch, denn die Inflation ist hausgemacht und hat nichts mit den Einflusssphären des Westens zu tun.

    Da Erdogan das weiß, weiß er auch, dass er jede Hilfe wird brauchen können, um diese Wahl irgendwie zu gewinnen. Der Opposition geht es genauso und so wird das eine Schlammschlacht sondersgleichen werden. Jeder wird der anderen Partei natürlich Wahlbetrug vorwerfen um Neuwahlen zu erzwingen. Man muss dabei im Auge behalten, dass diese Situation nicht in Chaos und Gewalt endet, wenn die Wahlen zu ausgewogen ausgehen. In diesem Fall könnte wirklich ein neuer Maidan entstehen. Es ist auf jeden Fall interessant und bleibt interessant, weil eine nationale Wahl noch selten eine so große internationale Bedeutung hatte.

  13. Sexvideo erinnert an den gezielten Abschuss von Strache und somit die Zerstörung der mit regierenden FPÖ. Die unwichtigere Frage scheint zu sein wie tief Jan Böhmermann, deutsche Dienste und deutsche Medien dahinterstecken.
    Die Hauptfrage ist doch eher, warum sich Strache und FPÖ sich das – aufgrund eines lächerlichen Videos – einfach so gefallen lassen haben ?

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