Wie alles begann

Teil 2: Beginn der Proteste auf dem Maidan

Ich werde drei Wochen lang an jedem Wochentag einen Teil der Chronologie der Ereignisse des Jahres 2014 veröffentlichen, die den Grundstein für den Krieg in der Ukraine gelegt haben.

Die Ereignisse des Jahres 2014 haben den Grundstein für die Eskalation in der Ukraine gelegt, zu der es vor fast einem Jahr gekommen ist. In meinem Buch über die Ukraine-Krise habe ich die Ereignisse des Jahres 2014 auf über 700 Seiten chronologisch dokumentiert. Da sich diese Ereignisse nun zum neunten Mal jähren, werde ich in den nächsten drei Wochen täglich ein Kapitel aus dem Buch als Leseprobe veröffentlichen.

In dieser 15-teiligen Serie werde ich die Chronologie der Ereignisse vom Beginn des Maidan Ende 2013 bis zum Beginn des Krieges im Donbass im April 2014 behandeln. Diese – heute fast vergessenen – Ereignisse haben den Grundstein für den Krieg in der Ukraine gelegt und sind zum Verständnis dessen, was sich heute ereignet, unverzichtbar.

In diesem zweiten Teil der 15-teiligen Serie geht es um den Beginn des Maidan im November 2013. Ich verzichte hier auf Quellenangaben, in dem Buch sind alle Quellen angegeben.

Beginn der Proteste

Am 21. November gab es auch die ersten Proteste auf dem Maidan, an denen nach Angaben verschiedener Medien etwa 1.000-2.000 Demonstranten teilnahmen. Videoaufnahmen legen jedoch nahe, dass es nur einige hundert waren. Diese Aufnahmen stammen von Hromadske.tv, einem Internet-TV-Sender, der den Maidan von Beginn an unterstützte und viel Material vom Maidan für die weltweite Presse lieferte.

Hromadskoe.tv, wie auch andere Internet-Sender, denen wir auf dem Maidan begegnen werden und die den Maidan unterstützt haben, sind im Vorwege aus dem Westen finanziert worden. So sagte der Jahresbericht 2013 von Hromadskoe.tv, der inzwischen nicht mehr im Netz einsehbar ist, dass über die Hälfte der Einnahmen des Senders aus dem Westen stammten: knapp 80.000 Euro von der niederländischen Botschaft, knapp 40.000 von der US-Botschaft und knapp 25.000 vom International Renaissance Found (George Soros). Das sind ca. 145.000 Euro aus dem Westen bei Einnahmen von knapp 260.000 Euro. Der Rest sind laut Bericht Einzelspenden von Privatpersonen. Dabei hatte Hromadskoe.tv nur Kosten in Höhe von ca. 140.000 Euro, was bedeutet, dass die Finanzierung des Westens allein alle Kosten gedeckt hat und der Sender sich Rücklagen schaffen konnte. Bei der Umrechnung in Euro bin ich von einem mittleren Kurs im Jahr 2013 von ca. 1:10 zwischen Euro und ukrainischer Griwna ausgegangen.

Die Information über die Finanzierung ist wichtig, wenn wir an das Kapitel NGOs denken. Auch Hromadskoe.tv ist letztlich eine NGO und hat eindeutig in seiner Berichterstattung vom Maidan Partei für die Demonstranten ergriffen. Daran ist nichts Verwerfliches, nur stellt sich die Frage, ob ein Sender, der mehrheitlich von westlichen Staaten und Milliardären (Soros hatte wie gesagt milliardenschwere Investments in der Ukraine, hatte also massive eigene Interessen) finanziert wird, tatsächlich neutral berichten kann. Oder werden vielleicht auch von den Sponsoren Vorgaben über die Art der Berichterstattung gegeben? Es lohnt sich, in einem Konflikt, bei dem um Milliarden eines einzelnen Investors und um geopolitische Interessen der Supermächte geht und bei dem es später sogar zu einem Krieg kommt, die Frage im Hinterkopf zu behalten, wer welche Interessen hatte und wer von wem finanziert wurde. Es bleibt die Frage: Wozu finanzieren westliche Botschaften und der US-Investor Soros einen Internetsender, wenn nicht, um mit ihm Entwicklungen in ihrem Sinne zu beeinflussen?

Gleich am ersten Tag sprachen auf dem Maidan Jazenjuk und Klitschko zu den Demonstranten. Noch in der gleichen Nacht verbot ein Kiewer Gericht den Aufbau von Zelten und Kiosken auf dem Maidan, jedoch nicht die Proteste an sich. Trotzdem begann spätestens am 24. November der Aufbau einer Zeltstadt unter dem „Kommandanten“ Andrij Parubij, der zu jener Zeit Abgeordneter der Rada war und nach dem Sturz Janukowytschs noch eine wichtige Rolle spielen sollte.

Parubij war von Anfang an eine treibende Kraft auf dem Maidan. Er war im Vorfeld ein aktiver Teilnehmer an oppositionellen Aktionen der Parteien „Vaterland“ und „Unsere Ukraine“, aber auch Gründungsmitglied der „Swoboda“, die sich bis 2004 „Sozial Nationale Partei der Ukraine“ nannte. Noch im August 2013 antwortete die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion Die Linke, die „Sowboda“ werde als eine rechtspopulistische und nationalistische Partei, die zum Teil rechtsextreme Positionen vertrete, eingestuft.

Das ist wenig verwunderlich, waren die von der Partei und ihren Funktionären genannten Ziele doch unter anderem eine „Ukraine der ukrainischen Nation“ und die Wiedereinführung des Eintrages der „Nationalität“ in die Pässe. Dies gab es zu Zeiten der Sowjetunion und in jedem Pass war die Nationalität vermerkt, die sich wiederum nach der Nationalität der Eltern richtete, was die „Swoboda“ wieder einführen wollte. Weiter wollte die „Swoboda“ eine Quote einführen, nach der mindestens 78% der Sendezeit bzw. der Texte der Medien auf Ukrainisch zu sein hatte. Außerdem wollte die „Swoboda“, dass mindestens 78% der Staatsbediensteten die ukrainische Nationalität haben sollten, wobei man Nationalität nicht mit Staatsangehörigkeit verwechseln darf. Kandidaten bei Wahlen sollten nach Meinung der „Swoboda“ ihre Nationalität offenlegen. Außerdem sollten Abgeordnete Ukrainisch sprechen können, ansonsten sollte ihnen die Kandidatur untersagt sein. Das hätte z.B. bedeutet, dass viele Abgeordnete aus dem Osten des Landes nicht mehr hätten kandidieren können, weil viele im Osten kaum Ukrainisch sprachen. Das galt z.B. auch für den damaligen Premierminister Asarow, über dessen Versuche, Ukrainisch zu sprechen im ganzen Land Witze gemacht wurden. Auch sollte in dem Vielvölkerstaat Ukrainisch einzige Amtssprache bleiben und es sollte der Straftatbestand für „jegliche Art von Ukrainophobie“ eingeführt werden, ohne jedoch diesen Tatbestand tatsächlich zu definieren. All dies ist noch heute im Parteiprogramm der „Swoboda“ vom 9. August 2012 zu lesen, welches weiterhin aktuell ist.

Dies alles war auch der CDU längst bekannt, die in der späteren Übergangsregierung mit Parteimitgliedern der „Swoboda“ als Ministern zusammenarbeitete, denn die Konrad-Adenauer-Stiftung veröffentlichte zur Präsidentschaftswahl 2010 eine Infobroschüre. Dort war zum Parteichef der „Swoboda“ und Präsidentschaftskandidaten der Partei zu lesen: „Tjahnybok mobilisiert antisemitische Ressentiments, Fremdenfeindlichkeit und ukrainischen Isolationismus. Er äußert sich dezidiert antirussisch und antiwestlich“.

Auch der deutsche Außenminister Steinmeier konnte sich, als er den Vertretern der „Swoboda“ inklusive Parteichef Tjahnybok die Hand reichte, nicht auf Unwissen berufen, denn die Friedrich-Ebert-Stiftung der SPD brachte 2012 eine Broschüre über die „extreme Rechte in der Ukraine“ heraus, in der sie schrieb, dass die „Swoboda“ für einen „Ethnonationalismus“ stehe, der besagt, dass der „Staat eine Vereinigung von Blut und Geist sei“. Tjahnybok saß Ende Februar mit Steinmeier am Verhandlungstisch als es um den Machtwechsel in Kiew ging und Tjahnybok war einer von den Politikern, die im Westen als „demokratische Opposition“ gefeiert und unter anderem von Steinmeier unterstützt wurden.

Dies wäre vielleicht irrelevant, wenn nicht aktive und ehemalige Mitglieder der „Swoboda“ nach Janukowytschs Sturz Mitglieder der neuen, vom Westen anerkannten, Regierung Jazenjuk geworden wären. Die Ziele dieser Partei, die auch teilweise Einzug in das Regierungsprogramm fanden, stehen im krassen Gegensatz zu den Werten der EU. So ist der Schutz von nationalen Minderheiten ein wichtiger Bestandteil der Werte der EU, dies betrifft auch z.B. die Amtssprachen. Und die geforderte Quote von ethnischen Ukrainern im Staatsdienst dürfte mit dem Diskriminierungsverbot der EU nicht vereinbar sein.

Am 28./29. November wurden auf dem Gipfel in Vilnius die Assoziierungsabkommen mit Georgien und Moldau unterzeichnet, Aserbeidschan hatte sich – von den Medien kaum beachtet – gegen ein solches Abkommen entschieden.

Nachdem sich am 29. November tausende Demonstranten versammelt hatten, um gegen die Nicht-Unterzeichnung zu protestieren, kam es am frühen Morgen des 30. November zu einem Versuch der Polizei, die Demonstrationen, die inzwischen vom Kiewer Kreisgericht verboten worden waren, aufzulösen und es kam zu heftigen Zusammenstößen. Am Tage darauf strömten daraufhin wieder tausende auf den Maidan, über deren Zahl die Angaben weit auseinandergingen. „Russia Today“ sprach von bis zu 20.000 , westliche Medien von hunderttausenden. So sprachen z.B. „Spiegel“, „Frankfurter Allgemeine“ und die englischsprachige „Kyiv Post“ von 100.000 Demonstranten . Andere Medien – vor allem englischsprachige – zitierten den russischen Oppositionspolitiker Boris Nemzov, der von 400.000 bis 800.000 Menschen sprach , während wieder andere sich auf ungenannte ukrainische Quellen bezogen und von 700.000 Menschen sprachen.

Die Angaben über die Anzahl der Demonstranten auf dem Maidan gingen über dessen gesamte Dauer teilweise weit auseinander


In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

18 Antworten

  1. Der Grundstein wurde wohl schon früher gelegt.

    1919 gibts die ersten Karten (aus England) wo es um ein Grossukraine als eigenes Land geht.
    Die Engländer haben sich der Masche schon früher z.B. gegen Indien bedient.

    Davor ab 1300 gibt es keine Karte auf der je eine Ukraine als Land dargestellt wurde. Die Gegend hiess Jahrhundertelange „Klein Russland“ habe dazu viele Karten gefunden.

    1. Bingo – aber überlassen wir Herrn Röper erst mal das Spielfeld. Geopolitik ist das Komplexeste, was ich kenne und der rote Faden zieht sich in unterschiedlicher Intensität über Generationen der Spielerfamilien hin.

    2. Der Grundstein wurde von der OHL gelegt. Die sogenannte „Ukraine“ ist wie „Ober Ost“ ein künstliches Kolonialkonstrukt, das im 1. WK von der OHL erfunden wurde, um Russland zu zerschlagen.

      General Groener: „Ein national-ukrainisches Volk gibt es nicht, (…) und wirtschaftlich ist und bleibt die Ukraine ein Teil des bisherigen großen russischen Reiches.“
      archive.org/web/20120518083933/http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58328

      „Als „Kampfmittel gegen Rußland“ strebe man die „Insurgierung nicht nur Polens, sondern auch der Ukraine an“, hieß es in einem Erlass des Reichskanzlers vom 11. August 1914.[4]“
      archive.org/web/20131209213810/http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58751

      Sogar russische Kriegsgefangene wurden damals dafür „umgevolkt“:
      „Germans Taught Russian Prisoners of War the Idea of Ukraine“
      archive.org/web/20140409053550/http://tarpley.net/metaphysical-doubts-concerning-the-existence-of-modern-ukraine-a-1918-creation-of-the-german-general-staff/

      Rosa Luxemburg:
      „Der ukrainische Nationalismus war in Rußland ganz anders als etwa der tschechische, polnische oder finnische, nichts als eine einfache Schrulle, eine Fatzkerei von ein paar Dutzend kleinbürgerlichen Intelligenzlern, ohne die geringsten Wurzeln in den wirtschaftlichen, politischen oder geistigen Verhältnissen des Landes, ohne jegliche historische Tradition, da die Ukraine niemals eine Nation oder einen Staat gebildet hatte, ohne irgendeine nationale Kultur, außer den reaktionärromantischen Gedichten Schewtschenkos [6]. Es ist förmlich, als wenn eines schönen Morgens die von der Wasserkante auf den Fritz Reuter [7] hin eine neue plattdeutsche Nation und Staat gründen wollten.“

    3. Als Ukraine (wörtlich „Randland“) wurde vor den Eroberungen Katharinas der Großen die Landschaft südlich und östlich von Kiew bezeichnet, das Randland, oder die Mark, so wie die Altmark, die Neumark, die Mark Brandenburg und so weiter. Diese Mark trennte Kiew von der Tatarei im Süden und Osten.

      Wenn man den Konflikt auf Deutschland überträgt, könnte man sagen: Bayern ist jetzt mal die Ukraine und wird vom Rest getrennt. Nun kommen dort oberbayrische Radikalinskis an die Macht, die das ganze Land bajuwarisieren wollen. Man muß Gott für alles danken, auch für Schwaben und die Franken, heißt es ja in Bayern. Nun wollen sie aber für die Schwaben und Franken Gott nicht länger danken, sondern sie zu Oberbayern machen. Die Schwaben und Franken wollen aber keine Oberbayern sein, sondern sehen sich eher als Deutsche. Nun gibt es Streß, weil die Bayern partout keine Deutschen sein wollen, denn das sind alles Preußen und Piefkes und das geht gar nicht. Und so nimmt das Unheil seinen Lauf, denn Frankreich hat die ganze Zeit die bayrischen Radikalinskis unterstützt … und liefert nun Waffen, denn es will schon lange einen Krieg gegen Deutschland führen, aber möglichst nicht selber dafür seine Soldaten in die Schlacht schicken.

      Natürlich hinkt der Vergleich, da das altehrwürdige Bayern auf eine staatliche Tradition zurückgreifen kann … während die sogenannte Ukraine erst im 20.Jh. künstlich geschaffen wurde, und zwar als antirussisches Projekt erst der Deutschen und dann der Bolschewiken.

  2. …komisch – daß diese ukri-Nazi’s von den Okkupanten Palästinas nicht als „antisemitisch“ eingestuft werden…. – woran das wohl liegt? – am neuen/alten Feindbild Russland…?!? 🤨😤

    1. @Vlad
      Das könnte u.U. daran liegen daß man Semiten schwerlich des Antisemitismus überführen kann … bzw. man sich manchmal nicht festlegen mag, ob man jetzt Opfer oder Täter ist … hör auf mit dem Kram … man wird ganz wirr im Kopf !

      1. Das liegt wahrscheinlich daran – daß „semiten“ verschiedene arabische Volksstämme sind… – damit die Verwirrung noch größer wird… – eben die Lüge offensichtlich… 😉😎

    2. @VladTepes

      Im Gegensatz zu Juden wie George Soros, Victoria Nuland, Anne Applebaum, Wolodymyr Selenskyj ist sich die Mehrheit der Israelis durchaus bewußt, dass die Ukraine gegenwärtig von antisemitischen Nazis kontrolliert wird.

      Und die Mehrheit der Juden empfindet die Feiern für Nazi-Kollaborateure wie Stefan Bandera als die gleiche Zumutung wie sie die Mehrheit der Russen empfindet, das dürfte auch der Grund dafür sein, dass sich Israel, bis jetzt, nicht an den Sanktionen gegen Russland beteiligt.

      Israel wäre auch gut beraten wenn es – anders als die Ukraine – ebenso gute Beziehungen zu Russland wie zum Westen anstreben würde, gegenwärtig gibt es in Israel nicht nur Probleme zwischen Juden und Arabern, es gibt sogar Probleme zwischen Juden aus dem Westen und Juden, die aus dem Orient nach Israel eingewandert sind.

      1. ….das J-Wort nutze ich nicht – weil bitterer Beigeschmack, wird für zuviele Pseudo-„entschuldigungen“ bei selbst verübten Verbrechen zur Verschleierung mißbraucht…. – dabei ist es auch nur ein primitiver Götzendienst. 💀💀

  3. 2014 ist aber schon zu weit, schon im letzten Quartal 2013 wurden bereits die Scharfschützen aus Georgien eingeflogen, versprochen 50.000 USD d. h. der Ablauf und der Umsturz war bereits 2013 geplant. Diese Scharfschützen haben das per Videoschalte in den Gerichtsaal in Kiew ausgesagt. Der Prozess wurde dann vom Rechten Sektor also den Ukra Nazis torpediert, das Verfahren sang und klanglos beendet

  4. Was viele damals so erschreckt hat: die gesamte Presse war plötzlich absolut parteiisch. Die Demonstranten waren durchweg friedlich, Janukowitsch hingegen brutal. ARD und ZDF, waren bis dahin immer durch auffallend neutrale Berichterstattung aufgefallen, auch der übelste Diktator war noch „Regierungsschef“. Aber bei Janukowitsch fielen alle Hemmungen: der war korrupt, Autokrat und brutal.

    Ein brutales Vorgehen der Polizei war nirgends zu sehen. Dann aber kamen diese Videos, die für weltweite Empörung sorgten: die Demonstranten gingen mit Eisenstangen und Schlagketten auf die Polizisten los und übergossen sie mit Benzin und zündeten es an. Davon kein Wort in den deutschen Medien. Übrigens: während Klitschkos Ansprachen versuchte der Rechte Sektor mehrmals, mit Eisenstangen den Regierungssitz zu stürmen. Keiner erzählt mir, dass Klitschko das nicht wusste.

    Noch eins: den ganzen Sommer und Herbst 2013 hatten die Enthüllungen Edward Snowdens die Schlagzeilen beherrscht. Überall in Europa entstanden Piratenparteien mit teils zweistelligen Wahlergebnissen. Schlagartig mit dem Maidan hörte das auf. Das Thema war einfach aus den Medien verschwunden. Kurz darauf verschwanden auch die Piratenparteien. Ihr Thema war einfach nicht mehr präsent. Das war der erste „Erfolg“ des Maidan.

    Wobei Snowden bei der ganzen Sache nicht unterschätzt werden sollte. Es sollte demonstriert werden, was dem Staat passiert, der so jemand Asyl gewährt. Die Vorgänge in der Ukraine sollte Russland zu Reaktionen veranlassen, die dann Sanktionen des Westens nach sich ziehen würden. Welche, nach damaliger Meinung, Russland kollabieren lassen und die Tür zum Regimechange öffnen würden.

    Dachte man – damals noch.

  5. Sehr geehrter Herr Röper,

    vielen Dank, dass Sie diese Erkenntnisse wiederholen. Auch ich hatte das ein, oder andere schon wieder verdrängt.

    Ich muss manchmal an Dugina und Stremousov denken! Stremousov habe ich intensiv verfolgt und seine Berichte immer sehr gerne geschaut. Duginas Weitblick wird mir fehlen. Der Ärger und Zorn der Alten bleibt übrig. Die junge Generation hätte es richten können. Nun bleiben verbitterte Väter und Mütter zurück. Was für ein Fanal!

  6. „… Jahresbericht 2013 von Hromadskoe.tv … über die Hälfte der Einnahmen des Senders aus dem Westen … knapp 80.000 Euro von der niederländischen Botschaft …“

    Immer wieder die Hollies ganz vorne dabei in der Ukraine! 🙂 Die wollten wohl einen zweiten Hollandomor veranstalten, indem sie eine Zwangstulipanisierung des Landes anstrebten, um damit weitere Tulpenrevolutionen durchzuführen.

  7. Danke für diese tolle Artikelserie zum Thema Ukrainekrise 2014. Ich fand die Artikel sehr informativ und gut recherchiert. Sie haben wesentliche Ereignisse und Hintergründe in der Entwicklung bis heute chronologisch und verständlich dargestellt. Ich habe viel Neues gelernt und bin gespannt auf weitere Beiträge von Ihnen zu diesem Thema.

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