Versuchte Farbrevolution?

Was über die Unruhen in Brasilien bekannt ist

In Brasilien haben etwa 5.000 Anhänger des abgewählten Präsidenten Bolsonaro in der Nacht versucht, Regierungsgebäude zu stürmen. Wer oder was steckt dahinter?

Als die in der Nacht die ersten Meldungen über die Unruhen in Brasilien über die Ticker liefen, saß ich mit Freunden zusammen, die sofort von einer weiteren „Soros-Farbrevolution“ sprachen, was man auch in vielen Posts in sozialen Netzwerken lesen konnte.

Dem habe ich sofort widersprochen und dafür hatte ich zwei Gründe: Erstens ist Bolsonaro keineswegs jemand, den Soros und die anderen Regimechange-Experten der USA mögen oder unterstützen würden. Zwar ist auch der gewählte brasilianische Präsident Lula da Silva bei weitem kein Wunschkandidat von Soros & Co, aber er ist für sie auch nicht so schlimm, dass sie ihn schon vor seinem faktischen Amtsantritt wegputschen würden. Farbrevolutionen funktionieren anders: Man lässt den ungeliebten Präsidenten einige Zeit arbeiten, schürt währenddessen über die üblichen NGOs Unzufriedenheit und dann lässt man die „demokratische Revolution“ beginnen.

Natürlich könnte ich mit dieser Interpretation falsch liegen, weshalb mein zweiter Grund wichtiger ist: Wenn der Westen einen Putsch unterstützt, schweigen die westlichen Staats- und Regierungschefs, während der Putsch läuft. Das kann jeder überprüfen, wenn man sich zum Beispiel die Archive der Medien aus der Nacht anschaut, als 2016 in der Türkei der Putschversuch gegen Erdogan stattfand. Während des Putschversuches haben die Staaten des Westens stundenlang geschwiegen. Als am Morgen schließlich absehbar war, dass der Putsch gescheitert ist, haben sie nicht etwa Erdogan dafür gratuliert, den Putsch abgewehrt zu haben, sondern sie haben Erdogan aufgerufen, nicht zu hart gegen die Putschisten vorzugehen und bis heute gewähren westliche Staaten Teilnehmern des Putschversuches Asyl.

In der letzten Nacht war es anders, denn kaum kamen die ersten Meldungen über die Unruhen in Brasilien, haben alle Staaten des Westens die Unruhen verurteilt und sich auf die Seite des Wahlsiegers Lula da Silva gestellt. Daher bin ich mir sicher, dass die Ereignisse in Brasilien keine versuchte Farbrevolution von Soros & Co. waren.

Offensichtlich war das, was in Brasilia passiert ist, ein schlecht koordinierter Versuch von Bolsonaro-Anhängern, die Amtsübergabe an Lula de Silva zu verhindern, die ein wenig an die unkoordinierte Aktion erinnert, als Trump-Anhänger das Kapitol gestürmt haben. Ob Bolsonaro, der sich derzeit übrigens in Miami aufhält, selbst damit zu tun hat, ist bisher reine Spekulation. Übrigens fordern die ersten US-Demokraten bereits die Abschiebung von Bolsonaro nach Brasilien, was ebenfalls dagegen spricht, dass das ein weiterer, von den USA unterstützter „Soros-Putsch“ war.

Die russische Nachrichtenagentur TASS hat die Ereignisse der Nacht in Brasilien zusammengefasst und ich habe die Zusammenfassung der TASS übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Was über die Unruhen in Brasilien bekannt ist

Anhänger des ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro sind am 8. Januar mit der Polizei aneinandergeraten und in Regierungsgebäude in Brasilia eingedrungen – in das Parlament, den Bundesgerichtshof und die Arbeitsresidenz des Staatschefs.

Es liegen noch keine Daten über mögliche Todesfälle oder Verletzungen vor.

Viele internationale Politiker verurteilten die Aktionen der Demonstranten und erklärten, sie unterstützten Luiz Inácio Lula da Silva und seine Regierung.

Was geschehen ist

  • Bolsonaros Anhänger protestierten gegen die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen vom Oktober. Scharen von Demonstranten mit brasilianischen Flaggen und gelber und grüner Kleidung marschierten ins Stadtzentrum und zerschlugen Fensterscheiben des Parlaments, des Bundesgerichtshofs und des Planalto-Palastes, dem Amtssitz des Staatsoberhauptes. Das Sicherheitspersonal in den Verwaltungsgebäuden, die an einem dienstfreien Tag leer standen, war nicht in der Lage, die Eindringlinge abzuwehren.
  • Ein Hubschrauber der Militärpolizei des brasilianischen Metropolitan Federal District warf Lärm-, Blend- und Tränengasgranaten auf die Demonstranten ab.
  • Stunden nach Beginn der Pogrome gelang es den Polizeieinheiten in Brasilia, die Demonstranten aus den von ihnen besetzten Regierungsgebäuden zu vertreiben. Ursprünglich wurden 30 Verhaftungen gemeldet. Später berichtete der Gouverneur der Hauptstadt, Ibaneiz Roschi, dass mehr als 400 Personen festgenommen wurden. Nach vorläufigen Schätzungen nahmen insgesamt etwa 5.000 Menschen an den Protesten teil.
  • Brasilianischen Medien zufolge haben Vandalen bei den Pogromen an den Bundesgebäuden verschiedene Kunstgegenstände von historischem Wert wie Gemälde, Statuen und Einrichtungsgegenstände beschädigt oder entwendet. Das Büro des Präsidenten wurde bei den Pogromen nicht beschädigt. Regierungsfeindliche Demonstranten, die in die Präsidentenresidenz eindrangen, haben Waffen des Wachpersonals gestohlen.

Wie in Brasilien reagiert wurde

  • Die Anhänger von Lula da Silva haben den Generalstaatsanwalt gebeten, den Einsatz von Sicherheitskräften des Bundes in Brasilia zu genehmigen.
  • Der brasilianische Präsident hat versprochen, die Vandalen zu identifizieren und zu bestrafen, die an den Krawallen vom Sonntag in der Hauptstadt beteiligt waren. Er hielt wegen der Unruhen eine Dringlichkeitssitzung mit den Ministern ab.
  • In Brasilia wurde bis Ende Januar der Ausnahmezustand verhängt.
  • Die brasilianische Generalstaatsanwaltschaft, die die Regierung vertritt, hat die Verhaftung von Anderson Torres, dem ehemaligen Leiter der Direktion für öffentliche Sicherheit in der Hauptstadt, gefordert.
  • Der brasilianische Generalstaatsanwalt Augusto Aras forderte die Staatsanwaltschaft des Bundesdistrikts Brasilia auf, eine strafrechtliche Untersuchung der Unruhen in Brasilia einzuleiten.
  • Der Gouverneur der brasilianischen Hauptstadtregion, Ibaneus Rocha, wurde suspendiert. Er entschuldigte sich beim Präsidenten, der Legislative und der Judikative für die Pogrome vom Sonntag.
  • Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro erklärte, dass die Demonstranten, die zu seiner Unterstützung Regierungsgebäude in Brasilia angegriffen haben, gegen das Gesetz verstoßen haben.
  • Lula da Silva besichtigte persönlich den zerstörten Präsidentenpalast in Brasilia.
  • Nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Leonardo Paz Neves von der Denkfabrik Getúlio Vargas Foundation ähneln die Unruhen in der brasilianischen Hauptstadt den Ereignissen vor zwei Jahren in den USA, als Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump das Gebäude des Kongresses stürmten. Seiner Ansicht nach würde das, was in Brasilia geschah, dem internationalen Ansehen des Landes schweren Schaden zufügen und schwerwiegendere Folgen für das Land haben als der Versuch, das Kapitol in Washington zu besetzen.
  • Der Politikwissenschaftler Carlos Pereira ist der Ansicht, dass nach den Protesten zu erwarten ist, dass sich das brasilianische politische Establishment um die demokratischen Institutionen des Landes scharen wird.

Wie die internationale Gemeinschaft reagiert hat

  • US-Präsident Joe Biden, der französische Regierungschef Emmanuel Macron, der kanadische Premierminister Justin Trudeau, der argentinische Präsident Alberto Fernandez, der chilenische Regierungschef Gabriel Boric, der kubanische Präsident Miguel Diaz-Canel, der indische Premierminister Narendra Modi, der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador und UN-Generalsekretär António Guterres verurteilten die Unruhen in Brasilia.
  • Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, und der Leiter der EU-Außenpolitik, Josep Borrell, erklärten, die EU verurteile die Besetzung von Parlaments- und Regierungsgebäuden durch Demonstranten in Brasilien und bekunde ihre volle Unterstützung für Lula da Silva.
  • Der stellvertretende Sprecher des russischen Föderationsrates, Konstantin Kossatschow, nannte die Unruhen einen merkwürdigen und sinnlosen „Putsch ins Nichts“.
  • Der britische Außenminister James Cleverley erklärte, dass sein Land Lula da Silva inmitten der regierungsfeindlichen Unruhen im Lande voll und ganz unterstützt.
  • US-Außenminister Anthony Blinken forderte ein sofortiges Ende der Proteste in Brasilien.
  • Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro hat die teilnehmenden Anhänger des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro als Neofaschisten bezeichnet.
  • Der italienische Minister für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit und stellvertretende Ministerpräsident Antonio Tajani erklärte, das Ergebnis der brasilianischen Präsidentschaftswahlen müsse respektiert werden.
  • Der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso nannte die Proteste eine Missachtung der Demokratie.
  • Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro forderte wegen der Ereignisse in Brasilien, die er als faschistischen Angriff auf die Demokratie bezeichnete, eine Dringlichkeitssitzung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS). OAS-Generalsekretär Luis Almagro bezeichnete die Angriffe von Bolsonaro-Anhängern auf staatliche Einrichtungen als „faschistisch“.
  • Der argentinische Außenminister Santiago Cafiero bezeichnete die Handlungen der Anhänger Bolsonaros als versuchten Staatsstreich.
  • Die nicaraguanische Regierung bezeichnete die Proteste als terroristischen Putschversuch.
  • Die russische Botschaft in Brasilien riet ihren Mitarbeitern und russischen Staatsbürgern in Brasilia im Zusammenhang mit den Massenunruhen, „Gänge in die Stadt zu beschränken und Menschenansammlungen zu meiden“.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

34 Antworten

  1. Ich schließe mich der Deutung von Thomas vollumfänglich an.
    Politisch stehe ich näher bei Lula, aber es stört mich, dass er jetzt eine dritte Amtszeit beginnt, obwohl auch die brasilianische Verfassung max. 2 Amtszeiten vorsieht. Einige Politiker halten sich eben für unverzichtbar, was ihnen auch bei Anhängern schadet. Bei Bolsonaro hatte mich angenehm überrascht, dass seine Politik keineswegs US-hörig war. Zwar ist er jetzt mit Familie in die USA gegangen, aber damit wollte er sicher der justiziellen Verfolgung aus dem Wege gehen, wie sie auch Lula erlitten hat. Der Riss dürfte tatsächlich mitten durch die Bevölkerung (Ober/Mittelschicht gegen die Armen) gehen, aber ein großer Teil der Demonstranten sollte sich bewusst sein, dass sie erst durch Lulas kluge Politik in seinen beiden ersten Amtszeiten Teil der Mittelschicht geworden sind. Hoffentlich schafft er es sein Land zu versöhnen, dann könnte Brasilien eine Großmacht der Zukunft sein.

    1. es stört mich, dass er jetzt eine dritte Amtszeit beginnt, obwohl auch die brasilianische Verfassung max. 2 Amtszeiten vorsieht.

      Wohl maximal zwei konsekutive Amtszeiten. Sonst ginge es ja nicht. Wurde ja in Rußland auch so gemacht. Und in den USA auch mit F.D. Roosevelt. Wo ist das Problem?

      In Artikel 26 des Grundgesetzes, was in Ermangelung einer echten Verfassung als Ersatz herhalten muß, steht auch, daß die Vorbereitung von Angriffskriegen (ganz zu schweigen von ihrer Durchführung) unter Strafe zu stellen ist.

      Und? Wer wurde für Jugoslawien 1999 bestraft? Wer wird derzeit bestraft, wo die BRD dem Ukro Regime seit 2014 oder 2015 militärisch bei seinem Angriffskrieg aufs eigene Volk hilft? Und wer weiß es genau? Und wer will es überhaupt wissen? Und wen juckt’s?

      Aber Lula dritte Amstzeit, geht gar nicht. Nee, ist klar.

        1. F.D. Roosevelt hat drei konsekutive Amtszeiten gemacht. Wie ging das bitte schön? Die Königin von England regierte über 70 Jahre. Wieso konnte die nicht früher mal weg? Selbst der Papst ist ja mal zurückgetreten. Da hätte sie auch abdanken sollen. Wo war der Aufschrei der Demokraten, daß es nicht geschah?

  2. Im Artikel fehlt, dass sich ein gewisser Stephen Bannon über diese Unruhe öffentlich geäußert hat und sich darüber gefreut hat.
    Jetzt sollte man sich vor Augen führen, dass Stephen Bannon ein Netzwerk aufgebaut hat, dass insbesondere in Europa und Lateinamerika agiert und mit Stiftungen die einst von Otto von Habsburg gegründet wurden zusammenarbeitet um den chinesischen Einfluss einzudämmen und marktfundamentalistische Ideologie zu bewerben – mit Hilfe der in Lateinamerika immer stärker werden Evangelikalen hat er insbesondere dort einflussreiche Verbündete gefunden.

    Bolsonaro hat die Unruhen kurz nachdem diese in sich zusammengefallen sind auf Twitter abgelehnt und somit ebenso seine Anhänger verraten. Kann er ja machen. Sitzt in Florida in der Nähe von Trump, Bannon und den Evangelikalen anti-chinesisch/kubanischen Hotspots und isst us-amerikanische Delikatessen bei KFC.

    1. @transatlantifa.
      Für Ihre These spricht, dass Anderson Torres, Leiter der Direktion für öffentliche Sicherheit in der Hauptstadt, aufgefordert worden war, Polizisten zum Schutz abzustellen. Er hatte sich geweigert.
      Vorausgegangen war ein Treffen in den USA.

      PS.: Bei dem Sturm auf den Congress in Washington waren offensichtlich FBI-Beamte beteiligt.
      Jimmy-Dore zeigte eine Aufnahme, wo ein Einpeitscher deutlich zu sehen und zu hören ist. Offensichtlich wurde der bisher nicht festgenommen.

  3. Als im Jahr 2019 der Putschversuch in Venezuela begann, stellten sich Russland und China demonstrativ auf die Seite von Präsident Maduro. Das Zeichen wurde verstanden: diese beiden Staaten stehen als Partner der Linksregierungen zur Verfügung. Die Wähler haben das verstanden und jetzt hat man von Honduras bis Feuerland quasi nur Linksregierungen.
    Thomas könnte da je etwas freundlicher über die neue Regierung Brasiliens berichten. Also schon.

    1. Kannst Du mir mal erklären, woran Du das „linke“ bei Lula de Silva festmachst? Das er als linksgerichtet in der Presse dargestellt wird, hab ich auch gelesen, nur fehlt mir die Begründung dazu.
      Auchin Deutschland haben wir mit SPD und Grünen ja zwei Parteien des „linken“ Spektrums in der regierungsverantwortung. Nur, wer hier wohnt, dass das „Linke“ schon sehr „Rechs“ ist und dabei die traditionelle Mitte überquert hat. Könnte es sein, dass auch Lula in Brasilien ähnlich einzuordnen ist?
      Auch in den USA regieren derzeit die „linken“ Demokraten und haben sich erfolgreich gegen den „rechten“ Präsidentschaftsbewerber durchgesetzt 😉

        1. Ich möchte die beiden nicht gleich setzen. Aber, es gibt nur das links rechts Narrativ zur Einordnung.

          Klimagedöns und CO² Reduktion ist nun einmal ein Zeichen heutiger sogenannter linker Politik und da sind sich ja beide auch einig 😉

          1. Das eindimensionale links/rechts Schema ist untauglich zur Einordnung. Links wie rechts wären beide in Ordnung, wenn dabei nicht systematisch das Volk ver@rscht würde … zugunsten fremder Interessen.

            https://t.me/ZeitenwendeZZ/34

            Seit vielen Jahren bereits wird ja immer wieder darauf hingewiesen, daß die Linke sich komplett gewandelt hat zur kotzgrünen Gutmenschenpest.

            Also von der klassischen sozialdemokratischen Linken (d.h. einem Prinzip des nationalen Sozialismus folgend) zur supranational transatlantisch migrantisch klimatisch gutmenschlich sozietalen Linken, kultürlich divers, natürlich pervers.

            Einige ehrliche Altlinke gibt es noch, welche die Fahne hochzuhalten versuchen. Sie haben meine Sympathie. Der Rest ist einfach zum Kotzen.

            Es wird eine fürchterliche Bauchlandung geben in der BRD. Dann vielleicht ein neuer Diktator. Natürlich de facto von den USA ernannt. So wie auch jetzt schon.

      1. @Hector. Lula hatte als Präsident viel für die ärmere Bevölkerung getan. Bolsonaro kam dagegen mit eindeutiger Unterstützung des „großes Geldes“ – und der USA! – an die Macht.
        Die Vorwürfe und der Prozess gegen Lula waren offenkundig fabriziert. Ich habe in Erinnerung, dass es um ein Haus ging, das Lula überhaupt nicht kannte, nie betreten hatte etc. Das dann trotzdem zum Vorteilsannahmevorwurf benützt wurde.

        1. @leser11
          Ja, das sagt man so. Man sagt auch, dass Bolsenaro einen Haufen Tote zu verantworten hat, weil er Corona nicht effektiv bekämpft hat und dass die Umweltverbände die Wahl Lulas bejubeln… ok … das macht ihn für mich nicht symphatischer 😉

          Aber schauen wir uns die Zahlen an. Lula kam auf etwas über 50% Bolsenaro lag bei 49%. Gehen wir von einer Zahl der oberen 10 000 von 5% aus, vielleicht noch 10% gehobener Mittelstand, heisst das, dass die Masse der unteren Schichten gar nicht begriffen haben, wie gut Ihnen Lula tat.
          In Brasilien gibt es eine Wahlpflicht, trotzdem nahmen an der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen nur 80% der Wahlberechtigten teil. Sie sahen sich also durch keinen der Kandidaten vertreten. Für die zweite Runde findet man keine Angaben über die Wahlbeteiligung, las sie auf 70% gesunken sein.
          Dann hätte Lula etwas über 35% der Unterstützung im Land und das sind Zahlen, die mich doch sehr an Europa vor 10 Jahren erinnern.

    2. Das hat damit überhaupt nix zu tun. Solcher Käse ist wieder mal typisch.

      Die RF ist einfach konsequent: Wer nach dem jeweilig geltenden Verfassungsrecht legitim an die Macht gekommen ist, der wird als rechtmäßiger Vertreter des Staates anerkannt und ggf. unterstützt.
      Daß man im Westen Bolsonaro nicht mag, wird einfach daran liegen, daß der Brasilien nicht gegen die Russen ins Feld geführt hat.
      In der Vergangenheit sah es jedenfalls so aus, als ob die Russen mit ihm im Rahmen von BRICS u.ä. recht gut zu Rande kamen, was verwunderlich ist, schien er ursprünglich wirtschaftspolitisch eher im US-Lager heimisch zu sein.
      Aber so ist die Welt nun mal.
      Und in die Innenpolitik eines Staates mischen sich die Russen nicht ein, weil sie das umgekehrt auch nicht haben wollen.

      Und damit hat sich das auch schon …

  4. Ich halte es auch eher nicht für eine Farbrevolution, bin mir aber nicht sicher. Es gibt da 2 Möglichkeiten:

    1. Klar ist, dass die US-/EU-Terroristen keinen der beiden Kandidaten wirklich mögen. Deshalb würde die Farbrevolution etwas anders ablaufen als sonst: Beide Seiten werden bewaffnet und zu Aktionen angestiftet, die sie – auch für ihre eigenen moderaten Unterstützer – schlecht aussehen lassen. Dann, wenn beide Seiten genug Zustimmung verloren haben, taucht aus dem Nichts, wie ein Obama oder ein Macron, ein „Kompromisskandidat“ auf, der auf die Forderungen von beiden Seiten eingeht, und nur „zufällig“ der NATO beitreten und Russland und China vernichten will.

    2. Der „Deep State“ ist tatsächlich etwas gespaltener, als viele denken – die (z. Zt.) dominante Seite um Biden, Killery Clinton, Obama und Bush will Russland und China vernichten, die Weltherrschaft erlangen, und einen totalitären Ultra-Woke-Unterdrückungsstaat errichten.
    Die andere Seite (um Trump, Bannon, evtl. auch um die polnische reGIERung) ist eine Abspaltung, die ebenfalls und mit den gleichen Methoden Russland und China vernichten und die Weltherrschaft erlangen will, und auch einen totalitären Unterdrückungsstaat errichten will – die sich aber nicht den Woke-ismus auf die Fahnen geschrieben hat. Diese Seite hat weniger Erfahrungen mit Farbrevolutionen, und macht gerade ihre Versuche damit (Bolsonaro ist klar einer ihrer Leute).

  5. Ich mag beide nicht. Luna ist Vertreter dieses Klimagedöns und Belsonaro streitet genau das ab und nutzt es für einen Kapitalismus der Frühzeit, der einen hemmungslosen Raubbau an der Natur rechtfertigt. Da zwischen links und rechts zu unterscheiden ist ungefähr so, als wenn ich in Deutschland meine Zeit verschwende um zu beweisen, wer nun von CDU und AfD die linke Kraft ist ….
    Die Polarisierung in den entwickelten Staaten hat dazu geführt, dass die Mitte in bestimmten Fragen völlig unbedeutend wurde und die Gesellschaft sich in ein „SO“ oder „Genau anders so“. Zwischen beiden Lagern ist auch eine Koalition, wie sie sonst zwischen bürgerlichen Parteien praktiziert wurde, undenkbar. Das führt meist zu denkbar knappen Wahlergebnissen. Da sich herum gesprochen hat, dass es mit der bürgerlichen Demokratie nun auch nicht weit her ist, sind Vermutungen oder Spekulationen, dass man es mit Wahlbetrug zu tun haben muss, wenn die eigene Seite verliert sofort da und fallen auf fruchtbaren Boden. Die sozialen Netzwerke erfüllen dabei nicht immer eine gesteuerte Funktion sondern führen auch dazu, dass ungesteuerte Proteste sich zu Krawallen verabreden die dann eskalieren. Dazu braucht es nur ein paar Scharfmacher aus dem heimischen Wohnzimmer, keine großen Think Thanks. Für den Staat ist das wie in der Geschichte des Zauberlehrlings … die ich rief die Geister 😉
    Um einen halbwegs organisierten Putsch durchzuführen, braucht es immer noch einige Anführer, die sich sehr zeitig als die neue Regierung im Ergebnis des Putsches zu erkennen geben. Dies betrifft sowohl die Regierung als auch die Judikative sowie das Militär. Alles andere sind einfach Unruhen, die Chaos verursachen und mit den Bauernaufständen des Mittelalters vergleichbar sind, in denen die Bauern mit Mistgabeln zum Schloss zogen oder den Pfaffen verprügelten, der den Zent eintreiben kam.
    In der heutigen Zeit spielen da auch zu viele Interessen kleiner Gruppen rein, die man erst im Nachhinein analysieren kann, für einen gewaltsamen Umsturz wird der erste Aufstand in der Regel jedoch nicht reichen.
    Sollte die gewählte Regierung die Unruhen und das Chaos nicht in den Griff bekommen, gibt es allerdings immer noch die Option, das durch das Militär unterstützte Gruppen auf den Zug aufspringen und unter der Fahne von Widerherstellung von Recht und Ordnung einen Sekundärputsch zur Machtergreifung durchführen. Danah sieht es in Brasilien derzeit aber noch nicht aus.

    1. Eine erneute Machtergreifung des Militärs wäre das Schlimmste, was Brasilien passieren könnte. Sieht man von einigen sehr schlichten Vorstellungen hier ab, dann ist der knappe Sieg der „Arbeiterpartei“ schon in Ordnung. Aber ob Lula HEUTE NOCH der geeignete Mann ist, das gespaltene Volk zu versöhnen, steht dahin. Seine früheren Leistungen bleiben indes unbestreitbar.

      1. Lula gewann nach mehreren Anläufen erst dann die Präsidentsschaftswahlen, nachdem er das „Vertrauen“ der Industrie und des IWF erlangt hatte. Unabhängig davon, dass er gewisse Sozialleistungen für die Arbeiterschaft durchgesetzt hatte, durften die Zerstörung des Regenwaldes unter ihm halt nur die ganz großen fortsetzen. Belsonaro hat das Ganze liberalisiert und anderen Kräften die Möglichkeit zu geben sich zu entwickeln. Ebenso durften unter Bolsenaro die Indios, die es auch unter Lula nicht leicht hatten, offener vertrieben und gemordet werden .
        So ganz verkehrt ist der vergleich zwischen den Rivalen in Brasilien und den Demokraten und Republikanern in der USA nicht. Es sind halt verschiedene Interessenssphären, die jeweils vertreten werden. Lula ist da dichter am interntionalen Kapital.

      2. @karl.dalheimer Bei KenFm gab es zu den damaligen Wahlen von Bolsenaro ein sehr gutes Interview mit der seit zig Jahren in Südamerika lebenden Kennerin und politischen Journalistin Gabi Weber. Obwohl sie links steht, sieht – besser sah – sie in einer Machtergreifung des Militärs nicht die schlechteste Option.
        Sie sagte auch, dass schon in früheren Zeiten links / rechts in Südamerika ganz anders als in Asien, Europa, Australien, Kanada … funktionierte.
        Vielleicht finden Sie ja das Video.

  6. Biden und Scholz und andere sagten es, dass die Demokratien weltweit gefährdet sind! Solche Unruhen werden womöglich gebraucht um mehr Sicherheit zu installieren.

    (Bei Corona fragte ich mich was für Rechtsextreme das waren, die die an sich friedlichen Corona Demos mit ihrer Anwesenheit diskreditierten.)

    1. Teil des Problems sind natürlich auch die ganz normalen Spießbürger, die sich wie auf Kommando diskreditiert sehen und sich distanzieren, sowie irgendein Heini schreit „rechtsextrem!“

      Aber vielleicht waren wirklich irgendwo „bei Corona“ Staatstrojaner dabei, das kann gut sein. Würde sogar sagen, ein gut Teil der alternativen Medienszene bestand aus Staatstrojanern. Wie immer bei solchen Sachen.

      https://t.me/WTC_911/3

  7. Tucker Carlson hatte sich vor geraumer Zeit darüber echauffiert wie hart die USA in den Wahlkampf im Brasilien eingegriffen haben. Inklusive öffentlichen Auftritten von CIA-Oberen in denen der Presse erklärt wurde was zu schreiben ist. Das macht Lula dann wohl zu Bidens bitch. Und jetzt ziehen die da genau die Farce ab wie mit dem angeblichen Sturm aufs Kapitol. Rund wird das Ganze wenn demnächst entsprechende Notstandsgesetze erlassen werden oder die „Zivilgesellschaft“ ein Äquvalent schafft.

    Sowas nennt man Reichstagsbrand, nicht Farbrevolution. Bezeichnend ist auf jeden Fall das diese ganzen Sprechpuppen der USA wieder mit einer Stimme sprechen und dabei das Gesicht so verkneifen als wenn sie eine Faust….

    1. Dieser Einschätzung halte ich für das realistische Szenario. Neben den Farbrevolutionskampagnen gehören die Reichsbrandkampagnen zu den häufig eingesetzten. Gelingt es eingeschleusten Provokateuren geeignete Protestierer gerichtet zu eskalieren, ist es leichter Maßnahmen durchzusetzen die den politischen Gegner ausschalten. Ob nun beim Kapitol-Sturm, jetzt in Brasilien oder auch vielfach in Deutschland.

  8. Ohne dass ich Typen wie Trump , oder gar Bolsenaro das Wort reden möchte,
    muss man angesichts der erdrückenden Beweise aus den Twitter-Files
    und aus den unbestreitbar hochkriminellen Machenschaften des
    Joe & Hunter Biden „Demokraten“ – Duos und Komplexes feststellen,
    dass Donald Trump offenbar recht hat wenn er behauptet, dass man
    ihm mit Hilfe desgleichsam hochkriminellen, US-„Demokraten“
    dominierten Deep Staat – FBI und CIA – die letzten US-Wahlen und
    damit seine WIEDERWAHL als US-Präsident ohne jeden begründeten
    Zweifel gestohlen hat!
    Vor diesem Hintergrund darf man bei den in beiden Fällen ENTGEGEN
    der angeblichen „Prognosen“ gut bezahlter Medien, die jeweils wie
    auch im Fall Hillary Clinton einen weiten Abstand zum Kontrahenten
    prognostizierten, durchaus Zweifel an der Korrektheit des Wahlergebnisses
    auch in Brasilien haben! Ich hoffe DAS VOLK wird auch in Brasilien klug
    handeln und sich der Hilfe mächtigerer Verbündeter versichern, bevor
    man den rechtskräftig verurteilten, kriminellen „Demokraten“ Luna aus
    dem vermutlich auch hier gestohlenen Amt entfernt…!!
    Es lebe das Volk und der Willen des Volkes!!

  9. Hergang der Ereignisse auf französisch, beruhend auf Rybar:

    https://t.me/actualiteFR/19331

    Nutznießer der Krawalle ist jedenfalls Lula, Verlierer ist das Lager von Bolsonaro.

    Scheint ähnlich eingefädelt wie vor zwei Jahren in den USA. Es wird eine gewisse Masse an Menschen organisiert und dann gegen die Interessen der Seite geführt, deren legitime Rechte zu vertreten sie meinen.

  10. Hier ist noch nichts entschieden , ich rechne noch diesen Monat damit dass das Militär doch noch eingreift und für Gerechtigkeit sorgen wird , die korrupten Strukturen bei Militär und Polizei sind in der Minderheit , die Mehrheit steht hinter dem Volk !
    Ich geh sogar noch einen Schritt weiter und behaupte das es in kürze zum weltweiten Knall kommt , Wir werden es rausfinden !

  11. 5000??? Also das waren mindestens 10 mal so viele. Auf jeden Fall waren es mindestens so viele Teilnehmer, wie bei den Großdemos 2020 und 2021 am Brandenburger Tor. https://www.youtube.com/watch?v=m7pB73sWndA
    Hier ein Video auf Youtube, wo die große Menschenmasse zu sehen ist. Bei telegram gibt’s viele solcher Videos. Da werden auch verschiedenste Randalierer gezeigt, die von den Demonstranten als „infiltrados“ entlarvt werden, mit Molotowcocktails, Messer, Metallstangen bewaffnet.
    Ich hab mal an Lula geglaubt, aber seit Bolsonaro sich eindeutig gegen diese C-agenda positioniert hat, empfinde ich ihn als das kleinere Übel. Was mich überrascht hat, dass auch indigene Gruppen sich leidenschaftlich für Bolsonaro und gegen Wahlbetrug eingesetzt haben.
    Die Medien behaupten ja immer, dass er gegen die indigene Bevölkerung arbeite.
    Jedenfalls wird Bolsonaro von offiziellen Seiten, inkl. den brasilian. Mainstreammedien, auf heftigste bekämpft. Vor allem, seit er Corona als „Chinaschnupfen“ bezeichnet und gegen den lockdown war, um die Wirtschaft aufrecht zu erhalten: das tgl. Brot der arbeitenden Bevölkerung. Wurde dann aber vom Gesundheitsministerium durchgesetzt. Und wenn man sich mal den obersten Richter Moraes anschaut, Lulas rechte Hand und Befreier aus dem Gefängnis, Naja… Viel Korruption…
    Bei der Stürmung haben sie übrigens im Büro von Moraes in seiner Schublade nen Haufen Sexspielzeuge gefunden. Passt zu seiner Ausstrahlung und politischen Handlungen. Der hat viel Dreck am Stecken

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