So geht „Qualitätsjournalismus“: Anti-russische Propaganda vom Feinsten beim Spiegel

Der Spiegel hat mal wieder einen Artikel veröffentlicht, der Russland unterstellt, in Europa alle möglichen Missetaten zu begehen. Der Artikel ist ein besonders anschauliches Beispiel für Propaganda im Spiegel, wobei er seine Leser dreist belügt und US-Quellen als russische Quellen ausgibt, wie man am Ende des Artikels sehen kann.

Der Spiegel beruft sich in seinem Artikel unter der Überschrift „Russischer Militärgeheimdienst GRU – Moskaus Schattenkrieg in Europa“ auf einen Artikel in der New York Times. Dort wird über die Vorwürfe gegen Russlands Geheimdienst GRU berichtet. Allerdings beruft sich die Zeitung mal wieder auf nicht genannte Geheimdienstquellen. Damit ist bereits klar, dass es sich dabei um Geheimdienst-Propaganda handelt.

Wenn Zeitungen Geheimdienste zitieren, dann handelt es sich um Informationen, von denen die Dienste wollen, dass sie in der Zeitung stehen. Es sind keine Ergebnisse von Recherchen der Zeitung. Wenn Sie an dieser These Zweifel haben, können Sie mal Edward Snowden oder Julian Assange fragen, was mit Geheimdienstmitarbeitern geschieht, die ohne Erlaubnis der Dienste Informationen an die Presse weitergeben.

Bei solchen Artikeln handelt es sich also um Propaganda der Geheimdienste und wir erfahren genau das, was wir auch erfahren sollen. Das hat nichts mit Journalismus zu tun.

Und so ist der Spiegel-Artikel auch aufgemacht. Er wiederholt alle Vorwürfe gegen Russland, die von Geheimdiensten in den letzten Jahren gemeldet wurden. Dabei ist der Spiegel unkritisch und zitiert sie bloß. Er hinterfragt in keinem Fall, wie hoch der Wahrheitsgehalt der Vorwürfe sein könnte. Wenn ein Geheimdienst etwas mitteilt, wird es schon stimmen. So arbeitet der Spiegel immer, wir aller erinnern uns noch gut an die Massenvernichtungswaffen, die Sadam Hussein laut der US-Geheimdienste hatte und über die Spiegel damals auch unkritisch berichtet hat.

Wenn der Spiegel also in diesem Artikel nur die Vorwürfe gegen Russland wiederholt und auflistet, ist das per Definition einer der Bestandteile von Propaganda: Wirf nur möglichst viel Dreck auf Deinen Gegner, irgendetwas bleibt schon hängen.

Los geht es in dem Artikel mit dem „Fall Skripal“. Der Spiegel beschuldigt über mehrere Absätze Russland, dabei gibt es dafür bis heute keinerlei unabhängige Belege. Das OPWC konnte nicht zuordnen, wer den Giftstoff hergestellt hat und es bekam auch erst Wochen nach dem Anschlag auf die Skripals Zugang zu den Proben. Es war also genug Zeit, daran zu manipulieren. Die Details und vor allem die offiziellen Beschuldigungen der Briten gegen Russland zum „Fall Skripal“ finden Sie hier.

Der nächste Punkt auf der Liste von New York Times und Spiegel ist die Legende von der russischen Einmischung in die US-Wahlen von 2016. Obwohl der Mueller-Bericht eindeutig gezeigt hat, dass da nichts dran war – es gab keine Verschwörung von Trump und Russland und auch sonst enthält der Bericht nichts belegbares – wiederholen westliche Medien wie der Spiegel die Geschichte trotzdem immer wieder. Wie gesagt, es geht nur um Propaganda: Es wird medial mit Dreck geschmissen und der Leser soll durch die ständigen Wiederholungen das Gefühl bekommen, da müsste doch irgendetwas dran sein, auch wenn längst offiziell festgestellt wurde, das nichts dran war.

Ein weiteres Beispiel im Spiegel sind Hackerangriffe, wie zum Beispiel auf den Bundestag 2016. Auch daran gibt der Spiegel Russland die Schuld. Was er nicht erwähnt ist, dass es laut den offiziellen Untersuchungen keinerlei Hinweise darauf gibt, das Russland damit etwas zu tun hatte. Also wieder Sache mit dem Dreck schmeißen, obwohl nichts dran ist.

In dieser Art geht es in dem Spiegel-Artikel weiter.

Aber besonders dreist ist folgende Passage, mit der der Spiegel den Eindruck erzeugen möchte, es sei etwas dran an all den Vorwürfen gegen eine bestimmte Geheimdiensteinheit aus Russland (von der niemand weiß, ob sie überhaupt existiert):

Russische Medien hatten in der Vergangenheit bereits über die Existenz der Einheit berichtet. Laut „New York Times“ war über ihren „Zweck“ zuvor nicht berichtet worden.“

Ich habe den Link, den der Spiegel gesetzt hat, in dem Zitat stehen lassen. Das ist ein beliebter Trick beim Spiegel: Mit einem gesetzten Link unterstreicht er den Wahrheitsgehalt seiner Behauptungen. Aber wer auf den Link klickt, kommt auf die Seite von „Radio Svoboda“. Kennen Sie nicht? Vielleicht sagt Ihnen „Radio Liberty“ etwas? Das ist einer der staatlichen Auslandssender der USA, der die US-Propaganda in die Welt tragen soll und „Radio Svoboda“ ist die russische Tochter von „Radio Liberty“.

Der Spiegel behauptet also, russische Medien würden die Angaben aus den USA bestätigen und verlinken als Beleg dafür einen US-Staatssender. Im Klartext: Der Spiegel lässt die USA selbst ihre eigenen Behauptungen bestätigen und lässt seine Leser glauben, die Belege kämen aus Russland.

Und das so will der Spiegel uns beweisen, dass es die böse Einheit des russischen Geheimdienstes GRU tatsächlich gibt.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Ich möchte in diesem Zusammenhang besonders nachdrücklich das jüngste Interview auf KenFM mit Ulrich Teusch hervorheben – und die Vehemenz, mit der ich das tun möchte, kann ich gar nicht in Worte fassen.

    Er äußert dort Dinge, die uns schon vor Jahren, lange bevor unser (Wieder-)erwachen um die Jahre 2013/ 14 einsetzte, durch den Kopf gegangen sind.
    (Das hätten wir einem „Westdeutschen“ gar nicht zugetraut.)

    Nämlich, z.B. daß europäische Politik gegenüber Rußland von einem tiefsitzenden „Rassismus“ geprägt war und ist. (Ich mag das Wort eigentlich nicht, weil es bereits bis zur Unkenntlichkeit verschlissen wurde.)
    Das Problem ist allerdings ein viel Älteres, es wurden durch den deutsch Faschismus nur genutzt und unglaublich tief gerade in das deutsche Bewußtsein eingebrannt.
    „Untermensch“ sagen wir heute selbstverständlich nicht mehr – das brauchen wir auch nicht- denn dieser Bergriff ist bereits in dem Wort „Russe“ aufgegangen.

    Man fühlt sich heute wieder wie in den 80iger Jahren des vergangen Jh..
    Und ich weis was da abging, ich war dabei – wenn man so will, an vorderster Front.
    Und wir dürfen versichern, daß auch und gerade bei Militärs ein „Aufatmen“ zu verzeichnen war, als sich die Lage entspannte, und wir dachten, daß es nun endlich überstanden sei.

    Niemand scheint auch nur zu bemerken, daß die NATO das Schwarze Meer gerade in ihr eigenes maritimes Heerlager verwandelt – vor Jahren noch undenkbar.
    Was man da vor hat, und wie man sich das so vorstellt – siehe hier:

    https://www.rand.org/pubs/conf_proceedings/CF405.html

    (Auf die erbärmliche Rolle sog. ehemaliger „Ostblockstaaten“, wie Bulgarien oder Rumänien, sei nur am Rande verwiesen.)

    Wir warten regelrecht darauf, daß die Amerikaner da ihre erste Flugzeugträgergruppe einlaufen lassen (das ist bisher, soweit wir informiert sind, noch nicht geschehen).
    Wenn das geschieht, können wir nur noch auf die sprichwörtliche Gelassenheit des „russischen Bären“ hoffen.

    Denn das sind de facto selbständige Flotten, vollgestopft mit Kernwaffenträgern, die man, u.E., vorbehaltlich unserer, alles in allem, doch recht bescheidenen militärischen Kenntnisse, je nach Lage, auch nur sinnvoll und nachhaltig mit Kernwaffen liquidieren kann.
    Das Klima wird sich danach ggf. ganz nachhaltig und ganz im Sinne von FFF ändern.

    Der Punkt ist, und da stimme ich Herrn Teusch voll und ganz zu: Niemand weis eigentlich, wo das hinführen soll, es da noch nicht einmal ansatzweise auf Seiten der Nato oder der USA ein realistisches Szenario, oder so etwas wie eine „Exitstrategie“ erkennbar.

    1. Das kann ich Wort für Wort nur unterstreichen. Ein Gedanke von mir noch dazu. Als Russland 1990. Jahren mit freundlicher „Hilfe“ des Westen am Boden lag und ein betrunkener Herr Jelzin durch die Welt torkelte und den eigentlichen Peinigern seines Volkes fleißig die Hand schüttelte war Russland der gute Freund des Westens. Als aber Jelzin 2000, wahrscheinlich in Anflug seines letzten Verstandes, Herrn Putin zum Präsidenten machte und dieser auch noch dem unsäglichen Treiben, der wirtschaftlichen Ausplünderung seines Landes, ein Ende setzte wurde wundersamer Weise, fast über Nacht aus dem guten Freund der böse, böse Russe. Korruption gab es in Russland auch in der Sowjetunion schon immer, aber was da in den 1990. Jahren passierte, im Prinzip ähnlich wie mit der DDR, schlägt dem Fass den Boden aus. Da man ja trotz des Dahinsiechen des russischen Staates Russen brauchte um seine „Geschäfte“ zu tätigen, machte man sich den Umstand der Korruption zu Nutzen und züchtete die Oligarchen und diese verschafften den Westen dann den Zugang zu den russischen Reichtümern. Eine wunderbare Zeit für die Verbrecher in der westlichen Wirtschaft, nur leider nahm das Ganze dann ein jähes Ende und da kann man ja nur noch mit Dreck auf Herr Putin schmeißen. Es ist schön erbärmlich wenn man miterleben muss wie sich so genannte Journalisten der Macht anbiedern. Wie heißt es so schön: „Wessen Brot ich fress, dessen Lied ich sing!“

  2. Die NATO ist schon längere Zeit im Schwarzen Meer aktiv. Die Schwarzmeerflotte wirkt auf die NATO wie ein Goldnugget zur Goldgräberzeit.

    Bei dieser komischen Münchener Sicherheitskonferenz bat man doch Merkel um BW-Schiffe die als Lockvogel für eine Provokation benutzt werden sollten.
    Weil Merkel ablehnte mussten die armen Ukrainer ran. Die können froh sein das sie noch atmen.

    Ich beobachte hin und wieder Flugbewegungen und da fiel mir natürlich auch auf wohin sich die NATO Kriegstreiber immer fliegen lassen.
    z.B.
    Am frühen Morgen des Angriffes auf saudische Anlagen postete jemand einen CIA Fug von Zypern aus. Glaube vom britischen Stützpunkt. Am selben Tag hatten wohl diverse Flughäfen in Georgien und Aserbeidschan rund um die Uhr zu tun. Dort pendelten die NATO Maschinen nur so. Israel und Ägypten waren auch sehr gefragt.
    Auffallend viele Interessenten für die Sicherung des Ölnachschubweges gab es dann auch, vorher hielt man offensichtlich nicht so viel vom US Vorschlag. Ein Schelm wer Böses denkt. Durch die „angeforderten Schiffe“ konnten die USA wieder Kapazitäten frei machen. Also hatte wer den Nutzen aus den Anschlägen? Schließlich hatten die sofort ihr eigenes Öl angeboten, natürlich nur um SA selbstlos zu helfen.

  3. Erinnert sich noch jemand an den Magninski Fall?

    https://deutsch.rt.com/meinung/93467-fall-magnitski-europaischer-gerichtshof-fur/

    Soweit einmal zum Vergleich um allein zu sehen wie Manipulation allein durch die Überschrift funktioniert. Immerhin ist die Überschrift auch immer der Teil den man in Suchmaschinen zuerst liest.

    EGMR in Straßburg: Russland im Magnitski-Fall verurteilt …
    https://www.tagesschau.de/ausland/magnitski-egmr-101.html

    Fall Magnitski: EGMR verurteilt Russland wegen mehrfacher …
    https://rsw.beck.de/aktuell/meldung/fall-magnitski-egmr-verurteilt-russlan

    Russland: Gericht gibt Moskau Schuld an Tod Sergej Magnitskis – Welt
    https://www.welt.de/politik/ausland/article199232846/Russland-Gericht-gibt-Moskau-Schuld-an-Tod-Sergej-Magnitskis.html

    dagegen

    Russland hat im Fall Magnizki gegen Menschenrechte verstoßen …
    https://www.derstandard.at/story/2000107857344/russland-hat-im-fall-ma

    Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte untergräbt das …
    https://www.heise.de/tp/features/Europaeischer-Gerichtshof-fuer-Menschenrechte-untergraebt-das-antirussische-Magnitski-Narrativ-4533587.html

    In dieser DS auf Seite 7 unter der Überschrift

    „Ablehnung der Straflosigkeit der Mörder von Sergei Magnitski
    (Bericht Dok. 13356, Entschließung 1966, Empfehlung 2031) “

    http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/127/1812744.pdf

    Nun sollte sich der Leser an den ersten Link erinnern. Kann man dort den Kontext in nur einem Artikel sehen ist er bei den anderen eher nur noch beiläufig zu finden.
    Nicht das die Leser noch auf die Machenschaften und Praktiken des ach so hilfsbereiten IWF stößt. Vielleicht würden dann Menschen in vielen Ländern verstehen warum es ihnen so schlecht geht.

    Nur beiläufig und wohl eher zähneknirschend muss man nun anerkennen das der Held des Westens gar nicht so heldenhaft war weil der Haftgrund nicht angezweifelt wurde.

    Und da wäre noch immer der von deutschen GEZ Gebühren mitfinanzierte Film dessen Ausstrahlung behindert wird. Noch wage erinnere ich mich an die Schmutzartikel welche den Film begleiteten.
    Was letztendlich auch der Filmemacher an der Version von Magninski bezweifelte ist das was zu dem Urteil in Russland führte und auch der Gerichtshof nicht in Frage stellte. Der Mann saß zu recht im Gefängnis!
    Ob seine Haftbedingungen explizit noch schlechter waren als für alle Anderen besagt das Urteil eben auch nicht.
    Es bleibt bei der Erkenntnis im Umkehrschluss dann, das jeder russische Häftling nun ja vor dem EGMR wegen der Haftbedingungen klagen könnte/hätte klagen können. Wieso also nur diese eine Klage?

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