Corona-Impfstoff: Das russische Fernsehen berichtet über die Fortschritte der Forschung

Das russische Fernsehen hat in einer exklusiven Reportage über die Fortschritte an der Forschung zu einem Impfstoff gegen COVID-19 berichtet, die in Russland in dem geheimnisumwitterten, staatlichen Forschungszentrum für Viren und Bakterien stattfinden.

Die Kernfrage für die Zukunft der Corona-Pandemie ist die Frage nach einem Impfstoff. Wenn der vorliegt, können die Quarantäne-Maßnahmen aufgehoben und die unkontrollierte Verbreitung des Virus unter Kontrolle gebracht werden. Russland ist – das ist wenig überraschend – eines der führenden Länder auf dem Gebiet der Erforschung von Viren und Bakterien. Im Kalten Krieg haben die Supermächte an Biowaffen gearbeitet und das Know-How ist immer noch vorhanden.

Daher ist in Russland eben dieses streng geheime Institut, in dem auch die letzten Pockenviren gelagert werden, führend in der Forschung an COVID-19. Nun durfte zum ersten Mal ein Kamerateam in die Anlage, um über die Forschung an dem Impfstoff zu berichten. Ich habe den Bericht aus der „Sendung Nachrichten der Woche“ vom Sonntag des russischen Fernsehens übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Außergewöhnliches journalistisches Glück hatte unser Fernsehsender „Rossiya 1“ und bekam ein Zeichen besonderen Vertrauens. Unsere Journalisten Naile Asker-Zade durfte auf das Gebiet des geheimen staatlichen Wissenschaftlichen Zentrums für Virologie und Biotechnologie, Vector, in Nowosibirsk. Das ist eine wichtige Organisation im Kampf gegen das Coronavirus. Sie entwickelten die ersten Tests, um die neue Krankheit zu diagnostizieren. Und jetzt haben die Mitarbeiter von Vector damit begonnen, einen COVID-19-Impfstoff zu testen. Was hat Rinat Maksyutov, der Chef von Vector, Naile Asker-Zade erzählt?

Ihr Bericht zeigt es uns.

Dies ist wahrscheinlich der geheimste und einer der am besten geschützten Orte in Russland. Die Adresse dieses Hauses ist auf keiner Karte der Welt finden. Kein Straßenname, keine Hausnummer. Es beherbergt die gefährlichsten Viren des Planeten, wie Ebola und Pocken. Nun arbeiten die Wissenschaftler von Vector in Novosibirsk an einem Impfstoff gegen eine neue Infektionskrankheit, das Coronavirus.

„Als die Testsysteme entwickelt wurden, hatten wir kein lebendes Virus, wir verwendeten künstlich hergestellte, genetische Strukturen, um die Empfindlichkeit zu bewerten“, sagte Rinat Maksytov, der Chef von Vector.

Die Tests wurden zentral überprüft. Ein internationales Team von WHO-Experten traf im Februar in China ein. Aus unserem Land waren in dieser Delegation zwei Personen, ein Mitglied von Vector und Dr. Alexander Semenov. Insgesamt wurden zwei Testsysteme nach China gebracht, von denen jedes 500 Tests beinhaltete.

„An wem wurden die Tests überprüft?“

„An Proben von Patienten mit Coronavirus-Infektion, es war lebendes Material, kein modelliertes“, erklärte Alexander Semenov, stellvertretender Direktor für Innovation am St. Petersburger Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie.

Hier werden russische Testsysteme für Coronaviren produziert. Vector hat zwei Testsätze zum Nachweis von Coronaviren entwickelt. Jeder umfasst vier Reagenzgläser. Mit einem weißen und einem gelben Deckel sind die Behälter für die Reagenzien versehen. Grün ist der Deckel für die negativen Ergebnisse, fliederfarben der Deckel für positive. Die Testsysteme wurden schnell entwickelt, buchstäblich in einer Woche, nachdem die genetische Sequenz des Virus bekannt wurde. Jetzt werden hier 100.000 Tests pro Tag produziert, obwohl im Januar mit nur 5.000 begonnen wurde.

„Bisher haben wir bereits 2 Millionen Tests produziert, das reicht nicht nur aus, um alle Bedürfnisse der Regionen der Russischen Föderation zu decken, sondern auch, um sie kostenlos an eine Vielzahl von Ländern zu liefern“, sagte Rinat Maksytov.

„Welche anderen Länder haben Anfragen gestellt?“

„Es gab zum Beispiel Anfragen aus Singapur und den Vereinigten Staaten von Amerika.“

„Aber in die Vereinigten Staaten haben wir nicht geliefert?“

„Nein“

Die wichtigste Arbeit wird hier geleistet: die Entwicklung eines Impfstoffs. Die besten Molekularbiologen des Landes arbeiten rund um die Uhr daran. Wir haben die einmalige Gelegenheit, diesen Prozess aus erster Hand zu sehen. Journalisten durften hier noch nie hinein. Vector plant, drei Coronavirus-Impfstoffe gleichzeitig zu entwickeln.

„Viele Teams nehmen an diesem Wettbewerb teil und das russische ist eines der stärksten Teams, das können Sie mir glauben.“, sagte Alexander Semenov.

Viele Länder befinden sich bereits im Versuchsstadium. In Amerika wird an Freiwilligen getestet. In Russland noch an Tieren.

„An welchen Tieren werden die Tests gemacht?“

„Es wurden bereits Mäuse und Frettchen immunisiert und Studien an niedrigeren Primaten beginnen gerade“, sagte Maksyutov.

Fünfzig Menschen arbeiten im Forschungszentrum von Nowosibirsk an dem Impfstoff. Alles junge Biologen. Der Leiter des Labors ist 30 Jahre alt. Und er ist der dienstälteste Mitarbeiter in seinem Team.

„Wann werden die Tierversuche abgeschlossen?“

„Wir gehen davon aus, dass wir die Tierversuche Ende April dieses Jahres abschließen werden. Die Versuche am Menschen werden im Juni beginnen. So ist der Plan, aber vorher müssen wir die Wirksamkeit des Impfstoffs bei den Tierversuchen im Labor belegen“, sagte Rinat Maksytov.

„Wird das neue Coronavirus ein saisonales Virus werden?“

„Ja, ich bin sicher, dass das neue Coronavirus nicht aus der menschlichen Bevölkerung verschwinden, sondern sich eher zu einer saisonalen Krankheit entwickeln wird.“

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. Off topic
    „Der Leiter des Labors ist 30 Jahre alt. Und er ist der dienstälteste Mitarbeiter in seinem Team.“
    Ist dies geschuldet durch Abwerbung oder der Sterberate im Zentrums für Virologie und Biotechnologie?
    *lol*

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