Das russische Fernsehen über den Brexit: Großbritannien wurde auf einen Schlag abgeschnitten

Der Brexit ist zwar in dem allgemeinen Corona-Chaos in den Hintergrund getreten, aber Politik und Medien in Europa sind zufrieden. Die Erpressung Großbritanniens hat funktioniert.

Der Brexit ist – wie nicht anders zu erwarten war – ein Fiasko für Großbritannien. Die EU hat sich in allen wichtigen Punkten durchgesetzt und Großbritannien wird die Folgen, die bis zu einem Auseinanderbrechen des Landes führen können, noch zu spüren bekommen. Schottland, das ohnehin wohl Großbritannien verlassen will, wird massive Nachteile spüren, zwischen der englischen Insel und Nordirland wird eine Zollschranke entstehen und die für Großbritanniens Wirtschaft so wichtigen Dienstleistungen haben keinen freien Zugang mehr zur EU.

Die EU hat erreicht, was sie wollte: Großbritannien wurde bestraft und etwaige Nachahmer wurden durch das Ergebnis abgeschreckt.

Das russische Fernsehen hat am Sonntag in der Sendung „Nachrichten der Woche“ seine Sicht auf die Brexit-Verhandlungen und das Ergebnis dargestellt und die ist ziemlich ernüchternd, vor allem für die Briten. Ich habe den Beitrag des russischen Fernsehens übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Das Vereinigte Königreich befindet sich derzeit in einem völligen Chaos. Britische Wissenschaftler haben mutierte Viren gefunden, die die Insel angreifen. Es heißt jedoch, die Mutanten erhöhen die Sterblichkeit nicht und der Impfstoff wirkt gegen sie. Wenn das so ist, warum die Panik? Gesundheitsminister Matt Hancock sagt sogar, die Situation sei außer Kontrolle.

Aus London berichtet unser Korrespondent.

Beunruhigende Berichte über ein neues mutiertes Virus im Vereinigten Königreich haben die Welt gründlich erschüttert. Britische Wissenschaftler haben festgestellt, dass der neue Stamm N501Y des Coronavirus hoch ansteckend ist und seine Vorgänger schnell verdrängt. Mitte Dezember waren zwei Drittel der Fälle in London mit ihm infiziert.

„Das ist die schlechteste Nachricht der letzten Zeit. Wir müssen einfach alles in unserer Macht Stehende tun, um dieses Virus zu stoppen“, sagte Andrew Hayward, Epidemiologe und Mitglied der Beratergruppe für neue und neu auftretende Bedrohungen durch Atemwegsviren.

Der neue Virusstamm wird bereits als „britisch“ bezeichnet. Es gibt immer noch keine Beweise dafür, dass er tödlicher ist oder den Verlauf der Krankheit erschwert. Aber die britische Regierung ist zu entschlossenem Handeln übergegangen. Im Südosten Englands wurde eine Quarantäne eingeführt. Worauf die Briten nicht vorbereitet waren, war, dass sie am Ende völlig isoliert enden würden. Von den Bewohnern der Insel schirmt man sich ab, als hätten sie die Pest. Am härtesten war die Entscheidung der französischen Regierung, ihre Grenze für Einreisende zu schließen. Großbritannien wurde auf einen Schlag vom Kontinent abgeschnitten.

Das verzweifelte Wehklagen derer, die an den englischen Ufern des Ärmelkanals festsaßen, konnte nichts ändern. Die Franzosen haben die Grenze geschlossen, als die Verhandlungen über das neue Handelsabkommen zwischen London und Brüssel in der entscheidenden Phase waren. Die britische Presse sprach von einer Rache für den Brexit.

In der Weihnachtszeit steigt die Auslastung der Fährverbindungen über den Ärmelkanal und durch den Eurotunnel um ein Vielfaches – auf beiden der Grenze wurden etwa 10.000 Lastwagen und Autos gestoppt. Saisonarbeiter, vor allem Menschen aus Bulgarien und Rumänien, fahren in dieser Zeit nach Hause. Daher hat sich hier sofort ein kolossaler Stau aufgebaut und die Menschen konnten nicht aus ihm herauskommen und wurden für die europäischen Politiker zu einem Faustpfand.

„Viele Menschen, die hier sitzen, haben Lebensmittel für ein oder zwei Tage. Mehr gibt es nicht“, sagen die Trucker.

Bewohner des englischen Dorfes Mosem ließen an einem Seil Einkaufstaschen zu den hungernden Truckern ab, die in Kent festsitzen. „Es tut uns sehr leid für diese Lkw-Fahrer. Sie stehen hier tagelang und werden im Regen nass. Die Dorfbewohner haben Kekse und Chips für sie gesammelt“, sagen die Leute.

Das Mitgefühl der einfachen Menschen ist das Einzige, worauf die zählen können, die wegen der Krise an der Grenze gefangen sind. Rund tausend Lastwagen haben sich auf dem Flugplatz Manston angesammelt, den die britische Regierung vor zwei Jahren für den Fall eines harten Brexit umgebaut hat. Aber als es soweit war, stellte sich heraus, dass es dort nur vier Toiletten gibt. Es überrascht nicht, dass Lkw-Fahrer nach wenigen Tagen bereits mit der Polizei aneinander geraten sind. In Ihrer Verzweiflung haben sie das Wort Help mit Plastikkegeln auf den Platz gemalt.

Auf Frankreichs Forderung begann man, die Fahrer zu testen. Bis Ende der Woche wurden mehr als 15.000 Menschen getestet und nur bei 36 Menschen wurde das Coronavirus gefunden.

„Das liegt alles am Brexit. Corona hat damit nichts zu tun. Sie wollen Großbritannien zu einem Deal zwingen, den es nicht will. Das ist meine feste Überzeugung“, sagte einer der Fahrer.

Die Panik war echt. 45 Prozent der Lebensmittel kommen vom Kontinent nach Großbritannien. Aus Angst vor Versorgungsengpässen eilten die alarmierten Briten in die Lebensmittelgeschäfte. Wieder sieht man das bekannte Bild, das jeder hier zu Beginn der Pandemie in diesem Frühjahr gesehen hat. (Anm. d. Übers.: Es werden leere Regale in Geschäften gezeigt) Nur dieses Mal kam alles zusammen: Coronavirus, Brexit, Weihnachten und vor allem die Ungewissheit.

Während Freiwillige einer Sikh-Organisation Pizzen zu den Truckern im englischen Kent brachten, bestellten die Unterhändler in Brüssel auch Pizza und arbeiteten an den letzten Absätzen des Handelsabkommens. Die Krise an der Grenze hat den britischen Ministern die Lust genommen, sich von Europa zu trennen, ohne wenigstens irgendeinen Vertrag zu unterzeichnen. Premierminister Johnson präsentierte das abgepresste Dokument als bestes Weihnachtsgeschenk.

Aber als die Menschen anfingen, sich die Details anzuschauen, nahm die Freude ab. Schottische Landwirte haben mehr als 20.000 Tonnen Kartoffeln auf den Kontinent verschifft und damit mehr als 25 Millionen Pfund pro Jahr verdient. Jetzt ist es ihnen verboten, Kartoffeln in der Europäischen Union zu verkaufen, weil sie sich nicht auf eine Angleichung der Normen einigen konnten. Schottland fischt 60 Prozent der Fische des Landes. Aber zur versprochenen Souveränität über britische Gewässer ist es nicht gekommen. Johnsons Drohungen, Kriegsschiffe zum Schutz vor europäischen Fischern einzusetzen, verfing nicht. In den nächsten fünfeinhalb Jahren bleibt alles beim Alten. Die EU hat sich bereit erklärt, ihre Quote um nur 25 Prozent zu senken. Und das auch nur schrittweise.

„Viele haben das vorhergesagt, aber das macht es nicht einfacher. Die Tories haben erneut die schottischen Fischer verraten. Versprechen, die nicht erfüllbar waren, wurden gebrochen“, sagte die schottische Premierministerin Nicola Sturgeon.

Die schottische Regierung drängt auf ein zweites Unabhängigkeitsreferendum. Der ehemalige britische Premierminister John Major hält die Spaltung Großbritanniens für eine der gefährlichsten Folgen des Brexit: „Per Gesetz brauchen die Schotten die Erlaubnis von Westminster, bevor sie legal ein neues Unabhängigkeitsreferendum abhalten können. Aber wenn das abgelehnt wird, wird es den Separatisten helfen, weil es neuen Unmut und Vorwürfe geben wird. Die Scottish National Party wird das nutzen, denn sie weiß meisterhaft, wie man mit der Unzufriedenheit spielt. Die britische Regierung hat keine gute Wahl: Entweder erlaubt sie ein Referendum zu oder sie verbietet es den Schotten. Beide Optionen sind mit enormen Risiken behaftet.“

Das zur Krone gehörende Nordirland ist nun auch wirtschaftlich von Britannien getrennt, um die offene Grenze zum Süden der Insel zu erhalten, die Teil der Europäischen Union ist. Nordirland bleibt de facto im Binnenmarkt und in der Zollunion, was die britischen Hersteller zwingt, in Zukunft Zollkontrollen nach Nordirland zu akzeptieren. Irland schätzt bereits, dass die Zahl dieser Kontrollen von 200.000 auf 900.000 pro Jahr steigen wird.

„Wir schätzen, dass im nächsten Jahr mehr als 250 Millionen Zollerklärungen von EU-Unternehmen ausgefüllt werden müssen, die ihre Waren nach Großbritannien schicken. Bürokratie und Kosten werden steigen. Und der Verbraucher wird für alles bezahlen“, sagte Alex Altman, Vorsitzender der britischen Handelskammer in Deutschland.

Um Verzögerungen beim Zoll sorgen sich auch die Autohersteller auf beiden Seiten des Ärmelkanals. Für sie ist es wichtig, Komponenten zeitnah zu bekommen – ihr Umsatz beträgt 14 Milliarden Euro pro Jahr. Darüber hinaus sollen auf Anweisung der Europäischen Kommission ab dem neuen Jahr die Lebensmittel aus dem Vereinigten Königreich streng kontrolliert werden. Staus an der Grenze scheinen also unvermeidlich.

„Das Chaos in Dover in dieser Woche und der Last-Minute-Deal – all dies verspricht erhebliche Versorgungsengpässe und steigende Preise“, sagte Ian Wright, Chef der British Food and Drink Manufacturers Association.

Ja, es gibt ein grundsätzlich wichtiges Abkommen darüber, dass die Briten den Zugang zum Binnenmarkt ohne Zölle und Quoten behalten. Gleichzeitig blieb jedoch das so wichtige Segment der Dienstleistungen außen vor: finanzielle, rechtliche und andere Dienstleistungen, die zusammen 80 Prozent der britischen Wirtschaft ausmachen.

„Großbritannien hat beschlossen, die EU und den Binnenmarkt zu verlassen, und sich dabei die Privilegien eines Mitgliedstaates genommen, die im Rahmen der neuen Regelungen nicht wiederhergestellt werden. Am 1. Januar erwarten viele Menschen und viele Unternehmen gravierende Veränderungen. Das sind die Folgen“, sagte Michel Barnier, der Brexit-Koordinator der EU.

Britischen Studenten wird das Recht entzogen, im Rahmen des Erasmus-Austauschprogramms an europäischen Universitäten zu studieren. Britische Bürger müssen ein Visum für Arbeit und langfristigen Aufenthalt in Europa beantragen. Das ist eine direkte Folge dessen, wovon die britischen Brexit-Befürworter geträumt haben: strengere Kontrollen der Migration durchzusetzen.

Schließlich ist es eine Scheidungsvereinbarung, so dass Komplikationen in der Beziehung unvermeidlich sind. Europa ist beleidigt und befürchtet, dass andere das englische Beispiel nachahmen. Auch in London versteht man nicht wirklich, was die Zukunft bringt: Auf der einen Seite ist das Pfund wegen der Freiheit und der potenziellen Perspektiven vor dem Hintergrund des Deals gestiegen, auf der anderen Seite sind all die Nachteile bereits offensichtlich.

Das britische Parlament wird dem Abkommen am 30. Dezember zustimmen. Daran zweifelt niemand. Die Opposition hat bereits beschlossen, das Abkommen zu unterstützen, und erklärt, dass dieses Abkommen besser ist, als gar kein Abkommen.

Zeitungen veröffentlichten Fotos des triumphierenden Johnson in seinem Büro. Auf dem Tisch ist Fast Food, um den Hals trägt eine Krawatte mit Ornamenten von Fischen. Was bleibt ihm auch, wenn Sie den Europäern einen wesentlichen Teil des Fangs abgeben mussten? Für Johnson war es wichtig, überhaupt eine Einigung zu finden.

Da die britische Regierung nicht wusste, wie die Verhandlungen mit Brüssel enden werden und ob sie einen Lockdown einführen müssen oder nicht, hat sie die Weihnachtsansprache der Königin bis zuletzt herausgezögert. Die Corona-isolierte Elizabeth II. sprach vor allem von der Überwindung der Schwierigkeiten, die mit der Pandemie verbunden waren. Und das Weihnachtslied wurde von einem Chor aus Krankenhausmitarbeitern vorgetragen.

„Ihr seid nicht allein“, erklärte die BBC die wichtigste Aussage der Ansprache. Ein Sender reagierte mit einer Parodie, in der die Königin ihre Rede mit einer Liebeserklärung an die chinesische App TikTok beendet. Der Programmdirektor des TV-Senders begründete dies mit dem Wunsch, dem Publikum zu zeigen, wie man mit modernen Technologien die Realität verzerren kann. Aber die falsche Königin macht sich nicht über erfundene Fake News lustig, sondern über echte Skandale in ihrer Familie und den umstrittenen Ruf des Premierministers. Das war vielleicht nicht lustig, aber ziemlich überzeugend. (Anm. d. Übers.: Der Clip, um den es geht und in dem die Königin auf ihrem Schreibtisch einen wilden Tanz aufführt, wird am Ende des Beitrages gezeigt)

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

9 Antworten

  1. Rothschilds UK muss also 45% Lebensmittel importieren. Die Briten werden doch nicht etwa hungern müssen?
    Den Gegner verhungern lassen, ist eine alte militärische Maßnahme der Briten: den Indianern die Büffel ausrotten und damit auch fast die Indianer, zigtausend Frauen und Kinder der Buren verhungern lassen, Deutsche im 1. und 2. Weltkrieg und sogar danach verhungern lassen. Hitler hätte mindestens die halbe britische Armee verhungern lassen können, aber er ließ sie laufen, und die wenigen britischen Gefangenen in den Arbeitskagern (KZ) durften Fußball spielen.
    Lebensmittel gibt es aber nicht nur in der EU.
    Trotzdem, die EU wird undemokratisch fremdregiert und ihre Herrscher verhalten sich immer unverschämter gegenüber ihren Bürgern mit Masseninvasion, Lügenpropaganda, Großkotzigkeit, Pandemieschikanen und Drohungen wie Abschaffung des Bargelds und Erhöhung von Fernsehzwangsabgaben. Staaten, die noch nicht EU-Mitglied sind, sollten froh sein, noch unabhängig zu sein (ohne zu verhungern).

      1. Ja, und die werden auch nicht hungern, weil den Briten plötzlich niemand mehr „Brot“ liefern wollte, sondern weil es ggf. teurer wird.
        Jedoch – die „Kolonien“ werden werden das Empire schon nicht darben lassen.

        (Im Übrigen: Ich mag diese „Rothschild_Fixierten“ nicht. Es scheint da auch so eine Art inoffizielles „Ranking“ oder eine „Wettbewerb“ zu geben, dahingehend, welches Volk in der Geschichte den nun als das Verbrecherichste anzusehen sei.
        Nun dürften die europäischen Völker sich da nicht allzuviel nehmen, quantitative Unterschiede beruhen da meist auf den unterschiedlichen ökonomischen Möglichkeiten.
        Die Deutschen genießen im Grunde nur deshalb eine derartige Exklusivität, weil man mit so etwas in der „einzig wahren und wirklichen Zivilisation“ nicht mehr gerechnet hatte.
        Das hat man den Deutschen richtig übel genommen und tut es noch heute, daß man danach nicht mehr so einfach auf den zu erobernden Osten – die technischen Möglichkeiten waren ja inzwischen da – auf das „Gulag“ zeigen konnte, das sich – welch glückliche Fügung – auch noch „kommunistisch“ attribuierte.
        Daß zudem der deutsche Faschismus Ideen umsetzte, die ihren Ursprung, besonders nach Darwin, auch und gerade im „liberalsten Land Europas“ haben, ist ein pikanntes Detail, dem man geflissentlich wenig Beachtung schenkt.)

  2. Zunächst einmal: Hinter jedem Ereignis eine Gruppe steinreicher Menschen – um das „Bilder“hafte Wort nicht zu benutzen – zu vermuten, ist doch etwas flach und trägt auch nicht zu intellektuellen Schärfe bei. Daß es Menschen wie Soros&Co. gibt und immer geben wird, die mehr Einfluß haben werden als „alle großen Würstchen“ 😉 in diesem Blog – den Schreiber dieser Zeilen eingeschlossen – zusammen, dürfte wohl jedem klar sein.

    Mir geht die ganze Diskussion zu diesem Artikel aber völlig am Thema vorbei, denn erstens sollten wir nicht vergessen, daß auch „Mutti“ maßgeblich an den Ereignissen – und nicht pro-europäisch – beteiligt war, die David Cameron 2016 im Vorfeld der Abstimmung die Unterstützung verweigerte und zum Brexit führten (vgl. Douglas Murray: “Authoritarian. Unyielding. Merkel gets it so wrong because her arrogance is boundless”, Daily Mail, 12.12.20)

    Mich stört die doch sehr parteiische Ansicht in der TV-Analyse, denn es gibt auch andere Ansichten, nach der Mutti und Zensursula Barnier und Macron kurz vor dem Ziel noch ausgestrickst hätten (Alexander Von Schoenburg: “Why we ‚ghastly Germans‘ gave the British a helping hand to get Brexit done”, Daily Mail, 2e,12,20). Vor allem verstehe ich nicht, warum etwas, daß Rußland schon mittelfritig zum Vorteil gereicht hat, das Abschneiden von den EU-Lebensmittelexporten, nicht auch den Briten bei vernüftiger Handhabung zum Vorteil gereichen sollte. Kartoffel als Untergang Schottlands, lachhaft. Thomas hat doch am Beispiel der in Rußland geliebten europäischen Käsesorten und der Wandlung Rußlands vom Getreideexporteur (zu Sowjetzeiten) zum -importeur und zurück klar gestellt, daß ein gestaltender Wille Beschränkungen zum eigenen Vorteil nutzen kann. 45 Prozent der Lebensmittel kommen vom Kontinent? Ok, aber wie viele Lebensmittel exportiert UK? Lebensmittel, die dann neue Chancen in UK selber haben

    Die beschriebene Geiselhaft für die LKW-Fahrer war eines echten Europäers zutiefst unwürdig – daher auch die der mediale Verkauf mit dem „neuen“ Virus, einer von inzwischen knapp 10.000(!!!) –, aber die Tatsache, daß UK von der EU wenig abhängig ist – „45% der britischen Exporte gehen in die EU, 53% der britischen Importe stammen aus der EU, 7% der Exporte der EU gehen in das Vereinigte Königreich, 4% der EU-Importe stammen von dort.“ („Ifo-Institut: EU hat sich bei Brexit-Poker verzockt“, sciencefiles, 6.3.19) –, spricht auch nicht für ein Einknicken Johnsons, sondern stützt die Auffassung von Schoenburgs. Schließlich ist das Abkommen ein Anfang – und mit sehr heißer Nadel zusammen gestrickt: Der IT-Nachrichtendienst Golem lästert („Warum der Netscape Communicator im Brexit-Vertrag steht“, 28.12.20) genüßlich über das Copy/Paste im Vertrag, wenn Formulierungen wie der „Bestandteil der überwiegenden Mehrzahl moderner E-Mail-Softwarepakete einschließlich Outlook, Mozilla Mail sowie Netscape Communicator 4.x “ sichere die DGSVO-Kompatibilität. Gut Outlook gibt es noch, aber mit Mozilla Mail sowie Netscape Communicator haben wir zu Beginn des Jahrtausends(!!!) gearbeitet, sie gibt es ohnenhin nur in stark weiter entwickelter Form des „Seamonkey“-Browser-Pakets. Der Rückgriff auf „die asymmetrische Verschlüsselung verwendet … Hash-Algorithmus SHA-1“ (ist auch in der höchsten Stufe nicht mehr vertrauenswürdig) zeigt nur die Angst der EU vor einem vertragslosen Zustand – und nicht deren Stärke. Aber nach dem Vertrag ist vor…

    1. Ach ja, Rotary-Mitglied und israelische Freimarerin Merkel, wie kann man die nur „Mutti“ nennen. Also, wenn es Rothschilds Briten dreckig gehen sollte, dann sind naürlich die Deutschen Schuld und nicht die Rothschilds, Bernanke, Warburg, Schiff, Morgan, George Soros, et al. Die Briten werden aber nicht hungern, dafür haben sie im Unterschied zu Deutschland zu weitreichende Beziehungen.

  3. Wünsche allen Menschen in England ein schönes Leben und respektiere Eure Brexit-Entscheidung. Wie immer werden alle Probleme nur von irgendwelchen Geldsäcken und deren Schauspielern erzeugt.

    Lasst Euch nicht unterkriegen!

  4. Was mir Sorgen macht, ist die geringe Kritik der englischen Bevölkerung gegenüber über einer sich stark radikalisierenden Politik . (noch geringer als in Deutschland)Es gab kaum Proteste über die manipulierten Johnson- und auch Brexit Wahlen, auch dort entschieden Briefwahlstimmen einiger weniger Wahlkreise, die fest in Labour Händen waren. Kaum ein Aufmurren nichts. Auch die Rechtsbeugung gegenüber Assange , die Narrative , Skripal, Russophobien u.a. So gesehen kann man nur froh sein, dass sie in der EU keine Mitsprache mehr haben. Allerdings hat sich die EU zu billig angedient.

    Was ich jedoch erfreulich finde, ist, dass Schottland verstärkt seine Unabhängigkeit verfolgt. Wenn das gelingt, werden Iren und möglicherweise auch die Waliser folgen. (Kanada und auch Australien wünschen eigene Präsidenten) Dann kann man auch tatsächlich von „Small Britannia“ ausgehen.

  5. Bei der angestreben Unabhängigkeit von Schottland gibt es für London noch ein gewaltiges Porblem: Die britische Marine und die Atom-Uboote sind in Schottland. Dort ist die gesamte maritime Millitärstruktur der Briten. Verlegen geht nicht, irrsinnig teuer und zeitaufwendig.

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