Navalny wird nach Deutschland geflogen – Die deutschen Medien klammern die wichtigsten Fragen aus

Navalny wurde offenbar nicht vergiftet, was die deutschen Medien nicht wahrhaben wollen und die Berichterstattung am Freitag in Deutschland war zum Fremdschämen. Dabei wurden die wichtigsten Fragen nämlich konsequent ausgeklammert. Kein Wunder, sie stören das in Deutschland verbreitet Narrativ ganz gewaltig.

Die Neuigkeiten im Fall der vermuteten Vergiftung von Navalny sind schnell erzählt. Aus Deutschland wurde ein Spezialflugzeug mit Ärzten nach Omsk geschickt, um Navalny nach Deutschland zu holen. Die russischen Ärzte haben mitgeteilt, sie hätten kein Gift in Navalnys Körper und in seinem Blut gefunden. Das bezweifeln die deutschen Medien natürlich und formulieren es zum Beispiel so, wie in einem Spiegel-Artikel:

„Die behandelnden Ärzte behaupten, er habe eine Stoffwechselstörung.“

Glaubwürdiger ist für den Spiegel hingegen so etwas:

„Nawalnys Team hatte dagegen unter Berufung auf einen Polizeibeamten davon gesprochen, dass sie einen „tödlichen Stoff“ gefunden hätten.“

Jemand aus Navalnys Team behauptet, ein Polizist hätte ihm gesagt, es sei etwas gefunden worden. Das klingt für den Spiegel glaubwürdig. Gerade so, als würden die Ärzte durch das Krankenhaus rennen und jedem Polizisten die Ergebnisse der Tests mitteilen.

In einem anderen Spiegel-Artikel von Christina Hebel konnte man auch lesen, dass die russischen Ärzte den Transport von Navalny verzögern, damit das angebliche Gift aus dem Körper ausgeschieden und in Deutschland nicht mehr nachweisbar sei:

„Familie, Freunde und Mitstreiter glauben inzwischen, dass die russischen Behörden so lange auf Zeit spielten, damit kein Giftstoff im Körper des Oppositionellen mehr nachgewiesen werden könne, was ohnehin oft sehr schwer ist bei solchen Anschlägen.“

Die These ist kaum haltbar, denn die deutschen Ärzte sind vor Ort, durften zu Navalny und konnten demnach auch Blutproben nehmen, wie man in dem Artikel ebenfalls lesen konnte. Aber die These klingt natürlich gut für die Verbreitung anti-russischer Narrative.

Jedenfalls wurde schließlich die Genehmigung gegeben, Navalny nach Berlin zu fliegen. Der behandelnde russische Arzt wurde vom russischen Fernsehen folgendermaßen zitiert:

„Er wies darauf hin, dass seine Kollegen auf eine Bitte von Verwandten, Nawalny nach Deutschland zu transportieren, nichts dagegen hätten, dass dies von deutschen Ärzten durchgeführt wird, die mit einem speziellen Flugzeug von Nürnberg nach Omsk geflogen sind, wenn sie die Verantwortung für die Gesundheit des Patienten übernehmen.“

Die russischen Ärzte haben zum jetzigen Zeitpunkt vom Transport abgeraten, aber ihn auf eigene Verantwortung zugelassen. Die Verantwortung dafür tragen nun die Verwandten Navalnys, die darauf bestanden haben, und die deutschen Ärzte.

Welche Fragen die deutschen Medien aussparen

Mit keinem Wort wird in Deutschland erwähnt, dass die Grenzen wegen Corona geschlossen sind. Dass Deutschland, das derzeit keine Russen ins Land lässt, für Navalny eine Ausnahme macht, verwundert nicht. Aber wenn die russische Regierung etwas zu vertuschen oder gar einen Giftanschlag auf Navalny verübt hat, wie die deutschen Medien suggerieren, dann fragt man sich, warum Russland völlig unbürokratisch ein Flugzeug mit deutschen Ärzten ins Land gelassen hat. Russlands Grenzen sind für Deutsche ohne dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung nämlich auch geschlossen. Alle Bemühungen der deutschen Medien, Russland in ein schlechtes Licht zu stellen, werden zumindest schwer erschüttert, wenn man darauf hinweist, dass Russland hier ganz unbürokratisch eine Ausnahme gemacht hat.

Noch interessanter ist aber eine andere Frage, die die deutschen „Qualitätsmedien“ auch geflissentlich aussparen. Navalnys Organisation wird in Russland als „ausländischer Agent“ geführt, weil sie aus dem Ausland finanziert wird und es gibt auch massive Ungereimtheiten bei der Finanzierung von Navalny. Die westlichen Medien stellen ihn als Kämpfer gegen Korruption dar, deshalb berichten sie nicht darüber, dass Navalnys Stiftung selbst keineswegs transparent ist. Er konnte die Herkunft von 14 Millionen Euro an angeblichen Spenden nämlich nicht erklären.

Navalny, der in den deutschen Medien als russischer Oppositioneller dargestellt wird und dessen (finanzielle) Verbindungen in den Westen als russische Propaganda abgetan werden, wird hingegen sehr wohl aus dem westlichen Ausland unterstützt. Ganz offen wurde zum Beispiel zugegeben, dass Chodorkowski mindestens Navalnys Anwaltskosten bezahlt. Über die finanziellen Verbindungen von Chodorkowski zu Navalny und angeblich unabhängigen russischen Oppositionsmedien habe ich hier ausführlich berichtet. Wie unabhängig kann eine in Russland populäre, aber in Riga ansässige Internetplattform wie Meduza aber sein, wenn sie von Chodorkowski gegründet und mit Millionen finanziert wird? Er ist der einzige Finanzier von Meduza.

Navalny hängt nach allem, was an öffentlich zugänglichen Informationen vorhanden ist, am finanziellen Tropf von Chodorkowski und anderen pro-westlichen NGOs. Wie würde wohl in Deutschland über einen deutschen „Oppositionellen“ berichtet werden, der sich seine regierungskritische Arbeit aus Russland oder China finanzieren lässt?

Wer bezahlt die Rechnung?

Überhaupt klammern die westlichen Medien alle finanziellen Fragen konsequent aus. Ein medizinisches Spezialflugzeug inklusive Ärzte tagelang zu chartern, kostet ein kleines Vermögen. Aber wer das bezahlt, wird verheimlicht. Der Spiegel schrieb dazu lediglich:

„Die Kosten für Flug und Behandlung würden von Privatleuten bezahlt, sagte Filmproduzent Bizilj.“

Es ist eine journalistische „Meisterleistung“, wenn Journalisten bei der Gelegenheit vergessen zu fragen, wer denn diese freundlichen Sponsoren sind.

Jaka Bizilj ist eine sehr dubiose Figur. Er hat eine Stiftung mit dem Namen Cinema for Peace gegründet, deren Finanzierung jedoch ebenfalls völlig undurchsichtig ist. Sie lebt angeblich von Spenden, aber auf der Homepage gibt es keine Jahresberichte über die Finanzen der Stiftung. Aber komischerweise kommt sie immer dann um die Ecke, wenn es darum geht, spontan Geld für russische Oppositionelle aufzutreiben.

Dafür bekommt man auf der Seite einen Eindruck, wie hervorragend vernetzt diese angeblich kleine und unabhängige Stiftung ist. In ihrem „Internationalen Komitee“ sitzen so schillernde Persönlichkeiten wie Liza Minnelli, Richard Gere, Vivienne Westwood und so weiter. Wo die Stiftung politisch steht, kann man in der Liste ebenfalls erkennen, denn es tauchen dort auch Joschka Fischer, die Klitschko-Brüder, David de Rothschild und Liz Mohn auf. Das Who-is-Who der transatlantischen Elite, der Medienkonzerne und des Geldadels also. Und man fragt sich zwangsläufig, die es der weithin unbekannte Herr Bizilj geschafft, eine so große Zahl Prominenter und/oder mächtiger Leute in seiner kleinen Stiftung zu versammeln.

Jedenfalls muss man sich nicht mehr fragen, woher wohl das Geld kommt. Es sind genug reiche Geldgeber aus der transatlantischen Elite dort versammelt (und Chodorkowski steht auch noch bereit), die sicher schnell das Geld bereitstellen können. Trotzdem – oder gerade deshalb – wäre es aber interessant zu wissen, wer denn genau da sein Portemonnaie aufgemacht hat.

Und es ist ja nicht das erste Mal, dass wir so etwas beobachten können. Vor ziemlich genau zwei Jahren wurde ein Mitglied von Pussy Riot angeblich in Moskau vergiftet und ebenfalls mit einem medizinischen Sonderflug nach Berlin gebracht. Das machte damals reichlich Schlagzeilen, aber irgendwie ist dann nie eine Bestätigung der angeblichen Vergiftung erfolgt und die Medien haben das Thema schnell wieder vergessen. Auch damals habe ich die Frage nach der Finanzierung dieser Kosten gestellt, aber die „Qualitätsmedien“ stellen solche Fragen nicht, ihre Leser könnten ja darüber nachdenken.

Die Frage, die die Medien nicht stellen: Cui bono?

Immer wieder gibt es Meldungen über angebliche Vergiftungen von Regierungsgegnern in Russland. Wenn man sich jedoch die Details anschaut oder nach Belegen sucht, dann findet man nichts. Die Charite konnte bei dem Pussy Riot Mitglied nichts finden.

Und auch Navalny ist schon mal angeblich vergiftet worden. Vor ziemlich genau einem Jahr gab es darüber Meldungen, die aber schnell wieder aus den Schkagzeilen verschwanden, nachdem sich die „Vergiftung“ als allergischer Schock herausstellte, der schon am nächsten Tag abzuklingen begann.

Man muss sich also fragen, ob Navalny generell gesundheitliche Probleme hat. Auch die Frage müsste ein sorgfältiger Journalist stellen, wenn sich solche Fälle wiederholen und am Ende keine Vergiftungen als Ursache zu finden sind. Und die Frage ist nicht unberechtigt, wie man in dem oben zitierten Spiegel-Artikel von Frau Hebel lesen kann:

„Allenfalls seien das Symptome, keinesfalls eine wirkliche Diagnose, sagte der Moskauer Kardiologe Jaroslaw Aschichmim dem SPIEGEL. (…) Er behandele Nawalny nun seit sieben Jahren, „er hat nie Zucker gehabt oder irgendwelche Vorerkrankungen, er war fit“. Wieso sollte so ein gesunder Mann plötzlich so zusammenbrechen?“

Wenn jemand gesund und fit ist, wieso wird er dann seit sieben Jahren von einem Kardiologen behandelt? Diese Frage stellt der Spiegel nicht, dabei ist das eine nicht unwichtige Frage.

Würde die russische Regierung Navalny aus dem Weg räumen wollen, wäre das kein Problem. Jeder Geheimdienst verfügt über wirksame, praktisch nicht nachweisbare Substanzen, mit denen man ein Opfer sicher in die ewigen Jagdgründe schicken kann. Diese versuchten Vergiftungen klingen eher danach, als wenn da entweder Amateure Giftanschläge verüben, oder als ob es sich gar nicht um Giftanschläge handelt, sondern um PR-Aktionen.

Wobei – so ehrlich muss man sein – dass Navalny aus PR-Gründen ins Koma fällt, ist natürlich ausgeschlossen. Aber die Frage nach seinen Vorerkrankungen ist wichtig, wird aber von den „Qualitätsmedien“ nicht gestellt, weil sie das gewollte Narrativ der Vergiftung stören könnte.

Und letztlich muss man sich ja auch fragen, wer von so einer Vergiftung profitieren würde. Russlands Regierung jedenfalls nicht, denn Pussy Riot spielt in Russland überhaupt keine Rolle. Navalny hat zwar weit mehr Anhänger, als Pussy Riot, aber bei weitem nicht genug, um eine auch nur eine theoretische Gefahr für die russische Regierung darzustellen. Russland hätte also wenig zu gewinnen, aber angesichts des medialen Shitstorms eine Menge zu verlieren.

Ganz im Gegensatz zu Saudi-Arabien, das völlig unbestritten den kritischen Journalisten Khashoggi brutal ermordet hat, würden die „Qualitätsmedien“ im Falle von Russland nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Überspitzt gesagt ist Navalny für die russische Regierung nur lebendig von Nutzen, denn er ist der lebende Beweis, dass Oppositionellen in Russland keine Gefahr droht, schließlich ist er seit Jahren unbehelligt tätig. Und wenn er mal für ein paar Tage ins Gefängnis kommt, dann nur weil er es mit vorsätzlichen Verstössen gegen das Demonstrationsrecht selbst provoziert hat. Das habe ich hier ausführlich dargelegt.

Da Navalny keinerlei Chancen hat, jemals in Russland politisch eine Rolle zu spielen oder gar Präsident zu werden, kann man überspitzt sagen, dass ein toter Navalny für den Westen sogar wertvoll wäre. Der Westen würde zwar einen angeblich vielversprechenden Oppositionellen verlieren, aber die westlichen Medien könnten an seiner Stelle eine andere Figur medial aufbauen, so wie sie auch Navalny aufgebaut haben. Navalny ist aus Sicht des Westens ersetzbar. Aber im Falle seines unnatürlich Todes hätten sie massenhaft Material für eine große, anti-russische Medienkampagne.

Damit will ich nicht andeuten, er wäre vom Westen vergiftet worden. Dafür gibt es keinerlei Hinweise und nicht einmal Gerüchte. Zumal er ja offenbar auch gar nicht vergiftet worden ist. Mir ging es nur darum, zu fragen, wer von einem toten Navalny profitieren würde. Die russische Regierung jedenfalls würde nicht profitieren.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

27 Antworten

  1. Wenn man einmal davon absieht dass vermutlich ein Diabetes Koma bei Herrn Navalny ursächlich war, sollte man der russischen Regierung evtl. empfehlen Personenschützer für diesen „Oppositionellen Kandidaten“ bereitzustellen bzw. diese zu finanzieren. Ich erinnere mich an ein Gesprächsformat in dem der russische Präsident Putin kundtat, dass die antirussischen Kräfte im Zweifelsfall auch bereit wären das „sakrale Opfer“ zu erbringen um Russland zu dämonisieren. Sprich: Man lässt den vermeintlich potentesten Oppositionellen zur Strecke bringen und schiebt das Ableben desselben in die Schuhe der russischen Regierung. Nach den heutigen Reaktionen der deutschen Presse, halte ich das nicht mehr für unwahrscheinlich, dass ein solches Szenario im Bereich des Vorstellbaren liegt.
    Gleichzeitig frage ich mich inwieweit der russische Sicherheitsapparat – sprich Polizei, FSB und was es da sonst noch gibt – nicht vielleicht durch ausländische Gelder derart korrumpiert ist, dass dieses Spiel nicht am Ende noch Erfolg haben könnte.

  2. Hatten die Ärzte Navalny nicht ins künstliche Koma geschickt?
    „Intensivstation, künstliches Koma, künstliche Beatmung“

    https://www.tagesschau.de/ausland/russland-nawalny-109.html

    Macht es einen Unterschied ob ein Mensch von sich aus ins Koma fällt oder nicht? Ich habe „ins Koma schicken“ immer als med. Entlastung des erkrankten Menschen verstanden. Körpereigene Kräfte stärken und man kann eben viele Untersuchungen machen ohne den Stressfaktor.
    Wenn aber immer berichtet wird als wäre das Koma eine Folge der Vergiftung dann stimmt es nicht. Mann erweckt einen völlig falschen Eindruck.
    Ein weiterer Punkt ist der Grund seiner Reise. Mal heißt es er war wegen „Nachforschungen“ in Sibirien und dann wieder wegen Absprachen von Wahltaktiken.Ja was denn nun?
    Wäre der Grund “ Nachforschung“ dann „könnte“, „wäre möglich“, “ vielleicht“ eine Vergiftung ein Szenario. Je nachdem was er aufdecken wollte.
    Ist er aber wegen einer Wahltaktik “ könnt jeden wählen nur nicht Putins Partei“ dann war er doch bei Freunden im Geiste.
    Wer die Entwicklung vom Opportunisten Navalny etwas genauer betrachtet wird nicht die Augen davor verschließen das er immer Anderen die Schuld fürs versagen gibt. Er gründet Dieses und Jenes was dann nicht sonderlich vielversprechend ist und dann vor sich hin dümpelt.
    Was seine wirkliche Mitarbeit bei der Korruptionsbekämpfung angeht kenne ich ihn nur als Verkünder. also kann ich nur das beurteilen. Hier fällt auf, das offensichtlich nur Putins Umfeld anfällig ist, andere sind nicht so wichtig. Diese Selektivität trägt nicht sonderlich zur Glaubwürdigkeit bei.
    Ist Putin korrupt, sein Umfeld ? Dann sollte doch was gerichtlich verwertbaren rüberkommen was auch die Menschen im Land nachvollziehen und glauben können. Gibt es diesbezüglich Stimmen?

    Aber nun ist er in Deutschland wohl behütet und beschützt. Warum nicht England oder Amerika die finden doch immer die Gifte?
    Bei dem Ukrainer konnte es das Krankenhaus nicht, da hat man dem Personal gedroht um etwas zu finden und 5 Jahre später fand man dann das Gift aus dem Speziallabor.
    Als damals der Ostblock zerlegt wurde hat Russland mit den Amis zusammen doch alles mögliche vernichtet, ausgetauscht usw. Gerade dieser Bereich war doch besonders wichtig.
    Als ukrainische Rüstungsgüter irgendwie verschwanden war es das nicht.

    Man man was für ein Trauerspiel wird uns hier präsentiert.

  3. Wenn die behandelnden russischen Ärzte keine Diagnose stellen oder diese nicht veröffentlichen, bleibt den westlichen Medien Raum für allerlei Spekulationen. Warum werden Ergebnisse (Erkenntnisse) der Untersuchungen nicht veröffentlicht? Auch über die Behandlung sollte der Leser mehr erfahren. All zu gern werden Russland Agentenmorde und Anschläge gegen Regime – Kritiker vorgeworfen. Nicht in allen Fällen kann Russland auf jene Vorwürfe vorbereitet sein, aber im Fall Navalny ? Warum reagiert Russland nicht entschiedener?

    1. Weil in Rußland auch das gilt, was hier als selbstverständlich angesehen wird (noch, möchte man fast meinen): Der Gesundheitszustand einer Person geht die Öffentlichkeit grundsätzlich nichts an.

    2. Ich hoffe eher das den Proben aus dem russischen KH nichts passiert. Denn das sind Beweismittel.

      Das Arztgeheimnis gilt für Navalny wie für jeden Anderen auch. Eher verletzt sein Umfeld dieses Vertrauensverhältnis.

      Die redeten schon von Vergiftung da waren sie in Moskau. Schon bemerkenswert wie voller Sorge um ihren Helden all diese Interviews abgehalten werden können ohne ihn gesehen noch gesprochen zu haben.

      Denkt an Schumacher, die Familie schützt Michael damit weder positive noch negative Szenarien durch die Presse ausgeschlachtet werden können. Und ich finde das auch richtig so.

  4. Ich habe gestern im Netz ZDF-Heute aufgerufen. Inhaltlich dazu das Übliche.
    Aber was wirklich nicht mehr zu ertragen ist, das ist diese AUFGEBLASENHEIT, dieser ausufernde Pathos, der da eine geradezu weltbewegende Wichtigkeit völlig unbedeutender Nebensächlichkeiten suggeriert.

  5. Ach du lieber Himmel, da fremdschämt man sich ja schon beim Lesen Ihrer Zusammenfassung. Ich bin wirklich sehr dankbar, dass Sie es auf sich nehmen, diese „Spiegel“-Machwerke ernsthaft zu analysieren, das ist ja nicht auszuhalten schlecht …

  6. Da wollen wir doch mal hoffen, dass jetzt nicht das Deutsche Gesundheitssystem kollabiert, wo unsere Krankenhäuser doch so gnadenlos überlastet sind mit der nicht enden wollenden Flut von Corona-Infizierten…

    1. Och, ich könnte ihm auf Anhieb einige Szenarien kreieren, wonach das deutsche Gesundheitssystem kollabiert, weil Navalny in ein deutsches Krankenhaus eingeliefert wurde und … woran am Ende immer Putin schuld ist – immer, das ist so eine Art mediales Naturgesetz.
      Ein bißchen clever verpackt, stünde solcher Scheiß morgen in jeder größeren Tageszeitung.

  7. Wir erleben in Sachen Nawalny zum X-ten Mal den menschenverachtenden Zynismus und die Doppelzüngigkeit deutscher Politik und, um sie auch beim Namen zu nennen, der Merkel!
    Im Fall Assange interessierten diese Regierung und das haben sie in der BPK auch ganz offen gesagt, die Foltervorwürfe des UN-Beauftragten Melzer gegen Assange, der die Kriegsverbrechen der USA und ihrer westlichen Hilfskräfte an die Öffentlichkeit weiterleitete, nicht die Bohne, während sie im Fall des „Kremlkritikers“ Nawalny Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um dessen Ableben zu verhindern!
    Vermutlich wird er wie seinerzeit die kriminelle und korrupte Timoschenko wie von Zauberhand genesen!

  8. „Der aus der Ukraine stammende Nikolai Korpan von der Wiener Privatklinik Rudolfinerhaus ist bei der Behandlung von Vergiftungen eine international anerkannte Koryphäe.
    Korpan hatte auch 2004 den damaligen ukrainischen Oppositionspolitiker und späteren Präsidenten Wiktor Juschtschenko in Wien behandelt, der Opfer eines Giftanschlages geworden war.“

    Mir fiel der Name nicht mehr ein. Aber hier ist er wieder.

    https://taz.de/Ex-Generalstaatsanwalt-in-der-Ukraine/!5659501/

    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-kiewer-wahlkampf-in-wien-1193320-p2.html

    zu den Vorgängen um Juschtschenkos

    „Am Donnerstag hatte Juschtschenko erstmals die ukrainische Regierung direkt für die Tat verantwortlich gemacht. Am 5. September habe er mit Geheimdienstchef Ihor Smeschko und dessen Stellvertreter Wolodimir Satsiuk zu Abend gegessen, sagte er der AP. „Dies war der einzige Ort, an dem niemand aus meinem Team anwesend war und an dem keine Vorsichtsmaßnahmen wegen des Essens getroffen wurden.“

    https://www.focus.de/politik/ausland/juschtschenko_aid_89585.html

    „Ich hatte mein Schlüsselerlebnis in Kiew im Januar 2010: es war der Wahlsonntag, an dem Janukowitsch zum Präsidenten gewählt wurde. Bei meiner Ankunft in der Lobby des Hotels „Ukraina“ fiel auf, dass diese belagert war von NGOs aus den USA, die es nicht fassen konnten, dass „ihr“ Kandidat, Juschtschenko, eine krachende Niederlage erlitten hatte. Am nächsten Abend traf ich mich mit einem Bekannten in Kiew, ein Deutsch-Ukrainer, der am Wahlsonntag als Wahlbeobachter – in Begleitung von Angehörigen amerikanischer NGOs- unterwegs war. Wie er mir bestätigte, verlief die Wahl von Janukowitsch fair und ohne Unregelmäßigkeiten.
    Ab dem Zeitpunkt war mir klar, dass bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit, der Westen die Brechstange ansetzen wird und die Ukraine ein für allemal in das westliche Lager ziehen wird. Genauso kam es im Februar 2014.“

    https://www.cashkurs.com/beitrag/Post/der-pate-von-kiew/

    „In jenen Tagen wurde in Kiew bei Gesprächen, die um den Einfluss der organisierten Kriminalität kreisten, regelmäßig der Namen eines Mannes genannt, der an der Schnittstelle zwischen Politik und Mafia als eine Art Pate angesehen wurde – ein gewisser Alexander Onischenko.“

    Dieser kleine Exkurs zeigt wie weit verzweigt das organisierte Verbrechen ist, dazu braucht man keinen Putin.

    Natürlich blende ich damit nicht aus das Russland für die Sicherheit des Landes zu vergleichbaren Mitteln greift/greifen könnte wie es andere Staaten auch tun.

  9. Ich denke, die Charité wird sich so äußern, dass die Gift-These nicht ausgeschlossen wird. Ich vermute, dass vor allem das Narrativ „der Giftstoff ist dank Verzögerung nicht nachweisbar“ aufrecht erhalten wird. Schon morgen wird dann „der mutmaßliche Giftanschlag“ in den allgemeinen Sprachgebrauch übergehen, „Putin“ wird immer in der Nähe erwähnt.
    Es funktioniert. Alles. Immer. Gleich.

  10. Warum Nawalny keine Gefahr für Putin bei der Präsidentenwahl sein sollte, ist mir unklar. Der Westen kann einfach „Wahlbetrug“ sagen und Nawalnys Entourage, die Experten für alle Lebenslagen sind können sagen, er habe 80 statt 3.465% erreicht.

    1. Welche Parteistiftung meinst du? 🙂

      Wenn man bedenkt, dass der Gründungsauftrag in der Demokratie-Erziehung der Deutschen lag und diese Demokratie-Lehrer im Ausland überall genau dort an vorderster Front sind wo es ungemütlich fürs gemeine Volk wird sollte man vllt über drastische Mittelkürzung hin zu 0 nachdenken bzw fordern.

    1. Angesichts dessen, was ich vorstehend mit einer Anmerkung zu bedenken beliebte, beschlich mich bereits ein „komisches Gefühl“, welchem ich aber nicht nachgeben wollte.
      Nunmehr verdichten sich die Hinweise:
      Die deutsche Bundesregierung wußte bereits von der Vergiftung, bevor Navalny vergiftete wurde.

    2. Das sagte seine Frau schon bevor er nach Deutschland kam.
      Die russischen Ärzte sprachen von einer Stoffwechselstörung, die Ehefrau oder die Sprecherin nannte es „toxische Enzephalopathie mit konvulsivem Syndrom“.

      Die Sprecherin nannte Navalny gesund, Andere Reden von Navalny als Diabetiker und Herzkranker. Seine überaus aufgeweckte Tochter berichtete ihrer Freundin von
      vom Kokain Konsum der Eltern usw. Daraufhin haben wohl einige Leute genauer das Verhalten von Navalny beobachtet.

      https://riafan.ru/1218579-doch-navalnogo-podtverdila-upotreblenie-kokaina-otcom

      https://politros.com/152778-dasha-navalnaya-v-perepiske-s-lyubovnicei-podtverdila-chto-ee-otec-podsel-na-kokain

      Wieder Andere berichten von einer feuchtfröhlichen Runde vor seiner Abreise. Das würde dann vllt. die 0,2 Promille der russischen Ärzte untermauern.

      Da mein letzter größerer Alkoholkonsum gut 35 Jahre her ist und ich auch mit Drogenkonsum nichts zu tun habe kann ich die russischen Meldungen nicht beurteilen.
      Was mir aber beim Bildervergleich auffiel ist der oft leere Blick, denn mit solchen Veränderungen kenne ich mich aus persönlicher Erfahrung aus. Aber es ist nicht meine Aufgabe Diagnosen zu stellen.

      Etwas merkwürdig ist das Twitterkonto der Tochter welches wohl mehr oder weniger nur dazu benutzt wird um von „Mordversuchen“ an dem Vater zu berichten.

      https://twitter.com/dasha_navalnaya?lang=en

      Aber schon interessant das der Antikorruptionschef darauf hinweisen muss das nur die Pressesprecherin für Verkündungen zum Gesundheitszustand zuständig ist.

    3. Gestern habe ich mich überwunden, die ARD-Tagesthemen zu diesem Thema über mich ergehen zu lassen. Eigentlich unglaublich, was da ablief, aber ich bin sicher, dass ich nicht geträumt habe. Besonders erschreckend fand ich, dass solche „Nachrichten“ sogar in einem gewaltablehnenden Menschen wie mir Gewaltfantasien hervorrufen. Man möchte diesen Lumpen mit einer Eisenstange in die Fresse schlagen. ?

      1. Wenn wir auf dieser Welt, irgend wann mal in Frieden Leben möchten, so wird uns nichts anderes übrig bleiben, als unseren inneren Sauhund zu überwinden und ALLE Soziopathen ERSCHLAGEN.

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