Welche Maßnahmen USA gegen Russland planen: Teil 1 – Wirtschaft

In diesem ersten Teil der angekündigten Reihe über die von RAND-Corporation empfohlenen Maßnahmen gegen Russland geht es um den Bereich Wirtschaft.

Die RAND-Corporation ist ein enorm mächtiger Think Tank der USA, dessen Empfehlungen von den US-Regierungen sehr oft eins zu eins umgesetzt werden. 2019 hat die RAND-Corporation eine Studie mit dem Titel „Russland überdehnen – aus vorteilhafter Position konkurrieren“ (Extending Russia – competing from advantageous ground) veröffentlicht, die im Grunde eine Anleitung zu einem wirtschaftlichen, politischen und medialen Krieg gegen Russland ist. Es werden alle Maßnahmen gegen Russland erörtert und empfohlen, außer einem heißen Krieg. Man will Russland in die Knie zwingen.

Das ist insofern bemerkenswert, weil die RAND-Corporation 2019 in einer anderen Studie festgestellt hat, dass Russland keinerlei aggressive Absichten hat. Anstatt sich aber darüber zu freuen und nun für Entspannung und eine Entspannung gegenüber Russland zu plädieren, hat RAND ein sehr umfangreiches Maßnahmenpaket vorgeschlagen, mit dem Russland endlich dazu gebracht werden soll, aggressiv auf die Provokationen aus den USA zu reagieren. Die Details finden Sie hier.

Die Studie unter dem Titel „Russland überdehnen“, um die es in dieser Reihe geht, ist quasi die Fortsetzung der anderen Studie, denn sie führt im Detail auf, wie man Russland in existenzielle Not bringen und damit zu aggressiven Reaktionen provozieren kann. In dieser Reihe werde ich darauf im Detail eingehen und wir beginnen mit dem Thema Wirtschaft.

Bitte bedenken Sie, dass diese Studie über ein Jahr alt ist. Dass wir heute sehen, dass einige der von RAND empfohlenen Maßnahmen bereits umgesetzt werden, zeigt, wie groß der Einfluss der RAND-Corporation ist.

Angriff auf den russischen Staatshaushalt

Die Studie erstellt zuerst eine gute Analyse der wirtschaftliche Situation Russlands. Dabei wird darauf hingewiesen, dass die russische Abhängigkeit vom Export von Öl und Gas in den letzten Jahren gesunken ist. Lag der Anteil der russischen Staatseinnahmen vom Export von Öl und Gas 2014 noch bei 51 Prozent, so ist dieser Anteil bis 2016 bereits auf 36 Prozent gefallen.

Das ist natürlich immer noch ein hoher Anteil und daher empfiehlt die RAND-Corporation, Russland genau an diesem Punkt wirtschaftlich anzugreifen und nennt dazu vier Maßnahmen. Letztlich will die RAND-Corporation offensichtlich das wiederholen, was sie schon Anfang der 1970er Jahre gegen die Sowjetunion empfohlen und was Reagan dann umgesetzt hat: Russlands Einnahmen zu reduzieren und Russland gleichzeitig durch ein Wettrüsten dazu zwingen, seine Ausgaben zu erhöhen. Dass es darum geht, werden wir noch sehen, wenn es um die empfohlenen geopolitischen und militärischen Maßnahmen geht.

Dazu kommen wir aber in späteren Artikeln dieser Reihe. Hier soll es um die Wirtschaft und darum gehen, mit welchen Maßnahmen die USA laut RAND-Corporation Russlands Einnahmen reduzieren und damit den russischen Staatshaushalt in Schieflage bringen sollte.

Maßnahme 1: Ölexporte behindern

Die RAND-Corporation stellt fest, dass Russland nach dem Einbruch der Ölpreise Ende 2014 in seinen Haushaltsplanungen mit einem durchschnittlichen Ölpreis von nur noch 40 Dollar plant, denn 2014 wurde Russland von dem Einbruch der Ölpreise kalt erwischt, weil es damals noch mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 65 Dollar geplant hatte.

In Russland versteht man natürlich, dass es die USA sind, die zusammen mit den Golfstaaten am Ölpreis „drehen“ können. Die genannte Strategie aus der Reagan-Ära ist in Russland hinlänglich bekannt und so hat man sich – trotz der immer noch großen Abhängigkeit von Öl und Gas – abgesichert, denn US-Fracking-Öl kostet in der Förderung mindestens 50 Dollar. Sollten die USA den Ölpreis also dauerhaft unter 40 Dollar drücken, um Russland zu schaden, dann würden sie nebenbei ihre eigene Fracking-Industrie ruinieren. Russland baut darauf, dass die USA das nicht tun werden.

Dieses Risiko sieht auch die RAND-Corporation, außerdem befürchtet sie, dass ein dauerhaft sehr niedriger Ölpreis auch die arabischen US-Verbündeten treffen würde, weil sie die Rundum-Versorgung ihrer Bevölkerungen dann nicht mehr bezahlen können, was zu Unruhen führen könnte. Das ist nicht meine Interpretation, das schreibt RAND wörtlich.

Dennoch sieht RAND in niedrigen Ölpreisen auch Vorteile, weil die Wirtschaft und der Konsum davon profitieren würden. Außerdem würden niedrige Ölpreise dem russischen Haushalt in jedem Fall schaden, wie RAND feststellt, und den russischen Staat in seinen Möglichkeiten einschränken, zum Beispiel die Renten weiterhin ständig anzuheben.

Abschließend stellt die RAND-Corporation fest, dass die USA den Ölpreis ohnehin nicht alleine kontrollieren können, da sie zwar auf die Förderung, aber nicht auf den Konsum einwirken können.

Heute, ein Jahr nachdem diese Studie veröffentlicht wurde, sehen wir, dass die Befürchtungen von RAND eingetroffen sind, denn als im März die Ölpreise abgestürzt sind, da hat weniger Russland darunter gelitten, da der Ölpreis im Jahresdurchschnitt nicht unter 40 Dollar gefallen ist, sondern es gab eine Pleitewelle bei der US-Fracking-Industrie, sodass die USA sich zum ersten Mal in der Geschichte an einer international vereinbarte Reduzierung der Fördermengen beteiligt haben, um die Preise wieder zu erhöhen.

Maßnahme 2: Export von Erdgas senken und den Bau von Pipelines behindern

Das Thema ist schon aktueller, denn hier geht es zum Beispiel um Nord Stream 2.

Die RAND-Corporation stellt fest, dass Russland vom Gasexport lange nicht so abhängig ist, wie vom Ölexport. Dennoch stellt die RAND-Corporation eine gegenseitige Abhängigkeit Russlands und der EU beim Gas fest. So geht 80 Prozent des russischen Erdgases nach Europa und Europa bezieht 40 Prozent seines Erdgases aus Russland.

Aus Sicht der US-Geostrategen und der Transatlantiker ist es gut, dass die Medien darüber nicht berichten. Dann nämlich würde sich die Legende, Europa wäre abhängig vom russischen Gas und Russland würde es als Druckmittel einsetzen (können), als Lüge herausstellen. Die Zahlen zeigen, dass Russland weitaus abhängiger von Europa ist, als umgekehrt.

Russland weiß das, daher sind die Preise, die Russland den Europäern für Gas in Rechnung stellt, auch konkurrenzlos niedrig. Würde Russland die Preise erhöhen, hätten andere Anbieter eine Chance, ein Bein auf den europäischen Markt zu bekommen. Daher sorgt Russland dafür, dass das russische Gas für Europa konkurrenzlos günstig ist.

Das weiß auch die RAND-Corporation, denn sie schreibt, dass eine Abkehr Europas vom russischen Gas und hin zu Flüssiggas zum Beispiel aus den USA, für Europa teuer sein würde. Das steht dort wörtlich so geschrieben und sie geben auch offen zu, dass die Alternativen zu russischem Gas für Europa mindestens 30 Prozent teurer wären.

Trotzdem empfiehlt die RAND-Corporation als erste Option, Nord Stream 2 zu stoppen und nur wenige Monate, nachdem die Studie erschienen ist, ist genau das geschehen, als die USA kurz vor der Fertigstellung der Pipeline harte Sanktionen eingeführt haben, die den Bau zumindest unterbrochen haben. Derzeit kann niemand sicher sagen, ob und wann die Pipeline zu Ende gebaut wird, auch wenn Russland Zuversicht ausstrahlt und Deutschland (zumindest bisher) zu dem Projekt steht.

In jedem Fall empfiehlt RAND, den europäischen Gasmarkt zu „diversifizieren“ und setzt dabei auch auf andere Pipeline-Projekte, wie zum Beispiel eine Pipeline von Aserbeidschan über die Türkei nach Südeuropa. Auch die neu entdeckten Gasvorkommen im Mittelmeer spielen in den Gedankenspielen von RAND eine Rolle. Das Gas soll demnach Zypern und Israel gehören und ebenfalls nach der Erschließung der Vorkommen nach Europa gehen, um Griechenland und Italien zu versorgen, die bisher ihr Gas aus Russland beziehen.

Vor diesem Hintergrund bekommt der Gas-Streit zwischen Griechenland und der Türkei eine ganz andere Dimension. Gleiches gilt für den Krieg zwischen Aserbeidschan und Armenien um Bergkarabach.

Eine weitere Option, Russland vom europäischen Gasmarkt zu drängen, ist laut RAND, dass die Europäer mit Fracking anfangen sollten. Allerdings bedauert RAND, dass Fracking in vielen EU-Ländern verboten und unpopulär ist.

Die nächste Option ist laut RAND der Ausbau der Flüssiggas-Kapazitäten in der EU, wozu neue Terminals gebaut werden müssen.

Daher kommt RAND bei dem Thema zu dem Schluss, dass es kaum Erfolgsaussichten gibt, denn eine Reduzierung der Gasimporte aus Russland käme die europäischen Staaten sehr teuer. Interessant, dass das in einem Papier eines US-Think Tanks steht, während deutsche Transatlantiker fröhlich das Gegenteil erzählen und für eine Reduzierung der Gasimporte aus Russland eintreten. Sie schaden damit – wahrscheinlich wissentlich – ihrem eigenen Land, um den USA einen geopolitischen Vorteil zu verschaffen.

Die Sanktionen gegen Nord Stream 2 zeigen aber, dass die USA es trotzdem versuchen, der Ausgang ist offen. Anscheinend hat man 2019 selbst bei RAND nicht daran geglaubt, dass es in Deutschland Idioten gibt, die das Ende von Nord Stream 2 zum Schaden des eigenen Landes fordern könnten. Und Deutschland ist bei Nord Stream 2 das Schlüsselland, auf das es ankommt. Man sollte also bei der nächsten Wahl genau überlegen, ob man Parteien wählt, in denen die Gegner von Nord Stream 2 eine wichtige Rolle spielen, denn diese Leute machen eine Politik, die Deutschland so sehr schadet, dass nicht einmal RAND darauf gesetzt hätte, dass das funktioniert.

Darauf sollte man Leute wie Röttgen, Merz oder all die Grünen, die gegen Nord Stream 2 sind, mal ansprechen.

Maßnahme 3: Sanktionen ausweiten

In diesem Kapitel werden die anti-russischen Sanktionen im Detail besprochen. Dabei stellt sich heraus, dass die Sanktionen nicht den Effekt haben, den man in den USA gerne gesehen hätte, denn erstens ist der Schaden, der Russland entstanden ist, zwar unbestreitbar, aber RAND moniert, dass auch US-Unternehmen darunter leiden. Weiter wird in dem Kapitel ausgeführt, worauf man noch alles Sanktionen erheben kann, aber letztendlich kommt immer wieder der Einwand, dass auch die USA und ihre Konzerne dabei Schaden nehmen würden.

Es in der Studie wird darauf hingewiesen, dass die Sanktionen nur funktionieren, wenn andere Länder – also in erster Linie die EU – dabei mitmachen. Die Schäden, die der EU durch die Sanktionen entstanden sind, sind allerdings kein Thema für RAND.

Bedauernd fügt RAND hinzu, dass Sanktionen bei kleinen Ländern sehr gut wirken, aber eben nicht bei Russland. Wirklich einen Effekt würden die Sanktionen erst haben, wenn auch China und Hongkong mit ins US-Boot kommen würden, was allerdings – wie es bei RAND heißt – „derzeit unwahrscheinlich scheint.“

Bemerkenswert sind an dem Kapitel über Sanktionen zwei Dinge: Erstens die Gleichgültigkeit, die RAND gegenüber Europa zeigt, wenn es um die Schäden geht, die die Europäer davon tragen. Aber da man die EU-Staaten in Washington ohnehin als „tributpflichtige Vasallen“ bezeichnet, wie es Zbigniew Brzezinski formuliert hat, sollte einen das nicht allzu sehr verwundern.

Das zweite, was auffällt, ist, dass man hier ganz offen lesen kann, dass es bei den Sanktionen nicht darum geht, Russland für irgendwas zu bestrafen, wie zum Beispiel für die angebliche Einmischung in die US-Wahlen, die ja als Begründung für eine ganze Reihe neuer US-Sanktionen herhalten musste. Es geht bei den Sanktionen einzig und alleine darum, Russland zu schaden, das kann man hier ganz offen lesen.

Daraus folgt, dass alle medial breit getretenen Begründungen für neue Sanktionen nur vorgeschoben sind, es geht um Sanktionen der Sanktionen selbst willen. Russland könnte morgen die Krim an die Ukraine zurückgeben, die Sanktionen würden trotzem nicht aufgehoben werden, man würde stattdessen einen neuen Vorwand finden, weitere Sanktionen zu verhängen.

Wenn Putin das sagt, heulen die deutschen „Qualitätsmedien“ auf und reden von einem russischen Verfolgungswahn. Wenn US-Geostrategen das schreiben, dann verschweigen die deutschen „Qualitätsmedien“ das tunlichst. Der deutsche Michel soll die Wahrheit besser nicht erfahren.

RAND ist sich aber auch gar nicht sicher, ob weitere Sanktionen noch Sinn haben, denn laut RAND haben Sanktionen nur dann einen Effekt, wenn andere Länder mitziehen. Aber die Schäden, die diese Politik in der Wirtschaft dieser anderen Länder anrichtet, könnte insgesamt die internationale Bereitschaft schwächen, sich auch in Zukunft US-Sanktionen anzuschließen.

Im Fazit stellt RAND fest, dass die Sanktionen zwar einen negativen Effekt auf Russland hatten, aber einen sehr begrenzten, was wohl auch für weitere Sanktionen gelten würde, wobei der Schaden für die sanktionierenden Länder ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist. Es ist kurios, aber genau das, was RAND hier schreibt, sagt Putin bei jeder Gelegenheit, wenn es um die Sanktionen geht: Ja, sie schaden Russland, aber sie schaden den sanktionierenden Ländern noch mehr.

So scheint auch RAND etwas überrascht zu sein, dass die Europäer so blöd sind, das Spiel bisher weiterhin mitzuspielen.

Maßnahme 4: Den Brain Drain fördern

Die RAND-Corporation stellt fest, dass Russland – wie viele andere Länder – ein demografisches Problem hat. Allerdings hat Russland bislang mehr Zuwanderung, als Auswanderung, denn Russland ist vor allem für Menschen aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion ein attraktives Land, weil der Wohlstand in Russland weit höher ist, als in diesen Ländern. Und es gibt keine Sprachbarriere, die Bildungssysteme sind aus Sowjetzeiten noch vergleichbar und so weiter.

Derzeit ist es – laut RAND – schwer zu sagen, ob Russland mit dem Brain Drain, also der Abwerbung wichtiger Fachkräfte und Spezialisten aus Russland, überhaupt ein Problem hat.

RAND ist sich auch nicht sicher, ob die USA attraktiv genug für eine nennenswerte Zahl von russischen Spezialisten sind. Es wird das Beispiel Israel angeführt, denn nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind über 800.000 gut ausgebildete sowjetische Juden nach Israel gegangen, was zur Hightech-Revolution in Israel geführt hat. Um einen solchen Effekt zu wiederholen und so viele Spezialisten aus Russland abzuziehen, dass das einen negativen Einfluss auf Russland und einen positiven Einfluss auf die Einwanderungsländer hat, müsste laut RAND die EU mitspielen. Aber auch diese Option erscheint RAND nicht allzu vielversprechend. Einen Versuch ist es den Geostrategen aber allemal wert.

Fazit

Die RAND-Corporation schließt das Kapitel der wirtschaftlichen Maßnahmen gegen Russland mit einem Fazit ab, in dem es die Maßnahmen nach Vorteilen, Risiken und Erfolgsaussichten bewertet. Demnach ist für RAND nur die Reduzierung der russischen Ölexporte eine wirklich geeignete Maßnahme, um Russland zu schaden. Die Vorteile für die USA werden als groß eingeschätzt, die Risiken als gering und die Erfolgsaussichten als hoch.

Ganz anders sieht es bei den anderen drei Maßnahmen aus. Die Vorteile einer Reduzierung des russischen Gasexports schätzt RAND zwar als groß ein, aber die Risiken und Erfolgsaussichten als mittelmäßig. Eine Verschärfung der Sanktionen schätzt RAND so ein, dass die Vorteile groß wären, die Erfolgsaussichten auch, aber eben auch die Risiken. Und beim Brain Drain kommt RAND zu dem Schluss, dass alle gering wären, sowohl Vorteile, als auch Risiken und Erfolgsaussichten.

Wir sehen jedoch, dass die USA weiterhin die von RAND vorgeschlagenen Wege gehen und gegen russische Gasexporte vorgehen und auch die Sanktionen weiter steigern. Beim Öl scheinen die USA bisher keine Maßnahmen eingeleitet zu haben, denn der Nachfrageeinbruch durch Corona ist den USA selbst auf die Füße gefallen und auf dem Gebiet haben die USA derzeit weit mehr Probleme, als Russland.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

14 Antworten

  1. Wer sich darauf beschränkt anderen zu Schaden und dabei vergisst sich selbst zu entwickeln, der hat jedes Rennen schon vor dem Start verloren.

    Die USA haben große Teile Ihrer eigenen Mitbürger längst geopfert um überall auf der Welt noch als Pausenhofschläger aufzutreten zu können.

    Und es sieht ganz danach aus, das Europa sehenden Auges durch ähnliche „STINK Tanks“ geleitet gern den gleichen Weg mit einem Zeitverzug von 5 bis 10 Jahren gehen will.

  2. *** Nord Stream 2 zu stoppen und nur wenige Monate, nachdem die Studie erschienen ist, ist genau das geschehen ***
    Nun so ein riesiger Verwaltungsapparat, wie in Washington, der benötigt schon seine Zeit, bis die Anweissungen, der Herren“““ menschen“““ Dynastien, also aus Mordor, umgesetzt werden können.
    Solange Russland, die Raketenmotoren liefert, mit dem das US Imperium, seine Angriffswaffen, gegen Russland, in den Orbit bringen kann, ist für das Imperium ALLES in bester Ordnung.
    Die Unmündigen Nato Vasallen, haben eh nur zu gehorchen.

    1. „*** Nord Stream 2 zu stoppen und nur wenige Monate, nachdem die Studie erschienen ist, ist genau das geschehen ***
      Nun so ein riesiger Verwaltungsapparat, wie in Washington, der benötigt schon seine Zeit, bis die Anweissungen, der Herren“““ menschen“““ Dynastien, also aus Mordor, umgesetzt werden können.“

      Das wirkt nur schnell umgesetzt wenn man das Papier isoliert sieht. Nur ein einziges zusätzliche Papier kann schon Licht ins Dunkel bringen.

      „Schließlich folgt aus der Tatsache, dass Russland weiterhin an der Zusammenarbeit mit den entwickelten Industrienationen interessiert ist und einen begrenzten Spielraum zu einer externen Demokratieförderung zulässt, dass zumindest eine Demokratieförderung, die nicht auf einen unmittelbaren Regimewechsel, sondern einen langfristigen Aufbau eines Verständnisses für demokratische Prinzipien und die Schaffung der zivilgesellschaftlichen Grundlagen zielt, möglich ist.“

      Der Hinweis der Fußnote ist dahingehend interessant, weil es in jüngerer Zeit vergleichbare Ereignisse gab.

      Die angeblichen syrischen Giftgasangriffe fanden hauptsächlich immer dann statt wenn international etwas zur Entscheidung anstand oder Entscheidungen herbeigeführt werden sollten. (US/GB Vergeltungsangriffe)

      Skripal und die Fussball WM

      Brexit und russische Wahl- Einmischung
      Trump und russische Wahl- Einmischung
      Frankreich und russische Wahl- Einmischung
      Deutschland und russische Wahl- Einmischung

      Zu dem ganzen Wahlgeschrei verweise ich auf den Kommentar #17

      https://www.zeit.de/digital/internet/2018-01/brexit-grossbritanien-facebook-analyse-einfluss-russland?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.startpage.com%2F

      Navalny soll der Sargnagel von NS2 sein denn bis dato ist Merkel nicht eingeknickt. Startpunkt war bereits 2006 gelegt.
      „Trotz der Bemühungen des Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso, Polen in letzter Minute zu einem Einlenken zu bewegen, bleibt Warschau bei seinem Veto vom 23. November 2006, das vorläufig die vertragliche Erneuerung der umfassenden Beziehungen zwischen der EU und Russland verhindert.“

      „45 Die Morde an der Journalistin Politkowskaja und an dem Ex-KGB-Mitarbeiter Litwinenko in London just zum Zeitpunkt wichtiger außenpolitischer Reisen Präsident Putins (Petersburger Dialog in
      Dresden, EU-Russland-Gipfel in Helsinki) könnten durchaus als Fingerzeig darauf verstanden werden, dass in Russland bereits Versuche unternommen werden, das Ansehen Präsident Putins zu beschädigen und somit seine Verhandlungsposition gegenüber seinen deutschen und europäischen Gesprächspartnern schwieriger zu gestalten. Vgl. Ludwig, Michael, Verschwörungstheorien.
      Wie Rußland Litwinenkos Tod sieht, in: FAZ, 28.11.2006, S. 6. “

      https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=1edd23ef-b435-10f6-748c-3247d38f7bab&groupId=252038

      Nicht nur RAND, auch die Steuern finanzierte KAS betreibt strategische Planung.

  3. „Anscheinend hat man 2019 selbst bei RAND nicht daran geglaubt, dass es in Deutschland Idioten gibt, die das Ende von Nord Stream 2 zum Schaden des eigenen Landes fordern könnten.“

    Also wenn wir in Deutschland an einem keinen Mangel haben, dann sind es die Idioten in politischer Verantwortung, was daran liegen mag, dass man bei uns keinerlei Voraussetzung braucht um Politisch tätig zu werden. Politiker kann jeder Depp werden, unabhängig von seinem Wissen und Können. Allein die Seilschaften zählen, zugegebenermaßen schadet eine gewisse Eloquenz nicht, denn man muss den Mist den man absondert in verschwurbelnden Sätzen an den Wähler bringen, dass klingt dann „Staatsmännisch getragen“.
    Hat man es soweit durch die Ochsentour, oder durch Beziehungen gebracht, steht einem nichts mehr im Wege, man ist quasi die Allzweckwaffe, die „Eierlegendewollmilchsau“ und ist für alle Ämter gerüstet.
    Bestes Beispiel, die Flintenuschi, aber auch etliche andere wären da zu nennen, Siggi „TTIPP“ Gabriel, immerhin Deutschlehrer, Hans Eichel, Grundschullehrer, Jens Spahn, Pharmalobbyist, der von und zu blablaGuttenberg, der zwar gar nix war, aber immerhin Adlig, die Angie, Pfarrerstochter, immerhin Dr. der Physik und…TaTaaa …Agitationsbeauftragte im Arbeiter und Bauernstaat, na ja was solls, meine beiden Hunde wollen raus….

  4. Treffend beschrieben.
    Der Krug geht solange zu Wasser bis er bricht und der Krug bekommt schon Risse.
    So könnte man die Situation beschreiben. Auch erkennbar an der Anzahl der Menschen die eher Putin als sonst einem Politiker vertrauen. Deshalb ist eine Berichterstattung russischen Auftretens auf internationalen Bühnen so wichtig.
    Ich erbitte noch um etwas Geduld beim russischen Volk, die verordneten Wissenslücken in der westlichen Welt kann man nicht so schnell schließen. 🙂

    1. Ich erbitte noch um etwas Geduld beim russischen Volk, die verordneten Wissenslücken in der westlichen Welt kann man nicht so schnell schließen. ?

      Genial, Daumen hoch, ich weiß nicht wie man dass mit einer Tastatur macht… ;-(

  5. Im Westen sind offensichtlich nur noch Verrückte und Vollidioten am Werk! Sie sind nicht mehr in der Lage, ordentlich zu regieren, schüren überall Konflikte und Unruhen und bringen die Welt an den Rand eines großen Krieges. Der Biden meint, obwohl er noch nicht mal im Amt ist, „Amerika müsse wieder führen“, der Schwachmat Maas erklärt, die „Welt braucht die USA als Ordnungsmacht“ und Merkel, Maas und Kramp-Karrenbauer schicken deutsche Kriegsschiffe in den Indopazifik, um „Chinas Expansionsdrang“ zu bändigen! Russland ist natürlich der Oberfeind und so kann man das fortsetzen! Was muss denn „Amerika wieder führen“? Neue Kriege? Was für eine „Ordnungsmacht“ sind denn die USA? In den letzten 30 Jahren richten sie überall auf der Welt nur Unheil an, bringen massenhaft Menschen um, stürzen Länder ins Chaos und verursachen riesige Fluchtbewegungen! Völlig durchgeknallt ist Kramp-Karrenbauer, in dem sie Kriegsschiffe in Richtung China schickt, die Chinas „Expansionsdrang“ bändigen sollen? Will die gegen China Krieg führen? Das ist doch alles nur noch völlig irrational, was hier abläuft!

    1. „Will die gegen China Krieg führen? “ Klar im politikwissenschaftlichen Seminar kann sie sicher eine schöne Studie verfassen…
      Aber wenn Xi mit dem Finger droht und beispielsweise laut über neue Vorschriften für die Automobilindustrie nachdenkt, wird sie sehr schnell chinesisch schnurren und ihm um die Beine schwänzeln.

    2. War schon was dran an der Einsicht
      aus dem vorigen Jahrhundert:

      „If the Nuremberg laws were applied,
      then every post-war American president
      would have been hanged.“ (Noam Chomsky)

      Das angelsächsische Seemachts-Imperium mit Weltherrschafts-Ambitionen, trachtete schon immer danach, jene Länder, die sich seinen Unterwerfungsstrategien widersetzten, durch moralische Verteufelung und physische Vernichtung dauerhaft unschädlich zu machen. Dabei spielten – wie für jedes geschichtliche Imperium – Menschenleben keine Rolle.

      Auch für unser Verhältnis zu „God’s own Country“ empfielt sich die altbewährte deutsche Regel: „Gehe nie zu deinem Ferscht, wenn du nicht gerufen werscht.“

      (Wir sind nicht ‚umerzogen‘ worden, um „Demokratie zu lernen“ – unsere Demokratie war schon unter Kaiser Wilhelm der amerikanischen Logen-Herrschaft überlegen – sondern zur dauerhaften Helotisierung der gutgläubigen Deutschen, besiegelt durch die ideologisierte Quisling-Herrschaft der Achtundsechziger Bußpriester und ihrer heutigen Derivate in Amt und Würden.)

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