Wie in Russland über die Kampfhandlungen zwischen Aserbeidschan und Armenien berichtet wird

Die Kampfhandlungen zwischen Aserbeidschan und Armenien geben einige Rätsel auf. Derzeit sind die Medienberichte in Ost und West weitgehend identisch, was bei solchen Konflikten die Ausnahme ist. Woran könnte das liegen?

Ich werde hier zum Vergleich mit der Berichterstattung in Deutschland einen Bericht des russischen Fernsehens übersetzen. Vorher will ich jedoch ein paar Gedanken zu dem Konflikt loswerden, der derzeit einige Rätsel aufgibt.

Es ist rätselhaft, dass sich russischen und westliche Berichte zu dem Konflikt bisher kaum unterscheiden, anscheinend hat der Ausbruch der Kämpfe alle Seiten überrascht und niemand weiß bisher, auf wessen Seite man sich stellen sollte. Das einzige Land, das eindeutig Stellung bezogen hat, ist die Türkei, die sich auf die Seite der aserbeidschanischen Glaubensbrüder und gegen die christlichen Armenier gestellt hat. Aber das ist nicht überraschend, denn das Verhältnis zwischen Armeniern und Türken ist traditionell schlecht, wie der ewige Streit um den möglichen türkischen Genozid an Armeniern vor hundert Jahren zeigt.

Die Situation vor Ort ist folgende: Die überwiegend armenisch besiedelte Region Bergkarabach, die aber völkerrechtlich zu Aserbeidschan gehört, hat sich vor über 30 Jahren von Aserbeidschan losgesagt. Da ich bei solchen Fragen ein Anhänger des Selbstbestimmungsrechts der Völker bin, wäre ich für ein Referendum unter Aufsicht der UNO, damit die Menschen in Bergkarabach entscheiden können, ob sie zu Aserbeidschan oder zu Armenien gehören, oder ob sie einen eigenen Staat gründen wollen. Aber obwohl in der Region nach einigen Jahren Krieg Anfang der 1990er Jahre seit 1994 ein Waffenstillstand herrscht, hat niemand eine solches Referendum voran getrieben.

Bisher ist es schwer einzuschätzen, wer die aktuellen Kämpfe verursacht hat. Grundsätzlich haben Armenien und die international nicht anerkannte Republik Bergkarabach keinen Grund dafür, denn sie stellen – außer der Anerkennung der Loslösung Bergkarabachs von Aserbeidschan – keine Forderungen an Aserbeidschan. Umgekehrt ist es anders, denn Aserbeidschan fordert, die Region solle endlich unter aserbeidschanische Kontrolle kommen.

Das spricht dafür, dass Aserbeidschan nun die Entscheidung herbeiführen möchte und die Kampfhandlungen begonnen hat. Das bestätigen auch Aussagen des aserbeidschanischen Präsidenten, die in einigen Nachrichtenagenturen zitiert wurden, man werde Bergkarabach nun wieder ins Land eingliedern. Auch die Türkei fordert das und Erdogan spricht Aserbeidschan seine Unterstützung aus. Laut unbestätigten Medienberichten hat die Türkei bereits im Vorwege 4.000 Kämpfer aus Syrien nach Aserbeidschan gebracht, die nun an den Kämpfen beteiligt sind.

All das ist nicht bestätigt, es deutet aber darauf hin, dass Aserbeidschan die aktuelle Krise geschaffen hat und dass sie sich zu einem Krieg auswachsen kann. Dafür spricht auch, dass beide Länder den Kriegszustand und die Mobilmachungen ihrer Armeen verkündet haben. In Baku, der Hauptstadt Aserbeidschans, sollen sich vor den Musterungsbüros lange Schlangen gebildet haben.

Die Lage ist also bisher unübersichtlich und vieles ist Spekulation.

Da diese Region jedoch eng mit Russland verbunden ist und weil viele Armenier und Aserbeidschaner in Russland leben, wird in Russland sehr intensiv über die Situation dort berichtet und das russische Fernsehen hat Teams in beide Länder geschickt. Daher habe ich einen aktuellen Bericht des russischen Fernsehens übersetzt, der aus beiden Hauptstädten berichtet und der aufzeigt, dass auch in Russland noch niemand so recht weiß, wie mit der Eskalation umzugehen ist.

Beginn der Übersetzung:

Kriegszustand: In Baku wurde der Flughafen geschlossen, in Eriwan reduzieren die Krankenhäuser geplante medizinische Behandlungen

In Aserbaidschan wurde aufgrund der Verschärfung der Lage in Bergkarabach das Kriegsrecht eingeführt. In Baku und in den Gebieten, in denen die Feindseligkeiten stattfinden, wurde eine Ausgangssperre verhängt.

Aus der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku berichtet unsere Korrespondentin.

Unser Filmteam hatte kaum den Flughafen Heydar Aliyev verlassen, als bekannt wurde, dass Baku den Flugbetrieb wegen des Kriegsrechts vorübergehend einschränkt. Die Luftkorridore sind durch Beschuss bedroht.

Insbesondere die Flüge Baku-Nakhichevan-Baku wurden bis zum 30. September ausgesetzt, Flüge nach London, Berlin und Dubai wurden gestrichen; gleiches gilt für den Belavia Flug nach Minsk, sowie für Aeroflots Flug nach Moskau, die für den 1. und 4. Oktober geplant waren. Im Land wurde eine teilweise militärische Mobilmachung ausgerufen. Doch wie es im aserbaidschanischen Außenministerium heißt, hofft Baku immer noch auf eine friedliche Lösung.

In der Region Bergkarabach finden Kämpfe statt. Nach Angaben der aserbaidschanischen Regierung wurden 26 Menschen getötet.

Auch in Baku hängt die Spannung buchstäblich in der Luft. Ab dem Abend des 28. September beginnt von 21:00 bis 6:00 Uhr die Ausgangssperre zu gelten, nicht nur in den Gebieten, in denen die Militäroperation stattfindet, sondern auch in der Hauptstadt.

(Anm. d. Übers.: Ende des Korrespondentenberichts, es spricht wieder die Moderatorin im Studio)

Die Kämpfe in Karabach, die die ganze Nacht andauerten, gingen am Morgen in südlicher, südöstlicher und nördlicher Richtung weiter. Schwere Militärfahrzeuge wurden zerstört. Nach Angaben des Präsidenten der nicht anerkannten Republik, Araik Harutyunyan, gelang es dem Militär, verlorene Positionen in einigen Gebieten zurückzuerobern. Nach offiziellen Angaben wurden bei den Kämpfen innerhalb von zwei Tagen 31 Militärangehörige getötet.

Aus der armenischen Hauptstadt Eriwan berichtet unsere Korrespondentin.

In Armenien bildeten sich Schlangen vor dem Blutspezentrum. Ab 9 Uhr kamen Menschen, um den Verwundeten zu helfen. Am Vortag wurde die Arbeitszeit des Butspendezentrums um 5 Stunden verlängert, weil der Andrang so groß war.

Am Abend zuvor wurde begonnen, Verwundete nach Eriwan zu bringen. Nach offiziellen Angaben setzen Krankenhäuser aufgrund des Kriegsrechts geplante medizinische Behandlungen aus oder reduzieren sie.

Unterdessen sperrte das armenische Notstandsministerium die Straße nördlich von Karabach. Am Vortag hatte Ministerpräsident Nikol Paschinjan das Kriegsrecht im Land verhängt und inmitten der Eskalation des Konflikts mit Aserbaidschan die Mobilmachung angekündigt. Das Parlament hielt eine Dringlichkeitssitzung ab. Die armenische Regierung beabsichtigt, die Anerkennung der Unabhängigkeit von Bergkarabach zu prüfen. Gleichzeitig appelliert Armenien an die internationale Gemeinschaft, eine weitere Eskalation des Konflikts nicht zuzulassen.

(Anm. d. Übers.: Ende des Korrespondentenberichts, es spricht wieder die Moderatorin im Studio)

Was die internationale Reaktion auf die neue Konfrontation in Karabach betrifft, so hat die Europäische Union erklärt, dass sie sich mit allen Parteien in der Region in Verbindung setzen wird, um eine Verschärfung zu verhindern.

Das chinesische Außenministerium forderte Aserbaidschan und Armenien auf, den Konflikt so schnell wie möglich zu deeskalieren und ihre Differenzen im Dialog beizulegen. Peking erwartet von allen Parteien Zurückhaltung.

Zuvor hatte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, Baku und Eriwan aufgefordert, die Feindseligkeiten unverzüglich einzustellen, die Spannungen abzubauen und zu Verhandlungen zurückzukehren. Auch die USA verurteilen die Eskalation zwischen Aserbaidschan und Armenien auf das Schärfste, wie das US-Außenministerium mitteilte. Beide Präsidentschaftskandidaten, Donald Trump und Joe Biden, äußerten sich. Beide sind der Meinung, dass das Feuer sofort eingestellt werden sollte.

Zudem riefen die Regierungen Frankreichs, Deutschlands, Österreichs und die Führung der NATO zur Deeskalation in Karabach auf.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

18 Antworten

  1. Mit dem „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ sollte man sehr vorsichtig sein.
    Denn vorab wäre zu klären, was „Volk“ im Sinne dieses „Rechtes“ eigentlich bedeutet. Und bereits da wird es meist richtig schwierig.

    Ich würde auch nie an das Geschehen um die Krim oder den Donbaß a priori mit diesem „Selbstbestimmungsrecht“ herangehen.

    Die entscheidende Frage, die man stets zu aller erst stellen muß, ist die nach der „Legitimität“ von „Staatsgewalt“.
    Uns das ist prinzipiell keine Frage des Völkerrechtes, auch wenn sich selbiges, besonders in den letzten 30 Jahren, dazu versteigt, hier, je nach politischem Bedürfnis, eine ausschlaggebende Rolle spielen zu wollen.

    1. Wo genau siehst Du denn Probleme? Für mich ergeben sich da keine Fragen, Volk und Staat sind hinreichend definiert, die Staatsgewalt wird durch Anerkennung durch das Volk legitimiert. Habe ich etwas übersehen? ?

      1. Eijeijei, ich beneide Sie um Ihre Gewißheit. Die würde ich mir auch wüschen.
        Aber vielleicht hilft mir Ihre Definition von „Staat“ und „Volk“ weiter.
        (Gut zum „Staat“ fiele mir da einiges ein, in dem u.a. solche Begriffe wie „Gewalt“, „Rechtsordnung“, „Unterwerfung“ und auch „Volk“ vorkämen – nur „Volk“ in diesem Sinne kann nicht das gleiche bedeuten, wie derselbe Begriff i.S. des völkerrechtlichen „Selbstbestimmungsrechtes“.)
        Auch würde mich interessieren, welche Ideen Sie mit „Anerkennung“ verbinden. (Und man sollte „Anerkennung“ nicht mit „Legitimität“ verwechseln oder gleichsetzten – die Folgen sehen wir in gewisser Weise z.B. heute in den U.S.A.)

        1. Hummel, Du verwirrst/Sie verwirren mich. ? So oft „Brüder und Schwestern“ als Anrede, mal Sie mal Du. Wie hättest Du/hätten Sie es denn gerne?

          „Aber vielleicht hilft mir Ihre Definition von „Staat“ und „Volk“ weiter.“

          Nicht meine Definition. Bleiben wir doch beim s. g. Völkerrecht, somit also die Körperschaft eines sesshaften Volkes, wobei ich Volk als Bevölkerung dieses Staates definiere.

          Anerkannt ist eine Staatsmacht m. M. n. solange, bis sich die Bevölkerung gegen sie auflehnt. ?

          1. Sehr geehrter Herr, Ihre Verwirrung verstehe nun ich nicht.

            Daß ich mich mit „Meine Lieben Brüder und Schwestern“, welches doch sehr mit den Ereignissen der 90iger verbunden ist, an die „Allgemeinheit“ wende, dürfte offensichtlich sein, und ich hatte ja bereits in der Vergangenheit erwähnt, daß ich das jedenfalls auch ironisch, ggf. versehen mit einer gehörigen Portion Sarkasmus, verstanden wissen will.

            In allen anderen Fällen bediente und bediene ich mich im „Netz“ nahezu ausnahmslos dem uns noch als „Höflichkeitsform“ vermittelten „Sie“, und daß aus prinzipiellen Gründen, dieselben ich erläutern könnte, vorläufig jedoch noch nicht für erforderlich halte – das kommt vielleicht noch.

            Allerdings gab und gibt es auch immer mal wieder Fälle, in denen ich es für angebracht halte, meine alles in allem doch recht „gute Erziehung“ beiseite zu lassen (manchmal hängt das auch von der Anzahl der Läuse ab, die da gerade meine Leber überquert haben oder jüngst hatten).
            Soweit da eine einzelne Person meinen Unwillen erregte oder mir zukünftig zufällig in die Schußlinie gerät, eventuell entgegen aller Vernunft auch beabsichtigt, konnte und wird sie es erkennen.

            Keinesfalls kam mir dabei allerdings je ein „Du“ über die Lippen bzw. aus der Tastatur – und das wird auch so bleiben, weil ich für eine derartiges „Herangehen“, gerade „im Netz“, jegliche Voraussetzungen vermisse – besonderes ein insoweit erforderliches Mindestmaß an „Vertrautheit“ kann selbiges jedenfalls mir nicht bieten.

            So. das war nun erst die Vorrede zu Nebensächlichkeit.

            In der eigentlich wichtigen Sache brauche ich noch etwas „Überlegungszeit“, vor allem, um es kurz und doch verständlich und nicht völlig falsch darzustellen. Ich melde mich.

            1. Nun, für mich reicht ein gewisses Maß an Sympathie, um zum – nach der Höflichkeitsform groß geschriebenem – „Du“ überzugehen. Meine Mißachtung mache ich durch ein „du“ kenntlich. „Sie“ ist selbstverständlich, zumindest bis sich hinreichend Sympathie aufgebaut hat, es sei denn, dass nur ein „du“ in Betracht kommt.

              Dass Sie das „Brüder und Schwestern“ mit einer gehörigen Portion Sarkasmus verstanden wissen wollten, ist mir entgangen und ich dachte wirklich, dass Sie Kommunist sind. ? Dass ich trotzdem Sympathie entwickelt habe, darf Ihnen etwas sagen. ?

  2. 1989 kam es zum Krieg, nachdem Armenien und Berg-Karabach eine Vereinigungserklärung abgegeben hatten.

    Was dann folgte ist eine Mischung aus Diktat , verhandlungstechnischem Totalversagen und Interessenpolitik .

    “ Gegen den heftigen Protest Armeniens, aber unterstützt von allen übrigen OSZE-Staaten, wurde in das Lissabonner Dokument des Gipfeltreffens eine Erklärung des Amtierenden Vorsitzenden aufgenommen, nach der die territoriale Integrität Aserbaidschans und innerhalb dieser das größtmögliche Maß an Selbstverwaltung für Berg Karabach als Leitprinzipien einer Konflikt Regelung empfohlen wurden.7
    Für die armenische Seite stellte dies eine geradezu traumatische Entwicklung dar,
    während Aserbaidschan seine Haltung von der internationalen Staatengemeinschaft bestätigt sah. “

    https://ifsh.de/file-CORE/documents/jahrbuch/06/Rasmussen-dt.pdf

    Obwohl bereits 1989 eine Vereinigungserklärung abgegeben wurde und damit das Volk der Armenier vom Selbstbestimmungsrecht Gebrauch machten wird diesem Willen keine Beachtung geschenkt. Nein man ignorierte ihn ganz.

    Ist ja nicht so als gäbe es den Genozid an den Armeniern nicht. Auch die spätere geringschätzige Behandlung haben sich die Armenier sicher nur eingebildet.

    Ab wie vielen Toten hat ein Volk Anspruch auf ein eigenes Land welches sie nach ihrem Sicherheitsbedürfnis gestalten können?

    Wenn man sich also die Verhandlungen der 90er Jahre ansieht muss man an die automatisch an die Lügen und Intrigen auf dem Balkan denken. Was wurde da die Fahne des Selbstbestimmungsrechts der Völker geschwungen.

    Von wegen „Operation Hufeisen“ und ethnische Säuberung und so.

    https://www.heise.de/tp/features/Der-Kosovo-die-UCK-und-Psychedelia-a-la-Rudolf-Scharping-3449238.html

    Schon damals nutze man „Verschwörungstheoretiker“ um Gegner mundtot zu machen.

    „Nicht nur, dass ein Widerspruch gegen diese Darstellungen kaum mehr möglich war, ohne dass man sofort ins Eck gedrängt und als „Verschwörungstheoretiker“ abgestempelt oder auch einfach nur als Idiot abgekanzelt wurde – selbst leise Zweifel an der Richtigkeit des Krieges führten dazu, dass man als jemand betrachtet wurde, der sich auf die Seite eines Gräueltäters stellte. “

    Und hatten die „Verschwörungstheoretiker“ Recht?

      1. Ist ja nicht so als hätten die Verhandlungsländer damals vom Völkermord nichts gewusst, um so erstaunlicher ja der Vorgang. Die selbe Person die vor Hitlers Taten warnte bezog sich auf die Ereignisse gegen die Armenier, die ihre Endphase in den Hunger und Todesmärschen fand.

        Wahrscheinlich in weiser Erinnerung gab es 1989 eine Willensbekundung. Ob den Wirren dieser Zeit geschuldet oder in der Hoffnung es noch formal richtig nachholen zu können sei dahingestellt.
        Wenn man aber den Verhandlungen folgt interessierte es zu keinem Zeitpunkt was die Armenier wollten.

        Als der Ostblock zerfiel, also zur gleichen Zeit zerlegte man ohne Not und mit Waffengewalt Jugoslawien.

        Ich hatte mal nach dem System der Autonomien zu Zeiten der UdSSR gefragt, weil ich denke, ein Volk welches 40 oder mehr Jahre seine Geschicke in der eigenen Hand hatte kann man durchaus als Staatsvolk betrachten.
        Denn in Georgien schwelt ein vergleichbarer Konflikt wegen seiner ehemals autonomen Gebiete.

        Bei Armeniern ist es doch doppelt schwerer wenn man von den muslimisch geprägten Tätern der Türkei in die Wüste getrieben wurde und dann mit den muslimisch geprägten Azerbaijan zusammen leben muss, was ja schon zu Sowjetzeiten kaum gelang.

    1. Ein NATO Land greift mit syrisch/türkischen Söldnern ein Land an welches in einem Sicherheitsverhältnis mit Russland steht.

      „Reuters, citing sources in the Syrian opposition factions: Turkey has provided each fighter who transports to Azerbaijan a monthly salary of $ 1500“

      „Reuters unter Berufung auf Quellen in den syrischen Oppositionsfraktionen: Die Türkei hat jedem Kämpfer, der nach Aserbaidschan transportiert, ein monatliches Gehalt von 1500 US-Dollar zur Verfügung gestellt.“

      https://syria.liveuamap.com/en/2020/28-september-reuters-citing-sources-in-the-syrian-opposition

  3. könnte wirklich potenzial zu was größeren haben ….deswegen Russlands zurückhaltung ? Bei gleichzeitigen vorpreschen Erdogans..? Erdogan sitzt ziemlich wacklig (innenpolitisch) ,der freut sich bestimmt über jeden Konflikt und den kommt sowas alt-historisch, nahes (obwohl Syrien die Kriterien ja auch schon erfüllt) bestimmt nicht ungelegen… viele Fragezeichen jedenfalls !
    Auf den armenischen Videos sieht das auch nicht nach direkten Beschuss aus, sondern eher, wie als Rollen die vorrückenden Asabaidschanis da über Minen…

    http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2020/09/krieg-zwischen-armenien-and-azerbaijan.html

    1. Wer „Alles-Schall-und-Rauch“ anklickt sollte wissen, dass der Blogbetreiber Hinweise zensiert, die seinen Angaben widersprechen. Nachdem ich dreimal erfolglos versucht habe, gut belegte Gegenargumente anzubringen, ordne ich ich den Seitenbetreiber als unseriös ein. Dass ich mit dieser Erfahrung nicht allein dastehe, hat der Austausch mit anderen Betroffenen gezeigt.

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