2020 wurden 4.000 Nato-Flugzeuge und Drohnen an den russischen Grenzen geortet

Die westlichen Medien melden immer wieder, dass russische Flugzeuge sich irgendwo den Grenzen der Nato-Staaten nähern. Was im Westen nicht gemeldet wird ist, wie intensiv die Nato entlang der russischen Grenzen operiert.

Ich habe im letzten Jahr einige Zeit lang wöchentlich über die Annäherungen von Nato-Flugzeugen und Drohnen berichtet, die sich den russischen Grenzen genähert haben. Im Oktober 2020 waren das jede Woche bis zu 60 Vorfälle. Ich habe die Berichte eingestellt, als es „nur“ noch etwa 30 solche Vorfälle pro Woche waren. Die Zahl ist stabil geblieben, am Freitag hat das russische Verteidigungsministerium in seinem Wochenbericht 33 Flugzeuge und 8 Drohnen an seinen Grenzen gemeldet, einmal musste die russische Luftwaffe einen Alarmstart durchführen, um den ungebetenen Gästen den Weg zu weisen.

Davon hört man im Westen nichts. Stattdessen haben die westlichen Medien Ende Dezember gemeldet, dass die Nato-Staaten 2020 insgesamt 350 Alarmstarts durchführen mussten, um russische Flugzeuge an den Grenzen der Nato zu beobachten. Bei der Tagesschau klang das unter der Überschrift „NATO-Alarmstarts – Mehr Einsätze wegen russischer Flieger“ so:

„Kampfflugzeuge der NATO haben in diesem Jahr laut Angaben des Bündnisses bereits mehr als 400 Alarmstarts absolviert. Bei 350 der Einsätze sei es darum gegangen, russische Flugzeuge zu identifizieren und zu überwachen. „In den vergangenen Jahren haben wir eine Zunahme russischer Militär-Aktivitäten im Luftraum nahe der NATO-Grenzen beobachtet“, sagte eine Sprecherin.“

Der Leser lernt, dass die Russen böse und aggressiv sind. Dass aber die Nato in 2020 insgesamt fast 2.900 mal Flugzeuge und über 1.100 mal Drohnen an die russischen Grenzen geschickt hat, erfährt man bei der Tagesschau nicht.

Diese Flüge sind ein Problem für die zivile Luftfahrt, denn sie fliegen mit ausgeschalteten Transpondern. Zivile Flugzeuge wissen also nicht, ob ein Militärflugzeug in der Nähe ist. Bei der Tagesschau klingt das so:

„Russische Militärflugzeuge übermittelten oft keine Angabe ihrer Position und Höhe, legten keinen Flugplan vor oder kommunizierten nicht mit Fluglotsen, erklärte die NATO. Dies stelle ein potenzielles Risiko für zivile Flugzeuge dar.“

Die Tagesschau hat leider vergessen zu erwähnen, dass das nicht nur für russische Flugzeuge gilt, die Nato macht das ganz genauso. Vor einigen Jahren gab es deshalb einen Streit zwischen Finnland und Russland, als Finnland – mit Unterstützung der Nato – von den Russen gefordert hat, ihre Transponder einzuschalten. Russland hat das angeboten, wenn die Nato-Flugzeuge ihre Transponder auch einschalten. Das allerdings hat die Nato abgelehnt.

Darüber habe ich in meinem Buch über Putin einiges geschrieben, denn Putin wurde damals bei einer Diskussionsrunde vorgeworfen, dass die Russen mit ihren Flügen ohne Transponder die zivile Luftfahrt gefährden. Putin hat dann an diese Episode erinnert und der finnische Vertreter schaute ziemlich betreten zu Boden, denn der kannte die Geschichte natürlich und konnte nichts erwidern.

Aber in den „Qualitätsmedien“ erfährt man von all dem nichts.

Was man in den „Qualitätsmedien“ auch nicht erfährt ist, dass die Nato gestern angekündigt hat, ihre Präsenz im Schwarzen Meer weiter zu erhöhen. Generalsekretär Stoltenberg sagte in dem Zusammenhang, „die Türen der Nato seien offen für alle Länder, einschließlich der Ukraine“ und begründete das mit den „aggressiven Handlungen“ Russlands. Das sagte er auf einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Verteidigungsminister.

In 2021 dürfte es also noch mehr solche Flüge der Nato an den russischen Grenzen geben. Das Spiel mit dem Feuer scheint der Nato Spaß zu machen.

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

4 Antworten

  1. Ich habe gestern einen Artikel über Drohnen Kriege gelesen. Dass es sich wohl über die Kriegsführung von Morgen handelt.
    Nach meiner Meinung ist das die Kriegsführung gegen die Zivilbevölkerung und gegen Militär der Länder, die technisch unterentwickelt sind. Der Iran hat vor einigen Jahren gezeigt, dass diese eine US Drohne übernommen haben und diese auch auf einen eigenen Flughafen landen konnte. Die Drohne wird als Trophäe im Iran ausgestellt.
    Drohnen sind für Russland daher nicht eine wirkliche Bedrohung. Ich bin mir sicher, dass die Russen solch eine Drohne im Ernstfall mit Leichtigkeit übernehmen können.
    Hier handelt es sich nun einmal um ein Schaulaufen der Russen und der NATO. Und um aus Reaktionen der Gegenseite deren Strategische Standorte zu erfahren.

    1. Dieses Streben nach autonomer Kriegsführung zeigt die Perversität der Menschheit besonders deutlich. Irgendwann bekriegen sich Maschinen auf ausgewählten Flächen, der kleine Mann bezahlt das Spektakel, jubelt wenn seine Mannschaft siegreich war und die „Eliten“ verdienen sich dumm und dämlich.

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