USA

Das russische Fernsehen über Hunter Biden: „Nicht lustig, sondern peinlich“

Die politische Woche in den USA war auch an diesem Sonntag wieder Thema im Wochenrückblick des russischen Fernsehens. Und wieder einmal kann man sicher sagen, dass es solche Berichte im deutschen Fernsehen wohl niemals geben wird. Die Deutschen müssen ja nicht alles erfahren.

Es hat Tradition, dass ich die Wochenrückblicke des russischen Fernsehens aus den USA übersetze. Dieses Mal war es ein besonders interessanter Bericht, denn ein deutscher Zuschauer, der so etwas im deutschen Fernsehen zu sehen bekäme, würde aus allen Wolken fallen, wenn er erfahren würde, was in den USA tatsächlich vor sich geht. Daher habe ich den Beitrag des russischen Fernsehens aus der Sendung „Nachrichten der Woche“ vom Sonntagabend übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Nicht lustig, sondern peinlich: Die Geschichte des Sohnes des US-Präsidenten

An den südlichen Grenzen Russlands und am Rande des Donbass bauen die USA die Macht ihrer Spionage aus. Gleichzeitig sind am Himmel über dem Schwarzen Meer drei Spionageflugzeuge erschienen. Dies ist die Lockheed EP-3 Widder, die zuvor in der Gegend von russischen SU-Kampfjets abgefangen worden ist. Das ist eine Boeing P-8 Poseidon, deren Aufgaben darin bestehen, die Situation auf dem Wasser und unter Wasser zu scannen und U-Boote zu zerstören. Ihr Flug wird in der Regel auch von der russischen Luftwaffe kontrolliert. Und das dritte Flugzeug war eine strategische US-Aufklärungsdrohne vom Typ RQ-4 Global Hawk. Der „Globale Falke“ kann 36 Stunden in der Luft bleiben und 25.000 Kilometer zurücklegen.

Sie ist von einem Luftwaffenstützpunkt in Italien gestartet, über Griechenland und Bulgarien geflogen und hat sich direkt auf den Weg zur Krim gemacht. Natürlich hielt sich die Spionagedrohne außerhalb des russischen Luftraums, als sie mehrmals um die Halbinsel und die gesamte südrussische Grenze entlangflog. Dann machte sie einen Abstecher nach Georgien und anschließend flog sie zum Donbass, wo sie stundenlang in der Luft blieb.

Medienberichten zufolge werden die Vereinigten Staaten auch Schiffe ins Schwarze Meer schicken. Wie die Agentur Sputnik im türkischen Außenministerium erfuhr, sollen sie am 14. oder 15. April im Bosporus erscheinen.

„Sollten wir diese Aktion als eine Botschaft an den Kreml betrachten?“

„Wir führen regelmäßig unsere Übungen in unserem Verantwortungsbereich im Schwarzen Meer durch und ich werde keine Prognosen oder hypothetischen Spekulationen über zukünftige Operationen geben. Dies sind routinemäßige Militärübungen für die USA, die mit der Türkei koordiniert sind, um ihre Gewässer im Rahmen der Montreux-Konvention zu passieren“, sagte John Kirby, der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums.

„Also bringen Sie die Entsendung von zwei Schiffen nicht mit der eskalierenden Situation im Südosten der Ukraine in Verbindung?“

„Ich werde die Meldungen der türkischen Seite, auf die Sie sich beziehen, nicht kommentieren.“

Die USA äußern ihre Besorgnis über die verstärkte Präsenz des russischen Militärs auf russischem Territorium nahe der Grenze zum Donbass. Zur gleichen Zeit verschweigen sie im Westen die Tatsache, dass die Ukraine Truppen in den Donbass verlegt.

So sprach US-Außenminister Blinken seinen mit Kollegen aus Deutschland und Frankreich am Telefon über Moskau, aber kein Wort über das Vorgehen von Kiew: „Außenminister Anthony Blinken sprach mit dem französischen Außenminister. Sie erörterten die Notwendigkeit, dass Russland der gefährlichen und unverantwortlichen Rhetorik ein Ende setzt, dass Russland eine wachsende militärische Macht auf der besetzten Krim und entlang der ukrainischen Grenzen aufbaut und einseitige russische Provokationen entlang der Kontaktlinie in der Ostukraine durchführt.“

Natürlich ist die Liste der Vorwürfe gegen Russland damit noch nicht beendet. Innerhalb der Vereinigten Staaten hört man die gleichen Formulierungen immer stärker: „Einmischung in Wahlen“, „russische Hacker“. Am ersten Tag seiner Präsidentschaft gab Joe Biden eine Überprüfung der angeblichen feindlichen Aktionen Russlands gegen Amerika in Auftrag. Und jetzt, so scheint es, wurde sie abgeschlossen. Feindseligkeit haben sie gefunden.

„Wir haben es bereits deutlich gemacht, aber ich wiederhole es: Russland wird mit den Folgen seines Handelns konfrontiert. Einige werden unsichtbar sein und andere werden sichtbar sein. Ich hoffe, dass wir bald mehr sagen können“, sagte Jen Psaki, die Sprecherin des Weißen Hauses.

Die bereits verhängten Sanktionen sind sichtbar unsichtbar, denn sie erbringen die erwünschte Wirkung nicht, aber Washington hält weiterhin an der gleichen Taktik fest. Laut Bloomberg könnten die neuen Sanktionen eine weitere Ausweisung russischer Diplomaten und die Ausweitung der schwarzen Listen beinhalten. Darüber hinaus soll Biden einen neuen Sondergesandten bekommen, der Nord Stream-2 stoppen soll.

Der ehemalige Biden-Mitarbeiter Amos Hochstein soll laut Politico die Stelle bekommen. Während seiner Zeit im Außenministerium versuchte er jahrelang, den russischen Plänen zum Bau neuer Pipelines zu schaden. Nach dem Maidan kam er in den Aufsichtsrat des ukrainischen „Naftogaz“, aber er erwies sich als harmlos für die dort blühende Korruption. Sie zwang ihn angeblich – wie er selbst erklärte -, den Vorstand des ukrainischen Gasriesen zu verlassen. Und jetzt hat er ein neues Jobangebot als Sondergesandter. (Anm. d. Übers.: Amos Hochstein ist aufmerksamen Anti-Spiegel-Lesern ein Begriff. Er war unter Vizepräsident Biden für Energiefragen in der Ukraine zuständig, konkret für das sogenannte Revers-Gas, an dem Biden – so sagt es die ehemalige rechte Hand von Präsident Poroschenko – persönlich Milliarden verdient hat. Die Details dieser Vorwürfe finden Sie hier.)

Für den Kandidaten könnten seine Teilnahme an ukrainischen Gasgeschäften und seine Nähe zu Biden sprechen. Was dabei herauskommt, wenn wenn man auch noch eng verwandt ist, kann man am Beispiel von Bidens Sohn Hunter sehen, der nach dem Maidan einen Job in der ukrainischen „Burisma“ bekommen und dort fast eine Million Dollar pro Jahr erhalten hat.

Der „wertvolle Spezialist“ Hunter Biden begann seine Karriere 1996 in einer Holding, die zufällig der Hauptsponsor der Wahlkampagnen seines Vaters war. Zwei Jahre später wurde Hunter Biden dort Vizepräsident.

In seinem kürzlich erschienenen Buch schreibt er viel über seine Alkohol- und Drogensucht und deren Überwindung. In der Autobiografie gibt es jedoch große Lücken, die von Journalisten der Daily Mail gefüllt wurden, die die Dateien von dem Laptop, den er zur Reparatur gegeben und dann vergessen hat, studiert haben.

Während seiner Abstürze gab Hunter Biden Zehntausende von Dollar für Stripperinnen und Prostituierte aus, hat Home-Pornos gefilmt, an denen auch ein Hund unwillentlich beteiligt war. All dies passt natürlich nicht zum Bild einer vorbildlichen Präsidentenfamilie anständiger Katholiken. So kamen wieder die treuen Medien zu Hilfe.(Anm. d. Übers.: Die erwähnten Bilder werden in dem Beitrag ab Minute 5.28 gezeigt. Eines habe ich als Titelbild genommen, hier ich zeige noch eines, bei Interesse finden Sie mehr davon in dem russischen Beitrag)

„Als Sie in verschiedenen Interviews gefragt wurden, wessen Laptop das war, sagten Sie, Sie wüssten es nicht. Das ist schwer zu glauben, wenn man Ihr Buch nicht gelesen hat. Und wenn man es liest, denkt man: Es ist erstaunlich, dass er nicht vergessen hat, sich Schuhe anzuziehen.“

„Ich habe mich geändert. Das Problem waren die Hosen“, sagte Biden Jr. und das Publikum im Studio lacht. „Ich weiß es wirklich nicht. Ich denke, ich habe das Recht, alles in Frage zu stellen, was von Rudy Giulianis Schreibtisch gekommen ist.“ (Anm. d. Übers.: Die Interview in Talkshows, in denen Hunter Biden jetzt über sein Buch spricht, sind alle freundlich-humoristisch gehalten. Nur wer die Fotos gesehen hat, die in dem Beitrag ab Minute 5.28 gezeigt werden, kann den Witz mit der Hose verstehen, denn darunter sind viele Fotos, auf denen sich Biden nackt vor dem Spiegel fotografiert hat)

Das leichte, humorvolle Interview auf ABC stand in krassem Gegensatz zu den skandalösen Inhalten des Laptops und der Art und Weise, wie dieselben Medien die Nachkommen einer anderen Präsidentenfamilie, der von Trump, behandelt haben. Seine Schwägerin spricht von offensichtlicher Doppelmoral.

„Wenn Sie nur ein Hundertstel von dem getan hätten, was Hunter getan hat, hätte man Sie schon vor langer Zeit eingesperrt. Da gibt es nichts zu lachen, diese Doppelmoral existiert.“

„Die Geschichte von Hunter Biden ist schrecklich. Wie er über fehlende Hosen, Drogen und Prostituierte Witze macht. Du bist doch der Sohn des US-Präsidenten. Als wir Mitglieder der Familie des Präsidenten waren, wurden wir als Vertreter jedes amerikanischen Bürgers angesehen. Das ist nicht lustig. Es ist peinlich“, sagte Laura Trump.

Aber bei pro-demokratischen Sendern hat Hunter im Gegenteil nur die höchste Punktzahl bekommen: „Das ist ein Buch über Sucht, darüber, wie oft Hunter Biden hätte sterben können. Der Sohn des Präsidenten. Da stockt einem der Atem!“

Bei Fox reagierten die Moderatoren mit folgendem Dialog:

„Da stockt einem der Atem? Das ist mal eine Buchkritik. Das sollte man auf das Cover schreiben. Und CNN hat erklärt, die Geschichte von Hunter ist ein Spiegelbild der Seele einer jeden amerikanischen Familie. „

„Wenn das die amerikanische Seele ist, dann brauchen wir dringend einen Exorzisten.“

Doch die skandalöse Geschichte, die die Präsidentschaftsambitionen jedes Kandidaten eigentlich dauerhaft hätten begraben müssen, hat Biden weder während des Wahlkampfes noch jetzt geschadet. Die Schuld versuchten sie wieder Russland zu geben.

„Als die New York Post zum ersten Mal die Geschichte über Hunters Laptop veröffentlichte, erinnern Sie sich noch, was passiert ist? Alle pro-demokratischen Medien haben einstimmig, wie ein Feuerwerk am ersten Weihnachtsfeiertag, geschrien: Verbieten! Die Geschichte war so heiß, dass die Medien schlagartig das Interesse daran verloren, die Artikel blockiert haben, und Experten haben erzählt, dass das Machenschaften Russlands seien. Und es hat funktioniert“, stellte Fox fest.

Was so gut funktioniert, werden die Demokraten sicher nicht ändern. Es wird berichtet, dass Minister Blinken angesichts der „Sorgen über das Vorgehen Russlands“ in den kommenden Tagen wieder zu Gesprächen nach Brüssel fliegen könnte. Und dort trifft sich der NATO-Generalsekretär mit dem amerikanischen Verteidigungsminister. Das Thema ist klar, aber die Folgen können die Situation noch instabiler und unvorhersehbarer machen.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

16 Antworten

  1. Möglicher Typo? „Hinter Biden“ ist zwar auch nicht ganz falsch in dem Zusammenhang, von hinten lief da sicher einiges 😉 Aber doch eher Freudscher Vertipper?

    Mich machen diese ganzen Themen auch immer wütender, vor allem Impfung (die beiden Komplexe Zytokinsturm langfristig, kurzfristig Thrombosen), ich merke da selber, daß ich mich häufiger vertippe wie sonst.

    Wie neulich darf auch dieser Kommentar später gelöscht werden, geht mir nicht darum, Typos zu dokumentieren.

  2. Yeah give it to me baby 😀 Man muss Hunter einfach lieben. Versteht was vom Party machen und die Nutten waren auch nie von schlechten Eltern. „Hauptsache zehn Jahre gut gelebt“ – wie Göring einst sagte.

    1. Ach heutzutage doch nicht mehr. Biden könnte auf die Straße gehen und Leute erschießen, mit Hunter im Schlepptau der Crack an kleine Kinder verteilt und es würde rein gar nichts passieren. Die Mainstreammedien würden entweder gar nicht berichten oder aber Schlagzeilen bringen wie „Präsident Biden greift persönlich hart gegen russische Agenten auf der Straße durch“ und „Hunters Philantropie: er zeigt Kindern, wie man mit Drogen fertig wird“.

      1. Tatsächlich würde mich das nicht mehr wundern. Selbst dann nicht, wenn die Leute es dann mit Freuden aufnehmen. Wie man sieht, fressen die meisten Menschen alles, was ihnen serviert wird. Früher dachte ich, dass 1933 nur deshalb passieren konnte, weil die Nöte der Menschen zu der Zeit schamlos ausgenutzt wurden und ihnen das blaue vom Himmel versprochen wurde, aber es scheint, dass die Menschheit (nicht alle, aber die meisten) simpler gestrickt sind als vermutet. Es reicht einfach nur die Propagnda schamlos und autoritär zu wiederholen.

    2. Klar, aber wer eh nicht mehr alle Schweine im Rennen hat, merkt es nicht einmal…
      Womit will ich jemand erpressen, der zwar noch weiß, was vor 50 Jahren passiert ist, sich aber nicht mehr daran erinnern kann, was er fünf Minuten vorher gegessen hat?

  3. Minute 5:28 des Beitrages….

    und wo ist der link zum beitrag des russ. fernsehens lieber Herr Roeper?
    vielen dank fuer die uebersetzung so dass das dt. puplikum wenigstens uebr
    diesen umweg erfaehrt was in Amerika los ist wenn man nicht wie ich die
    sprache spricht und die entsprechenden channels kennt wo man diese infos
    bekommt. Deutschland wir unter einer blase gehalten was die msm angeht.
    l.g.

  4. Ein „freiheitlicher Demokrat“, wie ihn die Ideologie des „Neoliberalismus“ in den letzten 30 Jahren nahezu flächendeckend hervorgebracht hat, ist ein Psychopath, der dem Exhibitionismus wie auch einem Voyeurismus gleichermaßen frönt und das für „Freiheit“ hält.

    1. Früher in der DDR hatten wir bei solch offensichtlich menschlichem Versagen immer auch ein tröstendes Wort parat: „Niemand ist unnütz, er
      kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen.“

  5. Vielleicht sollte die Ukraine eine Rückzahlungsaufforderung schicken.
    Ansonsten sollte die amerikanische Staatsanwaltschaft dem Missbrauchsvorwurf nachgehen eher der nächste Täter auf genau diesen Umstand beruft.
    Aber für Wunder sind weder Staatsanwälte, noch ein schlechtes Gewissen sondern einzig eine gute Fee mit dem wohlklingenden Namen „Moral“ zuständig.

    Wer glaubt schon an eine Feen?

  6. Der Junge ist mir sympathischer als sein Vater. Solange das alles einvernehmlich läuft, kein Problem.
    Drogen sind eine persönliche Entscheidung genau wie Prostitution. Alles gut.

    Problem ist die Korruption, nicht die Partys.

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