Medienkampagne gegen russischen Impfstoff

Wer sind die Experten, die derzeit gegen Sputnik-V schreiben?

Derzeit findet man in den meisten deutschen Medien Kommentare und Artikel, die massiv gegen den russischen Impfstoff Sputnik-V schreiben. Interessant ist, wer die Autoren sind.

Dass es eine verstärkte Medienkampagne gegen den russischen Impfstoff Sputnik-V geben würde, war klar. Russische Regierungsvertreter haben schon Anfang März über Geheimdienstinformationen berichtet, die gezeigt haben, wer die Kampagne mit welchen Mitteln führen wird. Nun läuft sie an und eigentlich sind die Artikel nicht wirklich eine Kommentierung wert, denn sie wiederholen nur die längst bekannten Lügen über den russischen Impfstoff Sputnik-V.

Es ist jedoch interessant, wer diese Artikel schreibt. Daher wollen wir uns stellvertretend für all die anderen doch einmal zwei Artikel näher anschauen.

Welcher „Experte“ im Spiegel schreiben durfte

Der erste Artikel, den wir uns anschauen wollen, ist im Spiegel unter der Überschrift „Söders Sputnik-Deal – Das falsche Signal zur falschen Zeit“ erschienen. Es ist ein Gastbeitrag von Ralf Fücks. Über ihn schreibt der Spiegel:

„Ralf Fücks, Jahrgang 1951, ist Direktor der Berliner Denkfabrik Zentrum Liberale Moderne. Er war Bundesvorsitzender der Grünen, Senator in Bremen und Vorstand der den Grünen nahestehenden Heinrich-Böll-Stiftung.“

Berliner Denkfabrik Zentrum Liberale Moderne“ klingt so richtig seriös. Dabei ist die selbsternannte Denkfabrik ein Propaganda-Arm der Falken unter den Transatlantikern, den die Grüne Hardlinerin Marieluise Beck gegründet hat. Der Zweck ist der Kampf gegen Russland, wobei vor allem die Ukraine ein ständiges Thema dort ist. Dabei wird allerdings so massiv und plump gelogen, dass es einem die Sprache verschlägt, wie ich hier mal an einem Beispiel aufgezeigt habe. Natürlich ist LibMod, so die liebevolle Abkürzung des Vereins, auch immer dabei wenn es gegen Nord Stream 2 oder gegen Lukaschenko in Weißrussland geht.

Natürlich ist es völlig legitim, diese Ansichten zu vertreten (und es zahlt sich finanziell ganz sicher aus), was aber nicht legitim ist, ist wenn Medien ihren Lesern derartige Propagandisten als Experten präsentieren, die nun erklären, warum russische Impfstoffen ganz doll böse sind.

Beim Tagesspiegel dufte der Hardcore-Falke ran

Ich habe am 13. April über einen Artikel im Tagesspiegel berichtet, den Christoph von Marshall geschrieben hat, den Artikel finden Sie hier. Christoph von Marshall scheint der Chef-Transatlantiker beim Tagesspiegel zu sein, der im Umgang mit Russland volle Härte fordert, also weitere Sanktionen, den Stopp von Nord Stream 2, Russland vom internationalen Zahlungssystem SWIFT abkoppeln und so weiter und so fort.

Der Mann ist von der US-Politik, vor allem von den US-Demokraten, so begeistert, dass er über die Obamas gleich zwei Bücher geschrieben hat. In einem Buch mit dem Titel „Barack Obama. Der schwarze Kennedy“ hat er dem US-Präsidenten, der mehr Kriege angefangen als praktisch alle seine Vorgänger, gehuldigt. Und weil von Marshall sich bei seinen Herren und Meistern in Washington wohl noch mehr einschleimen wollte, hat er noch ein Buch mit den Titel „Michelle Obama. Ein amerikanischer Traum“ nachgelegt.

Und dieser „Experte“ hat für den Tagesspiegel einen Artikel mit der Überschrift „Russischer Impfstoff für Deutschland – Sputnik soll Impfdebakel lindern – ein Skandal“ geschrieben. Da dürfen wir dreimal raten, was dieser „Experte“ wohl über Sputnik-V geschrieben hat.

Hasspropaganda in beiden Artikeln

Beide Artikel haben eines gemeinsam: Während die Medien uns einerseits ständig sagen, dass wir uns alle sofort impfen lassen müssen und sie gleichzeitig den Mangel an Impfstoffen beklagen, lehnen sie den russischen Impfstoff kategorisch ab. Das war auch schon in einem anderen derartigen Spiegel-Artikel vor einigen Tagen der O-Ton, was mich zu folgender Bemerkung veranlasst hat:

„Ich frage mich, wie Spiegel-Leser ticken, die das schlucken. Einerseits die Corona-Panik wegen der „Seuche“, an der kaum jemand stirbt, andererseits die anti-russische Propaganda, bei der sogar der ehemalige deutsche Minister mit dem Klumpfuß noch begeistert etwas lernen könnte: „Wollt Ihr den totalen Lockdown?“ – „Ja, das ist besser, als von den Russen geimpft zu werden!““

Außerdem haben all diese Artikel noch etwas gemeinsam: Sie triefen vor Hass auf Russland. So lernen wir vom Chef des LibMod zum Beispiel im Spiegel:

„Der Kreml ist nicht Partner, sondern Gegner des demokratischen Europas, Moskau das Hauptquartier der antiliberalen Internationale.“

Und bei von Marshall beginnt der Artikel folgendermaßen:

„Haben Wladimir Putins Agenten Zugang zu Markus Söder, Jens Spahn und Harry Glawe, dem Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, und ihnen etwas ins Getränk gemischt? Sie fantasieren vom russischen Impfstoff Sputnik V als Lösung der deutschen Corona-Probleme“

Wie gesagt lohnt es nicht, auf diese Artikel im Detail einzugehen. Es sind – ein anderes Wort finde ich dafür leider nicht – wahre Hetzschriften, die vor Unwahrheiten nur so trotzen. Und es sind im Großen und Ganzen auch die gleichen Lügen, die der Spiegel schon vor einigen Tagen gebracht hat und auf die ich bei der Gelegenheit schon eingegangen bin.

Dreist gelogen – Na und?

Nur eine Sache aus dem Artikel des Tagesspiegel ist erwähnenswert, weil sie zeigt, wie plump und dreist dort gelogen wird. Dort heißt es:

„Auf eine rasche Sputnik-Massenproduktion an europäischen Pharmastandorten braucht auch niemand zu hoffen. Laut Pharma-Insidern sind vier bis sechs Monate nötig, um sie anlaufen zu lassen.“

Das müssen aber geniale „Pharma-Insider“ sein. Wie hat es dann zum Beispiel Südkorea geschafft, blitzschnell eine Lizenzproduktion von Sputnik-V hochzufahren, um 150 Millionen Dosen des Impfstoffs zu produzieren?

Aber gut, davon weiß in Deutschland ja niemand etwas. Trotzdem müsste jeder mitdenkende Leser doch merken, dass alle Impfstoff-Hersteller ihre Produktion viel schneller hochgefahren haben, sobald der Impfstoff verfügbar war. Die ersten Impfstoffe sind im Westen im Dezember zugelassen worden und ebenfalls im Dezember haben auch die ersten Impfungen begonnen.

Besonders frech wurde es beim Tagesspiegel im letzten Absatz:

„Söder, Spahn & Co haben einiges zu erklären: Warum wollen sie dennoch schon jetzt Lieferverträge für Sputnik schließen? Warum riskieren sie deutsche Steuergelder? Und wie wollen sie deutsche Sputnik-Nutzer gegen potenziellen Impfstoffbetrug absichern?“

Wenn dieser Propagandist es ernst meinen würde, müsste er diese Fragen vorher mal der EU-Kommission stellen, die schon im August Verträge mit westlichen Pharmakonzernen abgeschlossen hat, als noch nicht einmal klar, ob sie auch erfolgreich Impfstoffe entwickeln können. Dabei wurde ihnen Vorkasse gezahlt, die auch nicht rückzahlbar war, wenn sie bei der Entwicklung scheitern würden und gar nicht liefern können. Außerdem wurden sie von jeder Haftung befreit, auch für Impfschäden und Lieferverzögerungen. Das hat aber in den „Qualitätsmedien“ niemanden gestört, auch heute nicht, wo alle über den Mangel an Impfstoffen jammern.

Solche „Journalisten“ wie Christoph von Marschall haben keinerlei Hemmungen, ihre Leser direkt und offen anzulügen. Und offensichtlich gibt es tatsächlich sehr viele Menschen, die in der Lage sind, ihr Gehirn beim Lesen so komplett zu deaktivieren, dass sie über derart dreiste Lügen nicht einmal stolpern.

Und das sind die Leute, die immer noch Geld bezahlen, um derartige, als Medien verkleidete Propaganda-Instrumente wie Spiegel und Tagesspiegel zu lesen.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

6 Antworten

  1. Es wird von Woche zu Woche ernster mit der Propaganda und den Hass-Tiraden gegen Russland. Das letzte Mal, als in Deutschland Medien und Politiker unisono in einem derartigen Ton gegen Russland gewettert haben, ist das Böse für alle ausgegangen…

  2. Christoph von Marshall schon wieder. Wie kann man bloß so verblendet und realitätsfern sein? Hat er doch allen ernstes Obama als „schwarzen Kennedy“ bezeichnet. Bei allem Respekt, aber Obama kann Kennedy nicht mal ansatzweise das Wasser reichen. Man kann nur mutmaßen, welche Substanzen Herr Marshall nimmt, aber gesund können die nicht sein.

    1. Christoph?
      Oh, Christoph!
      Der Mann mit dem Koks ist da!
      Christoph, der Mann mit dem Koks ist da!
      Ja, meine Assistentin, das weiß ich ja!
      Christoph, der Mann mit dem Koks ist da!
      Ja, meine Assistentin, das weiß ich ja!
      Ich hab kein Geld und du hast Geld
      Wer hat den Mann mit dem Koks bestellt?
      Ich hab kein Geld und du hast Seiten Abgeliefert.

  3. Der EU Kommissar Breton hat schon erklärt dass die EU „absolut keinen Bedarf“ am russischen Impfstoff hat. Es sei genug bestellt. Dann schauen wir mal. Johnson & Johnson hat die Auslieferung an die EU gestern gestoppt. Mit Astra Zeneca lässt sich ohnehin kaum noch jemand impfen. Bin gespannt wie man die Verhinderungstaktik gegenüber Sputnik V der Bevölkerung erklären will. Am Ende werden die westlichen Impfstoffhersteller die Entscheider bei der EMA eben nur besser geschmiert haben. Korruption halt eben; kennt man ja auch von deutschen Abgeordneten.

  4. „Deaktivieren“ ist gut. Genau so funktioniert das.
    Da gibt es so einen schönen Spruch: „Besiege deine Vorteile, sonst besiegen sie dich.“
    Aber die Menschen lieben ihre Vorurteile, (ich meine auch) – die meisten haben ja ihr ganzes Leben drumherum gebaut, da wird es mit dem „Besiegen“ schwierig – und nicht jeder hat das „Glück“, „live“ zu erleben, wie „ein Staat verreckt“. Das sehen die meisten Leute nur bei anderen, und das schreckt ab.

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