Energiekrise

Deutschland hat bereits zwei Drittel seiner Gasreserven verbraucht

Deutschland und Frankreich haben bereits zwei Drittel ihrer Gasreserven verbraucht, EU-weit sind bereits 85 Prozent des im Sommer in die Speicher gepumpten Gases entnommen worden.

Am Ende der letzten Heizsaison waren die Gasspeicher in der EU noch zu etwa 30 Prozent gefüllt. Heute, mitten im Winter, ist es schon fast genauso wenig. Wie das Erdgas über den Winter reichen soll, ist nicht ersichtlich, es sei der Winter wird sehr warm.

Der Grund ist, dass Pipelines und Flüssiggas-Tanker nicht ausreichen, den Gas-Bedarf im Winter zu decken, daher werden die Gasspeicher im Sommer gefüllt und im Winter geleert. Im letzten Sommer gelang es jedoch nicht, die Speicher zu füllen, die Gründe dafür habe ich am Ende dieses Artikels zusammengefasst.

Trotzdem verzögern die Bundesnetzagentur und die EU-Kommission die Zulassung von Nord Stream 2. Mehr noch: Seit Ende Dezember wird kaum noch Gas aus Russland über die bestehenden Pipelines geordert, obwohl Russland immer wieder mitgeteilt hat, dass bereit ist, mehr zu liefern, Details dazu finden Sie hier.

Es drängt sich regelrecht das Gefühl auf, dass man in der EU an der Gasknappheit interessiert, denn es wird nichts dagegen unternommen und es wird immer wahrscheinlicher, dass demnächst großflächige Abschaltungen von Strom und/oder Heizung drohen. Da Medien und Politik Russland die Schuld für das hausgemachte Problem geben, steht zu vermuten, dass man über Abschaltungen von Strom und Heizung durchaus interessiert ist, um eine weitere anti-russische Medienkampagne fahren zu können.

Das russische Fernsehen hat in einem kurzen Artikel über den Füllstand der Gasspeicher berichtet und ich habe den russischen Artikel übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Europa hat 85 % des im Sommer gespeicherten Gases verbraucht

Gazprom hat mitgeteilt, dass bereits 84,7 Prozent des in der Sommersaison gespeicherten Gases aus den EU-Speichern entnommen worden sind.

Nach Angaben von Gas Infrastructure Europe lag die Gasmenge in den europäischen unterirdischen Speichern am 3. Februar bei 36,7 Prozent. Am 10. Januar waren die EU-Speicher zu 50,88 Prozent gefüllt. Die Gasreserven in der EU liegen 27 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Die Reserven in Deutschland und Frankreich sind bereits zu zwei Dritteln verbraucht.

Am Ende der Heizperiode im April dieses Jahres lag der Anteil der europäischen Speicher auf einem Jahrestiefstand von 29,18 Prozent.

„Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet“, sagte Beate Baron, Sprecherin des deutschen Energieministeriums. „Die Speicherbestände sind niedriger als vor einem Jahr, aber wir beziehen das Gas nicht nur aus Speichern, sondern auch über langfristige Lieferverträge und Flüssigerdgas“, erklärte sie.

Ende der Übersetzung

Die Gründe für die Energiekrise in Europa

Über die Gründe für die Energiekrise in Europa habe ich oft berichtet, daher fasse ich sie hier der Vollständigkeit halber nur noch einmal kurz zusammen.

Erstens: Der letzte Winter war kalt, weshalb viel Gas verbraucht wurde. Pipelines und Tanker reichen nicht aus, um im Winter genug Gas nach Europa zu bringen, weshalb die Gasspeicher normalerweise im Sommer aufgefüllt werden. Das ist in diesem Jahr ausgeblieben und während die Gasspeicher normalerweise zu Beginn der Heizsaison zu fast 100 Prozent gefüllt sind, waren es in diesem Jahr nur knapp 75 Prozent.

Zweitens: Die Energiewende hat zu einem zu großen Anteil von Windenergie am Strommix geführt. Da der letzte Sommer aber außergewöhnlich windstill war, fehlte die Windkraft und es wurde unter anderem Gas zur Stromerzeugung genutzt, das eigentlich in die Speicher hätte geleitet werden müssen.

Drittens: Der Wunsch vieler europäischer Politiker, russisches Gas durch vor allem amerikanisches Flüssiggas zu ersetzen, hat dazu geführt, dass in Europa nun Gas fehlt. Der Grund: In Asien sind die Gaspreise noch höher als in Europa und die fest eingeplanten amerikanischen Tanker fahren nach Asien, anstatt nach Europa.

Viertens: Die Reform des Gasmarktes der letzten EU-Kommission hat den Handel mit Gas an den Börsen freigegeben. Dadurch wurde Gas zu einem Spekulationsobjekt. Während Gazprom sein Gas gemäß langfristiger Verträge für 230 bis 300 Dollar nach Europa liefert, ist es für die Importeure ein gutes Geschäft, das Gas an der Börse für 1.000 Euro weiterzuverkaufen und diese Spekulationsgewinne in Höhe von mehreren hundert Prozent in die eigene Tasche zu stecken.

Warum Gazprom trotzdem langfristige Verträge möchte? Die Antwort ist einfach, denn das war auch in Europa so, als in Europa noch Gasfelder erschlossen wurden. Der Produzent von Gas muss Milliardeninvestitionen planen und das geht nur, wenn er weiß, wie viel Gas er langfristig zu welchem Preis verkaufen kann. Daher möchte ein Gasproduzent langfristige Verträge, auch wenn der Preis zeitweise möglicherweise viel niedriger ist als der, den er an der Börse erzielen könnte.

Auch für den Kunden ist es von Vorteil, wenn er die Gaspreise und die Gasmengen im Voraus planen kann, denn was passiert, wenn man sich auf kurzfristige Verträge einlässt, erleben wir gerade in Europa. Dass die EU-Kommission sich trotzdem für kurzfristige Verträge und Börsenhandel von Gas einsetzt, ist entweder Inkompetenz, oder der Wunsch europäischen Konzernen die lukrative Börsenspekulation mit Gas auf Kosten der Verbraucher zu ermöglichen, oder die politische Abhängigkeit von den USA, die auf kurzfristige Verträge setzen, weil ihrer schnelllebigen Frackingindustrie schnelle Gewinne wichtiger sind als langfristige Planungssicherheit.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

31 Antworten

  1. Die Lügen sind schon im Umlauf!
    So behauptete letzte Woche der frisch „gewählte“ Grünen-Chef Nouripour im „Bericht vom Parteitag“ in der ARD allen Ernstes, daß die Energiepreise aktuell vor allem deshalb so hoch seien, weil Russland im letzten Jahr „aus dem Nichts heraus die Gaslieferungen um ein Drittel gesenkt hätte“.

    Da ist man nur noch sprachlos angesichts solcher Dreistigkeit.

      1. Als es sich abzeichnete, dass die „Grünen“ politisch erfolgreich werden könnten, wurden sie von den Mitläufern und Angestellten der Machtelite unterwandert und in den letzten 20 Jahren vollständig übernommen.

        Von Grün ist bei den heutigen „Grünen“ aber auch gar nichts mehr übrig. Sie sind die schlimmsten Umwelt- und Menschenfeinde. Windräder statt Wald. Photopholtaik statt Wiesen. Waffen statt Frieden. Diktatur statt Freiheit.

        Lassen wir sie machen, wird der nächste Gulag demnächst bei uns gebaut werden.

        Früher hieß es immer „Magret, der Russe kommt!“.

        Mittlerweile wäre ich wäre froh, der Russe würde wirklich kommen und zusammen mit ihm könnte man das ganze Gesocks davonjagen. Aber nicht nur die „Grünen“, alle anderen der Einheitspartei auch gleich mit.

    1. Die Spitzen der Grünen sind doch heutzutage eine der Spitzenvertreter von Kriegswilligen und Lobbyinteressenvertretern.
      Das ist keine Dreistigkeit – sondern eingefordertes grünes Demokratieverständnis.

      Gibt es überhaupt noch Bündnis90?

    2. echt?
      Also ich bin keineswegs sprachlos. Mich überrascht das auch keineswegs.

      Das ist alles völlig erwartbar, vorhersehbar und passt 100%ig in die russophobe Agenda unserer Regierung.

      Wer hier jetzt überrascht und empört tut, der hat wohl die letzten 8 Jahre vergessen, Nachrichten zu lesen.

      Es ist völlig klar, dass man nun versucht, Russland die Schuld an der (west-)europäischen Energiekrise zu geben. Also ganz ehrlich, wen sowas überrascht, der sollte doch besser die Süddeutsche oder den Spiegel abonnieren. Auch wenn’s nicht im Koalitionsvertrag steht, die Feindseligkeiten haben nicht nur beim Olafkanzler System, das war schon bei Merkel so. Putin freundlich zulächeln, aber hintenrum die Navalny-Posse choreografieren.

      Das geht seit Jahren so und wird noch viele, viele Jahre so weitergehen. Und hier „empören“ sich die Leute.
      Na wenigstens irgendwas….

      1. Na ja.. sprachlos macht das schon, weil eine so glatte Lüge kinderleicht zu widerlegen ist. Die „Qualitätspresse“ würde sowas nicht tun, sondern diffuse Andeutungen machen. Oder aber schlicht Dinge gar nicht berichten.

        Andererseits ist es bezeichnend, daß dieselbe Presse Nouripour mit diesen Lügen durchkommen läßt. Niemand widerspricht ihm, niemand fragt nach. Und damit wird die Lüge zur „Wahrheit“, weil sie unwidersprochen bleibt. Er hat das ja nicht in einer Rede auf dem Parteitag gesagt, sondern in einem Interview mit einer ARD-Journalistin!

      2. Peter Scholl-Latour „Afrikanische Totenklage“. Das Buch überdeckt einen Zeitraum von ca. 1960 – 2001.

        Äußerst interessant zu sehen, wie in diesem ganzen Zeitraum die USA, England, Frankreich und auch Israel in vielen verschiedenen Ländern Afrikas jede Menge Schweinereien angerichtet haben. Regimechange, Waffenlieferungen, Geldzahlungen , Verdeckte Operationen durch ihre Geheimdienste oder private Söldner-Firmen, etc.

        Vordergründig ging es immer irgendwie um „Demokratie“. In Wahrheit IMMER nur um die Frage, wie kommen WIR, also die USA, billigst an die Bodenschätze ran. England und Frankreich wurden nach und nach als lästige Konkurenten vom „Markt“ verdrängt.

        Es ist unglaublich zu sehen, wie absolut skrupellos die USA dabei vorgegangen sind.
        Menschenleben, scheiß drauf!

    3. Und das andere ist, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie diese Versager-Regierung in einem halben bis Dreivierteljahr noch im Amt sein soll. Von Merkel kannte man das ja, dass sie wenig gesagt hat. Das meiste hat man irgendwie trotzdem mitgekriegt. Diese neue „Regierung“, allen voran der Olafkanzler, reden überhaupt NICHTS. Gar nichts, nada, niente. Nicht weil sie besonnen, reflektiert und weitblickend sind, sondern weil sie allesamt UNFÄHIG sind. Sämtliche 4 Grünenminister haben keinen Schulabschluss, geschweige denn eine abgeschlossene Berufsausbildung.
      Selbst in unserem abgehalfterten Land wird es nicht allzu lange dauern, bis diese „Regierung“ wieder weg ist. Ob das was danach kommt allerdings so viel besser sein wird, ist nochmal eine ganz andere Debatte…

      1. Der Olafkanzler leugnet die Spaltung der Gesellschaft, die er weiter vorantreibt, und ignoriert Impfschäden.

        xhttps://www.sueddeutsche.de/politik/olaf-scholz-impfpflicht-coronavirus-nato-1.5513390

    4. Es ist Kriegspropaganda, man versucht das Volk weichzuklopfen! Als mehr oder weniger wehrloser Bürger kannst du dir da nur noch ’ne Schachtel langer Nägel und einen Hammer kaufen.

  2. Die letzten Tage gehen die Vorräte nur in Mini-Schritten runter, und die nächsten 14 Tage soll es (für Februar) warm bleiben. Irgendwie werden wir schon wieder durchkommen. Im Notfall wird der gutmütige russische Bär vermutlich auch trotz aller Provokationen unbestelltes Gas liefern.

    Für mich persönlich muß es nur noch zehn Tage reichen. Dann bin ich drüben in RU und kehre erst „nach 1945“ zurück. Ich hoffe aber natürlich, daß meine alte Heimat nicht durch eine Kälteschocktherapie vom C-Wahn geheilt werden muß.

  3. Ich hatte vor einiger Zeit schon einmal den Verdacht geäußert – daß man dem Volke mal wieder mit dem Spruch…:

    „Schaut nach Osten, schaut nach Russland – da ist euer Gas, holt es euch!“

    den kommenden Krieg schmackhaft machen will – das Ausschalten des natürlichen Denkens läuft doch schon lange in diese Richtung… 😤😤

  4. Im Januar ist der Stromverbrauch massiv gefallen (siehe Agorameter oder Smart) – Stilllegung von Großverbrauchern (die könnten ja trefflich Strom verkaufen bei den Preisen)? Damit Gasstreckung – mal sehen ob das über den Winter reicht. Wenn das so mild bleibt wie bisher ist das möglich. Bis Ende November sah es zappenduster aus – im Dezember/Januar hat sich das schon entspannt, da hier 30-40% weniger Gas verbraucht wurde (ca. Dez. 28 statt 35,5 / Jan. 41 statt 68 lt. Agsi). Schaun wir mal.

    Zu den Grünen sag ich lieber nichts.

  5. Es ist gewollt, daß das Gas nicht reicht. Und es wird den Grünen in die Schuhe geschoben. Es ist schon auffällig dass seidem der Lascht weg ist medial gegen die Grünen und gegen die SPD geschossen wird. Warum hat man das nicht schon im Wahlkampf gemacht? Cum ex ist wieder ein Thema und die Verunteuung durch die Grünen Spitze. Alles abgedeckt nachdem Laschet weg ist.

  6. Erst gestern hat Habeck doch erklärt, dass er alles dafür tun wird, NS2 nicht ans Netz zu bringen und die gesamte Gasversorgung Deutschlands umzustrukturieren, weil „Russland ein unzuverlässiger Lieferant“ sei. Über so viel Unverschämtheit und Inkompetenz kann man nur noch staunen. Von Scholz, unserem Kanzlerzwerg, der angeblich für NS2 ist, hört man nichts. Er müsste den Burschen entlassen, falls es hier noch mit rechten Dingen zuginge.

    1. Tut es aber höchstwarscheinlich nicht. Es hat den Anschein, dass die rechte Hand nicht weiss was die linke tut.
      Ich kann mich aber auch irren. Mir stellt sich immer mehr die Frage: Welche Drogen konsumieren diese Herrschaften ? Weil anders ist dieser ganze Wahnsinn nicht mehr zu erklären.
      Der Postkartenmaler soll ja auch so einiges konsumiert haben, wie man so liest.

    2. Herr Scholz ist nach eigener Auffassung der einzige derzeitige Bundeskanzler. Aber bei seiner nun schon bekanntgewordenen permanenten Erinnerungsschwäche hat er das bereits wieder vergessen.
      Deshalb kann sich Herr Habeck so was leisten.
      Aber auch Habeck vergisst, dass er Vertreter einer Politik ist, die Deutschland in die Abhängigkeit von Energielieferanten und Energiespekulanten jeder Couleur gebracht hat.

      Und auch der neue Finanzminister Lindner….ach nee der ist Fan von Adenauer “ Wa s geht mit mein Geschwätz von gestern an“ oder so ähnlich.
      Die Unionsparteien sind in der Umschulung…. bei nächsten Mal nicht erwischen lassen, wenn Geld kassiert werden kann. Mit Herrn Merz haben sie ja da einen guten Aktionärsvertreter.

    3. Habeck, unser Universalminister für alles Wichtige und Unwichtige, soll – so eine gestrige Nachricht – beklagt haben, das der Staat überhaupt keinen Einfluß auf den Gas- oder Energiemarkt nehmen könne, weil selbiger völlig dereguliert sei.
      Das ist eine geradezu sensationelle Erkenntnis, die zumindest auf eine gewisse Lernfähigkeit schließen läßt – allerdings noch lange kein Anlaß für übermäßigen Optimismus …

    4. Mit der Äußerung macht der Knillich praktisch NS2 obsolet. Hm. Da haben etliche Firmen Geld, Schweiß und Herzblut reingesteckt – und so eine Pfeife stellt sich hin und meint „Nixda!“? Gut. Wenn die Olivgrünen der Meinung sind…. dann sollen sie gefälligst die NS2-Beteiligten entschädigen. Wäre nur recht und billig.

      1. Dann müssten sie konsequenterweise auch die daranhängenden Gasverbraucher entschädigen. Können sie aber nicht, weil sie selbst nur von zusammengeklaubter Staatsknete leben. Wir sind alle im Eimer!

    5. Habecks Unverschämtheit wird noch übertroffen von der Dreistigkeit einer von der Leyen in Komplizenschaft mit der ‚Journalistin‘ Klein von der Staatspropagandaklitsche ‚Deutschlandfunk‘:

      „(…) Zum Beispiel die Pipeline in der Ukraine ist wochenlang nur auf halber Kapazität gelaufen, andere wie Jamal ham zum Teil gar keine Lieferungen mehr gehabt; und das ist schon ein erstaunliches Geschäftsgebaren, wenn man sich vorstellt, dass eine Firma in Zeiten wo die Preise durch die Decke gehen, wo die Nachfrage gigantisch ist, nicht das Angebot erhöht gegenüber seinem besten Kunden, nämlich die Europäische Union ist der größte Kunde von Gasprom (…)“

      Hier anhören:

      https://www.deutschlandfunk.de/gas-als-politisches-druckmittel-von-der-leyen-zu-ukraine-konflikt-dlf-9575afdb-100.html

    1. Das ist eine gute Frage.
      Jedenfalls bei langfristigen Verträgen dürften das im Wesentlichen die traditionellen Energieversorger sein, weil die über die entsprechende Kompetenz, personelle Logistik, Sach- und Finanzkapital und auch den Kundenstamm verfügen, um kalkulieren zu können, wieviel Gas im Jahr gebraucht wird.
      Die können ganz oder teilweise in der Hand des Staates sein, müssen es aber nicht. (Und „Stadtwerke“ wurden ja inzwischen auch größeren Konzernstrukturen einverleibt – ich denke wir haben hier infolge der Marktliberalisierung und – deregulierung in der EU Verflechtungen, bei denen nicht mehr so recht klar ist, welche Motive die Unternehmensführung leiten.)

      Die kaufen (und verkaufen) ggf. natürlich auch auf dem sog Spotmarkt, wo Gazprom und andere Gasproduzenten ebenfalls agieren – wer darüber hinaus noch dort herum turnt, und wie deren Unternehmensstruktur aussieht, ist eine interessante Frage. Da die ganze Geschichte m.E. dort irgendwie nach „Dervaten“ riecht (oder des „Kauf’s der Ernte auf dem Halm“), läßt sich da einiges erahnen…

      Nebenbei: Gazprom ist zu reichlich 50% in der Hand des russischen Staates, Vattenfall, einer der ganz großen Stromerzeuger zu 100% im Eigentum des schwedischen Staates.
      (Das brauchen sie offenbar auch, denn die leisten sich immerhin einen Monarchen, der nach Auskunft des Laienlexikons über keinerlei politische Macht verfügt, also nur da ist, um schön auszusehen – einen derartigen Luxus kann sich der „wirtschaftlicher und militärischer Zwerg“ selbstverständlich nicht gönnen …)

  7. Mein Gasspeicher steht bei über 50 Prozent. Ich habe keine Lust, jetzt nach draußen zu gehen, um den Füllstand abzulesen, es schneit.

    Als Betreiber der Menschenfarm würde ich mich langweilen. Menschen können so vorhersehbar primitiv, dumm und kurzsichtig sein. Der Verstand liegt auf Eis, aber die Emotionen kochen hoch. Da ist Hopfen und Malz verloren! Kein Wunder, dass sie gespritzt werden, um die Menschheit vorzeitig zu verlassen!

  8. Deutsche Politiker haben bezüglich des Gasimports nichts zu blasen. Der liegt in der Hand von Unternehmen und die werden schon wissen, wo die Grenze zwischen Preise hochhalten und wegen Fahrlässigkeit gefährdeter oder gar wirklich gestörter Grundversorgung liegt.

    Nehme ich zumindest mal an. Und ja, Politiker lügen in einer Tour, sehr bedauerlich, da Demokratie so natürlich überhaupt nicht auf Dauer funktionieren kann, wenn es über die Gewohnheitslügen hinaus und in Hetze/Volksverhetzung hinein geht.

  9. Für die neoBraunen ist ja auch Fraking-Öl und Fraking-Gas, dass per Schiffe zu uns kommen soll, völlig in Ordnung. Ökologischer und CO2 neutraler geht es ja kaum. Da dieses blassgrünliche Partei-Volk inzwischen neo-liberaler aufgestellt ist, als dies die FDP jemals war und dieses Eid leisten zum „Wohle des Volkes“ nur eine Art Schaulaufen ist (das nimmt doch niemand mehr ernst), geht und ging es niemals um eine stabile Grundversorgung, von denen, die diesen NATO Schauspielern die Diäten und Pensionen zahlen. Wer die Energieversorgung der Spekulation zum Fraß hinwirft, ohne dabei eine Mindestabsicherung des Volkes mit zu berücksichtigen und dies preislich UND versorgungstechnisch, gehört sofort hinter Schloss und Riegel und dies mit Verlust des Pensionsanspruches. Aber was erwartest Du bei einer Generation, die woke und Hip sein müssen? Friday-for-Future, Black live matters … Dass man sich um seine Zukunft Gedanken macht ist in Ordnung, aber was ist mit denen, die für diese Zukunft momentan schuften, die dafür gesorgt haben, dass die Gegenwart eine Zukunft hat?
    Black life matters? Auch in Afrika? Dort lässt der grüne Gutbürger (und all die gendervarianten) Kinder in Kobaltmienen schuften, damit das nächst iPhone auch pünktlich erscheint.
    Wer heutzutage in der Politik nach oben möchte, also wer von Klaus Schwabs Tochter ein young-leadership Stipendium erhalten möchte, muss die Doppelmoral Phase schon lange abgelegt haben, ab einer 4er Moral könnte es klappen. Wer dann noch mit einer intellektuelle Ignoranz à la Ricarda L aufwarten kann … Bingo.

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